Knapsack ist im britischen und kanadischen Englisch als deutsches Lehnwort bis heute gebräuchlich und bezeichnet einen kleinen Rucksack aus Canvas oder Leder als Reisegepäckstück, wird jedoch in den ältesten Quellen mit Fahrenden Händlern, Krämer, Hausierern verbunden.
Grimms Wörterbuch findet die ältesten Belege ab 1517 für Hausierer mit schlechtem Ruf (Knapsecke). Auch Luther
verwendet es 1530 in diesem Sinne: »als were er (gott) ein knapsack, der faule untüchtige wahr umbher trüge und uns anböte.« 1).
Johann Albert
erklärt 1541 in seinem new rechenbüchlein »es müssen nach 1500 wandernde krämer vom nordosten her ins binnenland gekommen sein, die mit einer neuen bequemeren einrichtung, eben dem knappsack, sich den neuen namen beim volke verdienten« 2). Herkunft und Bedeutung bestätigt auch Dähnert
für Pommern: »in unsrer baurordnung heiszen knappsäkke die … tabulettenkrämer« 3). Tabulettenkrämer waren Kleinkrämer mit hölzernen Bauchladen.
Erst in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde der Knappsack fahrender Händler zum Proviantsack der Soldaten 8); als Schnappsack lässt der Begriff ahnen, dass er den Landsknechten beim Plündern hilfreich war. Auch dieser Begriff wurde ins Englische (snapsak) und Dänische (snappsäk) als Lehnbegriff übernommen.
Der Knapsack war bei Reisenden begrifflich weit über Deutschland hinaus erfolgreich: canapsa (franz.), ab 1603 knapsack (engl.) 9), ab 1552 knapzak (niederl.), dän. knapsæk Dagegen erschien der Begriff im Schriftdeutschen bereits 1664 als veraltet 10).
siehe auch
Liste der Reisegepäckarten
Walker, N. Dunbar
Franz
u. a., Qu. hess. Ref. 4, 86, 33 (hess., 1535) Kurz, Waldis
. Esopus 4, 51, 4 (Frankf. 1557) Bobertag
, Schwänke 325, 28 (Frankf.1563) Philippo Saltzmannen
Fürstl. Sächs. Naumburgischen Hoffpredigern und StifftsSuperintendenten zu Zeitz