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Atzung
Der Begriff erschien bereits im 18. Jahrhundert als veraltet, hat jedoch in der Jägersprache überlebt als `Futter für Tiere´.
Es kommt vom ahd. āzen (um 1000) und erscheint mhd. als atzen im Sinne von (jemandem) `zu essen geben, füttern´ im Unterschied zu mitgeführter Wegzehrung oder Proviant.
Unausgesprochen schwingt mit, dass es Speise für jemanden ist, der sich selbst nicht ernähren kann, also insbesondere Kinder, arme Leute, Gefangene, Reisende: »etlich arm gesellen kein ätzung in klöstern finden« ⟨1645⟩ 1)«. So hatte der reisende Landesherr einen rechtlichen Anspruch auf Atzung durch seine Untertanen: »atzunge diu beschatzet der hêrren arme liute unz in den grunt« (2. Viertel 13. Jh.) 2).