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Reisige
Wenn zehntausend reisiger seind, so seind zwanzigtausend metzen darbey. Deutsches Sprichwörter-Lexicon von Karl Friedrich Wilhelm Wander
Reisige Knechte, also im Mittelalter für den Kampf gerüstete und berittene Dienstleute, auch: Reismanni, Reisläufer, Reisleute, Gereisige, Reiser, Reisknecht, Reisemann 1) im Unterschied zum Fußvolk, welches meist aus Bauern bestand: Ribalden, Freiharte, Buben.
Das zugehörige Verb `reisen´ bedeutete sich für den Kampf zu rüsten, sich fertig machen für den Aufbruch (reisig sein), speziell auch beritten sein. Das althochdeutsche Verb reisôn 2) umfasste einen mehrschichtigen Vorgang als
- etwas bereiten, herrichten
- etwas erreichen, vollenden und
- aufbrechen, sich aufmachen
Davon ausgehend erweiterte sich der Bedeutungsumfang 3) auf:
- fertig, gewandt, geschickt (ostfries. hê is'n reisigen kerel)
- kühn, prahlerisch, hochmüthig, übermüthig, ausgelassen, frech:
Stephan Selzer
Deutsche Söldner im Italien des Trecento.
X,563 S. (=Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom, 98) Max Niemeyer Verlag 2001Schmidt, Myriam Tabea
«…in Meinung alle indianische Völckher ihnen unterthännig zu machen»: Basler Kolonialsöldner im Dienst der niederländischen Ostindienkompanie im 17. Jahrhundert am Beispiel von Johann Heinrich Sulgers Reisebeschreibung.
Master Thesis, Universität Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences 2021. InhaltSchubert, Ernst
Fahrendes Volk im Mittelalter
XII, 497 S. Bibliogr. S. 441–473. Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 1995. Ausdifferenzierte Strukturierung, s. Inhalt Darin u.a.: Ribalden und Freiharte, Buben und Söldner: Vagierende Handwerker des Krieges
1)
Deutsches Rechtswörterbuch
3)
„reisig, n.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, abgerufen am 06.05.2022.
4)
Luther
5)
Ayrer fastn. sp. 67b (2673, 16 Keller
6)
Rochholz, Deutscher Glaube, II, 295.
wiki/reisige.txt · Zuletzt geändert: 2024/10/01 04:26 von norbert