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wiki:kartographie

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wiki:kartographie [2023/09/29 05:46] – [Epochenübergreifende Literatur] norbertwiki:kartographie [2024/05/26 06:39] (aktuell) – [Arabischer Raum] norbert
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 Die Merkmale einer Karte sind deren Rand, der Strich und der leere Raum dazwischen. Erst wird der Rand festgelegt (Horizont & Ende Gelände), dann der Strich geführt; Letzteres als Ausdrucks eines Eindrucks, als radikal reduzierte und abstrahierte Natur. Der [[wiki:horror_vacui|horror vacui]] als [[wiki:angst|Angst]] vor dem weißen Nichts verführt dazu, mehr zu zeichnen, als ist und gebiert Ungeheuer: den Riesenwal auf See- und die Löwen auf Landkarten. Der Strich bildet nicht das Nahe ab, sondern die Ränder der [[wiki:wahrnehmung|Wahrnehmung]] an der [[wiki:grenze|Grenze]] zur Undeutlichkeit und macht den Reisenden damit zum [[wiki:grenzgaenger|Grenzgänger]]. Geographen beschränken sich dort auf das Eindeutige, Künstler gewähren der [[wiki:phantasie|Phantasie]] die Macht über den Strich ((Das »[[http://www.gflk.de/index.php?title=Museum_ferner_Gegenden|Museum ferner Gegenden]]« der Galerie für [[wiki:landschaft|Landschaft]]skunst beschäftigt sich seit 1992 mit künstlerischen [[http://www.gflk.de/index.php?title=Kartierungsabteilung|Kartierungen]]:\\ [[https://taz.de/Archiv-Suche/!794776&SuchRahmen=Print/|Ränder der Wahrnehmung]] von ''Christian T. Schön'' taz 31.03.2003, Ausgabe 7018 S. 21)). In einer Zeit der Navigationssysteme muss sich die Karte neu erfinden, beispielsweise sind die Stadtpläne von //Blue Crow Media// solche //Karten, die die Welt bedeuten// (''Kevin Hanschke'' in [[https://www.faz.net/-hs1-ahbk0|FAZ 20.11.2021]]). Die Merkmale einer Karte sind deren Rand, der Strich und der leere Raum dazwischen. Erst wird der Rand festgelegt (Horizont & Ende Gelände), dann der Strich geführt; Letzteres als Ausdrucks eines Eindrucks, als radikal reduzierte und abstrahierte Natur. Der [[wiki:horror_vacui|horror vacui]] als [[wiki:angst|Angst]] vor dem weißen Nichts verführt dazu, mehr zu zeichnen, als ist und gebiert Ungeheuer: den Riesenwal auf See- und die Löwen auf Landkarten. Der Strich bildet nicht das Nahe ab, sondern die Ränder der [[wiki:wahrnehmung|Wahrnehmung]] an der [[wiki:grenze|Grenze]] zur Undeutlichkeit und macht den Reisenden damit zum [[wiki:grenzgaenger|Grenzgänger]]. Geographen beschränken sich dort auf das Eindeutige, Künstler gewähren der [[wiki:phantasie|Phantasie]] die Macht über den Strich ((Das »[[http://www.gflk.de/index.php?title=Museum_ferner_Gegenden|Museum ferner Gegenden]]« der Galerie für [[wiki:landschaft|Landschaft]]skunst beschäftigt sich seit 1992 mit künstlerischen [[http://www.gflk.de/index.php?title=Kartierungsabteilung|Kartierungen]]:\\ [[https://taz.de/Archiv-Suche/!794776&SuchRahmen=Print/|Ränder der Wahrnehmung]] von ''Christian T. Schön'' taz 31.03.2003, Ausgabe 7018 S. 21)). In einer Zeit der Navigationssysteme muss sich die Karte neu erfinden, beispielsweise sind die Stadtpläne von //Blue Crow Media// solche //Karten, die die Welt bedeuten// (''Kevin Hanschke'' in [[https://www.faz.net/-hs1-ahbk0|FAZ 20.11.2021]]).
  
-[[wiki:erforscher|Entdecker]] hatten weder das eine noch das andere, schließlich zogen sie ja aus, um Unbekanntes zu erforschen und [[wiki:wissen|Wissen]] über die [[wiki:erde|Erde]] zu sammeln. Das Wissen einheimischer [[wiki:fuehrer|Führer]] zeigte den Einstieg in Form von [[wiki:Natural Mapping|Natural Mapping]], wechselte aber dabei zwischen den [[wiki:weltbild|Weltbildern]] der sich Begegnenden und wurde dabei neu erfunden. Dabei erweiterte sich die [[wiki:welt|Welt]] von mal zu mal. [[wiki:reisende|Reisende]] fragen sich jeden Tag erneut: Wohin? +[[wiki:erforscher|Entdecker]] hatten weder das eine noch das andere, schließlich zogen sie ja aus, um Unbekanntes zu erforschen und [[wiki:wissen|Wissen]] über die [[wiki:erde|Erde]] zu sammeln. Das Wissen einheimischer [[wiki:fuehrer|Führer]] zeigte den Einstieg in Form von [[wiki:Natural Mapping|Natural Mapping]] (auch: //Indigenious mapping//), wechselte aber dabei zwischen den [[wiki:weltbild|Weltbildern]] der sich Begegnenden und wurde dabei neu erfunden. Dabei erweiterte sich die [[wiki:welt|Welt]] von mal zu mal. [[wiki:reisende|Reisende]] fragen sich jeden Tag erneut: Wohin? 
   * ''Schelhaas, Bruno''; ''Wardenga, Ute''\\ //'Die Hauptresultate der Reisen vor die Augen zu bringen.' oder: Wie man die Welt mittels Karten sichtbar macht“//.\\ in: Berndt, Christian; Pütz, Robert (Hg.): Kulturelle Geographien. Zur Beschäftigung mit Raum und Ort nach dem Cultural Turn. Bielefeld 2007: Transcript.   * ''Schelhaas, Bruno''; ''Wardenga, Ute''\\ //'Die Hauptresultate der Reisen vor die Augen zu bringen.' oder: Wie man die Welt mittels Karten sichtbar macht“//.\\ in: Berndt, Christian; Pütz, Robert (Hg.): Kulturelle Geographien. Zur Beschäftigung mit Raum und Ort nach dem Cultural Turn. Bielefeld 2007: Transcript.
   * ''Schelhaas, Bruno''; ''Wardenga, Ute''\\ //"Inzwischen spricht die Karte für sich selbst". Transformation von [[wiki:wissen|Wissen]] im Prozess der Kartenproduktion.//\\ S. 89-107 in: Steffen Siegel & Petra Weigel (Hg.): Die Werkstatt des Kartographen. Materialien und Praktiken visueller Welterzeugung. (=Laboratorium Aufklärung, 9) München 2011: Fink.   * ''Schelhaas, Bruno''; ''Wardenga, Ute''\\ //"Inzwischen spricht die Karte für sich selbst". Transformation von [[wiki:wissen|Wissen]] im Prozess der Kartenproduktion.//\\ S. 89-107 in: Steffen Siegel & Petra Weigel (Hg.): Die Werkstatt des Kartographen. Materialien und Praktiken visueller Welterzeugung. (=Laboratorium Aufklärung, 9) München 2011: Fink.
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-  * ''Blochet, Edgar''\\ //Contribution à l'étude de la cartographie chez les Musulmans»//.\\ Bulletin de l'Académie d'Hippone, Bone, 1896-98, Nr. 29 (1898) 1-27+Eine Gesamtschau, wie sich die arabische Kartographie in islamischer Zeit entwickelte, bietet: 
 +  * ''Francisco Franco-Sánchez''\\ //Al-Masālik Wa-L-Mamālik: Precisiones Acerca Del Título De Estas Obras De La Literatura Geográfica Árabe Medieval Y Conclusiones Acerca De Su Origen Y Estructura.//\\ Philologia Hispalensis 31.2 (2017) 37−66 [[http://dx.doi.org/10.12795/PH.2017.i31.11|DOI]]\\ Bibliographische (Kitab 'Buch') und biographische Quellen u.a. zu: 
 +    * ''Al-Bakrī'' (1014–1094): //Kitāb al-masālik wa-l-mamālik// 
 +    * ''Abū Zaid al-Balchī''' (849−934): //Kitab ṣuwar al-aqālīm// 
 +      * ''Tibbets, Gerald R.''\\ //The Balkhī School of Geographers//\\ S. 108−136 in: Harley, J. B.; Woodward, D. (Hg.): The History of Cartography. 2.1: Cartography in the Traditional Islamic and South Asian Societies. Chicago-London 1992: The University of Chicago Press 
 +    * ''Al-Ḥimyarī'' (13. Jh.): //Kitāb ar-Rawḍ al-mi‘ṭār fī jabar al-aqṭār// 
 +      * ''Clare Elisa Morgner''\\ //Southern Arabia According to al-Ḥimyarī//.\\ 121 S. Masterarbeit bei George Hatke, Universität Wien, 2021 [[https://phaidra.univie.ac.at/download/o:1400439|Online ]]  
 +    * ''Ibn Ḥawqal'' (= Ibn Hauqal, Tod nach 978 n. Chr.): //Kitāb ṣūrat al-arḍ, o Kitāb al-masālik wa-l-mamālik// 
 +    * ''Al-Idrīsī''  (um 1100−1166): //Uns al-muhaŷ wa-rawḍ al-furaŷ// 
 +    * ''Al-Iṣṭajrī'' (= al-Istakhrī,= al-Fārisī, 10. Jh.): //Kitāb al-masālik wa-l-mamālik// 
 +    * ''Jayr ad-Dīn at-Tūnisī'': //Aqwām al-masālik fī ma‘arifat aḥwāl al-mamālik// 
 +    * ''Ibn Khordadhbeh''\\ //Kitab al-Masalik wa’l-Mamālik//\\  
 +      * ''Fuat Sezgin'' (Hg.) (=Publikationen, 39) XXIII, 216, 308 S. Frankfurt am Main 1992: Institute for the History of Arabic-Islamic Science. Reprint der Ausgabe Leiden 1889: Brill. 
 +    * ''Al-Mas‘ūdī'' (um 895−956 ): //Kitāb at-tanbīh wa-l-išrāf// 
 +    * ''Al-‘Uḏrī''(=Al-Udhri, 1003−1085): //Kitāb tarṣī‘ al-ajbār// 
 +    * ''Al-‘Umarī'' (=Ibn Fadlallah al-Umari,1301−1349): //Masālik al-abṣār// 
 +Das Kitāb al-Masālik wa-l-Mamālik 'Buch der Wege und Königreiche (كِتَاب ٱلْمَسَالِك وَٱلْمَمَالِك) bildet so eine Gruppe von Büchern (KMM), ist jedoch auch das gleichnamige Werk des persischen Geographen ''Ibn Khordadbeh''(= Ibn Jurradāḏbih, um 820−um 912). Er kartierte und beschrieb die damals wichtigsten Handelsrouten bis hin nach Japan, Korea und China, da er als Beamter zuständig war für Post und Polizei. Diese Darstellungen entwickelten sich im Osten unter persischem Einfluss, sie zeigten anfangs griechische Einflüsse (Klimatenkarte) und einen Darstellungsmodus, der von den römischen Routen übernommen wurde (z. B. Itinerario Antonii).\\ ''Ibn Hawqal'' reiste explizit mit dem Ziel, Informationen über die Welt zu sammeln und zeigte sich unzufrieden mit den existierenden Werken von ''Ibn Khurradāḏbih'' und ''al-Jayhanī''. Daher nahm er sich vor, Besseres zu schreiben. Die bis dahin bestehende Einteilung der Welt in klimatische Zonen (aqālīm) über und unter dem Äquator wurde aufgegeben. Stattdessen wurde die bekannte Welt in mamlaka (pl. mamālik) 'Region, Provinz' eingeteilt. In jedem Mamlaka verbanden die Reiserouten (masālik 'Pfade') die Orte, aufgeführt werden Entfernungen und bedeutende Männer, die dort lebten, aber auch historische Erzählungen. Eine Gruppe der Kartographen beschränkt sich auf die Welt des Islam und praktiziert eine religiöse Sicht auf diese Welt. Eine andere Gruppe bedient praktische Interessen, denn offensichtlich wurden solche Zusammenstellungen auch genutzt für Postrouten, von Verwaltungsbeamten oder zur Vorbereitung von Inspektionsreisen oder Kriegszügen. 
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 +  * ''Blachere, Regis'', ''Henri Darmaun''\\ //Extraits des principaux geographes arabes du Moyen Age.//\\ 392 S. 2. A. Paris 1957: : C. Klincksieck. 
 +  * ''Blochet, Edgar''\\ //Contribution à l'étude de la cartographie chez les Musulmans»//.\\ Bulletin de l'Académie d'Hippone, Bone, 1896-98, Nr. 29 (1898) 127 
 +  * ''Franco-Sánchez, Francisco''\\ //La caminería en al-Andalus (ss. VIII-XV J.C.): Consideraciones metodológicas, históricas y administrativas para su estudio//.\\ TST. Transportes, Servicios y Telecomunicaciones 9 (2005) 34−64. 
 +  * ''Franco-Sánchez, Francisco''\\ //El occidente musulmán en los mapas del Mediterráneo de la “escuela de al-Baljî” (s. IV H./X J.C.)//\\ S. 35-62 in: Planet, Ana I.; Ramos, Fernando (Hg..): Relaciones hispano-marroquíes: una vecindad en construcción. Madrid (2005): Ediciones del Oriente y del Mediterráneo. 
 +  * ''Miller, Konrad''\\ //Mappae Arabicae: Arabische Welt-und Länderkarten des 9.−13. Jahrhunderts.//\\ 6 Bände. Stuttgart 1926-1927.\\ Reprint: 2 Bände. Frankfurt am Main 1994: Institute for the History of Arabic-Islamic Science. 
 +  * ''Miquel, André''\\ //La géographie humaine du monde musulman jusqu’au milieu du 11e. siècle.//\\ Band 1: Géographie et géographie humaine dans la littérature arabe des origines à 1050.\\ Band 2: Géographie arabe et représentation du monde: la terre et l’étranger.\\ París-La Haya (1967): Mouton & École Pratique des Hautes Études. [[https://doi.org/10.4000/books.editionsehess.288|Online]]. 
 +  * ''Nef, Annliese''\\ //Al-Idrīsī: un complément d’enquête biographique//\\ S. 53−66 in: Bresc, Henri; Tixier du Mesnil, Emmanuelle (Hg.): Géographes et voyageurs au Moyen Âge. Paris 2010: Presses Universitaires de Paris Ouest. 
 +  * ''Pinto, Karen C.''\\ //Medieval Islamic Maps: An Exploration.//\\ 406  S. Chicago/London 2016: University of Chicago Press.
   * ''Soucek, Svat''\\ //Islamic Charting in the Mediterranean//.\\ in: J. B. Harley, David Woodward (Hg.): The history of cartography, Bd. 2, Chicago; London 1992: The University of Chicago press.   * ''Soucek, Svat''\\ //Islamic Charting in the Mediterranean//.\\ in: J. B. Harley, David Woodward (Hg.): The history of cartography, Bd. 2, Chicago; London 1992: The University of Chicago press.
  
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