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Das Bild Afrikas

Über Libyen, den einzigen Teil Afrikas, den die Griechen im 4. Jahrhundert vor Christus kannten, sagte Aristoteles »Libyen bringt immer etwas Neues.« 1) 300 Jahre später kannten die Römer bereits größere Teile Afrikas, doch blieb die Erfahrung dieselbe: »Aus Afrika kommt immer etwas Neues« meinte Plinius der Ältere 2). Das wurde bis ins 20. Jahrhundert hinein zitiert und auch der Film Out of Africa (1985, Regie Sydney Pollack) nach der Vorlage von Tanja Blixen (London 1937) ist nur das verkürzte Zitat: Out of Africa, always something new, lateinisch »Semper Afrika …«.

Der »dunkle« Kontinent

Dass die Vorstellungen von Afrika meist schief bis falsch sind, liegt auf der Hand. Dass Reisebuchautoren gerne die falschen Vorstellungen bedienen, um ihre Bücher verkaufen zu können, ist ebenfalls klar. Aber wieso erscheint ausgerechnet Afrika als Dunkler, Schwarzer Kontinent? Noch im 18. Jahrhundert spöttelte Jonathan Swift (1667−1745) über die Afrika-Karten seiner Zeit 3):

„So geographers, in Afric maps,
With savage pictures fill their gaps,
And o’er unhabitable downs
Place elephants for want of towns.“

Wer nicht auf eigene Reiseerfahrungen zurückgreifen kann, ist auf die Medien angewiesen. Das Bild von Afrika wächst heran über Kinderbücher (Zehn kleine Negerlein), Abenteuerbücher und Filme (Tarzan) und so fort. Die ernsthafte Berichterstattung ist rar und stellt meist ab auf medienwirksame Themen. Dann ist Afrika ist ein Kontinent der Katastrophen: Vetternwirtschaft, Korruption, Laissez-faire beherrrschen das Bild; die Somalisierung wurde zum festen Begriff: Auflösung der Staatlichkeit, Anarchie, Kriegsherren bedienen sich der Kindersoldaten. Damit einher gehen Mord und Massenmord (Ruanda), Hunger (Sahel) und Seuchen (AIDS und Ebola). Manche sprechen vom Dreißigjährigen Krieg Afrikas. Da kann man nur auf einen „Westfälischen Frieden“ hoffen.

Der Südafrikaner Laurens van der Post stellte seinem Buch „Vorstoß ins Innere“ einen Satz von Sir Thomas Brown voraus: „Wir tragen mit uns das Wunderbare, das wir außer uns suchen: es liegen ganz Afrika und alle seine Wunder in uns.“ Reiseberichte erzählen uns daher mindestens genausoviel über den Reisenden wie über die Bereisten. Während in anderen Kontinenten meist gereist wird, führen nach Afrika immer Expeditionen, für Afrika qualifiziert sich eine bestimmte Art von Reisenden und eigentlich sind sie auf irgendeine Art und Weise alle auf der Suche nach den Quellen des Nils, erliegen dem Afrika-Virus oder dem Tropenkoller.

Afrika ist jedenfalls der schwarze Kontinent und birgt dunkle Geheimnisse. Der Afrikaforscher und Journalist Stanley schuf das Wort vom „dunkelsten Afrika“ (engl. Ausgabe: Through the dark continent, London 1878). Dort erwarten den Reisenden „Schwarze Ritter zwischen Niger und Tschad“, „Schwarze Abenteuer“ und „Schwarze Trommeln“ (Buchtitel). 1980, 100 Jahre nach Stanley erscheint ein populäres Sachbuch von Schiffers: Afrika - Das Bild des dunklen Erdteils, als die Weißen kamen (unausgesprochen ist zu ergänzen: … und das Licht brachten). Die dunkelhäutigen Melaniden Indiens und die Ureinwohner Australiens besitzen die gleichen hautschützenden Pigmenten wie die meisten Bewohner Afrikas. Niemand hat deswegen aber je Südindien als „Schwarzindien“ oder Australien als „Dunklen Kontinent“ bezeichnet. Joachim Ringelnatz hat diesen Begriff bereits vor rund 100 Jahren als Titel eines Gedichtes aufgespießt:

Im dunklen Erdteil Afrika
Starb eine Ziehharmonika.
Sie wurde mit Musik begraben.
Am Grabe saßen zwanzig Raben.
Der Rabe Num’ro einundzwanzig
Fuhr mit dem Segelschiff nach Danzig
Und gründete dort etwas später
Ein Heim für kinderlose Väter.
Und die Moral von der Geschicht? –
Die weiß ich leider selber nicht. 

Umgekehrt hat aber auch die helle Haut der Weißen eine besondere Bedeutung in Afrika. Bei vielen afrikanischen Völkern dient traditionell weiße Farbe dazu, um mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen. Mit ihr bemalen Tänzer und Betende ihre Körper, um den guten Ahnengeistern zu gleichen. Der Glaube, daß die im Jenseits lebenden Verstorbenen eine weiße Haut besitzen, rührt daher: zum einen erblaßt die braune Haut Sterbender zusehends, zum anderen kommen Neugeborene hellhäutiger zur Welt, als sie später sind. Dieses Nachdunkeln führen Medizinmänner auf die dunkle Erde und das Einwirken der schwarzen Erdgeister zurück.

Manche Botschaften der Reisebuchautoren zielt aufs Animalische:
»Warum musste sie [die Natur] mir diese Bürde von Hässlichkeit aufladen? […] Warum gerade mir die Lappländernase? Gerade mir dieses Mohrenmaul? Diese Hottentottenaugen? Wirklich, ich glaube, sie hat von allen Menschensorten das Scheußliche auf einen Haufen geworfen und mich daraus gebacken?« So beklagt sich Franz Moor in Schillers Drama Die Räuber 1782 über sein Aussehen. In den 30er Jahren weilte der Schweizer Mittendorfer „Unter Zwergmenschen und Riesenaffen“; Bernatzik schreibt über: „Typen und Tiere im Sudan“. Schomburgk & Hagenbeck bringen ihr Afrikabild auf den Punkt: „Wild und Wilde im Herzen Afrikas“, Berger stellt 1933 die Alternative: „Schwarz oder weiß. Antlitz und Schicksal des dunklen Erdteils“. Nach so vielen Extremen titelt Alexander Lake 1956 ironisch: „Bestien springen dich an. Die aufsehenerregende Wahrheit über lauernde Bestien und lügende Jäger“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg meint man es gut, wohlwollend werden die Kolonien in die Selbständigkeit entlassen – aber auch, weil sich England und Frankreich die Kolonien nicht mehr leisten können. Deutschland hat es besser, seine Kolonien sind schon seit der Versailler Konferenz nach dem Ersten Weltkrieg abhanden gekommen. Das erweist sich nun als Vorteil, man gilt nicht als Kolonialherr und erkauft sich die Sympathie der Dritten Welt durch Entwicklungshilfe.

Dennoch verschwimmen Tier- und Menschenbilder auch noch bei Grzimek: „Wir lebten mit den Baule. Flug ins Schimpansenland“. In den 50-/60er Jahren schlug „Die Stunde des schwarzen Mannes“, „Die Trommeln verstummen“ „Begegnung mit den erwachenden Völkern Ostafrikas“, auch aus der DDR/UdSSR ertönt ein „Guten Morgen, Afrika“, durch Afrika führen „Heiße Pfade“ und „Heisse Straßen“; Grzimek findet „Kein Platz für wilde Tiere“; Gisela Bonn erkundet 1953 die „Neue Welt am Nil“. Forsberg erkundet 1959 das „Land jenseits des Nils - Ein großartiges christliches Abenteuer - Mission unter wilden Stämmen in Äthiopien und dem Sudan“.

Schwarz-weiß-Malerei bedeutet auch, daß Grauwerte verloren gehen. Das Leben ist immer intensiv, schwarz oder weiß, gut oder furchtbar, herrlich oder abstoßend, euphorisierend oder deprimierend. Und meist liegen beide Extreme ganz nah beieinander. Das macht in Afrika das Leben aus. Entweder es regnet, dann gibt es in Hülle und Fülle zu essen. Oder der Regen bleibt aus. Dann hungern Mensch und Tier. Entweder der Boden ist so fruchtbar, daß schon eine weggeworfene Bananenschale genügt, ganze Bananenfarmen anzulegen. Oder die Landschaft ist so rauh, so dürr, so steinig oder trocken, daß alle Bemühungen vergeblich sind, darauf Nahrung anzubauen, und daß selbst die Nomaden mit ihren Herden aus Kamelen und Ziegen die Gegend meiden. Entweder es herrscht Frieden oder Krieg, ein Tyrann oder Basisdemokratie. Zwischenwerte gibt es nicht.

Zu den Quellen des Nils

„Zu den Quellen des Nils zu reisen“ bedeutete über Jahrtausende, Unmögliches zu versuchen. Es bedeutet aber auch, zu den eigenen Wurzeln zurückzukehren. Ziemlich sicher hat sich der Mensch in Afrika entwickelt und von dort über die Welt verbreitet. Ziemlich sicher folgte er dabei dem Nil entlang seines früheren Laufs durch die trockenen Gebiete des Nordens und erreichte über die Landbrücke des Sinai den eurasischen Kontinent. Ein Tiefenpsychologe könnte die Suche nach den Quellen des Nils sicher vielschichtig als „back to the roots“ deuten.

Alt wie die Geschichte der abendländischen Zivilisation ist auch die Suche nach den Quellen des Nils. Rund 1000 Generationen haben versucht, das Rätsel zu lösen. Nur für die, die an den Quellen lebten, war es nie ein Rätsel. Für sie waren die Quellen des Nils aber auch nie Mythos, sondern Alltag im regenreichen Hochland von Uganda und Ruanda. Bereits Herodot, der Vater der Historiographie und Erdkunde, stellte erste Fragen, Aristoteles schrieb eine Abhandlung über das jahreszeitliche Steigen und Fallen des Flusses, und sein Schüler Alexander der Große schickte »äthiopische Männer« aus, um die geheimnisvollen Quellen des Stromes zu suchen.

»… so gibt es doch nichts, was ich lieber kennenlernen möchte, als die so viele Jahrhunderte lang verborgenen Anfänge des Stromes und seiner unbekannten Quellen; man eröffne mir die sichere Aussicht, die Nilquellen zu sehen, und ich will vom Bürgerkrieg ablassen«, sagte Julius Caesar, und ein Jahrhundert später (66 n. Chr.) schickte Kaiser Nero zwei Centurionen auf eine Expedition zu ihrer Entdeckung aus - vergeblich. Immerhin stießen diese in Gegenden vor, die nach ihnen erst wieder 1841 von Europäern betreten wurden. Die meisten Soldaten starben, die Rückkehrer berichteten: „der Nil entspringe in der Hölle, seine Quelle werde von Teufeln bewacht.“

»Caput Nili quaerere« - das Suchen nach der Nilquelle - galt im römischen Reich als Synonym für das Lösen einer unlösbar erscheinenden Aufgabe. Irgendwo tief im Inneren des afrikanischen Kontinents, bei den geheimnisumwitterten Mondbergen, lag der Ursprung des Stroms der Ströme, der Lebensader Ägyptens. Ptolemäus faßte das Wissen seiner Zeit zusammen: der Nil entspringe im ewigen Schnee der Mondberge im Inneren Afrikas; dort lebten Riesen und Zwerge.

Lange wurde der Abay, der Blaue Nil, als der Hauptfluß angesehen und seine Quellen im äthiopischen Hochland nahe dem Tanasee als die »wahren« Quellen des lebenspendenden Stromes. Was lag auch näher, als in dem gebirgigen Land die seit dem Altertum legendären Mondberge zu erblicken. Allerdings sind rund um den Tanasee keine schneebedeckten Berge zu sehen.

Es gilt heute als erwiesen, daß James Bruce nicht der erste Europäer an den Quellen des Blauen Nils war. Schon 1613 stand der Jesuitenpäter Pedro Paez - möglicherweise auch noch einige andere seiner Glaubensbrüder — an diesem Ort, und einige Jahre später wurden die Berichte darüber auch von Balthasar Teliez und Athanasius Kircher publiziert. Doch die Schriften der Jesuiten waren der europäischen Öffentlichkeit nicht allgemein bekannt, denn sie lagen meist verborgen in den Archiven des Ordens. Die portugiesischen Jesuiten hielten sich Jahrzehnte in der damaligen Hauptstadt Gorgora unmittelbar am Nordufer des Tanasees auf, also recht nahe an der Quelle, die der einheimischen Bevölkerung durchaus bekannt war. Man ahnte, daß der Weiße Nil beträchtlich länger sein mochte als der Blaue Nil und somit als der eigentliche Quellfluß anzusehen war. Alle Versuche, nilaufwärts in die unbekannten Regionen vorzustoßen, scheiterten jedoch.

Die Kenntnis von den großen Seen und den mächtigen Bergriesen tief im Süden des Kontinents gelangte erst spät nach Europa. Wer hätte auch vermutet, daß die Quellen des Weißen Nils sogar noch südlich des Äquators zu suchen seien? Schließlich zeigte die Erfahrung, daß es heißer wurde, je südlicher man reiste. Und höhere Hitze bedeutete schließlich auch größere Trockenheit. Wo also sollten die Wassermassen herkommen?

Nun saßen in einer kleinen Station an der Ostküste des Erdteils um die Mitte des vorigen Jahrhunderts deutsche Missionare, die beiden schwäbischen Theologen Johann Ludwig Krapf und Johann Rebmann, und sammelten eifrig alle Nachrichten, die Sklavenhändler, Karawanen und Einheimische aus dem Innern brachten. Immer wieder tauchten dabei Berichte von einem großen See auf, der am Fuße schneebedeckter Berge lag; schließlich veröffentlichte Erhardt auf Grund dieser Berichte sogar eine Karte, die in Europa jedoch meist als Ausgeburt der Phantasie verspottet wurde. Nur zwei Engländer, John Hannig Speke und Francis Burton, nahmen sie ernst. Mit Unterstützung der „Afrikanischen Gesellschaft„ reisten sie zur Ostküste und zogen von da aus auf Karawanenwegen ins Innere, Tatsächlich entdeckten sie 1856 den ersten der großen ostafrikanischen Seen, den Tanganjika. Bei Vermessungsarbeiten erkrankte Burton, Speke aber folgte den Spuren arabischer Berichte und stieß weiter nördlich auf einen noch großeren See, den Ukerewe, oder, wie er später genannt wurde, den Viktoria-Nyansa. Als ihm die Eingeborenen von einem großen Fluß erzählten, der aus dem See nach Norden abfließe, da zögerte der Forscher nicht, ohne sich vom tatsächlichen Vorhandensein dieses Flusses überzeugen zu können – die Wasserfläche des Sees ist immerhin so groß wie Bayern – den Ukerewe als den Quellsee des Nils zu bezeichnend.

Burton behauptete aber das gleiche vom Tanganjika! Um die Richtigkeit seiner Ansichten zu beweisen, blieb Speke nichts anderes übrig, als zusammen mit einem anderen Begleiter, dem Schotten James Grant, erneut von Ostafrika aus in die Seenregion vorzustoßen. Endlich standen sie am Nordufer des Viktoriasees, und vor ihren Augen floß ein breiter Strom nach Norden! (5611 km bis zur Mündung)

Aber auch das genügte Speke noch nicht; sie zogen flußabwärts, bis sie 1863 Gondokoro, einen alten Handelsplatz, erreichten und da ihren Landsmann Samuel Baker trafen, der gemeinsam mit seiner Frau nilaufwärts bis hierher vorgedrungen war. »The Nile is settled« konnte Speke in einem knappen, stolzen Telegramm nach London berichten. Und doch war das Nilrätsel noch nicht endgültig gelöst, denn der Viktoriasee hatte ja auch Zuflüsse. Welcher davon war nun der eigentliche Quellfluß?

Rezensionen

Von Norbert Lüdtke, erschienen im Trotter, der Zeitschrift für Globetrotter:

Pat Shipman: Mit dem Herzen einer Löwin

Pat Shipman
Mit dem Herzen einer Löwin
Lady Florence Baker und ihre Suche nach den Quellen des Nils
1. Auflage, Aus dem Amerikanischen von Ulrike Frey (To the Heart of the Nile 2004)
München: Malik 2005
Pappband mit Lesebändchen und Umschlag 13 x 21,5 cm
400 Seiten, 52 Textabb., drei Karten 

»Über Florences frühe Kindheit gibt es nur spärliche Aufzeichnungen – sie war einfach schon immer eine geheimnisvolle Frau. … Anstelle schwerfälliger Formulierungen wie „Mag sie gesagt haben“ oder „hat er sich vermutlich gefragt“ habe ich Florence … Gedanken und Worte in den Mund gelegt …« Anders formuliert: die Menge an Fakten ist hier umgekehrt proportional zum Umfang des Buches. Siebenseitige Anmerkungen, eine achtseitige Biographie sowie Hinweise zu den benutzten Archiven lassen auf eine gründliche Recherche schließen. Gleichwohl liefern die Fakten nur das Skelett für eine Biographie, die sich über weite Strecke der Fiktion bedient. Shipman ist Professorin für Anthropologie und preisgekrönte Autorin, weiß also sehr wohl mit beidem umzugehen. Viele werden das sehr unterhaltsam und spannend finden, doch mein Fall ist das nicht.

Der Plot: Das 14-Jährige Waisenmädchen Florence Szász wird 1859 auf einem osmanischen Sklavenmarkt angeboten, wo es vom Afrikaforscher Sam Baker entdeckt und ersteigert wird. Die beiden heiraten und reisen gemeinsam nilaufwärts. 1863 treffen sie in Gondokoro, einem alten Handelsplatz, ihren Landsmann Speke, der nilabwärts bis hierher vorgedrungen war. »The Nile is settled« (Der Nil ist erforscht) konnte Speke in einem knappen, stolzen Telegramm nach London berichten. Der Verlag bewirbt daher »ein wichtiges Kapitel Entdeckergeschichte aus weiblicher Sicht.«

Erst Mitte August 1898 gelangte der deutsche Arzt und Forschungsreisende Richard Kandt zum Ursprung des Rukurara Kagera (?) in 2440 m Höhe, dessen Quellen heute als die am entferntesten von der Mündung des Nils gelegene gilt und von welcher das Wasser eine Strecke von 7720 km bis zur Küste des Mittelmeers zurücklegt (ca. 6671 km vom Victoriasee) : » … ein kleiner feuchter Kessel am Ende einer Klamm, aus deren Boden die Quelle nicht sprudelnd, sondern Tropfen für Tropfen dringt: Caput Nili … Quelle des Nils.«

Immerhin ist eines merkwürdig; Der Kagera kommt aus einem Gebirge, das die Eihemischen „Missosi ja Mwesi“ nennen, das heißt „Mondberge„. Nicht weit entfernt liegt Ruanda, die Heimat der Watussi, bei denen Körpergrößen von mehr als zwei Metern keine Seltenheit sind. Am Oberlauf des Nils leben aber auch kleinwüchsige Menschenstämme. Mondberge, Riesen und Zwerge – es scheint, daß Ptolemäos doch nicht so unrecht hatte, und jahrtausendealte Sagen zeigen so ihren wahren Kern.

Martin Dugard: Auf nach Afrika

Martin Dugard
Auf nach Afrika!
Stanley, Livingstone und die Suche nach den Quellen des Nils
1. Auflage, Aus dem Amerikanischen von Ulrike Frey. München: Malik 2003
Pappband mit Umschlag und Lesebändchen 13,5 x 21,5 cm: 332 Seiten, Textabb.
Anmerkungen, Literatur, Karten auf Vorsatz

Stanley, Livingstone und die Suche nach den Quellen des Nils ist Programm genug für drei Bücher, doch zu trenenn sind sie nicht. Anscheinend schlossen die Expeditionen der beiden Protagonisten ein Jahrtausende altes Problem ab. Tatsächlich setzten sie Zeichen für weit greifende Entwicklungen: Die endgültige Aufteilung Afrikas, die systematische Ausbeutung Afrikas, den Niedergang des britischen Empire (Livingstone), den Aufstieg der USA (Stanley), den Einfluß des Journalismus auf politische Entscheidungen (»Story des Jahrhunderts«). Joseph Conrads Herz der Finsternis ist die subtile Essenz dieser Vorgänge in literarischer Form. Ihre Aktualität zeigte sich auch darin, daß der Roman drei Generationen später von Francis Ford Coppola verfilmt wurde (Apocalypse now) und als aktuell bedrohlich erlebt wird.

Der vorliegende Band beschreibt den Ablauf der damaligen Geschehnisse aus einem biographischen Ansatz heraus, handlungsorientiert und packend, doch immer aus Sicht der beiden Protagonisten, bis hin zu wörtlichen Dialogen. Hintergründe werden gestreift, aber nicht explizit analysiert oder gar in den Vordergrund gestellt. Ich empfehle ausnahmsweise, zwei Bücher gleichzeitig zu lesen:

Adam Hochschild
Schatten über dem Kongo
Die Geschichte eines der großen, fast vergessenen Menschheitsverbrechen
Stuttgart 2000
Albert Londres
Afrika, in Ketten
Reportagen aus den Kolonien
Aus dem Französischen von Petra Bail und Yvan Goll
Nachwort von Irene Albers und Wolfgang Struck
Die Andere Bibliothek, Berlin 2020. 376 S.

Rezension in Die ZEIT 15. Juli 2020 Wolfgang Bauer: Der ewig böse Mensch

James Stephenson: Traumgänger

James Stephenson
Traumgänger
Spurensuche bei den Hadza in Ostafrika
Aus dem Amerikanischen von Thomas Bauer
München: Frederking & Thaler 2001
Pappband mit Umschlag 14 x 22 cm
315 Seiten, 12 Farbtafeln, Textabb.
  • Die Hadza sind ein khoisanides Volk, also verwandt mit den San (Buschmänner) und sprechen wie diese eine Klicklautsprache. Sie leben am Eyasisee im nördlichen Tansania.
  • James Stephenson bepflanzt Dachgärten in New York und ist vom „Afrika-Virus“ befallen (Niemand käme auf die Idee, vom Europa-, Amerika- oder Asienvirus zu sprechen - warum eigentlich nicht?) Ein Fiebertraum brachte ihn dazu, die Hadza aufzusuchen.Träume durchweben dieses Buch und ich finde es erstaunlich, daß die Hadzas und Stephenson miteinander über ihre Träume sprechen und sie verstehen können. Prompt fallen mir Chatwins Traumpfade ein.

Eine Traumdeutung endet in einer Ahnenbeschwörung und Stephenson findet sich unvermittelt auf einem Baum kilometerweit vom Lagerfeuer entfernt wieder. Ein alter Mann geleitet ihn zurück und ist pötzlich verschwunden, denn er ist Mzee Oya, ein Ahnengeist. Irgendwie erinnert mich das an Carlos Castaneda und seinen Don Juan.

Stphenson ist monatelang bei den Hadza und verbringt immer wieder eine Zeit des Jahres dort. Er romantisiert nicht und schildert auch seine Verzweiflung bei dem Versuch, das Leben eines kranken Kindes zu retten. Doch er ist spürbar beeindruckt vom naturnahen Leben der Hadza und sieht die Vorteile dieses Lebens: ein gesundes Körpergefühl, ein gelassener Umgang mit Zeit, die soziale Ausgeglichenheit … Er bringt Farben und Papier mit und findet in der Malerei den Zugang zum Herzen dieser Menschen. Sie malen wie sie jagen, sagt er einmal, mit dem ganzem Einsatz von Körper, Seele und Geist. Auf 12 Farbtafeln sind Bilder abgedruckt, die bei den Hadza entstanden, teils von ihnen gemalt, teils als Gemeinschaftswerk entstanden. Der liebevolle Umgang mit den Hadza erinnert mich wieder an einen anderen Autor. Ähnlich hat Laurens van der Post seine Erlebnisse bei den San im südlichen Afrika verarbeitet.

Obwohl es das erste Buch des Autors ist, ist es sehr gut geschrieben. Innen- und Außenwelt werden aufmerksam beobachtet und detailliert beschrieben. Dazu muß er entweder unentwegt Notizen gemacht haben oder die Phantasie hat die weißen Flächen der Erinnung gefüllt. Beides ist möglich, doch das Buch preist sich als Reisebericht an und nicht als Roman. Doch wie auch immer: Mir hat es sehr gut gefallen, ich habe es gerne gelesen und ich empfehle es gerne weiter.

Michael Birnbaum: Die schwarze Sonne Afrikas

Michael Birnbaum
Die schwarze Sonne Afrikas
München: Piper 2000
356 Seiten, Vorsatzkarten

Der Titel ist identisch mit dem eines Buches des schon lange verstorbenen Afrikanisten Leo Frobenius – Zufall oder Anspielung? Mehr noch als damals bedient sich der plakative Titel eines ziemlich abgenutzten Topos: das dunkle, schwarze, unbekannte, unheimliche … Afrika. Auch der Klappentext ist furchtbar und läßt auf chronische Adjektivitis des Werbetexters schließen: Armut ist bitter, Natur grandios, Gewalt eine Spirale, die Welt fremd, der Kontinent dunkel … Nun gut, aber das verantwortet der Verlag, nicht der Autor. Michael Birnbaum, langjähriger Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Nairobi, ging zuerst eher widerwillig nach Afrika. Doch sein Widerstreben wich schnell der Faszination: »eine langjährige Reise durch eine ferne, unbekannte und immer wieder überraschend vielfältige Welt voller faszinierender Menschen, überquellender Lebensfreude und zäher Überlebenskraft, zugleich tragisch unlösbarer Konflikte und unmittelbarer Naturgewalten, tödlicher Viren und Seuchen … Afrika ist stärker als wir.«

Vor rund 2000 Jahren sagte man: »Aus Afrika kommt immer etwas Neues.« Wer etwas Unmögliches anstrebte, dem wurde gesagt, er suche die Quellen des Nils. Ob Birnbaums Worte oder die geflügelten Worte der Römer: Erkennbar ist die Hilflosigkeit, einen prägenden Eindruck kurz und präzis auszudrücken. Deswegen ist der »dunkle Kontinent« auch so dunkel - doch ist dies eher die Dunkelheit im Verständnis des Betrachters. Ich gebe gern zu, daß mir dieses Verständnis ebenfalls fehlt. Nach zwei Reisejahren in Afrika bin auch ich vom »Afrikavirus« befallen (blöde Formulierung) – doch die Infizierten selber wissen genau, was der andere damit sagen will. Außenstehende sind halt nicht eingeweiht.

Diese Hilflosigkeit prägt (fast) alle Bücher über Afrika. Die Sprache scheint nicht mächtig genug zu sein, das Erlebnis Afrika in allgemein verständliche Bilder zu kleiden. Einen Satz finde ich, bei dem ich heftig nicken muß: »Es gibt keine Grauwerte in Afrika. Das Leben ist immer intensiv, schwarz oder weiß, gut oder furchtbar, herrlich oder abstoßend, euphorisierend oder deprimierend.« Heute Lust und Liebe, morgen Grauen und Tod. Der Reisende setzt sich einer physischen Unmittelbarkeit aus, die einfach echt ist, jenseits aller moralischen Kategorien. Michael Birnbaum hat das erkannt, setzt sich dem aus und offenbart seine Hilfslosigkeit, ohne daß seine Liebe zu Afrika deswegen kleiner wird. Und deswegen ist dies ein gutes Afrikabuch, auch wenn der Werbetexter es nicht kapiert hat.

Bei Amazon steht: »Dabei beschreibt der Autor nicht chronologisch, er springt nach vorne und wieder zurück. Das macht es etwas schwer, den Überblick zu bewahren. Jedes neue Kapitel verlangt vom Leser, sich von Neuem zu orientieren.« Stimmt. Und es gibt kein Register. That's Africa.

Literatur

Erfahrungen

  • Fischer-Kattner, Anke
    Spuren der Begegnung: Europäische Reiseberichte über Afrika 1760–1860.
    (=Bayerische Akademie der Wissenschaften, Bd. 91) 573 S. Ill., Kt. Vandenhoeck & Ruprecht, 2015. Inhalt
  • Wendy Laura Belcher, Cohen, Leonardo (Hg.) et al.
    The Jesuits in Ethiopia (1609-1641). (=Äthiopistische Forschungen, 84) XVI, 272 S. Wiesbaden 2018: Harrassowitz.
    Die erste englische Übersetzung lateinischer Briefe zur Jesuitenmission in Äthiopien. 1612 konvertierte Kaiser Susenyos zum katholischen Glauben und erklärte 1621 den römischen Katholizismus zur Staatsreligion. 1633 vertrieb dessen Sohn Fasilädäs die Jesuiten.
  • Almeida, Manuel de, Balthazar Telles (=Tellez)
    The Travels of the Jesuits in Ethiopia.
    (=A new coll. of voyages and travels, with hist. account of discoveries, 7) [4], 264 S., [16] Tafeln, Karte. Printed for J. Knapton 1710 u.a.
    Erstdruck als: Historia geral de Ethiopia a alta, ou Preste Joam, e do que nella obraram os padres de Companhia de Iesus , Coimbra, 1660, ins Englische übersetzt von John Stevens.
    Enthält:
    • The geographical description of all the kingdoms, and provinces of that empire; the natural and political history; the manners, customs, and religion of those people, &c
    • Travels in Arabia Felix, wherein many things of that country, not mention'd in other books of this nature, are treated of, as a particular description of Aden, Moca, and several other places
    • An account of the kingdoms of Cambate, Gingiro, Alaba, and Dancati beyond Ethiopia in Africk, never travelled into by any but the Jesuits, and consequently wholly unknown to us.
  • Heinrich Barth
    Im Sattel durch Nord- und Zentralafrika 1849-1855
    Stuttgart 2000
  • Georg Brunold
    Nilfieber
    Eichborn, Frankfurt a.M.
  • Gert Chesi
    Afrika im Herzen
    Erinnerungen, Reflexionen, Fotografien
    Haymon Innsbruck 2002
  • Gert Chesi
    Voodoo in Afrika
    Menschen im Banne der Götter.
    Haymon Innsbruck 2003
  • Michel Leiris
    Phantom Afrika
    Tagebuch einer Expedition von Dakar nach Djibouti 1931–1933.
    Suhrkamp.
  • Sven Lindqvist
    Wüstentaucher
    Auf den Spuren von Dichtern, Träumern und Generälen.
    Haymon Innsbruck 2002
  • Michael Obert
    Regenzauber
    Droemer München 2004. Eine Fahrt auf dem Niger von der Quelle bis zur Mündung.
  • Johny Pitts
    Afropäisch
    Eine Reise durch das schwarze Europa.
    461 Seiten, einige Abb., Suhrkamp Verlag 2020
    Der Autor reist durch die Kultur europäischer People of Colour in europäischen Metropolen mit verknüpft dabei Reportage und literarischem Essay.

Die Wahrnehmung Afrikas

  • Curtin, Philip D.
    The Image of Africa. British Ideas and Action, 1780-1850.
    2 Bde. Madison : University of Wisconsin Press, 1964.
  • Faes, Urs
    Heidentum und Aberglauben der Schwarzafrikaner in der Beurteilung durch deutsche Reisende des 17. Jahrhunderts.
    172 S. Diss. Phil. I Zürich. Zürich 1981: Zentralstelle der Studentenschaft.
  • Fischer-Kattner, Anke
    Spuren der Begegnung: Europäische Reiseberichte über Afrika 1760 bis 1860.
    (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 91) 584 S. Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht 2015.
    Jack Bruce, Henry Salt, Antoine und Arnauld d’Abbadie als Beispiele für vorkoloniale Afrikareisende.
  • Mühlebach, Michèle, Bernd Roeck
    „Gottes Wort und Jesu Liebe bringen die grosse Umwälzung in das Leben des Menschenfressers“: das Bild des Fremden - eine Untersuchung von Lichtbildserie-Kommentaren verschiedener Reiseprediger der Basler Mission.
    307 S. Masterarbeit Universität Zürich 2018
  • Pfäfflin, Georg F.
    Exotisch - höfisch - bürgerlich. Afrikaner in Württemberg vom 15.-19. Jahrhundert.
    ZEP: Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik 24 (2001) 4, S. 16-17 Frankfurt/ Main Verlag für Interkulturelle Kommunikation (IKO) 2001 Online.
  • Sadji, Amadou Booker
    Das Bild des Negro-Afrikaners in der deutschen Kolonialliteratur (1884-1945). Ein Beitrag zur literarischen Imagologie Schwarzafrikas.
    Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Habil.-Schr., 1982. 367 S. Berlin 1985: Reimer Inhalt
  • Steins, Martin, Das Bild des Schwarzen in der europäischen Kolonialliteratur 1870-1918. Ein Beitrag zur literarischen Imagologie, 249 S. Zugl.: Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 1971. Frankfurt/M. 1972: Thesen-Verlag
  • Wendelin, Marcus Friedrich
    Wunder des Nil (1623) = Admiranda Nili.
    Originaltext (lat.), mit Dokumenten, Vor- und Nachwort von Reinhard Düchting und Boris Körkel (Hg.). Begleittexte deutsch. [72], 249 [i.e. 255], XLIII S Ill., Bibliogr. S. XXXV–XXXVIII. Heidelberg 2000: Winter.
    Der Autor - kein Reisender - entwarf basierend auf 318 antiken Quellen ein Bild des Nils.

Bibliographien

  • Guillaume Grandidier
    Bibliographie de Madagascar 1500–1903.
    Band 1: VIII, 905 S. Paris 1906; Band 2: 1904-1933 (Société d'Éditions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris, 1935) ; Band 3: 1934-1955 (Institut de Recherche Scientifique de Madagascar, Tananarive 1957). [23.000 Titel]
  • Robert L. Hess; Dalvan M. Coger
    Semper ex Africa … : a bibliography of primary sources for nineteenth century Tropical Africa as recorded by explorers, missionaries, traders, travelers, administrators, military men, adventurers, and others.
    XXV, 800 S. Stanford, Calif. 1972: Board of Trustees of the Leland Standford Jun. Univ.
  • Prince Ibrahim-Hilmy
    The Literature of Egypt and the Sudan from the earliest times to the year 1885 inclusive : a bibliography. With appendix of additional works to may 1887.
    2 Bde. London 1886-1888: Trübner. [Reprint Nendeln 1966: Kraus] Online
  • Paul Kainbacher
    Die Erforschung Afrikas 1486-1945 : die Afrika-Literatur über Geographie und Reisen 1486-1945 : eine Bibliographie von A-Z. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 536 S. Baden 2016: Antiquariat Kainbacher.
  • Richard Fink Logan
    Bibliography of South West Africa. Geogr. and related fields.
    2000 titles. closed 1966. 152 S. Windhoek 1969: Committee of the S.W.A. Scientific Soc.
  • Stefano Santandrea
    Bibliografia di Studi Africani della Missione dell´ Africa Centrale.
    XXVIII, 167 S. Verona 1948: Missioni Africane.
  • Philipp Paulitschke
    Die Afrika-Literatur in der Zeit von 1500 bis 1750 n. Chr. Ein Beitrag zur geographischen Quellenkunde.
    V, 122 S. Wien 1882 [Reprint New York 1962].
  • Otto H. Spohr; Manfred R. Poller
    German Africana. German publications on South- and South West Africa.
    XIV, 332 S. Pretoria 1968: State Library.
  • Eckard Strohmeyer, Walter Moritz
    Umfassende Bibliographie der Völker Namibiens (Südwestafrikas) und Südwestangolas.
    Band 1: XIX, 349 S. Band 2: XIV, 400 S. Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt. Starnberg 1975: E. Strohmeyer; Karben 1982: E. Strohmeyer.
  • A. Toussaint, H. Adolphe
    Bibliography of Mauritius (1502-1954). Covering the printed record, manuscripts, archivalia and cartographic material.
    XVII, 884 S. Port Louis, Mauritius 1956 : Esclapon. Supplement 1957

Der Blick zurück

  • Carol Beckwith, Angela Fisher
    Afrika. Kulte, Feste, Rituale
    (2 Bde.) Bucher.
  • Helmut Bley
    Afrika. Welten und Geschichten aus dreihundert Jahren.
    De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2021, 645 S. Rezension: ZEIT 10.11.2021 Inhalt
  • Brown, Robert (Hg.)
    The history and description of Africa. And of the notable things therein contained.
    2 Bde. Cambridge 2010: Cambridge University Press.
  • Holger Ehling, Peter Ripken
    Die Literatur Schwarzafrikas
    C.H. Beck, München.
  • Jean de la Guérivière
    Die Entdeckung Afrikas
    Knesebeck München 2004
  • Leonhard Harding
    Geschichte Afrikas im 19. und 20. Jahrhundert
    Oldenbourg 1999
  • Kurt Hassert (1868 - 1949)
    Die Erforschung Afrikas.
    248 S., Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig 1941, 2. Aufl. 1943.
    Prof. Hanno Beck würdigte 1955 dieses Werk als beispielhaft; es ging aus einer Vorlesungsreihe hervor.
  • John Iliffe
    Geschichte Afrikas
    Beck 1997
  • Jones, Adam
    Oldendorps Beitrag zur Afrikaforschung.
    S. 181-190 in: Gudrun Meier et al. (Hg.): Christian Georg Andreas Oldendorp: Historie der caraibischen Inseln Sanct Thomas, Sanct Crux und Sanct Jan. Kommentarband. Herrnhut 2010: Herrnhuter Verlag (= Unitas Fratrum, Beihefte 19)
  • John Middleton
    Encyclopedia of Africa South of the Sahara
    4 Bde. New York 1997: Charles Scigners’ Sons
  • New encyclopedia of Africa.
    5 Bde. Detroit 2008: Thomson/Gale. (=erweiterte Neuauflage ) Umfassende Inhaltsangaben
    1. Abd al-Qadir bis Cummings, John
    2. Dakar–Hydrology
    3. Ibadan–Mzilikazi
    4. Nairobi–Symbols
    5. Taboo and Sin–Zubayr, Index
  • Walter Schicho
    Handbuch Afrika
    3 Bände. Frankfurt am Main 1999-2004: Brandes & Apsel

Kartographie

  • Kamal, Youssouf
    Monumenta cartographica Africae et Aegypti.
    Le Caire, 1926-1951. 5 Bände in 16 Teilen. [Reprint Institut für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, 1987]
    • I. Tome 1: Époque avant Ptolémé (1926).
    • Tome 2: Ptolémée et époque gréco-romaine, fasc. 1 (1928) und fasc. 2 (1932) bis S. 312.
    • II. Tome 2: Ptolémée et époque gréco-romaine, fasc. 2 (1932) ab S. 313, fasc. 3 (1932), fasc. 4: Atlas antiquus (1933).
    • III. Tome 3: Époque arabe, fasc. 1 (1930), fasc. 2 (1932), fasc. 3 (1933) bis S. 764b.
    • IV. Tome 3: Époque arabe, fasc. 3 (1933), ab S. 765, fasc. 4 (1934), fasc. 5 (1935).
    • V. Tome 4: Époque des portulans, suivie par l'époque des découvertes, fasc. 1 (1936), fasc. 2 (1937), fasc. 3 (1938) bis S. 1322.
    • VI. Tome 4: Époque des portulans, suivie par l'époque des découvertes, fasc. 3 (1938) ab S. 1323, fasc. 4 (1939); Tome 5: Additamenta, fasc. 1 (1951), fasc. 2 (1952)
  • Kamal, Youssouf
    Quelques éclaircissements épars sur mes «Monumenta Cartographica Africae et Aegypti». X, 217 S. Leiden 1935: E. J. Brill.
  • Eric García Moral
    África desde los mapas : un viaje cartográfico por la historia del África Negra.
    198 S. 27 Kartenabb. Grup d’Estudi de les Societats Africanes. Departament d’Antropologia Social i Història d’Amèrica i Àfrica. Universitat de Barcelona 2012-2014.
    Zusammenstellung von Karten und Erläuterungen zur afrikanischen Geschichte als Resultat eines Gemeinschaftsprojekt innerhalb der Abteilung für Kulturanthropologie und Geschichte Amerikas und Afrikas an der Universität Barcelona. Online Inhalt u.a.:
    • África Antigua
      • El origen negroafricano del Antiguo Egipto
      • Romanos en África/Los siglos oscuros.
    • África clásica
      • El Imperio de Ghana/ Bilad es Zanj y el origen de los swahili
      • El Imperio de Mali
      • China visita África
      • El Preste Juan: entre la leyenda y la historia
    • El contacto occidental, periodo predador
      • Portugueses en África Occidental
      • La isla de Kilwa/ Abisinia
      • La decadencia de Mali/ La Costa de Oro pre-ashanti/ Benin
      • Congo y Angola
      • Pueblos del sur de África (siglo XVI)
      • Portugueses en las islas de África Oriental
      • Segu y Kaarta/ Ashanti
      • Abomey
      • El sur de África (siglo XVIII)
      • Congo, Angola y los estados Luba y Lunda
      • Monomotapa
      • Madagascar
      • Nubia y Abisinia
      • Revoluciones musulmanas del siglo XIX
  • Voigt, Isabel, Fritsch, Kathrin
    Transcultural aspects of exploring and mapping South West Africa between 1850 and 1914.
    Journal of Namibian Studies 9 (2011) 61-83 Online
  • Voigt, Isabel
    Die «Schneckenkarte» - Mission, Kartographie und transkulturelle Wissensaushandlung in Ostafrika um 1850.
    Cartographica Helvetica 45 (2012) 27-38. Online

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1)
Ἀεὶ Λιβύη φέρει τι καινόν. Aei Libyē pherei ti kainon.
2)
Ex Africa semper aliquid novi, Naturalis historia 8,42
3)
On Poetry: A Rapsody (1733) 12, Zeile 179–182, u.a. in: The works of the Rev. Jonathan Swift, D.D., Dean of St. Patrick's, Dublin, Printed for J. Johnson [and 24 other], London, 1801, Band 8 (von 19), S. 167.
Zum kartographischen Hintergrund siehe: Matthew Edney: A Misunderstood Quatrain. 15.12.2018 Online
wiki/das_bild_afrikas.txt · Zuletzt geändert: 2024/04/14 05:53 von norbert

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