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wiki:konstruktives_handeln

Konstruktives Handeln

Der Ausbau eines Fernreisemobils, beispielsweise, erfordert technisches Handeln im ursprünglichen und damit weitesten Sinne:

  • Das unterscheidet sich vom * problemlösenden Handeln, weil Zeit genug vorhanden ist, Lösungen zu finden, und weil die Ressourcen weitgehend unbeschränkt sind.
  • Es unterscheidet sich grundsätzlich vom zerstörenden Handeln, für das beispielhaft Alexander der Große steht, als er den Gordischen Knoten zerschlug.

Wissen

Konstruktives Handeln setzt * Technisches Wissen voraus und wer pragmatisch zum Ziel kommen will, wird auch einige * Lebensweisheiten berücksichtigen, die dem Zeit- und Projektmanagement zuzuordnen sind. Profis konstruieren technische Lösungen am Schreibtisch, Praktiker testen eine erdachte Lösung an der Werkbank, Manager formulieren Zielvorgaben und lassen machen, Findige gehen auf die Suche nach dem, wie andere das Problem gelöst haben. Jeder Weg hat etwas für sich.

Kommunikation

Für die Kommunikation ist es hilfreich * Fachtermini zu kennen, sich * fachsprachlich ausdrücken zu können und mit * Standards umgehen zu können.

Recherche

Bei der Sach-Recherche helfen * Fachliteratur und manchmal auch * Wörterbücher.

Entscheidungen

Wissen zu sammeln ist sinnvoll, wenn dadurch die Grundlage für eine Entscheidung gesichert wird. So lässt beispielsweise sehr exakt ermitteln, mit welcher Schraubenspezifikation Leiterrahmen und Zwischenrahmen verbunden werden müssen. »Gutartige Probleme« lassen sich methodisch lösen. Sie sind einer Problemanalyse zugänglich, zeigen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge, Alternativen sind definierbar, Vor- und Nachteile, Sicherheit und Risiko sin berechenbar.

»Bösartige Probleme« entziehen sich diesem Vorgehen. Weiterreichende Entscheidungen lassen sich nicht mehr auf einfache Ursache-Wirkungs-Abläufe reduzieren. Gibt es zu viele Alternativen, zu viele Rückkopplungen und zu viele externe Faktoren gibt es noch zwei Arten von Entscheidungen:

  • die Alternativen sind klar, die Folgen aber nicht kalkulierbar, der Ausgang bleibt unsicher
  • die Alternativen sind unklar und die Folgen nicht kalkulierbar, der Ausgang bleibt ungewiss

Wissen zu sammeln führt dann nur begrenzt weiter. Stattdessen hilft es, wahrscheinlich erreichbare Szenarien zu entwerfen, also sich auf mögliche Zielstrukturen zu fokussieren, etwa worst-case und best-case, und dabei die vorhandenen Ressourcen im Blick zu halten.

Für Mediziner ist es alltäglich, wichtige und dringliche Entscheidungen zu treffen auf der Basis unvollständigen Wissens. Für Ingenieure ist das ein Horror-Szenario. In der medizinischen Ausbildung setzt man daher auf die multiple-choice-Methodik, damit das Abwägen trainiert wird. Wissenschaftliche Strenge mag zu belastbaren Ergebnissen führen - aber wenn sie nicht rechtzeitig vorliegen, sind sie nicht mehr relevant.

Grenzen der Technik

Für Technik-Freaks kann es hilfreich sein, über den * Hype-cycle Bescheid zu wissen und den Unterschied zwischen * Low Tech und * High Tech zu kennen. Dieses Wissen hilft zu entscheiden, welche Art von Technik man wann einsetzt. Jedes technische Artefakt hat eine * Lebensdauer. Zwischen Herstellung und Verwertung lauern Kinderkrankheiten, * Montagsautos und * unausgereifte Produkte. Die * »Badewannenkurve« zeigt manche Zusammenhänge anschaulich. Mit * Wartung und * Instandhaltung lassen sich manche * Fehler und * Defekte vermeiden, der * Fahrzeugzustand wird gesichert.

Grenzen des Könnens

Handwerker erzählen Menschen mit zwei linken Händen häufig:

  • Machbar ist alles.
  • Geht nicht, gibt's nicht.

Dahinter steckt die Einsicht in das Wesen der Technik. Diese lässt sich als Kunst definieren, ein Ziel über Umwege zu erreichen. Prinzipiell überwindbar sind die Barrieren auf diesem Umweg, also

Praktisch begrenzt werden diese Umwege durch die Ressourcen an Zeit, Geld und Nerven.

Grenzen des Wollens

Enttäuschung (Frustation durch Versagen) befeuert unsere Gefühle: Ärger und Wut entladen sich in Kurzschlusshandlungen und Gewalt. Das macht zwischenmenschlich einiges kaputt, aber auch beim Reparieren werden dadurch die Probleme größer und der Reparaturbedarf steigt. Psychologisch bewiesen ist, dass Menschen besser denken, wenn sie emotional ausgeglichen sind. Also ist es besser, sich auszuschlafen oder vom Sport ausgepowert eine Problemlösung anzupacken. Der kühle Kopf ist ergebnisorientiert, das Bauchgefühl nicht.

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wiki/konstruktives_handeln.txt · Zuletzt geändert: 2021/05/18 06:08 von norbert

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