Dieter Richter
: Lebensreisen. 1. März 2001 DIE ZEIT 10/2001Dies ist eine alte Version des Dokuments!
−Inhaltsverzeichnis
Ars Viatica
Wörtlich die Kunst des Weges, analog zu ars poetica als Metapher sinngemäß die Kunst des Reisens, erstmals zu finden in einer Rezension 1) über das Buch
Hartmut von Hentig
Fahrten und Gefährten
Reiseberichte aus einem halben Jahrhundert, 1936-1990.
München 2000: C. Hanser.
Als Denkfigur verwendet von
Kufeld, Klaus
Schluss: Ars viatica als utopisches Paradigma: Sinn, Erkenntnis, Glück.
S. 217-222 in: ders. Die Reise als Utopie. Paderborn 2010: Fink.
Ars viatica beschreibt die Lebensreise, den Lebensweg einer Persönlichkeit im Unterschied zur Ars Apodemica, die eine Kunst des Reisens anhand objektiver Kriterien entwirft und auch im Unterschied zu einer Schule des Reisens 2) oder zur handwerklichen Reisetechnik - siehe Was ist »Reisen«?
Reisen als Kunst
Technik und Kunst haben gemeinsame Wurzeln, die »Handwerkskunst« ist beiden zu eigen 3)
Technik nutzt ein Minimum an Aufwand, um den gewünschten Zweck optimal zu erreichen. Ihr Mittel ist das Werkzeug, ihr allgemeinster Zweck die Nützlichkeit, ihr allgemeinstes Ziel die Macht über die Natur.
Grimms Wörterbuch zitiert Campe kurz und knapp: »reisekunst, f. die kunst, mit nutzen und den wenigsten kosten zu reisen.«
Kunst nutzt ein Minimum an Aufwand, um ein Maximum an Sinn und Bedeutung auszudrücken. Ihr Mittel ist das Symbol, ihr allgemeinster Zweck ist das Gute, Schöne, Wahre, ihr allgemeinstes Ziel die Nähe zur Natur.
Frühere Kulturen unterschieden nicht zwischen Technik und Kunst: Was nützlich war, mußte auch schön sein. Diesen Zusammenhang zwischen Kunst, Reisetechnik und Sehnsucht sieht auch Herrmann Hesse
(1877-1962) und sagt:
Das ist Reisekunst: im Weltenreihn mitzufliehn und nach geliebten Fernen auch im Rasten unterwegs zu sein.
Literatur
Stagl, Justin
Eine Geschichte der Neugier. Die Kunst des Reisens 1550-1800.
Wien Köln Weimar Böhlau 2002 Literaturverz. S. 339 - 392, 413 S.Berger, Roland
2001. Unterwegs - Die Kunst des Reisens.
Velber: Friedrich. in: Kunst + Unterricht, H. 250, März 2001, 42 S.Wagner, Friedrich A.
Anleitungen zur Kunst des Reisens.
Zur Kulturgeschichte des Reiseführers.
Wegweiser in die Fremde. Reiseführer, Reiseratgeber, Reisezeitschriften (Bensberger Protokolle 57). Bensberg (1990): 9-32.Siegfried Sterner
Die Kunst zu wandern Wann, wie und womit Wandern zum Erlebnis wird
Rowohlt Hamburg 1977
(=rororo 07089) 173 S. 11,5×19
Ktn. i. Text
Ein thematisch umfassendes Werk zur Kunst des Wanderns.Heinrich Niederer
Reisen: Eine lehrbare Kunst? Vorarbeiten für eine künftige Pädagogik des Reisens. Dissertation zur Erlangung d. akad. Grades Doktor d. Sozialwiss. i. Fachbereich Sozial- u. Verhaltenswiss, Pädagogik d. Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Tübingen 1977
195 S. DINA4
Kurt Kauffmann
Reisekunst für kluge Köpfe Ein Wegweiser zu höherem Reisegenuß mit großen und kleinen Reisekassen. Winke, Ratschläge und Geheimrezepte aus einer Reise-Erfahrung in 62 Ländern
F. J. Wunderle München 1969
128 S.Boorstin, Daniel J.
Vom Reisenden zum Touristen.
Die verlorengangene Kunst des Reisens,
in: Boorstin, Daniel J. Das Image oder was wurde aus dem amerikanischen Traum. Aus dem Amerikanischen. \\216 S., Reinbek bei Hamburg Rowohlt 1964Gardi, René
1961. Von glückhaftem Wandern und frohgemuten Ferien
Heiteres über die ernste Kunst des Reisens.
Bern Stuttgart Wien Scherz 1961, 212 S.Rothe, Erica Lydia
Über die Kunst des Reisens.
Köln Berlin Kiepenheuer & Witsch 1958, Kiwi-Reiseführer, 13, 158 S.Victor Engelhardt
Die Kunst zu reisen in alter und neuer Zeit.
Berlin, Aachen 1937Bierbaum, O. J.
Die Yankeedoodle-Fahrt und andere Reisegeschichten\\. Neue Beiträge zur Kunst des Reisens.
München 1910: G. Müller, 520 S.
Fred, W.
[Pseud. Alfred Wechsler]Schule des Reisens.
Gute Lehren des Globetrotters W. Fred.
München 1914: Georg Müller.
Lewis Mumford
: Kunst und Technik. Kohlhammer Stuttgart 1959Herbert W. Franke
: Kunst kontra Technik? Fischer Frankfurt 1978