Carreira da India

Alle Schiffe, die an der mehr als 100 Jahre dauernden Erkundung des Atlantik bis zur Südspitze Afrikas und von dort an der Erkundung des Indik bis Hinterindien teilnahmen, waren denselben Strömungen und Winden unterworfen. Erst nachdem deren jahreszeitlicher Wechsel und die globalen Zusammenhänge zwischen Indik und Atlantik, zwischen Nord- und Südhalbkugel erkannt war, ließen sich Routen optimal organisieren.

Die Carreira da India zwischen Lissabon und Goa verband drei Kontinente und war die längste Segelroute der Erde. Sie wurde ab 1497 fast 500 Jahre lang regelmäßig befahren, bevor Dampfschiffe die Segelschifffahrt verdrängten. Die klimatischen Verhälnisse – insbesondere der Passat im Atlantik und der Monsun im Indik – bestimmten den Fahrplan und kanalisierten zusammen mit den Stützpunkten meist auf Inseln auch die Route:

Zwischen 1497 und 1700 fuhren ab Lissabon 1.149 Schiffe mit mehr als 330.000 Menschen diese Strecke. Die Rundreise (Volta da Guiné, Volta da Mina) bestand also aus