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Springinsfeld
Ein Satzname, den es auch als Familiennamen gibt, der also bereits im ausgehenden Mittelalter gebräuchlich gewesen sein muss. Es scheint, als wäre dies der Name eines Koboldes gewesen, der seinen derben Schabernack trieb 1). Damit bezeichnet wurden junge, draufgängerische Männer, später dann auch wilde Kinder, fröhliche Heranwachsende, lebenslustige junge Menschen beiden Geschlechts, in jedem Fall jedoch das Gegenteil eines Stubenhockers.
E willich Herz macht leichde Fieß; awwer e Leichtfuß hot selde e willich Herz. Pfälzer Sprichwort, Pfälzisches Wörterbuch Bd. 4
Der gleichnamige Held von Grimmelshausen wurde zum Bestseller und zeigt bereits die Wandlung vom lustigen »Bruder Leichtfuß« über den Soldaten hin zum Taugenichts und schließlich zum Vagabunden.
Philarchus Grossus von Tromerheim
[=Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]
Der seltzame Springinsfeld
Das ist Kurtzweilige/ lusterweckende und recht lächerliche Lebens-Beschreibung. Eines weiland frischen/ wolversuchten und tapffern Soldaten/ Nunmehro aber … verschlagnen Landstörtzers und Bettlers.
Fingiert Nürnberg Paphlagonia Stratiot [=Nürnberg bei Wolfgang Eberhard Felsecker] 1670, Band 2 1680 *Kleinjung, Malte
Pikareske Ökonomie
Grimmelshausens „Der seltzame Springinsfeld“ im diskursiven Kontext des 17. Jahrhunderts.
= Mikrokosmos 87 Diss. Frankfurt am Main 2018, Peter Lang 2021