Herberge
wirt unde heim sint zwêne unschamelîche namen:
gast unde hereberge muoz man sich vil dicke schamen.
Walther von der Vogelweide: 31,23-32. An Otto IV.
Das althochdeutsche heriberga bezeichnete den 'Ort, wo das Heer lagert' und enthält damit die Komponenten von Schutzmacht und Geborgenheit ('bergan'). Die Bedeutung verschiebt sich aber schon im Mittelhochdeutschen auf den 'Ort, wo der Fremde nächtigt' und betont mit den synonymen lateinischen Ausdrücken hospitium, casa, tabernaculum die Aspekte von Gast, festem Haus, Schutz. Solcher Schutz gewährt Ruhe, Erholung, Entspannung, indem Kälte und schlechtes Wetter ebenso abgewehrt werden wie zudringliche Menschen oder wilde Tiere, anders als etwa bei Mutter Grün oder beim Camp im bush. Die ältesten solcher Institutionen waren nicht für Jedermann, sondern entstanden interessegeleitet für
Das Bedürfnis nach Schutz, Sicherheit und einem Rückzugsort (Bleibe und Unterkunft) empfinden nicht nur Reisende, sondern auch Arme ohne Wohnsitz sowie Kranke und Alte. Dem christlichen Gebot der Barmherzigkeit und Nächstenliebe folgend entstanden im frühen Christentum Einrichtungen, die Bedürftigen einen Schutzraum boten. Heute sind dies etwa:
Die Idee der Herberge als Institution hat einen sozialen Charakter, weil sie der Gemeinschaft nützt, indem sie das Wohl des Einzelnen bedenkt anstatt ihn der Wildnis zu überlassen. Historisch zu beobachten ist das seit der christlichen Antike, in der als »Werk der Barmherzigkeit« Einrichtungen gestiftet wurden, die gleichzeitig, aber in verschiedenen Abteilungen Pilger, Reisende, Kranke, Alte beherbergen konnten. Diese Grundidee ist im Laufe der Zeit zerfallen in:
das Hotel als primär geschäftliches Unterkunftsangebot;
das Hospital als primär heilende Einrichtung;
das Hospiz als palliative Einrichtung;
den
»Beherbergungsbetrieb« als Kategorie für alle Formen vom
Campingplatz über den Wohnmobil
stellplatz bis zur Nobelherberge.
'Gasthaus' Bd. 4: Spalten 1132-1136; 'Hospital' Bd. 5: Sp. 133-137
Lexikon des Mittelalters Artemis, München, 1977-<1998>
Hiltbrunner, O.
Herberge.
S. 602-626 in: Reallexikon für Antike und Christentum RAC 14, Stuttgart 1988
Ganshof, Francois-Louis
La tractoria. Contribution à l’étude des origins du droit du gite
Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis/Revue d'histoire du droit (Haarlem) 8 (1927) 69–91
Severin, Hans-Georg
Pilgerwesen und Herbergen.
S. 329-339 in: Ernst Dassmann, Josef Engemann (Hg.): Akten des XII. Internationalen Kongresses für Christliche Archäologie, Bonn, 22.-28.09.1991 [= JbAC Ergänzungsband 20 (1995-1997)]
Gast, Gastfreundschaft und πανδοχεῖον Pandocheion, Xenodochium
Der Beherbergungsbetrieb (amtsdeutsch) bezeichnet den Kunden zwar als Gast, doch werden die wechselseitigen Verpflichtungen über Geld und Leistung verglichen, während es im Gastrecht um den Austausch von Geschenken geht, der Gaststatus allerdings zeitlich eng befristet ist. Die Idee der Gastfreundschaft wurzelt im Nomadentum und hebt den Status des Fremden als Feind befristet auf, sie ist Teil der tradierten Kultur.
Die ältere griechische Gastfreundschaft (engl. „guest-friendship“), xenia kannte noch keine Institutionen. Diese entwickelten sich zunächst als πανδοχεῖον Pandocheion 'das alle Aufnehmende' (Constable S. 43 ff.).
Ab dem Ende des 4. Jahrhunderts entstand das griechische Xenodochium 'Fremdenhaus', aus xenos 'Fremder' und dechomai 'aufnehmen'.
398 trug das Konzil von Karthago den Bischöfen auf, Fürsorgepflicht für Fremde zu übernehmen. Dazu sollten auch Xenodochien errrichtet werden. Das wahrscheinlich erste dieser Art ließ Basilius der Große
um 370 bei Caesarea in Kappadokien bauen. Im oströmischen Raum entstanden zahlreiche dieser Häuser bis ins 8. Jahrhundert. Das erste Xenodochium im weströmischen Reich entstand 395 in Portus bei Ostia, finanziert durch den Senator Pammachius
. Allein in und bei Rom sind rund 14 Xenodochien vom 395 bis zum 9. Jahrhundert bekannt wie etwa Xenodochium Pammachii; X. Anichiorum; Pauperibus habitacula ad b. Petrum, b. Paulum et ad s. Laurentium; 1). In der Fachliteratur werden die Xenodochien meist kirchengeschichtlich oder medizingeschichtlich betrachtet, ihre infrastrukturelle Bedeutung für Reisende und das Reisen dagegen eher stiefmütterlich behandelt:
Dietz, Maribel
Wandering monks, virgins, and pilgrims
Ascetic travel in the mediterranean world, A.D. 300/800.
University Park, Penns. 2005: Pennsylvania State University Press.
Javier Gómez-Montero
,
Florian Weber
(Hg.)
Gastfreundschaft - Pilgerherbergen - Hospitalwesen.
(=Jakobus-Studien, 26) 212 S. Tübingen, 2024: Narr Francke Attempto.
Der rote Faden des Tagungsbandes folgt der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela vom Mittelalter bis in die Gegenwart, der Gastfreundschaft am Jakobsweg.
Inhalt u.a.:
Christian-Jürgen Gruber
Xenodocheia: eine Unterkunftsmöglichkeit für Pilger
Eine Untersuchung ihrer Verwaltung und Einbettung im byzantinischen Ägypten
in: Ariantzi, Despoina, Ina Eichner: Für Seelenheil und Lebensglück: das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln. Tagungsband. Mainz 2018: Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
S. Mratschek
Crossing the Boundaries: Networks and Manifestations of Christian Hospitality.
S. 149-179 in: : Carmen Angela Cvetković, Peter Gemeinhardt (Hg.): Episcopal Networks in Late Antiquity: Connection and Communication across Boundaries. (=Arbeiten zur Kirchengeschichte, 137) 372 S. Berlin 2019: De Gruyter.
Thomas Sternberg
Orientalium more secutus.
Räume und Institutionen der Caritas des
5. bis
7. Jahrhunderts in Gallien.
Jahrbuch für Antike und Christentum, Ergänzungsband 16, 334 S., 26 Abb., Münster 1991: Aschendorffsche.
Eine umfassende quellenanalytische Studie nach historisch-philologischen Kriterien, jedoch bleiben archäologische Erkenntnisse unberücksichtigt. Der Autor bewertet Xenodochien als
»eine programmatische Neuschöpfung gegen die übel beleumundeten gewerblichen Herbergen« (S. 151).
Thomas Szabó
Xenodochia, Hospitäler und Herbergen. Kirchliche und kommerzielle Gastung im mittelalterlichen Italien (7.–
14. Jahrhundert).
S. 62–70 in: Hans Conrad Peyer (Hg.): Gastfreundschaft, Taverne und Gasthaus im Mittelalter (= Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien, 3) München/Wien 1983: Böhlau.
Voltaggio, Michele
„Xenodochia“ and „Hospitia“ in Sixth-Century Jerusalem
Indicators for the Byzantine Pilgrimage to the Holy Places.
Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins 127.2 (2011) 197-210.
Funda, Fondaco, Funduq, Fondouk
Aus den semitischen Sprachen des Mediterraneums fand funduq/fondaco (pers. فندق funduq) Eingang in die lingua franca als internationale Geschäftssprache, synonym zum persischen (khān, Karawane, Karawanserei und arabischen (wakāla), hebräischen pundak (פונדק). Der Ursprung des italienischen Fondaco führt ebenso wie spanisches alfóndiga/alhóndiga und arabisches funduq (فندق) zum griechischen phoundax `Warenhaus´, dem Bedeutungskern über die Sprachen hinweg. Die Institution bedient also die Interessen des fahrenden Händlers, die Rastplätze benötigten und zudem eines gesteigerten Schutzes ihrer Waren und ihres Vermögens bedurften. Über das arabische funduq gelangte der Begriff als pondok ins Malaiische und schließlich in Afrikaans, in beiden Fällen eine improvisierte Hütte bezeichnend. Venedig gestattet erstmals 1382, dass sich jüdische Geldverleiher und Händler dort niederließen. Diese wurden nach ihrer Herkunft tedeschi genannt, »die Deutschen«, im Unterschied zu den gleichfalls jüdischen levantini und ponentini. Die Fondaco dei Tedeschi in Venedig besteht noch heute.
Die spezifischen Eigenschaften der unterschiedlichen Institutionen spiegeln in unterschiedlichen Kulturräumen auch das Reiseverhalten: »The existence of the funduq and fondaco in the Muslim world encouraged European traders to visit Islamic ports, while the lack of comparable institutions in European cities mean that Muslim merchants rarely journeyed to European markets« 2).
Olivia Remie Constable
Funduq, Fondaco, and Khan in the Wake of Christian Commerce and Crusade
S. 145-146 in A. E. Laiou, R. P. Mottahedeh (Hg.): The Crusades from the Perspective of Byzantium and the Muslim World, Washington 2001: Dumbarton Oaks Research Library and Collection.
Olivia Remie Constable
Housing the Stranger in the Mediterranean World.
Lodging, Trade and Travel in
Late Antiquity and the Middle Ages.
XII, 427 S., Bibliographie 362-404, Cambridge 2003: Cambridge University Press
Mit Hinweisen zu den aufgeführten Beherbergungsvarianten.
Rezension: Kathryne Beebe, Journal of the Oxford University History Society JOUHS 2004. Inhalt:
'Accepting all comers': a cross-cultural institution in
late antiquity
The transition from Byzantium to the Dar al-Islam
Commerce, charity, community, and the Funduq
Colonies before colonialism: western trade and the evolution of the Fondaco
Conquest and commercial space: the case of Iberia
Fondacos in Sicily, South Italy, and the crusader states
Changing patterns of Muslim commercial space in the later
middle ages
Christian commerce and the solidification of the Fondaco system
-
Heyd, Wilhelm
Ueber Funda und Fondaco
Zu Diez' etymol. Wörterbuch d. roman. Sprachen. 4. Aufl. 1878. S. 143.451.
Bayerische Akademie der Wissenschaften; Philosophisch-Philologische Klasse. Sitzungsberichte S. 617-627 München 1880: Franz in Komm.
Valérian D.
Le fondouk, instrument du contrôle sultanien sur les marchands étrangers dans les ports musulmans (XIIème-XVème siècles)?
S. 677–698 in: C. Moatti (Hg.): La mobilité des personnes en Méditerranée de l’antiquité à l’époque moderne. Rome 2004.
Simonsfeld, Henry
Der Fondaco dei Tedeschi in Venedig und die deutsch-venetianischen Handelsbeziehungen
Bd. 1 Quellen und Forschungen. Urkunden 1225-1653. XXII, 492 S.
Bd. 2. Geschichtliches. Liste der Consuln der deutschen Kaufmannschaft im Fondaco 1492-1753. Grabschriften von Deutschen in Venedig. Anhang: Zur Geschichte deutscher Gewerbetreibender in Venedig. XVI, 396 S. Stuttgart: Cotta 1887
Khān, Han, Wakāla, Karawanserai
Khān und Wakāla wurden vor allem im (ägyptischen) Mamlūkenreich ab dem 13. Jahrhundert betrieben; Wakāla auch im ottomanischen Raum. Der persische Begriff (كاروانسرا kārwānsarā) bezeichnete Rastplätze für Karawanen und diente daher auch als Warenlager, Markt- und Handelsplatz mit Versorgungsmöglichkeiten, etwa Werkstätten. Gleichbedeutend ist türkisches Han, Hane ist ein Haushalt (Raum oder Haus).
Alrawadieh, A.
,
Alrawadieh, Z.
Tracing the Ottoman caravansaries along the road between Bilād Al-S̲hām and Istanbul.
Journal of Tourism History, 13.3 (2021) 229–248.
DOI
Moḥammad-Yūsuf Kīānī
, Wolfram Kleiss
Caravansary
Encyclopædia Iranica IV.7 (1990) 798–802
Müller, Karl
Die Karawanserai im vorderen Orient.
Diss. Dresden. (=Bauwissenschaftliche Beiträge, 6) 67 S. 64 Abb., 10 Tafeln. Berlin 1920: Der Zirkel. Rezensionen von
Herzfeld und
Dombart
Sennoune O.
Fondouks, khans et wakalas à Alexandrie à travers les récits de voyageurs.
Annales Islamologiques, 38 (2004) 453–489.
Wimmel, Robin
Caravanserais and Khans as Commercial Architecture: Accommodating Long-Distance Travelers in West Asia.
S. 108-122 (Bibliogr. S. 120–122) in: The Routledge Handbook of Global Islam and Consumer Culture. Routledge .
Online
Domunculae, Hospitalia, Deversoria
Basierend auf Texten antiker Autoren und archäologischen Befunden werden römische Unterkünftssysteme für Gäste und Reisende rekonstruiert, die ab dem 1. Jahrhundert BC als Domunculae oder Hospitalia bekannt waren. Im Unterschied dazu waren die Deversoria genannten Bauten ausschließlich aristokratischen Gästen vorbehalten. Die Autoren identifizierten 31 Deversorien in 28 Residenzen, überwiegend im Raum Spanien, Großbritannien und Gallien, bis zum 7. Jahrhundert.
J.-Ph. Carrié
Le deversorium dans les villae occidentales tardives: éléments pour une identification archéologique.
Antiquité tardive 18 (2011) 277-296
DOI
H. Bender
Archäologische Untersuchungen zur Ausgrabung Augst-Kurzenbettli.
Ein Beitrag zur Erforschung der römischen Rasthäuser.
174 S., hier S. 133-135. Antiqua 4 Frauenfeld: Huber 1975.
Zanini, Enrico
I luoghi di sosta: funzioni, spazi, contesti.
Antiquité tardive 24 (2017) 81-90.\\ mansio, stathmos, statio, mutatio, deversorium, praetorium
Hospitäler, monastic lodging, Pfarrhäuser
Dem griechischen Xenodochium bedeutungsgleich ist das Hospital/Hospiz aus lateinischem hospes 'Gast'.
Im westlichen Europa forderte das Reformkonzil 816 von den Bischöfen die Stifte und Klöster mit einem
Hospitium für pauperes und peregrini zu versehen (Sternberg S. 304-306), so findet sich auf dem Klosterplan von St. Gallen in der Schweiz ein domus peregrinorum et pauperum.
Die weitaus meisten liegen extra muros, also außerhalb der Stadtmauern, dazu mögen die Standorte ehemaliger römischer Anlagen beigetragen haben (Rasthäuser, Straßenstationen, lat. mansiones).
Mit der Errichtung von Weghospitälern an den Alpenübergängen erscheint eine neue Institution, die wesentlich mit dem christlichen Kulturraum verbunden ist, also mit der Gründung tausender Klöster im nördlichen Europa und den Pilgerwegen, etwa ins Heilige Land und nach Rom, → Zeitleiste der Pilgerfahrten. Pilgerherbergen wurden oft nach spezifischen Patronaten benannt: Julianus Hospitator
sollte für gute Herberge sorgen, Jakobus findet sich am Jakobsweg, Christophorus sichert Übergänge und Furten, Gertrud sorgt für eine sichere Rückkehr, Jodokus, Sebaldus, Servatius …
Amouroux, Monique
Colonization and the creation of hospitals: The eastern extension of western hospitality in the eleventh and twelfth centuries
Mediterranean Historical Review, 14.1 (1999) 31-43
Berger, Jutta Maria
Die Geschichte der Gastfreundschaft im hochmittelalterlichen Mönchtum. Die Cistercienser.
Zugl.: Münster (Westfalen), Univ., Diss., 1996/97. Berlin Akad.-Verl. 1999
DOI
Corsi, Cristina
La Cristianizzazione Del Viaggio: Fonti Letterarie Ed Archeologiche Sui Luoghi Di Sosta Tra Tarda Antichità E Alto Medioevo.
Rivista Di Archeologia Cristiana 81 (2005) 157-193.
Maurice Howard
Monastic Lodgings. Housing the King Before and After the Reformation.
14 S. in: Anthony Musson, J. P. D. Cooper (Hg.): Royal Journeys in Early Modern Europe. London 2022: Routledge
DOI
Horden, Peregrine
The Earliest Hospitals in Byzantium, Western Europe, and Islam.
The Journal of Interdisciplinary History, 35.3 (2005) 361-389
Online
Helmut Hundsbichler
Gasthäuser und Pfarrhöfe als bischöfliche Unterkunft am Nordrand der Kirchenprovinz Aquileia. Beispiele aus den Reisetagebüchern des Paulo Santonino und aus verwandtem Quellenmaterial des 15. Jahrhunderts.
S. 189–203 in: Xenja von Ertzdorff, Dieter Neukirch (Hg.): Reisen und Reiseliteratur im Mittelalter und in der frühen Neuzeit (= Chloe. Beihefte, 13) Amsterdam 1992
Morelli, Laura Good
Medieval pilgrims' hospices on the road to Santiago de Compostela.
2 Bde. 373 Bl. Diss. Yale University, 1998.
Michael Matzke
De origine Hospitalariorum Hierosolymitanorum.
Vom klösterlichen Pilgerhospital zur internationalen Organisation.
Journal of Medieval History, 22.1 (1996) 1-23, DOI: 10.1016/0304-4181(96)00004-8
Pauly, Michel
Hospitäler im Rheintal zwischen Elsass und Köln in räumlicher Perspektive.
Rheinische Vierteljahrsblätter 79 (2015) 43–67.
Online
Ludwig Schmugge
Zu den Anfängen des organisierten Pilgerverkehrs und zur Unterbringung und Verpflegung von Pilgern im Mittelalter
S. 37–60 in: Hans Conrad Peyer (Hg.): Gastfreundschaft, Taverne und Gasthaus im Mittelalter (=Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien, 3), München/Wien 1983: Böhlau.
Schneider, Walter
Die Hospitäler im Raum Alt-Tirol. Probleme einer Pass- und Übergangsregion.
S. 59-99 In: Michael Matheus (Hg.): Funktions- und Strukturwandel spätmittelalterlicher Hospitäler im europäischen Vergleich. Stuttgart 2005. (=Geschichtliche Landeskunde, 56).
Schreiber, Georg
Mittelalterliche Alpenpässe und ihre Hospitalkultur.
Miscellanea Giovanni Galbiati Tl. 3 (1951) 335-352
Thomas Schuler
Ungleiche Gastlichkeit - das karolingische Benediktinerkloster, seine Gäste und die christlich-monastische Norm
500 S. Diss. Universität Bielefeld 1979 (Zeitraum 750–900)
Zenhäusern, Gregor
„Domus Montis Iovis“. Zu Anfängen und Entwicklung eines Passhospitals (XI.-XIII. Jh.)
Vallesia: bulletin annuel de la Bibliothèque et des Archives cantonales du Valais, des Musées de Valère et de la Majorie= Jahrbuch der Walliser Kantonsbibliothek, des Staatsarchivs und der Museen von Valeria und Majoria (1999) 161-203.
Online
Gesellenherberge, Gesellenhospitium, Herberge zur Heimat
→ Wanderburschen, Gesellenwanderung (Walz)
Schulz, Knut
Gesellentrinkstuben und Gesellenherbergen im 14./15. und 16. Jahrhundert.
S. 221-242 in: Hans Conrad Peyer, Elisabeth Müller-Luckner (Hg.): Gastfreundschaft, Taverne und Gasthaus im Mittelalter (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien, 3). München/Wien 1983.
Clemens Theodor Perthes
Das Herbergswesen der Handwerksgesellen.
Gotha 1856 (VI, 86 S.); [Dt. Herbergsverein], [Bethel bei Bielefeld] 1933, 3.A. 45 S. in: Der Wanderer, Karl Johannes Lemmermann)
Gustav Augener
, Rheinisch-Westfälischer Provinzial-Ausschuß für Innere Mission
Die Herbergen zur Heimath und die Vereinshäuser in ihrer socialen Bedeutung für die Gegenwart (auf Grund der Geschichte dieser Anstalten in Rheinland und Westfalen)
VIII, 116 S. Velhagen & Klasing, Bielefeld, 1869
Online
Lüttgen, Franz
Vom Gesellenhospitium zum Kolpinghaus: Die Geschichte der Häuser im Katholischen Gesellenverein bis zum Ersten Weltkrieg.
Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 204 (2001) 183-228.
Paul David Herz
Die Innungen und die Herbergen zur Heimath : Welche Aussichten und Aufgaben erwachsen uns aus der gegenwärtigen Innungsbewegung für die Weiterentwickelung unserer Herbergen zur Heimath?
Referat gehalten bei der Conferenz für das Herbergswesen in Dresden, am 11. April 1883.
16 S. Commissionsverlag der Buchhandlg. des Vereinshauses, Dresden, [1883]
Online
Herbergen zur Heimat, Hospize, Vereinshäuser, Kellnerheime und Seemannshäuser.
Bethel b. Bielefeld, 1892 ausgegeben vom Central-Ausschuß für innere Mission; 1898 ausgegeben vom Deutschen Herbergsverein und dem Central-Ausschuß für innere Mission. Ausgabe A: Länder/Provinzen, Ausgabe B: A–Z
Scheffler, Jürgen
Vom Herbergswesen für Handwerksgesellen zur Fürsorge für wandernde Arbeiter: Herbergen zur Heimat im Zeitalter der Industrialisierung, 1854-1914.
ders. (Hg.): Bürger und Bettler. Materialien und Dokumente zur Geschichte der Nichtseẞhaftenhilfe in der Diakonie, Bielefeld: VSH 1 (1987) 10–19
Gasthaus, Wirt & Wirtshaus, Auberge & Taverne ab dem Mittelalter
Die ältesten (Gasthöfe, Hotels …) der Welt sind in Japan belegt, das Guiness-Buch der Rekorde nennt
seit 705 Nishiyama Onsen Keiunkan, 717 Koman, 718 Hōshi. In Europa sind urkundlich belegt beispielsweise:
803 Stiftskeller des Klosters St. Peter in Salzburg
1126 Gasthof Taferne in Mandling, Österreich
1158 das Gasthaus zum Riesen, Miltenberg
1227 Gasthof Sternen in Wettingen
1231 Herberge zum Löwen in Seelbach-Schönberg
1246 Sanct Peter in Bad Neunahr-Ahrweiler
1287 Maid's Head Hotel« in Norwich
1311 Zum roten Bären in Freiburg im Breisgau
Böhnisch, Tomke
Hier war Tag und Nacht was los… Die Gasthäuser.
in: Stubenvoll, Willi (Hg.): Die Straße. Geschichte und Gegenwart eines Handelsweges; 750 Jahre Messen in Frankfurt S. 243−258.
Bréchon, Franck
Entre hôpitaux et auberges. L'accueil du voyageur en Cévennes à la fin du Moyen Âge.
Revue historique, 697 (2021) 27-66
Noël Coulet
Les hôtelleries en France et en Italie au bas Moyen Age
S. 181−205 in: Charles Higounet (Hg.): L'homme et la route en Europe occidentale au Moyen Age et aux Temps Modernes. Presses universitaires du Midi, 1982,
Online .
Beat Kümin
,
B. Ann Tlusty
The World of the Tavern. Public Houses in Early Modern Europe.
XIII, 249 S. Aldershot 2002:Rutledge.
DOI
Herbert May
, Andrea Schilz
(Hg.)
Gasthäuser. Geschichte und Kultur.
348 S. Petersberg 2004: Imhof
Peyer, Hans Conrad, Elisabeth Müller-Luckner
Gastfreundschaft, Taverne und Gasthaus im Mittelalter .
München 1983: R. Oldenbourg. 275 S. Kolloquium 27. bis 30. Jan. 1982 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Peyer, Hans Conrad
Von der Gastfreundschaft zum Gasthaus.
Studien zur Gastlichkeit im
Mittelalter
(=Monumenta Germaniae Historica 31) Hannover 1987
Potthoff, Ossip Demetrius
, Kossenhaschen, Georg
Kulturgeschichte der Deutschen Gaststätte, umfassend Deutschland, Österreich, Schweiz und Deutschböhmen
Nachdruck der Ausgabe Berlin 1933, Hildesheim, Zürich, New York 1996
Rauers, Friedrich
Kulturgeschichte der Gaststätte
(=Schriftenreihe der Hermann–Esser–Forschungsgemeinschaft für Fremdenverkehr) 2 Bde. XV, 1516 S. 1 farb. Falttafel, 707 Abb. Berlin 1942: Metzner.
Jürgen Reulecke
/
Barbara Stambolis
(Hg.)
100 Jahre Jugendherbergen 1909-2009. Anfänge, Wandlungen, Rück- und Ausblicke.
443 S. Ill. Bibl. S. 433–436. Essen 2009: Klartext.
Inhalt
Schrader, Otto
Neuhochdeutsch Wirt (hospes).
Wissenschaftliche Beihefte zur Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. Reihe 5, H. 32 (1910) 63-66.
Weber, Walter
Von Wirtshäusern, Reisenden und Literaten.
Eine kleine Chronique scandaleuse des Wirtshauslebens. in: Bausinger, Hermann / Beyrer, Klaus / Korff, Gottfried (Hgg.): Reisekultur 1991, S. 82-90.
Wehner, Donat
,
Anke Wesse
Rasthäuser - Gasthäuser - Geschäftshäuser: zur historischen Archäologie von Wirtshäusern.
220 S. Bibliogr. 195 -220 Bonn 2015: Habelt.
Inhalt u.a.:
Donat Wehner
Methodische Überlegungen zum Nachweis mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Wirtshäuser
Fritz Jürgens
Rasthäuser an langer
Straße. Studien zu Lage und Verbreitung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Wirtshäuser
Stefan Vasiliadis
Damit der
Gast sich wie zu Hause fühlt. Zu Struktur, Grundriss und Typen von Wirtshäusern
Sabrina Autenrieth
Zum gebaaschten Dragoner. Entwicklung und Symbolik von Wirtshausauslegern in Mitteleuropa
-
Till Kühl
In fremden Betten. Von Unterkunft und Obdach in Gasthäusern seit dem Mittelalter
Marc David Bieler
Austern, Tauben, Schafsköpfe. Von Speisen in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wirtshäusern
Fritz Jürgens, Florian Rinser und Donat Wehner
Am Becher erkennt man den Zecher. Trinkgefäße und Alkoholgenuss in Wirtshäusern des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Till Kühl
Da war der Wurm drin … - Entsorgung und
Hygiene in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wirtshäusern
Katharina Ostrowski
Nach der Mess' die Maß - Zu Devotionalien und religiösen Objekten als Zeichen von Frömmigkeit und Religiosität im Wirtshaus des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Florian Fuchs, Donat Wehner
Gewerbe und Handel. Das Wirtshaus als Geschäftszentrum
Christina Schubert
Wirtin, gebt mir noch ein Bier! Rollenverteilung von Mann und Frau im Wirtshaus
Janna Kordowski, Nils Wolpert
Fürsten, Bürger, Bauern - Von armen und reichen Wirtshausbesuchern im
16. Jahrhundert
Janna Kordowski und Donat Wehner
Katalog archäologisch und bauhistorisch erfasster Wirtshäuser des
Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Wallner, Ernst M.
Von der Herberge zum Grandhotel. Wirtshäuser und Gastlichkeit. Geschichte, Wirtshausnamen, Wirtshausschilder.
100 S. Konstanz 1968/1970: Rosgarten.
Wolff, Philippe
L’Hotellerie, Auxiliaire de la Route. Notes sur les Hotelleries Toulousaines au Moyen Age.
Bulletin Philologique et Historique du comité des trauvaux historiques et scientifiques, 1 (1960) 189–205
Zaniboni, Eugenio
Alberghi italiani e viaggiatori stranieri sec. XIII-XVIII.
178, XVI S. Napoli 1921: Libreria Detken & Rocholl, B. Jahannowsky.
Hotels in der Neuzeit
Baum, Vicky
Menschen im Hotel.
Berlin 1929: 1987: Kiepenheuer & Witsch
Vaillant Maélys
Heterotopien in den Hotelromanen Vicki Baums.
Dissertation Université libre de Bruxelles. 153 S. Berlin 2021: Frank & Timme, Verlag für wissenschaftliche Literatur.
Inhalt
Champion, Sarah
Willkommen im Fortune-Hotel. Geschichten von Unterwegs.
München 2001: Droemer Knaur.
Dallas, Sandra
No More than five in a bed. Colorado Hotels in the old days.
IV, 208 S. zahlr. SW-Abb., Bibliographie, Register. Oklahoma/USA 1967: University of Oklahoma. 37 alte Hotels aus Colorado werden in Text und Bild vorgestellt.
Anne Nagel
Das Grandhotel Les Trois Roi in Basel.
(Schweizerische Kunstführer, 82.820) Bern 2007: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK.
Das Trois Roi in Basel am Rhein wird 1681 erstmals als Herberge für Herrschaften erwähnt und scheint daher das älteste Grandhotel Europas zu sein.
Nooteboom, Cees
Nootebooms Hotel.
Frankfurt am Main 2000: Suhrkamp
Pannenbecker, Marion
Club-Urlaub und Animation. Beobachtungen in einem Hotel des Robinson-Club Jandia Playa auf Fuerteventura, Kanarische Inseln.
(=Materialien zur Tourismusforschung) 76 S. Starnberg 1985: Studienkreis für Tourismus.
Raoul Schrott
Hotels. Reisen bis ans Ende des Ankommens.
in: Paolo Bianchi
(Hg.): Ankommen - Hiersein - Weggehen.
Köln 1997: Kunstforum International 136
Stempel, Hans
; Ripkens, Martin
(Hg.)
Hotel-Geschichten.
München 2005: dtv