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Routen

Etymologie

Ursprünglich bezeichneten englisches `road´ und französische `route´ eine Verbindung zweier Orte, jedoch als Vorform von Straße, Weg, Pfad. Es bedeutete konkret das `Bahn schaffen´ durch unwegsames Gelände (Schnee, Gebüsch), also mühsam und mit Gewalt `Bahn brechen´ und ist damit bedeutungsgleich mit `Bahn´. Am Anfang stand also das sich fortbewegen in der Wildnis als ein durchdringen der natürlichen Widerstände, etwa durch das Unterholz im Wald. Das altfranzösische `rote´ entstand aus vulgärlateinischem (via) rupta ‘durch den Wald geschlagener Weg’ und der lateinischen Grundform rumpere ‘(zer)brechen, zerreißen, zersprengen´ 1).

Das Erleben der Route bestimmt die Erscheinungsform des Raumes. Nicht das leichte, ungehinderte Vorankommen ist bemerkenswert, sondern der Widerstand des Raumes: ein Dickicht, ein Moor, ein Fluß, ein Gewässer (See, Meer), eine Schlucht, ein Gebirge, eine Wüste und daraus folgend die Möglichkeit, diesen Widerstand zu überwinden: sich Bahn zu brechen, durchzuwaten, eine Furt zu finden, einen Strand oder einen Pass, einen Übergang oder Durchgang, doch dabei die Orientierung behaltend.

Im heutigen Deutschen wird der Begriff Route dann verwendet, wenn es nicht auf die Beschaffenheit des Weges ankommt, sondern auf die Wahl zwischen alternativen Wegen, die zwar alle von A nach B führen, jedoch als neue, reizvolle, spezielle, kürzere, schnellere Route unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Dabei ändert sich der Bedeutungsgehalt von `Route´:

Kürzeste und längste Routen

Das *Traveling Salesman Problem TSP beschreibt die Schwierigkeit, die kürzeste Strecke zwischen einer Anzahl von Orten zu finden und dabei wieder am Ausgangsort anzukommen. Die Informatiker Rohan Chabukswar und Kushal Mukherjee benutzten solche Optimierungsmethoden, um besondere Strecken zu finden, nämlich:

Berühmte Routen

Berühmte Routen bieten Geschichte, denn sie dienten sie meist als Handelswege, Pilgerwege, Heerwege, Postwege oder Erschließungswege der Kolonisation. Die berühmtesten Routen der Neuzeit sind:

Romantisch verklärt oder auch berüchtigt, teils auch verfallen, reizen die Routen auf den Kontinenten dazu ihnen zu folgen und sind damit für Reisende interessant:

Spurensuche

Verkehrsrouten

»Verkehr« als wiederholte und ständige Nutzung von Routen über mehrere Tagesetappen ist eng verbunden mit dem Transport von Lasten und sucht daher den Ausgleich zwischen zeitökonomischen Wegen (=kurz & schnell) und energieökonomischen Wegen (=maximaler Lastentransport), also je nach geographischen und klimatischen Faktoren

Von diesen weitgehend natürlich gewachsenen Routen wich die Eisenbahntrasse ab, indem sie die Natur den Möglichkeiten der Eisenbahn anpasste.

Auf allen Kontinenten werden transkontinentale Verkehrskorridore angestrebt. Sie befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Verwirklichung und im Wettlauf mit dem Verfall des noch Bestehenden, in Form von Pisten, Straßen, Autobahnen. Manche Strecken waren vor 80 oder 60 Jahren in besserem Zustand als heute, unterliegen sie doch politischen und wirtschaftlichen, klimatischen und geografischen Einflüssen.

Road Music

Wegen, Straßen und Routen wohnt eine gewisse Magie inne, daher sind sie häufig Thema von Road Music:

Beatles The Long and Winding Road
Bob Dylan Dirt road blues
Canned Heat On The Road Again
Chris Rea Road to hell
Frank Sinatra The Lonesome Road
John Denver Country roads
Kraftwerk Autobahn
Manfred Mann's Earthband Dave is on the road again
Rolling Stones Route 66
Talking Heads Road To Nowhere

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1)
Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/d/wb-etymwb>, abgerufen am 20.01.2022