====== Bushmeat ====== Der Begriff entstand in Afrika als Sammelbezeichnung für landlebende Kleintiere, Amphibien und Vögel, die als Nahrung gejagt oder gefangen werden nach dem Motto: »Was sich bewegt, ist essbar.« Es ist weder identisch mit dem Fleisch domestizierter [[wiki:tiere|Tiere]] (Rind, Schwein, Schaf usw.) noch mit //[[wiki:game|game]] meat//, also Wildfleisch von Farmen oder Jagdwild. * ''Donna-Mareè Cawthorn'', ''Louwrens C Hoffman'': //\\ The bushmeat and food security nexus: A global account of the contributions, conundrums and ethical collisions.//\\ Food Research International 76 (2015) 906--925. [[https://doi.org/10.1016/j.foodres.2015.03.025|DOI]] mit ausführlicher Biographie und Definition. Wer sich »richtiges Fleisch«, etwa von Rind bis Ziege leisten kann, ist nicht auf bushmeat angewiesen. Dieses steht auf dem Speiseplan in Regionen mit ausgeprägter Subsistenzwirtschaft. Die Landbevölkerung benutzt den Begriff //bushmeat// etwa so, wie wir von //Sonntagsbraten// reden. Bushmeat (franz. La viande de Brousse) zu beschaffen ist dort meist traditionell gesellschaftlich legitimiert, oft auch kulturell integriert, jedoch von Behörden und Regierung eher nur toleriert und in Naturschutzgebieten in der Regel ausdrücklich verboten und sanktioniert ((''Fritz Habekuss''\\ //In diesem Wald leben Tausende unbekannte Viren//\\ DIE ZEIT Nr. 22 vom 20. Mai 2020)). Entsprechende Konfliktlinien ([[https://www.faz.net/aktuell/fotografie/wilderer-im-kongo-16447483.html|Wilderei]]) entstehen daraus; bei wachsender Bevölkerung sind ökologische Grenzen in manchen Gebieten bereits überschritten. Der WWF fand in seinem //Waldbericht 2019// (Below the Canopy) für 268 Wirbeltierarten und 455 Populationen, die in Wäldern leben, einen Rückgang um durchschnittlich 53 Prozent seit 1970. * ''Barnes, Richard F. W.''\\ //The bushmeat boom and bust in West and Central Africa//.\\ Oryx, 36.3 (2002) 236-242. [[https://doi.org/10.1017/S0030605302000443|DOI]] Berüchtigt ist bushmeat, da beim Zerlegen und Zubereiten des rohen Fleisches **Krankheiten** auf den Menschen (Zoonosen) übertragen werden können. Allesfresser wie Affen, Schweine, Nagetiere und Fleischfresser sind in dieser Hinsicht infektiöser als reine Pflanzenfresser. Zudem gelten manche Tierarten als Wirt für Krankheitserreger (»Erregerreservoir«). Sie verbreiten dabei Krankheitserreger, an denen sie selber nicht erkranken. In Europa gilt dies etwa für Fledermäuse, die die Erreger (Paramyxoviren) von Tollwut und Mumps übertragen können oder für Rötelmäuse, die Hantaviren übertragen. In Afrika und Asien dagegen übertragen solche Wirte erheblich mehr Krankheiten: Bei Nagetieren fanden sich 68 auf den Menschen übertragbare Viren, bei Fledermäusen 61. Dazu zählen auch die Erreger von Ebola oder SARS. * ''Ivo Goetz''\\ //[[https://www.faz.net/-ilx-a15b6?premium=0x7706883e3ed4b45523ac5920d8cf0603|Auf was für Krankheiten wir uns noch gefasst machen müssen]]. Ein Überblick über mögliche zukünftige Gefahrenquellen in heimischen Gefilden.//\\ 9. Juli 2020 FAZ * [[https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/zoonosen-wo-tierkrankheiten-den-menschen-bedrohen-a-1153262.html|Wo Tierkrankheiten den Menschen bedrohen]]\\ Spiegel Online 22.06.2017 ---- siehe auch\\ * [[wiki:bushcamp|bushcamp]]\\ * [[wiki:kochstelle|Kochstelle]]\\ * [[wiki:grillen|Grillen]]