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Inhaltsverzeichnis
Ab dem 16. Jahrhundert
16. Jahrhundert
Mehr dazu → Unterwegs im 16. Jahrhundert
ital. | franz. | niederl. | engl. | |||
1501–1600 | 16. Jahrhundert | XVI secolo | XVIe siècle | 16e eeuw | 16th century | |
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Abk. | Jh., Jhdt. | sec. | s., S°. | c. | ||
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten | ||||||
Epochen & Zäsuren | ||||||
Wortfeld & Struktur
Hodoeporica, Kutsche, Weltumrundung
Figuren:
> Kutscher
Sachsysteme:
>
Organisationsysteme:
>
Weiterführende Verweise
- Listenpunkt
→ Ausstellungen
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
Granzow, Uwe
Quadrant, Kompass und Chronometer. Technische Implikationen des euroasiatischen Seehandels von 1500 bis 1800.
Stuttgart 1986.Keuning, Johannes
The History of geographical projections until 1600.
Imago Mundi, 12 (1955) 1-24.- Die Netzhängematte hamaca aus der Karibik wird zur Erfolgsgeschichte zuerst auf Schiffen und zusammen mit der Tragstange zum Transportmittel, u.a. auf Madeira und an der afrikanischen Westküste.
- 15./16. Jahrhundert: Neuentwicklung eines Fuhrwerks mit gefedert aufgehängtem Aufbau
1495 erscheint mit currifer de Koch das Wort Kutsche im Schriftdeutschen, eine verkürzte Übernahme des Wortes `kocsi szekér´ aus dem Ungarischen, also dem `Wagen aus Kocs´ 1), weil die technische Bauform mit gefedertem Aufbau neu und dafür keine adäquate andere Bezeichnung zuhanden war 2). Technisch gab es das bereits im Römischen Reich, wurde aber länger als 1.000 Jahre `vergessen´.
Am 20. April 1518 schildert der russische GesandteSigmund von Herberstein
»eine gar bequeme fuer« mit den Kotzschi Wägnen. Auch die meisten europäischen Sprachen verwenden daraus abgeleitete Begriffe: italienisch cocchio, niederländisch Koets, französisch coche, englisch coach usw., dass dann auf den Kutscher übertragen wurde als denjenigem, der die Pferde »kutschengängig« machte, neudeutsch »coachte« (engl. to coach a horse). Otto Müller-Benedict
Die Reise desUrban Pierius
von Birnfeld von Amberg nach Bremen im Jahre 1599. Bremisches Jahrbuch 57 (1979) 271-288. Online Detaillierte Aufstellung aller Transportwege, -arten, Datum, Kosten für den Umzug einer Familie im Fuhrwerkskonvoi mit Auswertung.
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1500
Johannes Butzbach
(1478-1516) schrieb 1505 das Odeporicon, welches als erste Reisedichtung dieser neuen Gattung der Hodoeporica gilt und später auch als Wanderbüchlein veröffentlicht wurde.- 1567
Sigismund zu Herberstein
Reise zu den Moskowitern 1526.
Traudel Seifert (Hg.) 346 S. München 1966: Bruckmann. Erschienen Basel 1567 als »Moscouiter wunderbare Historien: Jn welcher deß treffenlichen Grossen land Reüssen, sampt der hauptstatt Moscauw, vnd anderer nammhafftigen vmligenden Fürstenthumb vnd stetten gelegenheit, Religion, vnd seltzame gebreüch; Auch deß … Großfürsten zu Moscauw härkom[m]en … begriffen: so alles biß här bey vns in Teütscher nation vnbekandt gewesen. «
Der erste umfassende Reisebericht aus dem Osten Europas. - 1577
Theodor Zwinger
(1533–1588)
Methodus apodemica in eorum gratiam, qui cum fructu in quocumque tandem vitae genere peregrinari cupiunt.
12 Bl., 400 Seiten, 12 Bl., Basileae 1577: Eusebii Episcopii opera atque impensa. Viktor Hantzsch
Deutsche Reisende des sechzehnten Jahrhunderts
VII, 140 p. Leipzig 1895: Duncker. Leipziger Studien aus dem Gebiet der Geschichte Bd. 1 Heft 4.Wehrmann, M.
Das italienische Reisebuch eines pommerschen Edelmanns vom Jahre 1590
Pommerschen Jahrbücher 15 (1914) 67 - 78Babinger, Franz
Zwei bairische Türkenbüchlein (1542) und ihr Verfasser.
24, [2] S. (=Sitzungsberichte Heft 4) München 1959: Bayerische Akademie der WissenschaftenMichael von Saurau
Orttenliche Beschreybung der Rayss gehen Constantinopel: mit der Pottschafft von Kaysser maxmillian dem anderen in die dürgkey abgeferdigt, anno. im 15:67.
Eingeleitet und herausgegeben vonKonrad Wickert
. III, 182 S. (=Erlanger Forschungen, 40) Erlangen 1987: Universitätsbund Erlangen-Nürnberg.
- 1507 erscheint die erste gedruckte Sammlung von Reiseberichten in Vicenza, herausgegeben von
Fracanzo de Montalboddo
unter dem Titel Paesi novamente retrovati.Norbert Ankenbauer
„das ich mochte meer newer dyng erfaren“.
Die Versprachlichung des Neuen in den „Paesi novamente retrovati“ (Vicenza, 1507) und in ihrer deutschen Übersetzung (Nürnberg, 1508).
Universität Erlangen/Nürnberg 2009 Diss., Frank & Timme, Berlin 2010.Norbert Ankenbauer
(Hg.)
Paesi novamente retrovati - Newe unbekanthe landte.
Eine digitale Edition früher Entdeckerberichte. Editiones Electronicae Guelferbytanae, Wolfenbüttel 2012. Online
Chabaud, Gilles
,Cohen, Évelyne
(Hg.)
Les guides imprimés du XVIe au XXe siècle: villes, paysages, voyages.
Tagungsband. 703 S. Ill. Paris: Belin. InhaltChantal Liaroutzos
Les premiers guides français imprimés.
Ministère de la culture et de la communication, direction générale des patrimoines, mis en ligne le 29 juin 2011. Online; DOI
Mitte des 16. Jahrhunderts veröffentlichtCharles Estienne
den ersten französischen »Reiseführer« La Guide des chemins de France mit Routen, Kuriositäten, Denkmälern, Unterkünften in strukturierter Form.
Erfahrungen & Entdeckungen
Franz Hümmerich
Die erste Deutsche Handelsfahrt nach Indiën 1505-1506.
Ein Unternehmen der Welser, Fugger und anderer Augsburger sowie Nürnberger Häuser.
Historische Bibliothek Bd. 49, 150 S., München 1922: Oldenbourg.- 1542 begann die Mission des Jesuitenordens in Asien (Indien, Indonesien, Japan).
Tobias Winnerling
Vernunft und Imperium. Die Societas Jesu in Indien und Japan, 1542-1574.
Diss. Univ. Düsseldorf 2013. 397 S. Göttingen 2014: Vandenhoeck & Ruprecht. Inhalt Darin Kap. 3.1 Seereise S. 52–62
Gerlach, Mireta von
1543 - Japan entdeckt? Die Strittigkeit der Entdeckungsdarstellung im Licht der portugiesisch-spanischen Rivalität.
Tübingen, Univ., Diss., 2006 OnlineKreiner, Josef
(Hg.)
The Road to Japan. Social and Economic Aspects of Early European-Japanese Contacts.
Tagungsband. VIII, 208 S. Ill., Bonn 2005: Bier. InhaltLevinus Apollonius
De Peruviae, regionis, inter Novi Orbis provincias celeberrimae, inventione 236 S., [VIII] Antwerpen 1567: apud Joannem Bellerum sub Aquila Aurea.
Das Buch des in Flandern geborenen Levinus Apollonius (?=Liévin van Gentbrughe, † 1570, Historiker und Reisender), entwirft eine Geschichte der Eroberung Südamerikas, beginnend mit der Expedition Pizarros.
- 1570 zeigt ein Einblattdruck die Schiffe der Heiligen Liga im Mittelmeer mit dem Ziel, die Osmanen von Zypern zu vertreiben:
A. Lafreri
Disegno de l’Isola di Cypro con li confini della Caramania Soria Giudea et Egitto
1570 Rom, Kupferstich, 56×59,5 cm.
Der Seeweg nach Indien nach 1500
Nachdem 1498 der Seeweg nach Indien durch den portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama
gefunden worden war, hinderten Spanier und Portugiesen alle anderen Europäer daran, die von ihnen entdeckten Seewege zu nutzen.
- 1500
Pedro Àlvares Cabral
landet mit der zweiten Indienflotte am 22.4.1500 in Brasilien. - 1501 Der portugiesische König erhält den Titel »Herr der Eroberung, der Navigation und des Handels von Äthiopien, Indien, Arabien und Persien«
- 1501 segelt
Joao da Nova
mit der dritten Indienflotte. - 1503/1504 landete
Ruy Lourenço Ravasco Marques
in Sansibar und verlangte vom Sultan Tributzahlungen für eine Friedensgarantie 3). Sansibar blieb 200 Jahre lang portugiesisch. - 1504 wird der Estado da India gegründet, der erste Vizekönig
Francisco de Almeida
residiert in Cochin. - 1506 segelt die achte Indienflotte »Regimento do Cruzeiro do Sul«
- 1507 entstehen erste portugiesische Niederlassungen in Mozambique.
- 1513 wurde Aden von Portugal besetzt, bis Piri Reis es am 26. Februar 1548 für das Osmanische Reich eroberte.
- 1539 erreichen portugiesische Schiffe den östlichsten und nördlichsten Punkt ihrer Expansion an der chinesischen Küste und erreichten Japan.
- Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts durchbrach ein Netz von mehr als 50 portugiesischen Stützpunkten und Handelsposten das arabische Monopol im (Gewürz-)handel mit Asien.
- 1557 wurde Macao portugiesisch. Bis 1640 befahren die Portugiesen die Haupthandelsrouten (»Gewürzroute«) von Lissabon um Afrika via Goa nach Malakka. Weiter östlich schlossen sich an: Guangzhou–Macau–Nagasaki–Macau.
- 1563
Lázaro Luis
: Karte von Westafrika, hervorgehoben ist das Fort El Mina - 1565 gründen die Jesuiten eine Niederlasssung in Macau.
- 1588 wurde die portugiesische Flotte nach der spanischen Armada mehr oder weniger vernichtet.
- Erst im Juni 1596 gelang es einer niederländische Flotte mit vier Schiffen Bantam auf Java zu erreichen.
- 1598 segelten bereits 22 Schiffe nach Südostasien, doch waren ihnen alle spanischen und portugiesischen Häfen versperrt.
- 1602 schlossen sich die konkurrienden Kaufleute in der niederländischen VOC (Vereenigde Oostindische Compagnie) zusammen. Diese gilt als erste moderne Aktiengesellschaft mit anfangs 1.800 Investoren und ermöglichte den Aufbau großer Flotten.
- Die erste Flotte der VOC lief im Dezember 1603 aus und vertrieb die Portugiesen von den Molukken. Die VOC gründete eigene Stützpunke u.a. auf Ceylon und in Indien.
Tiele, Pieter Anton
De Europeers in den Malaischen Archipel 1509-1623.
in: Bijdragen tot de Taal,- Land- en Volkenkunde van Nederlandsche Indie, s'Gravenhage 1877.
Schilder, Günter
,Kok, Hans
Sailing for the East: history and catalogue of manuscipt charts on vellum of the Dutch East India Company VOC, 1602-1799.
GH Houten 2010: Hes & De Graaf. 707 S. Ill.; CD-Rom.- 1637 eroberte die Niederländische Westindien-Kompanie die portugiesische Festung El Mina in Westafrika.
- 1638 entstand auf Mauritius eine niederländische Kolonie, die bis 1710 bestand.
- 1640 eroberte die Niederländische Westindien-Kompanie das portugiesisch besetzte Angola, wurde aber von diesen bereits 1648 wieder vertrieben.
- 1652 gründete Jan van Riebeeck die Station der VOC in Kapstadt.
- 16 niederländische Forts entstanden an der afrikanischen Küste.
Die Reisen der Engländer
- In der Regierungszeit von
Mughal King Akbar
(1556-1605) und seines SohnsJahangir
(1605-1627) wurden die ersten Engländer nach Indien geschickt, als Missionar oder als Kaufmann. Der erste namentlich bekannte Engländer, der Indien erreichte, war der JesuitThomas Stevens
aus Wiltshire. Im Frühling 1579 schiffte er sich in Lissabon ein und erreichte Goa im Oktober. 1619 starb er dort siebzigjährig. - 1582 erreichten die ersten englischen Kaufleute der Levante Company Indien, darunter auch
Ralph Fitch
, der einen ausführlichen Bericht über seine Indienerfahrungen 1583–91 schrieb. Dimmock Matthew
,Andrew Hadfield
Amazons Savages and Machiavels : Travel and Colonial Writing in English 1550-1630 : An Anthology.
XVI, 399 S. Oxford 2022 (2. A.): Oxford University Press. DOI https://academic.oup.com/book/4377350 50 Reiseberichte werden vorgestellt.
Weltumrundungen
- 1519–1522 Erste Weltumsegelung unter
Fernão de Magalhães
(Ferdinand Magellan) (vor 1485–1521) mit 18 überlebenden Weltumrundern auf der Victoria, darunter war mitHans
(aus Aachen) auch ein Deutscher sowieHans Barge
, ein Deutscher, der in der Haft in Lissabon starb. Bis 1600 vier weitere Weltumsegelungen unterAndrés de Urdaneta
(1498–1568)Francis Drake
(1540–1596)João da Gama
(1540– nach 1591)Thomas Cavendish
(1555–1592)
Martín Ignacio de Loyola
(1550–1606)
umrundete als Erster zweimal die Erde: in östlicher (1580–1584) und westlicher (1585–1589) Richtung.Alvaro de Mendaña de Neira
, (1542?–1595)Pedro Fernandes de Queirós
(?–1615)- Jacques Le Maire (1585–1616)
- Willem Corneliszoon Schouten, (?–1625)
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1504 Arkadien, Arcadia
- 1516 Abraxa/Utopia
- 1530 Schlaraffenland
- 1534 Tohu und Bohu
- 1567 Luilekkerland
- 1596 El Dorado
- 1596 Moana
- 1597 Schilda
- Die geuerlicheiten und eins teils der geschichten des löblichen streitbaren und hochberuhmbten helds und Ritters Thewrdannckhs …
[Augsburg /Nürnberg], 1519, mit 118 Holzschnitten vonHans Schäufelin
,Hans Burgkmair
undLeonhard Beck
.
1478 reiste KaiserMaximilian I.
zu seiner BrautMaria von Burgund
. In kaiserlichem Auftrag entstand später »der Theuerdank« als fiktive Geschichte der Brautfahrt zu FräuleinErnreich
in Versen, gedruckt unter anderem 1519 von Johann Schönsperger d. Ä. (um 1455–1521) in Augsburg. Die dabei verwendete »Theuerdank-Schrift« wurde zum Vorläufer der Frakturschriften.
Raum & Orientierung
- 1503 zeigten die Berichte des
Amerigo Vespucci
4), dass es keinen Ozeangürtel gab, der die Landmassen isolierte, sondern dass die Ozeane die Kontinente verbanden.
Kartographen der Renaissance
Alegria, Maria Fernanda
;Daveau, Suzanne
;Garcia, João Carlos
,Relaño, Fancesc
Portuguese Cartography in the Renaissance.
S. 975-1068 in: The history of cartography, ed. by J. B. Harley and David Woodward, Bde. 3, Teil 1, Chicago; London 2007: The University of Chicago press.Astengo, Corradino
La cartografia nautica mediterranea dei secoli XVI e XVII.
Genova 2000: Erga, 221 S. VIII, Farbtafeln.Astengo, Corradino
The Renaissance chart tradition in the Mediterranean.
S. 174–262 in: Woodward David (Hg.): Cartography in the European Renaissance. (=History of cartography, 3.1) University of Chicago Press 2007. OnlineTyacke, Sarah
Chartmaking in England and Its Context, 1500-1660.
S. 1722-1753 in:J. B. Harley
,David Woodward
(Hg.): The history of cartography, Bd. 3.2 Chicago; London 2007: The University of Chicago press.Schilder, Günter
;Van Egmond, Marco
Maritime Cartography in the Low Countries during the Renaissance.
S. 1384-1432 in: The history of cartography, ed. by J. B. Harley and David Woodward, Bde. 3, Teil 2, Chicago; London 2007: The University of Chicago press.
Stevenson, Edward Luther
Marine World chart ofNicolo Canerio Januensis
1502 circa, a critical study.
116 S., Karte Faksimile. American Geographical Society and Hispanic Society of America, New-York: 1908.
Benedetto Bordone
(1450–1530), Padua, Venedig- 1528 Isolario di Benedetto Bordone nel qual si ragiona di tutte l'isole del mondo, con li lor nomi antichi & moderni, historie, fauole, & modi del loro viuere & in qual parte del mare stanno, & in qual parallelo & clima giaciono
[Das Buch der Inseln, in dem wir alle Inseln der Welt mit ihren alten und modernen Namen, Geschichte, Erzählungen und Lebensweisen … besprechen].
Mit allen neuen Entdeckungen, etwa der Darstellung von Temistitan (=Tenochtitlan) vor der Zerstörung durch Cortez und bevor dort Mexico City entstand. Außerdem die erste Darstellung von Japan als Insel auf einer europäischen Karte. Armstrong, Lilian
Benedetto Bordon, „Miniator“, and Cartography in Early Sixteenth-Century Venice.
Imago Mundi 48 (1996) 65–92Armstrong, Lilian
Benedetto Bordon and the Illumination of Venetian Choirbooks around 1500: Patronage, Production, Competition. S. 148-176 in: Christine Beier (Hg.): Wege zum illuminierten Buch. Herstellungsbedingungen für Buchmalerei in Mittelalter und früher Neuzeit. Wien 2014: Böhlau. Online
Sebastian Cabot
(1476/84–1557), Venedig
Nach eignem Bezeugen habe er an den Nordamerika-Expeditionen seines Vaters 1497 und 1498 teilgenommen; von ihm selbst handschriftlich auf einer erhaltenen Karte (mappemonde) notiert, die 1843 in Bayern gefunden wurde online 5), die allerdings das Jahr 1494 nennt, vermutlich ein Übertragungsfehler.- Nach eigenen Expeditionen 1508 und 1509 bis in die Hudson Bay arbeitete er mit anderen Kartographen an der Padrón Real, der geheimen Weltkarte der spanischen Krone, die die Basis für Expeditionen bildete.
- 1541 beauftragte er zwei deutsche Drucker (
Lazaro Noremberguer
(= Lazaro Aleman, Lazaro Cromberger) undGabriel Miçel
) mit dem Druck einer Weltkarte, von der ein einziges Exemplar erhalten blieb (s.o.).
Giovanni da Verrazzano
1485-1528, Florenz- Giovanni da Verrazzano: giornate commemorative, Firenze-Greve in Chianti, 21-22 Ottobre 1961. (= Istituto e museo di storia della scienza, Florence. Biblioteca, 7) X 71 S. Firenze 1970: Leo S. Olschki
Caraci, Giuseppe
Di alcune Karte nautiche anonime che si vorrebe attribuire aGerolamo da Verazzano
.
Universo, Firenze, 29.2 (1959) 307-318; 29.3 (1959) 437-448.Destombes, Marcel
Nautical charts attributed toVerazzano
(1525-1528).
Imago Mundi 11 (1954) 57–66Destombes, Marcel
Nouveaux documents sur Verrazano et la recherche d'un chemin vers la Chine sous François Ier.
Comité des travaux historiques et scientifiques. Bulletin de la section de géographie. Paris, 61/62 (1953) 15-18.
Pedro Reinel
(um 1485–1540) port.Cortesão, Armando
A hitherto unrecognised map by Pedro Reinel in the British Museum.
The Geographical Journal. London, 87.6 (1936,) 518-524.Destombes, Marcel
L'Hémisphère austral en 1524, une carte dePedro Reinel
à Istamboul.
Comptes rendus du Congrès international de géographie, Amsterdam. Leiden 1938: E. J. Brill, Bd. 2, Travaux de la section IV, S. 175–184
Lopo Homem
(um 1497 bis um 1572), port.Caraci, Giuseppe
Di una carta falsificata attribuita à Lopo Homem.
Rivista Geografica Italiana, Roma, 37 (1930) 73-86.Caraci, Giuseppe
Ancora del falso Homem, Rivista Geografica Italiana.
Roma, 37.5 (1930) 138-111.Caraci, Giuseppe
Ipotesi, fantasi e dati di fatto intorno ai cartografi homem.
La Bibliofilia. Firenze, 34 (1931) 1-15.Caraci, Giuseppe
Sempre a proposito di Lopo e di Andrea Homem.
Rivista Geografica Italiana. , 38.3-4 (1931) 98-104.Caraci, Giuseppe
Di Lopo Homem ce ne fu, dunque, uno solo.
Rivista Geografica Italiana. 39.4-5 (1932) 141-151.Caraci, Giuseppe
Sempre a proposito di Lopo Homem.
Rivista Geografica Italiana, 39 (1932) 81-86.Caraci, Giuseppe
Di una nuova carta di Lopo Homem.
Rivista Geografica Italiana, 40.4-5 (1933) 149-168.Caraci, Giuseppe
Il supposto atlante di lopo homem con la data 1519.
Bolletino della Societa Geografica Italiana. Roma, Ser. VII, 3 (1938) 569-586.Caraci, Giuseppe
Lopo Homem and the Miller atlas of 1519.
The Geographical Journal. London, 91.8 (1938) 263-266.Cortesão, Armando
Os Homens
, cartografos portugueses do seculo XVI.
O Instituto Coimbra. Coimbra, 83.5 (1932) 539-580; 84.1 (1933) 59-85; 84.2 (1933) 188-224.Destombes, Marcel
Lopo Homem's
atlas of 1519
The Geographical Journal. London, 90.5 (1937) 460–464Heawood, Edward
An undescribed map of Lopo Homem of 1519.
The Geographical Journal. London, 126.2 (1930) 159-160.Kammerer, Albert
The Lopo Homem map once more.
The Geographical Journal, London, 91.5 (1938) 450- 453.Kammerer, Albert
La Mappemonde de Lopo Homen et l'atlas Miller.
The Geographical Journal. London, 94.6 (1939) 485-492.
Battista Agnese
(um 1500–1564), GenuaIngrid Baumgärtner
Der Portulan-Atlas des Battista Agnese : das Kasseler Prachtexemplar von 1542.
Atlas 144 S. (Faksimile zwischen 84 und 131). Alas lateinisch, Kommentare deutsch. Darmstadt 2018: Lambert Schneider.
Die ovale Weltkarte zeigt die Routen vonFerdinand Magellan
undFrancisco Pizarro
.Kretschmer, Konrad
Die Atlanten des Battista Agnese».
Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, 31 (1896) 362-368.Malavialle, Léon
Notice sur un portulan manuscrit de Battista Agnese, conservé à la Bibliothèque de l'Université (section de la Faculté de Médecine) de Montpellier.
Société Languedocienne de géographie. Bulletin. Montpellier, 30 (1907) 235-297; 31 (1908) 7-85; 141-203.Wagner, Henry, R.
The manuscript Atlases of Battista Agnese.
The Papers of Bibliographical Society of America, 25 (1931) 1-110.
Vaz Dourado
(≈1520 – ≈1580), GoaCortesão, Armando
Un novo atlas de Vaz Dourado.\\Seara Nova, Lisboa, 248 (1932) 313-316.
Pierre Desceliers
(nachgewiesen um 1537–1553) franz.Coote, Charles Henry
Autotype facsimiles of three mappemondes … by C. H. Coote with an introduction including a short notice onDescelier
's later mappemonde of 1553.
Privately printed, 1898: Aberdeen Press. Bibliotheca Lindesiana: Collations and notes, 4, besteht aus:- 1. The Harleian (or anonymous) mappemonde, circa 1536 (Brit. mus. add. MS. 5413) 16 plates
- 2. The mappemonde by Desceliers of 1546 (Bib. Lind. French MS. no. 15) 16 plates
- 3. The mappemonde by Desceliers of 1550 (Brit. mus. add. MS. 24065) 17 plates
Jordão de Freitas
1544–1546Santarem, Manuel Francisco
Opusculos e espasos, colligidos coordenados porJordao de Freitas
e novamente publicados pelo 3° Visconde de Santarem.
2 Bde. Lisboa 1910: L. da Silva.Santarem, Manuel Francisco
Ineditos (Miscellanea) colligidos coordenados e annotados por Jordão de Freitas e trazidos a publicidade pelo 3° Visconde de Santarem.
VII, 583 S. Lisboa 1914: L. da Silva.
Manuel Godinho de Erédia
(1563–1623 )Hamy, Ernest Theodore
Le Descobridor Godinho de Eredia.
Bulletin de la Société de géographie, Paris, Serie 7, 15 (1878) 511-541.
Juan Oliva
(um 1570–1614?)Blasquez, Antonio
Mapes antiguos adquiridos por la sociedad bilbaina y un mapa deJuan Oliva
, de 1591.
Boletin de la Real Sociedad Geographica, Madrid, LX (1918) 207-230, Taf., Faks.Marcel, Gabriel
Sur un portulan de la fin du XVIe siècle parJean Oliva
, document appartenant aux collections de la Société [de géographie].
Compte rendu des séances de la Société de géographie. Paris 1885, séance du 19 juin, S. 396-400John A. Wolter
A Portolan Atlas of the Mediterranean Sea and Western European Waters (with a World Map): Attributed to Juan Oliva.
Atlas 12 S., 11 Tafeln, 5 Karten Faks. [um 1595] Washington, D.C. 1987: Library of Congress
Anthiaume, Abbé A.
Un pilote et cartographe havrais du XVIe siècle,Guillaume Le Testu
.
Comité des travaux historiques et scientifiques. Bulletin de géographie historique et descriptive. Paris XXV (1911) 135-202.Kuchar, Karel
Jehan Cossin
(Mapa sveta z. r. 1570)
Zeměměřičsky Vestnik, 4 Bl. Brno 1932: PolygrafiaNallino, A.
Un mappemondo Arabo disegnato nel 1579 daAli Ibn Ahmad-al-sharafi
de Sfax.
Bolletino della Societa geografica italiana. Roma, 53 (1916) 728-729.
Die Welt im Kartenbild
Bouchaud, Le Père J.
Notes d'histoire du Cameroun. II. La découverte du golfe de Guinée. III. La découverte du Cameroun au XVe siècle. IV. Le Cameroun dans la cartographie du XVIe siècle.
Bulletin de la Société d'études Camerounaises. Yaoundé, 11 (1945) 77-109 ; 13-14 (1946) 109-137, 15-16 (1946) 109-151.Bouchaud, Le Père J.
La Côte du Cameroun dans l'histoire et la cartographie des origines à l'annexion allemande 1884.
Paris 1952: les éditions L. C. L. (Mémoires de l'Institut français d'Afrique Noire. Centre Cameroun, 5.)- Cartes géographiques du XVIe siècle se rapportant au Canada.
Liste préliminaire et blibiographie. Ottawa, Archives publiques du Canada, 1958. XXVIII, 305 S., Tafeln. Couto, Dejanirah
et al.
Atlas historique du golfe persique, XVIe-XVIIIe siècles.
Turnhout 2006: Brepols. 490 S.Denucé, Jean
L'Afrique au XVIe siècle et le commerce Anversois, avec reproduction de la carte murale de Blaeu-Verbist de 1644.
Anvers 1937: De Sikkel. 120 S. (Collection de documents pour l'histoire du commerce, 2).Gravier, Gabriel
Recherches sur les navigations faites au Moyen-Age aux Côtes occidentales d'Afrique en dehors des navigations portugaises du XVIe siècle.
Paris 1878: impr. Martinet. 83 S. (Extrait des comptes-rendus du Congrès international des sciences géographiques).Kammerer, Albert
La Découverte de la Chine, par les Portugais au XVIe siècle et la cartographie des portulans.
Leiden 1944: E. J. Brill, X, 260 S. Tafeln. (T'oung Pao. Supplément au vol. 39).Kammerer, Albert
La Mer Rouge, l'Abyssinie et l'Arabie au XVIe et XVIIe siècles et la cartographie des portulans du Monde oriental. Essai d'histoire et de géographie historique.
Le Caire, 1947-1952. 3 Bde. Karten, Abb. Tafeln. (Mémoires de la Société royale de géographie d'Égypte, XVII. Teil 1: XVIe siècle. Abyssins et Portugais devant l'Islam. 1947, S. 1-320.
Teil 2: XVIIe siècle. Les Jésuites portugais et l'éphémère triomphe du catholicisme en Abyssinie (1603-1632), 1949, S. 321-362. Teil 3: La Cartographie du Monde oriental 1952, 266 S.).Le Gentil, Georges
Les Portugais en Extrême-Orient.Fernão Mendes Pinto
, un précurseur de l'exotisme au XVIe siècle.
344 S. Paris 1947: Hermann.Marcel, Gabriel
Reproductions de cartes et de globes relatifs à la découverte de l'Amérique du XVIe au XVIIIe siècle.
146 S. Paris 1893: Leroux.Santarem, Manuel Francisco
Notice sur plusieurs monuments géographiques inédits du Moyen Age et du XVIe siècle qui se trouvent dans quelques bibliothèques de l'Italie.
Bulletin de la Société de géographie. Paris 3.7 (1847) 298-317.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Braudel, Fernand
Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der EpochePhilipps II.
[von Spanien, 1527-1598]
Bd. 1-2: 520, 743. / Übers. von Grete Osterwald Frankfurt am Main Suhrkamp 1994
(La Méditerranée et le monde méditeranéen à l’epoque de Philippe II. Paris 1949, =Habilitationsschrift 1947)Eggert, Marion
Vom Sinn des Reisens.
Chinesische Reiseschriften vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert.
Wiesbaden 2004. Online-Rezension von Natascha Gentz in: Connections. A Journal for Historians and Area Specialists, 23.06.2006.Frübis, Hildegard
Die Wirklichkeit des Fremden
Die Darstellung der Neuen Welt im 16. Jahrhundert
Berlin 1995.Henschel, Christine
Italienische und französische Reiseberichte des 16. Jahrhunderts und ihre Übersetzungen
315 S., 90 Tab., (=Beiträge zur Romanistik 9) Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2005
Die Bedeutung von übersetzten Reiseberichten in der Frühen Neuzeit wird dargestellt und am Beispiel vonFracanzano da Montalboddo
(Paesi novamente retrovati 1507) sowie Nicolas de Nicolay (Navigations et Peregrinations Orientales 1567/68) analysiert.Kenny, Neil
La collection comme mode discursif dans les relations de voyage françaises aux XVIe et XVII e siècles
French Studies, 65.3 (2011) 357-369.Mączak, Antoni
Eine Kutsche ist wie eine Straßendirne.
Reisekultur im alten Europa.
Paderborn 2017 Ferdinand Schöningh.
Die Erfahrung des Unterwegsseins zwischen 1500 und 1700 auf knappen 180 Textseiten innerhalb Europas, erstmals erschienen 1978 [Zycie codzienne w podrozach w Europie x XVI i XVII wieku], deutsch 2017. Thematisch einzigartig in deutscher Sprache ist das Kapitel »Polen in Europa«. Die gut gegliederte Thematik ist inhaltlich sehr knapp gehalten und führt nicht immer in Anmerkungen und Quellen (219–232) weiter; ein Personenregister ist vorhanden, ein Ortsregister nicht:
Der halbblinde Spiegel: Reise und Reisebericht im frühneuzeitlichen Europa / Wege und Verkehr / Herbergen und Bewirtung / Reisekosten / Hygiene / Grenzen / Reisegefährten / Instruktionen und gute Ratschläge / Gefahren / Reiselektüre / Gelehrte / Kunst und Künstler / Reliquien / Die Grenzen des Schicklichen / Maße und Vergleiche / Hohe Erwartungen und alltägliche Eindrücke / Früchte der Reisen.Justin Stagl
Ars Apodemica
Bildungsreise und Reisemethodik von 1560 bis 1600.
In: Xenja von Ertzdorff, Dieter Neukirch (Hrsg.): Reisen und Reiseliteratur im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Vorträge eines interdisziplinären Symposiums vom 3.–8. Juni 1991 an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Amsterdam 1992, S. 141–188.Justin Stagl
Der Wohl unterwiesene Passagier
Reisekunst und Gesellschaftsbeschreibung vom 16. bis zum 18. Jahrhundert
in: Kranobar/Röbel/Zia (Hg.): Reise und Reisebeschreibungen 1987. S. 353-384Elke Waiblinger
Reisende des Cinquecento. Sozialer Typus und literarische Gestalt.
Diss.: Frankfurt, 2000 (= Studia Romanica, 112) 256 S. Heidelberg 2003: Winter. Inhalt
Die Studie untersucht in den Asienreiseberichten (meist Briefe), wie sich Eigenes und Fremdes, Individuelles und Epochales zum Reisebericht verbinden:Giovanni da Empoli
(Kaufmann aus Florenz, 1483–1517)Raffaelo Galli
(Handelsagent)Andrea Corsali
(Gelehrter, 1487–um 1520)Piero di Andrea Strozzi
(Abenteurer, 1484–1522)Ludovico de Varthema
(Hofmann, um 1470–1517)
Hermann Wiegand
Hodoeporica
Studien zur neulateinischen Reisedichtung des deutschen Kulturraums im 16. Jahrhundert
Mit einer Bio-Bibliographie der Autoren und Drucke
Saecula spiritalia. Band 12. Koerner, Baden-Baden 1984
Der Blick von außen
Claus, Else
Deutschland und die Deutschen in englischen Reiseberichten des 16. Jahrhunderts.
Würzburg 1942, Phil. F., Diss., 140 Bl. + 63 Bl. (Anhang)Kenneth J. Andrien
,Rolena Adorno
Transatlantic encounters: Europeans and Andeans in the sixteenth century.
VIII, 295S. Ill. Karten. Bibl. Berkeley, Oxford 1991: University of California Press.
Inhalt:- W.D. Philips, C. Rahn Philips
The old world heritage to the encounter. Spain in the fifteenth century. - J.P. Guilmartin
The cutting edge: an analysis of the Spanish invasion and overthrow of the Inca empire, 1532-1539 - J.V. Murra
European and Andean resources in the encounter period. „Nos hazen mucha ventaja“: the early european perception of Andean achievement. - J. Lockhart
Trunk lines and feeder lines: the Spanish reaction to American resources. - K.J. Andrien
Spaniards, Andeans and the early colonial state in Peru. - T.B.F. Cummins
Cultural and artistic encounters. Guaman Poma and the art of empire. - R. Adorno
Images of Indios Ladinos in early colonial Peru.
Ab dem 15. Jahrhundert
- Gelehrtenreisen, peregrinatio academica, Reise zu den Osmanen, Der Seeweg nach Indien
Urs Bitterli
Alte Welt - neue Welt.
Formen des europäisch-überseeischen Kulturkontakts vom 15. bis zum 18. Jahrhundert.
242 S., München: dtv 1992Kraack Detlef
Von Ritzen, Kratzen, Hängen und Hinsehen. Zum Selbstverständnis der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Reisenden auf dem Weg von der Heidenfahrt zur Kavalierstour.
in: Grand Tour. Adeliges Reisen und Europäische Kultur vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Akten der internationalen Kolloquien in der Villa Vigoni 1999 und im Deutschen Historischen Institut Paris 2000, hg. v. R. Babel, W. Paravicini, (2005), S. 145–171.
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1400
- Die Bedeutung von `Wandern´ erweitert sich im 15. Jahrhundert auf das Zurücklegen einer größeren Strecke durch die Natur.
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- 1471 überquert Estevao Gomes den Äquator und entdeckt das Sternbild Kreuz des Südens als Hilfe bei der Navigation
- 1462 konnte auf der nördlichen Erdhalbkugel der Breitengrad mit Hilfe des Polarsterns ermittelt werden.
- 1464 Die älteste erhaltene Navigationsanleitung ist als handschriftliches Manuskript von Benedetto Cotrugli erhalen: De navigatione liber, Online
- 1478 erscheint das erste Navigationshandbuch: Regimento do astrolábio e do quadrante : tractado da spera do mundo .
- 1485 konnte auf der südlichen Erdhalbkugel der Breitengrad mit Hilfe des höchsten Sonnenstandes am Mittag ermittelt werden
- 1494 Im Vertrag von Tordesillas werden die Weltregionen außerhalb Europas unter Portugal und Spanien aufgeteilt;
Papst Alexander VI.
segnet die Vereinbarung ab. - Das Verständnis der eng verbundenen Meeresströmungen (z. B. Golfstrom) und Windsysteme (z.B. Passat) insbesondere in Nord- und Südatlantik ermöglichte nach und nach optimale Seewege zu entwickeln, die von heutigen Seglern als Blauwasserrouten bezeichnet werden.
Jimmy Cornell
Segelrouten der Welt. Das Standardwerk für Blauwassersegler. 616 S. graph. Darst., zahlr. Kt. Hamburg 2015: Ed. Maritim. Inhalt
Uwe Schnall
Navigationstechnische Voraussetzungen der Entdeckungsfahrten im 15. Jahrhundert
Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1991, S. 41-44Carsten Jahnke
Netzwerke in Handel und Kommunikation an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert am Beispiel zweier Revaler Kaufleute.
Habil. Univ. Kiel, 2003. 522 S. Kiel 2004 Online
- Reisegepäckarten: Aser, Sweideler, Felleisen, Habersack, Rucksack, Waidsack
Erfahrungen & Entdeckungen
→ Ausstellungsliste Wissenstransfer
→ Ausstellungsliste Weltkarten Globen
→ Ausstellungsliste Reisen in den Westen
→ Entdeckungsgeschichte
→ Zeitleiste des Weltbildes
Uta Lindgren
Clavijos
Reise nach Samarkand 1403-1406.
Aus dem Altkastilianischen übersetzt und mit Einleitung und Erläuterungen versehen. (=Algorismus : Studien zur Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften, 10) XIX, 202 S. München 1993/2005.
[=Ruy Gonzales de Clavijo
]Cristoforo Buondelmonti
(um 1380/1385 bis nach 1431) reiste ab 1414 mit landeskundlichem Interesse zu archäologischen Zielen zu den Inseln der Ägäis, zur ionischen Westküste, nach Konstantinopel und zum Berg Athos. Seine Resultate fasste er zusammen in den Handschriften 6) als Descriptio insulae Cretae, in erster Fassung 1417 anNiccoli Niccolò
und in zweiter Fassung 1420 an KardinalGiordano Orsini
(† 1438).Ludovico de Varthema
(um 1470–1517) 7)Meshullam da Volterra
(1443–1507) Reisebeginn 1481 8)Leo Africanus
(ca 1490–?)A. Vasiliev
Pero Tafur
. A Spanish Traveller of the fiftheenth Century and his Visit to Constantinople, Trebizond, and Italy.
Byzantion 7 (1932) 75-122. OnlineMoule, Arthur Christopher
Christians in China before 1500.
New York; Toronto 1930: The Macmillan Co. (Society for Promoting Christian Knowledge).George P. Majeska
Russian Travelers to Constantinople in the Fourteenth and Fifteenth Centuries.
(= Dumbarton Oaks studies, DOS 19) XVII, 463 S. Washington, D.C. 1984.
Russische Quellentexte mit englischer Übersetzung.B. de Khitrowo
Itinéraires russes en Orient traduits pour la Société de l'Orient latin par Mme. B. de Khitrowo. 1 (=Publications de la Société de l'Orient Latin, A. Série géographique, 5 ) 334 S. Genève 1889: Jules-Guillaume Fick. Reprint: Osnabrück 1966: Otto Zeller. Online- Vie et pèlerinage de
Daniel
, hégoumène russe (1106-1107) - Description des Lieux-Saints de Constantinople, par
Antoine
, archevêque de Novgorod (1200) - Pèlerinage d
'Etienne
De Novgorod (vers 1350) - Pèlerinage d
'Ignace
De Smolensk (1389-1405) - Voyage à Constantinople du scribe
Alexandre
(1393) - Pèlerinage de l'archimandrite
Grethenios
(vers 1400) - Itinéraire à Jérusalem du moine
Epiphane
(vers 1416) - Vie et pèlerinage du diacre
Zosime
(1419-1421) - Description de Constantinople (1424-1453)
- Pèlerinage du marchand
Basile
(1465-1466) - Récit de la Sainte-Montagne d'Athos, par le moine
Isaïe
(1489) - Récits de
Clement
& deGregoire
(1500-1547) - Récit de
Sophronius
(1547) - Récit de l'hégoumène
Paissius
(1550) - Pèlerinage du marchand
Basile Posniakov
(1558-1561)
Der Seeweg nach Indien
1.890 BC ließ der Pharao Sesostris II.
einen Kanal zwischen dem Nil und dem Roten Meer anlegen. Damit waren von ägyptischen Häfen Asien und Europa erreichbar. Später hatte das römische Reich Handelsniederlassungen in Indien. Die islamische Expansion und die feindliche Begegnung beider Religionen führte dazu, dass christliche Händler und Reisende schwierig bis gar nicht das nördliche Afrika, Vorderasien oder Zentralasien durchqueren konnten. Nach dem Rückzug der Ritterorden aus dem Heiligen Land bis 1396 und der türkischen Eroberung von Byzanz 1453 blieben nur noch der Seeweg um Afrika (Vasco da Gama
) oder die Umsegelung der Erde in östlicher Richtung (Christoph Columbus
).
- Die Asia des Joao de Barros in Übertragung von
W. Feust
. (=Islamic world in foreign travel accounts, 53) XIV, 191 S. Frankfurt am Main 1995: Johann Wolfgang Goethe Universität, Institute for the History of Arabic-Islamic Science.- Reproduktion der Ausgabe Nürnberg: Theodor Cramer, 1844.
- 1821
Soltau, Dietrich Wilhelm
Geschichte der Entdeckungen und Eroberungen der Portugiesen im Orient vom Jahr 1415-1539, nach Anleitung des „Asia“ des João de Barros.
XVI, 374 S. Braunschweig 1821: Vieweg. - 1777 Da Asia de
Joao de Barros
: Dos feitos, que os Portuguezes fizeram na conquista, e descubrimento das terras, e mares do Oriente.
22 Bde. Regia Officina Typografia, Lisboa, 1777-88
Portugiesische Seefahrer auf der südöstlichen Route
Die Carreira da India zwischen Lissabon und Goa und zurück verband Europa über Afrika mit Asien und war die längste Segelroute der Erde. Sie wurde ab 1497 fast 500 Jahre lang regelmäßig befahren, bevor Dampfschiffe die Segelschifffahrt verdrängten. Sie zu entwickeln erforderte viele kleinere Schritte über mehr als 100 Jahre.
Fernández-Armesto, F.
Before Columbus: exploration and colonisation from the Mediterranean to the Atlantic 1229-1492.
Philadelphia 2007: University of Pennsylvania Press.Russell, Peter Edward
Portugal, Spain, and the African Atlantic, 1343-1490: chivalry and crusade fromJohn of Gaunt
toHenry the Navigator
.
Aldershot: Varorium 1995.Morison, Samuel Eliot
Portuguese Voyages to America in the Fifteenth Century.
151 S. (=Harvard historical monographs, 14) New York 1965: Octagon Books.Longhena, Mario
Atlanti e carte nautiche dal secolo XIV al XVII conservati nella Biblioteca e nell' Archivio di Parma.
VII, 46 S. Parma 1907: Archivio storico per le provincie parmensi.Santarem, Manuel Francisco
Atlas composé de mappemondes et de cartes hydrographiques et historiques depuis le XIe jusqu'au XVIIe siècle, pour la plupart inédites et tirées de plusieurs bibliothèques de l'Europe, devant servir de preuves à l'ouvrage sur la priorité de la découverte de la côte occidentale d'Afrique an delà du Cap Bojador par les Portugais et à l'histoire de la géographie du Moyen Age.
Faks. 25 Tafeln Paris 1842: Fain et Thunot.
Der Weg nach Asien (Carreira da India) musste über den weithin unbekannten Atlantik erfolgen. Dabei war Portugal durch seine Lage im Vorteil, auch weil die Straße von Gibraltar als schwierig galt. Siehe die Zeitleiste portugiesischer Fahrten, ergänzt durch:
Santana Santana, Antonio
et al.
El conocimiento geográfico de la costa noroccidental de África en Plinio: la posición de las Canarias.
410 S.: Ill., graph. Darst., Kt. Hildesheim 2002: Olms.- Kanarische Inseln
Ulbrich, Hans-Joachim
Die Entdeckung der Kanaren vom 9. bis zum 14. Jahrhundert: Araber, Genuesen, Portugiesen, Spanier.
Almogaren XX.1 (1989) 60-138. (Institutum Canarium), Hallein 1990, [updated 2006] PDF
Der Autor hat akribisch zahlreiche Spuren zu den Kanaren verfolgt. Diese sind zwar oft nicht urkundlich belastbar, zeichnen jedoch ein plausibles Bild, dass ein geographisches Wissen über die Kanaren unter Seefahrern, Händlern und Herrschern kursierte und dass die navigatorischen Fähigkeiten sie zu erreichen fast immer vorhanden war. Das kaufmännische Interesse und der politische Wille nahmen jedenfalls ab dem 14. Jahrhundert deutlich zu.- 1312–1332 soll
Lancelotto Malocello
auf den Kanaren (Lanzarote?) gewesen sein, auch als Händler, was regelmäßigen Schiffsverkehr voraussetzt (S. 76–83). Mit ihm lässt Ulbrich die konkrete Geschichtsschreibung über die Kanaren beginnen. - Der Genueser Navigator
Lancelotto
[daher der Inselname]Malocello
hat vor 1339 Lanzarote (wieder-)entdeckt, denn der KartenzeichnerAngelino Dulcert
(=Dalorto?) erwähnt die Insel nicht in seinem Portolan von 1325, wohl aber auf seiner Karte von 1339 und zeigt dort auch weitere zwei der kanarischen Inseln. Monique Pelletier
Le portulain d’Angelino Dulcert, 1339.
= Der Portolan von Angelino Dulcert 1339.
In: Cartographica Helvetica. Fachzeitschrift für Kartengeschichte. 2.9 (1993/94) 23–31, Online.- 1341:
Schmitt, Gisela
Die Fahrt desNiccoloso da Recco
zu den Kanarischen Inseln (1341).
S. 47-53 in: Schmitt, Eberhard (Hg.): Die mittelalterlichen Ursprünge der europäischen Expansion. Bd.1. München 1986: C.H. Beck - Am 16. April 1342 ermächtigt
Roger de Rovenach
als Stellvertreter des mallorkinischen KönigsJaume
III. den MallorquinerFrancesc Desvalers
und dessen Geschäftspartner die „neuerdings entdeckten“ (noveylament trobades) Inseln für den König einzunehmen. Die Fahrt erfolgt mit den Koggen Santa Creu und Santa Magdalena. Bis Oktober kommt Desvalers wieder zurück, über die Ergebnisse ist nichts bekannt. Drei weitere Expeditionen waren in dieser Zeit von anderen Unternehmern geplant, jedoch ist darüber weiter nichts bekannt:Bernat Valls
mit der Santa Barbara,Domingo Gual
mit der Sant Joan sowieGuillem Pere
(Ulbrich 87–92). - 1346
Jaume Ferrer
, geboren auf Mallorca, Nachkomme von Genuesen, segelt mit einem eigenen Schiff Richtung Westafrika. Über die Ergebnisse ist nichts bekannt außer: - Der Katalanische Weltatlas von 1375 gibt an, dass der Katalane
Jaime Ferrer
auf der Suche nach dem Goldfluss 1346 die Küste von Senegal erreichte
Heinrich der Seefahrer
(1394–1460) förderte die systematische Erforschung der afrikanischen Westküste. Siehe auch: Die Entdeckung der Inseln vor Europa und Afrika.Beazley, C. Raymond
Prince Henry the Navigator, the hero of Portugal and modem discovery, 1394-1460.
New York 1895: G. P. Putnam's sons. XXVII, 336 S., Karten.
- 1402
Jean de Bethencourt
undGadifer de la Salle
beanspruchen die Kanaren für Portugal. - Das arabisch kontrollierte Ceuta gegenüber von Gibraltar wurde am 21. August 1415 unter Führung von Heinrich dem Seefahrer für Portugal erobert.
- 1418 wurde Madeira entdeckt.
- 1427 wurden die Azoren gefunden.
- 1434 erreichten portugiesische Seefahrer Cape Bojador an der westafrikanischen Küste.
- 1441 erreichten portugiesische Seefahrer Cape Blanco an der westafrikanischen Küste.
- 1443 wird ein portugiesisches Fort auf der Insel Arguin vor der mauretanischen Küste errichtet
- Zwischen 1444 und 1447 erkundeten portugiesische Seefahrer die Küsten von Senegal, Gambia und Guinea.
- 1455 und 1456 erkunden
Alvise Cadamosto
(Venedig) undAntoniotto Usodimare
(Genua) für Prinz Heinrich den Gambia-Fluss und das Landesinnere von Senegal. - Ilhas de Cabo Verde
Es gibt weder Hinweise auf Ureinwohner noch phönizische Spuren. Da das gegenüberliegende Cabo Verde an der senegalesischen Küste den phönizischen Seefahrern bekannt war, ist ein Besuch der Inseln durch diese naheliegend. 1445 wurden die Inseln vonAntónio Fernandes
umsegelt, aber erst 1456 von dem in portugiesischen Diensten fahrenden VenezianerAlvise Cadamosto
(1432–1483) 10) erstmals betreten (Boa Vista) 11). Ab 1458 erkundete der LigureAntonio da Noli
(1415–1497) zusammen mit dem PortugiesenDiogo Gomes
(1420–1502) 12) alle Inseln des Archipels, so dass sie alle an der Entdeckung teilhatten. Antonio da Noli gab dem Archipel den Namen und wurde erster Gouverneur der Inseln. Die 1462 gegründete Stadt Ribeira Grande (heute Cidade Velha) auf der Insel Santiago war die erste permanent bewohnte europäische Siedlung in den Tropen. - 1462 erreichten portugiesische Seefahrer die Inseln vor Guinea-Bissau.
- 1471 erreicht der Kaufmann
Fernão Gomes
Ghana. - São Tomé und Príncipe und Annobon
Am 21. Dezember 1471 entdeckte SeefahrerJoão de Santarém
mit seinem Navigator (»Pilot«)Pêro Escovar
im Auftrag des KaufmannsFernão Gomes
am 21. Dezember 1471 São Tomé, am 01, Januar 1472 die Insel Annobón (Ano Bom) und am 17. Januar 1472 Santo António (Antão, ab 1502 Príncipe). 1495 gründete Álvaro de Caminha eine Siedlung in die der portugiesische König nach 1496 2000 jüdische Kinder sowie Strafgefangene deportieren ließ. Hauptsächlich wurde die Insel als Umschlagplatz für den Sklavenhandel genutzt. - 1472 erreicht
Fernão do Pó
die nach ihm benannten Inseln, heute Bioko vor Kamerun. - 1475 erschien die erste gedruckte topographische Weltkarte als Teil der Universalchronik Rudimentum novitiorum.
- 1482 erreicht
Diogo Cão
die Mündung des Kongo und erkundet diesen bis 1485. - 1487-88 umrundet
Bartolomeo Dias
mit seinem PilotenPêro de Alenquer
das Kap der Stürme (später: Kap der Guten Hoffung) und erreicht dahinter, am Kap Agulhas, den südlichsten Punkt Afrikas. Dort treffen Indischer Ozean und Atlantik aufeinander. - 1495 konvertiert das Königreich Kongo zum Christentum, der König heißt nun João I.
- 1497–1498 erkundet
Vasco da Gama
(ca 1469–1524) mit seinem Piloten Alenquer den weiteren Verlauf der Küste bis Natal, Mosambik und erreicht Mombasa und Malindi an der Küste Kenias. Mit Hilfe eines arabischen Pilotes finden sie den Seeweg bis Calicut in Indien. Dort landen sie am 28. August 1498.Ravenstein, Ernst Georg
A journal of the first voyage of Vasco de Gama, 1497-1499.
translated and edited… by E. G. Ravenstein. XXXVI, 250 S., Abb., Karten. London 1898: Hakluyt Society, 1st Ser. Nr. XCIX
- 1487-1490
Pero de Covilha
erreicht Calicut in Indien. Am 7. Mai 1487 begann ihre in Santarem und über Alexandria erreichten sie Aden auf dem Landweg durch die Arabische Halbinsel und schifft sich dort nach Calicut ein. - 1497-1498
Vasco da Gama
erreicht via Malindi am 18.5.1498 Calicut an der Malabar-Küste- Vasco da Gama e a India. Confêrencia internacional, Paris, 11-13 maio, 1998 = Vasco da Gama et l'Inde : conférence internationale, Paris, 11-13 mai, 1998 = Vasco da Gama and India : international conference, Paris, 11-13 may 1998. Band 1: História política e militar CXLIX, 357, [4] S.; 2: História social e económica 249, [4] S.; 3: História religiosa, cultural e artística 476, [3] S., Ill. Karten. Text span., port., franz., engl. Lisboa 1999: Fundação Calouste Gulbenkian
Bernal Díaz del Castillo
(ca 1485–1584)
Für das Fernziel - Afrika zu umschiffen - wurden diese Inseln zu Trittsteinen für Versorgung und Rückzug. Zwischen Annobon und Kapstadt gibt es allerdings keine dafür geeigneten Inseln mehr, dafür wurden die Küsten südlich von Angola eher unfreundlich. Die Skelettküste in Namibia trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Afrika hat weniger Inseln und Halbinseln als alle anderen Kontinente. Den Weg nach Indien suchend interessierten sich die portugiesischen Seefahrer im südlichen Afrika nur für Rückzugs- und Versorgungsmöglichkeiten. Die größe afrikanische Insel war ebenfalls nur eine Etappe entlang der Route:
- Gesichert ist die erste Besiedlung Madagaskars im späten 1. Jahrtausend BC, insbesondere durch seefahrendende Bewohner aus dem indonesischen Raum (Borneo?) mit ihren Auslegerbooten, aber auch von Südostasien und Südasien. Arabische Händler erreichten Madagaskar zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert n. Chr. vor 1000 kamen Bantu sprechende Migranten aus Afrika. Der portugiesische Seefahrer
Diogo Dias
erreichte am 10. August 1500 Madagaskar als erster Europäer. In einer arabischen Karte vonMuhammad al-Idrisi
von 1154 heißt die Insel Gesira Malai (Insel der Malayen), Dias nannte sie São Lorenço, auf späteren Karten wird sie France occidentale und Île Dauphine genannt, schließlich Madagaskar mit unklarer Herkunft. Der Baum der Reisenden stammt aus Madagaskar.Mitchell, Peter
Settling Madagascar: When did People first colonize the World's Largest Island?
The Journal of Island and Coastal Archaeology. 15.4 (2020) 576–595. DOICrowley, B.E.
A refined chronology of prehistoric Madagascar and the demise of the megafauna.
Quaternary Science Reviews 29.19–20 (2010) 2591–2603. DOIDavid A. Burney
et al.
A chronology for late prehistoric Madagascar.
In: Journal of Human Evolution. 47.1–2 (2004) 32. DOIRandles, William Graham Lister
South East Africa and the Empire of Monomotapa as shown on selected printed maps of the l6th Century.
Lisboa 1958: Centro de estudos historicos ultramarinos Portugal. Studia Nr. 2. S. 103-164.Kammerer, Albert
La Découverte de Madagascar par les Portugais et la cartographie de l'Île.
Lisboa 1949: Boletim da Sociedad de Geografia. 67, Nr. 3, 9-10, S. 517-631Grandidier, Alfred
Histoire physique, naturelle et politique de Madagascar… Bde. I. Histoire de la géographie.
350 S. und 47 Karten. Paris 1885, Imp. nationale.
Die Entdeckungsgeschichte der Maskarenen östlich von Madagaskar (die Inselgruppe um Reunion und Mauritius) ist nicht eindeutig dokumentiert. 1503/1507 segelte der Portugiese Diogo Fernandes Pereira
(15./16. Jh.) in diesem Raum, ihm folgten Diogo Lopes de Sequeira
(1465–1530) und Rodrigues 1509. Wer wann welche Insel gesichtet und betreten hat, ist spekulativ. Nach Dom Pedro Mascarenhas
(1480–1555) sind die Inseln benannt. 13)
- Reunion:
Arabische Seefahrer kannten die Insel als Dina Morgabin `Westinsel´ 14), sie ist vielleicht mit einer Insel auf der Karte von el-Idrisi 1153 identisch. - Mauritius
Visdelou-Guimbeau, Georges de
La Découverte des Iles Mascareignes. XII, 68 S., Karten Faks. Port-Louis, I1e Maurice, 1948.Arlette Girault-Fruet
La topique de l'île dans les récits de voyages anciens sur la route française des Indes, notamment aux Mascareignes, aux XVIIème et XVIIIème siècles.
482 S., Karten. Saint-Denis (Réunion) 2010: BU Espace Océan Indien, Université de La Réunion
- 1498 Malabar
- 1511 Malakka
- 1512 Molukken
Hamy, Ernest Theodore
L'Œuvre géographique desReinel
et la découverte des Moluques.
Comité des travaux historiques et scientifiques. Bulletin de géographie historique et descriptive. Paris, 1891, S. 117-149, 2 Karten, Faks.Abendanon, E. C.
Missing links in the development of the ancient portuguese cartography of the Netherlands East Indian archipelago
The Geographical Journal. London, 54.6 (1919) 347-354
Marcel, Gabriel
Les Portugais dans l'Afrique australe. Le Tchambèze, source du Congo découvert par les Portugais en 1796.
Paris: Revue de géographie 26 (1890) S. 161-174.Ruge, Sophus
Topographische Studien zu den portugiesischen Entdeckungen an den Küsten Afrikas.
Abhandlungen der philologisch-historischen Klasse der K. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften 20.6 (1903) 110 S., 1 TafelSantarem, Manuel Francisco
Extrait de l'ouvrage inédit… De la priorité des découvertes faites par les Portugais des côtes occidentales de l'Afrique…
Paris: Bulletin de la Société de géographie 16.2 (1841) 201-264.Santarem, Manuel Francisco
Memoria sobre a prioridade dos descobrimentos portuguezes na costa d'Africa occidental.
VIII, 247 S. Paris 1841: J.P. Aillaud
Christoph Kolumbus auf der westlichen Route
* Volker Bialas
Kosmographische Voraussetzungen für die europäischen Entdeckungen und Eroberungen um 1500
Zum 500. Jahrestag der Columbusfahrt
Zeitschrift für Vermessungswesen 117 (1992) S. 707-716
Christoph Kolumbus
(ca 1451–1506) Biographie
Columbus, Christoph
Schiffstagebuch [1492–1493].
Übersetzt von Roland Erb. Frankfurt a. M.: Röderberg, 1981.Richard Hennig
Columbus
und seine Tat
Eine kritische Studie über die Vorgeschichte der Fahrt von 1492
Bremen 1940Bernd Henningsen
Ein dänischer Columbus-Mythos.
Johannes V. Jensen
und die längste Reise.
In: Titus Heydenreich (Hrsg.): Columbus zwischen zwei Welten.
Historische und literarische Wertungen aus fünf Jahrhunderten.
Frankfurt/M. 1992 (= Lateinamerika-Studien) S. 669–695Arciniegas, German
Amerigo and the New World: The Life and Times of Amerigo Vespucci.
XVI, 322 [1] S., IX , 6 Tafeln. Bibliography: 315-[323] New York 1978 [©1955]: OctagonChiapelli, Fredi
(Hg.)
First Images of America: The Impact of the New World on the Old.
515 S., 480 S. Berkeley 1976: University of California Press. InhaltHerbermann, Charles George
(Hg.)
The Cosmographiae Introductio of Martin Waldseemüller. Followed by the Four Voyages of Amerigo Vespucci, with their translation into English; to which are added Waldseemüller’s Two World Maps of 1507.
VII, 30, CIII, 31–150, 2 Faltkarten. New York 1907: U. S. Catholic Historical Society.Hessler, John W.
The Naming of America : Martin Waldseemüller's 1507 World Map and the Cosmographiae Introductio.
121 S., Ill., Karten. Library of Congress/London 2008: Giles.
Von den 1.000 1507 gedruckten Karten mit 12 Blättern blieb nur eine erhalten, in der Bibliothek von Schloss Wolfegg in Deutschland. Bahnbrechend ist der beigegebene Text vonWaldseemüller
undMatthias Ringmann
Cosmographiae Introductio.Pohl, Frederick J.
Amerigo Vespucci, Pilot Major.
X, 249 S., Ill. Karten. London 1966: Frank Cass.
Weil die Berichte von Kolumbus widersprüchlich waren, wurdeAmerigo Vespucci
1499 und 1501 nach Westen gesandt mit der Aufgabe, die geographischen Angaben zu präzisieren. Er erkannte als Erster, dass die neu entdeckte Landmasse ein eigener Kontinent war und nicht China.Thacher, John Boyd
The Continent of America: Its Discovery and its Baptism. An essay on the nomenclature of the Old Continents, etc.
XVII, 270 S. New York 1896: W.E. Benjamin.Vigneras, Louis-André
The Discovery of South America and the Andalusian Voyages.
IX, 170 S. 11 KartenChicago 1976: Univ. of Chicago PressWhitaker, Arthur S.
The Western Hemisphere Idea: Its Rise and Decline.
X, 194 S. Ithaca, N.Y. 1954/1969: Cornell University Press
Pilgerfahrten
Bernhard von Breydenbach
(ca. 1440 – 1497)
Peregrinatio in terram sanctam. (= Reise ins Heilige Land) Speyer 1486.
Der Mainzer Domdekan begleitete den GrafenJohann von Solms
von Ende April 1483 bis Ende Januar 1484, begleitet auch von Ritter Philipp von Bicken und Erhard Reuwich, einem Maler aus Utrecht.Betschart, Andreas
Zwischen zwei Welten.
Illustrationen in Berichten westeuropäischer Jerusalemreisender des 15. und 16. Jahrhunderts.
Würzburg 1996.Randall Herz
(Hg.)
Fünf Palästina-Pilgerberichte aus dem 15. Jahrhundert.
Wiesbaden 1998. Inhalt u.a.:- Österreichischer
Anonymus
: »Geschrift und Weisung für die Fahrt zum Heiligen Grab« (1373/1426) - Bairischer
Anonymus
: »Von der Gestalt des Heiligen Grabes zu Jerusalem und des Heiligen Landes darum« (1411/1458) Girnand von Schwalbach
: »Reise zum Heiligen Grab« (1440/1462)- Fries, Petra: Die Palästina-Reise des Girnand von Schwalbach. 129 Bl. Univ., M.A. Würzburg, 1986.
- Rheinfränkischer
Anonymus
: »Fahrt zum Heiligen Grab« (nach 1442) Hans Koppler
: »Rais in das heilig Land« (1461/1470)
Lähnemann, Henrike
Eine imaginäre Reise nach Jerusalem. Der Geographische Traktat desErhart Groß
.
Sehen und Sichtbarkeit in der Literatur des deutschen Mittelalters. Akademie Verlag, 2012. 408-424.Nolte C.
Erlebnis und Erinnerung. Fürstliche Pilgerfahrten nach Jerusalem im 15. Jahrhundert.
in: Fremdheit und Reisen im Mittelalter, hg. v. I. Erfen, K. H. Spieß, (1997), S. 65–92.
Bildungshunger: Das italienische Jahrhundert
Berns, Jörg Jochen
peregrinatio academica und Kavalierstour.
Bildungsreisen junger Deutscher in der Frühen Neuzeit.
In: Conrad Wiedemann (Hrsg.): Rom – Paris – London: Erfahrung und Selbsterfahrung deutscher Schriftsteller und Künstler in den fremden Metropolen. Stuttgart 1988, S. 155–181Herbers, Klaus
Der Reisebericht desHieronymus Münzer
Ein Nürnberger Arzt auf der „Suche nach der Wahrheit“ in Westeuropa (1494/95).
Narr Francke Attempto Verlag, 2020Irrgang, Stephanie
Peregrinatio academica
Wanderungen und Karrieren von Gelehrten der Universitäten Rostock, Greifswald, Trier und Mainz im 15. Jahrhundert.
Freie Univ., Diss. Berlin 2001. 310 S. Stuttgart 2002: Steiner.Kraack Detlef
Monumentale Zeugnisse der spätmittelalterlichen Adelsreise.
Inschriften und Graffiti des 14.–16. Jahrhunderts.
XI, 571 S. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1997.
Reisen zu den Osmanen nach dem Fall von Byzanz
Bartolomaeus de Jano
(= Bartolomeo da Giano) [um 1402-1483] 1438/39- Epistola de crudelitate Turcarum in Christianos
in: Migne, Jacques Paul (ed.), Patrologia Latina, Paris, Vrayet/Sirou 158 (1860) 1055-68
Pertusi, Agostino
La Situazione Dell' europa Orientale Dopo La Caduta Di Smederevo (1439) in Una Lettera Inedita Di Fra Bartolomeo Di Giano.
in: Byzance et les Slaves. Études de civilisation. Mélanges Ivan Dujcev
Paris 1979, S. [337]-372
Johannes von Frankfurt
Opuscula. Itinerarius. Arenga Collatio. Die Pilgerfahrt des Pfalzgrafen Ludwig III. ins Heilige Land 1426/27. M.L. Bulst-Thiele (Hg.) 68 p. (= Editiones Heidelbergenses, 22) Heidelberg Winter 1986Georgius de Hungaria
[=Georg von Ungarn, 1422 - 1502]Reinhard Klockow
(Hg.)
Tractatus de moribus, condictionibus et nequicia Turcorum
Traktat über die Sitten, die Lebensverhältnisse und die Arglist der Türken.
420 S., nach der Erstausgabe von 1481. Köln: Böhlau, 1994.
Lebte 1438 bis 1458 in osmanischer Gefangenschaft.
Karl Stehlin, Rudolf Thommen
Aus der Reisebeschreibung desPero Tafur
, 1438-1439.
Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde vol. 25 (1926) [45]-107 (=Festgabe zur 80. Jahresversammlung der AGG)Babinger, Franz
Die Aufzeichungen des GenuesenJacopo de Promontorio de Campis
[etwa 1405-1487] aus Genua über den Osmanenstaat um 1475.
94 S. München 1957: Beck.Andrea Gritti
Die Berichte des venezianischen Gesandten 1503
in: Albèri, Eugenio. Relazioni degli ambasciatori veneti al Senato: raccolte, annotate.
Firenze 1839: All' Insegna di Clio.Valentin Langmantel
(Hg.)
Hans Schiltbergers
[um 1380 - 1427] Reisebuch: nach der Nürnberger Handschrift.
V, 200 S. Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart Tübingen 1885
Der Teilnehmer am Kreuzzug von Nikopolis 1396 war danach 30 Jahre Gefangener im osmanischen Reich sowie Söldner unterTimur
östlich des Urals und kehrte 1427 nach Bayern zurück.Busbecq, Ogier Ghislain de
Reysen und Bottschafften, welche auff gnedigsten Befelch, beyder Unüberwindlichsten KeyserFerdinandi
undMaximiliani II.
der gantzen Christenheit zu höchsten nutzen glücklich vollendet hat der Edel Ehrnvest unn hochgelertAugerius Gislenius Busbeck
, ihrer Maiest. Rath und bestellter Orator, anSoleiman
den Türckischen Kayser
sampt beygefügtem Rathschlag, welchen der hoch und wolgeborne Fürst und Her, HerrCarle Graff zu Mansfeld
, wie in der Prefation zusehen, vor der Festung Gran, Ritterlich ins werck gerichtet hat. 536 S. Franckfurt am Mayn Andreas Weichelo Erben 1596 (=Legationis Turcicæ Epistolæ quatuor)E. S. Forster
The Turkish letters ofOgier Ghiselin de Busbecq
, imperial ambassador at Constantinople, 1554-1562
translated from the Latin of the Elzevir edition of 1663. xxvi, 265 S., Baton Rouge 2010: Louisiana State University Press. (Reprint Oxford 1927)
- Siehe auch »Entlehnungswege und Quellen« in:
Wolfgang Schweickard
Osmanismen in den europäischen Sprachen.
Vorüberlegungen zu einem vergleichenden historischen Wörterbuch.
in: Lexicographica, 27 (2011) 221-240. Poppe, Patrick
„Translatio Europae?“
Kulturelle Transferdiskurse im Kontext des Falls von Konstantinopel.
Dissertation Saarbrücken 2019 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:291--ds-279079.Konrad, Felix
Von der 'Türkengefahr' zu Exotismus und Orientalismus
Der Islam als Antithese Europas (1453–1914)?
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2010-12-03. URL: http://www.ieg-ego.eu/konradf-2010-de URN: urn:nbn:de:0159-20101025120.Lorke, Christoph
Der „Balkan“ in deutschsprachigen Reiseberichten (ca. 1800–1880)
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2020-11-17. URL: http://www.ieg-ego.eu/lorkec-2020-de URN: urn:nbn:de:0159-2020062418.Yerasimos, Stephane
Les voyageurs dans l'empire ottoman (XIVe - XVIe siècles)
bibliographie, itinéraires et inventaire des lieux habités.
494, 68 S. Diss. Université de Lille 1986, Ankara: Société turque d'histoire, 1991.
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1497 Narragonien
Babinger, Franz
Laudivius Zacchia
. Erdichter der „Epistolae Magni Turci“: (Neapel 1473 u.ö.).
München 1960: Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
S. 38, Fußnote 1 mit ausführlichen Hinweisen auf die Vielzahl erdichteter, jedoch vorgeblich echten Nachrichten aus dem Orient, seien es nun Briefe oder Reiseberichte.Chet Van Duzer
,Ilya Dines
Apocalyptic Cartography.
Thematic Maps and the End of the World in a Fifteenth-Century Manuscript.
251 S. Boston: Brill 2015. Online
Eine Analyse der Karten und des Textes des Manuskriptes Huntington Library MSSHM 83 (Cosmography; astrological medicine ) von 1486–88, wahrscheinlich niedergeschrieben in Lübeck.
Kartographen des 15. Jahrhunderts
Astengo, Corradino
The Renaissance Chart Tradition in the Mediterranean.
in: J. B. Harley and David Woodward (Hg.): The History of Cartography, Bd 3.1, Chicago/London 2007: The University of Chicago press, p. 174-262.Cortesão, Armando
Cartografia e cartografos Portugueses dos seculos XVe et XVIe contribuicão para une estudo cornpleto. Lisboa, Seara Nova, 1935, 2 Bde. XLIV, 389 S.; 453 S., 56 Tafeln- ders.: The North Atlantic nautical chart of 1424.
Imago Mundi, X (1952) 1. - ders.: The Nautical chart of 1424 and the early discovery and cartographical representation of America.
A study on the history of early navigation and cartography … Coïmbra, University of Coïmbra, 1954. XX, 123 S., Karten Texeira da Mota, Avelino
A evolucão do ciência nautica durante os seculos XV-XVI na cartografia portuguesa da época. Agrupamento da estudios de cartografia antiga III. Secção de Lisboa, 1961. 22 p.
Katalanische Kartographie (Mallorca)
Hamy, Ernest Theodore
Mecia de Viladestes, cartographe juif majorcain du commencement du XVe siècle.
Académie des Inscriptions et Belles-Lettres. Comptes rendus des séances, séance du 21février 1902, Bd. I, 71-75.Llompart Moragues
La Cartografía Mallorquina del Siglo XV: Nuevos Hitos Y Rutas.
Bolletí De La Societat Arqueològica Lulliana: Revista d'estudis històrics 34 (1973) 438-465. Online
- 1402
Guilermus Solerii
buxolerius, mestre de cartes de navegar - Vor 1408–1467
Gabriel Vallsecha
(= de Vallseca, de Valseca, de Valsequa) werden drei Portolankarten zugeschrieben:- 1439 Nr. 3236 im Museu Marítim de Barcelona, die erste »Weltkarte«, auf der die Azoren erscheinen.
- 1447 Rés. Ge. C4607 in der Bibliothèque nationale de France, eine Karte des Mediterraneums.
- 1449 CN 22 im Archivio di Stato di Firenze, eine Karte des Mediterraneums.
Caraci, Giuseppe
A proposito di una nuova carta di Gabriel Vallsecha e dei rapporte fra la cartografia nautica italiana e quella maiorchina.
Roma: Bollettino della Societa Geografica Italiana, Serie 8, 5 (1952) 388-418.
- 1436
Rafael Loret
, mestre de cartes de navegar, - 1446
Gabriel Soler
, magister cartarum navigandi, buxoler Petrus Roselli
- Werke 1447–1468
- 1466 Carte marine de l'océan Atlantique Nord-Est et de la mer Méditerranée occidentale Online
Garcia Camarero, Ernesto
Sobre una carta erroneamente attribuida a Viegas.
Publicaciones de la Real Sociedad geografica, Madrid 1958: Serie B, Nr. 393, 1 Karte Faks.
Die anonyme Karte (Bibliothèque Nationale, Paris Res. Ge. C. 5,090) wurde Gaspar Viegas falsch zugeschrieben und datiert 1534, hier richtig dem Petrus Roselli zugeschrieben und auf 1462 datiert.Peter Mesenburg
Kartographie im Mittelalter, eine analytische Betrachtung zum Informationsgehalt der Portulankarte des Petrus Roselli aus dem Jahre 1449.
1 Karte mehrfarb. 89 x 60 cm, gefaltet + Erl. (8 Blätter). (=Karlsruher geowissenschaftliche Schriften. Reihe C: alte Karten, 1) Karlsruhe 1989: Fachhochschule Karlsruhe, Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie.
- 1451
Antonius Bramona
, buxolerius - 1451
Rafael Monells
, painter, buxoler - 1463
Antonius Piris
, buxolerius - 1463
Pere Rossell
, buxolerius - 1478
Jaume Bertrán
, buxoler, - 1492
Bartomeu Olives
(Oliva) senior, painter- 1530
Bartomeu Olives
(Oliva) junior, pictor (painter), illuminator cartarum navigandi - Cartography unchained mit Timeline der Kartographen Jaume and Bartolomeo Olives, deren Karten sowie Quellen und Analysen
Andere Kartographen
Jacopo d'Angelo
(= Giacomo, Jacobus Angelus, um 1360–1411) aus Florenz- 1406 übersetzte er in Konstantinopel die Geographike Hyphegesis von
Ptomeläus
ins Lateinische.
Albertin da Virga
, Venezianer- 1409 Karte des Mediterraneums
- 1411–1415 Weltkarte
Caraci, Giuseppe
Un altra carta di Albertin da Virga.
Bolletino della Reale Societa Geografica Italiana, Roma, Ser. VI, Bd. III, Fasc. 10-11 (1926) 781–786.
Pierre d´Ailly
(=Aliacensis, Petrus de Alliaco, 1351–1420 ), Avignon- 1410 Imago Mundi
Buron, Edmond
Ymago mundi: texte latin et traduction française des quatre traités cosmographiques de d'Ailly et des notes marginales de Christophe Colomb: étude sur les sources de l'auteur.
3 Bde. Paris 1930: Maisonneuve.
Grazioso Benincasa
* um 1400, (nachgewiesene Werke 1435–1482)
Ihm werden 22 Werke zugeschrieben: zwischen 1435 und 1445 eine Studie über die Mittelmeerküsten, die teilweise erhalten blieb, Karten der Küste Westafrikas und der Kapverdischen Inseln, zahlreiche Portolane und Atlanten zwischen 1461 und 1482.Caraci, Giuseppe
The Italian cartographers of the Benincasa and Freducci families and so-called Borgiana map of the Vatican library.
Imago Mundi, 10 (1953) 23-45.Emiliani, Marina
L'Arcipelago Dalmata nel portolano di Grazioso Benincasa (sec. XV).
Archivio storico par la Dalmazia. Roma, 22 (1937) 402–422.
Andrea Bianco
, Venezianer- 1436 Weltkarte
- 1459 Mitarbeit an der Weltkarte von Fra Mauro
Martin Behaim
(1436–1507), Nürnberg- 1492–1493 entsteht im Auftrag des Nürnberger Rates auf Anregung und unter Anleitung Martin Behaims ein Erdglobus, heute weltweit der älteste noch erhaltene Globus auf der Basis der Geographia des
Claudius Ptolemäus
von Alexandria.
Almagia, Roberto
Intorno al cartografo raguseo Vincenzo di Dernetrio Volcio.
Archivio Storico per la Dalmazia. Roma, VIII.15-88 (1933) 202-208, 2 KartenFeroso, C.
Grazioso Benincasa, marinaro e cartografo anconitano del secolo XV.
Annuario del Real Istituto tecnico Grazioso Benincasa i Ancona, 1884.
Raum & Orientierung
Amslinger, Julia
Orientierungssysteme und Nirgendorte.
Zur Metaphorik von Kompass und Karte in der Frühen Neuzeit.
S. 181–200 in: Lose Leute. Leiden, Niederlande 2019 : Brill, Fink, DOIBaumgärtner, Ingrid
Kartographie, Reisebericht und Humanismus. Die Erfahrung in der Weltkarte des venezianischen Kamaldulensermönchs Fra Mauro († 1459).
Das Mittelalter 3.2 (1998): 161-198.Wolfgang Behringer
Im Zeichen des Merkur: Reichspost und Kommunikationsrevolution in der Frühen Neuzeit.
zugl. Habil. Univ. Bonn. 861 S. (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 189) Göttingen 2003: Vandenhoeck & Ruprecht. InhaltBerlinghieri, Francesco
;Marsilius Ficinus
(Apolog)
Geographia diFrancesco Berlinghieri
Fiorentino in terza rima et lingva Toscana distincta con le sve tavole in varii siti et provincie secondo la geographia et distinctione dele tauole diPtolomeo
.
244 S., 31 Kupferstich-Karten. Florenz vor 1482: Nicolaus Laurentii.Jerker Blomqvist
The Geography of the Baltic as Seen by the Greeks
FromClaudius Ptolemy
toLaskaris Kananos
in Bettina Amden et al. (eds.), Noctes Atticae: 34 Articles on Graeco-Roman Antiquity and its Nachleben (Museum Tusculanum Press, 2002), pp. 36–51
Laskaris Kananos
oder Lascaris Cananus, vermutlich ein Kaufmann, bereiste etwa 1438/39 die Osteeländer, Großbritannien und Island.Dati, Gregorio
La Sfera.
Florenz Johannes Petri
um 1472 undBartolommeo di Libri
1482-1511.
Gregorio Dati [1362-1435] verfasste ein Lehrwerk über die Erde und den Kosmos mit 48 Gedichten zu je drei Strophen mit jeweils acht Versen und zahlreichen Zeichnungen und Karten u.a.: Westasien, Marokko, westlcihes Mittelmeer, Tunis, Tripolis, Nilmündung, Palästina, kleinasien (Süd- und Westküste), Dardanellen, Schwarzes Meer, Asowsches Meer.Doris Gebel
Nikolaus von Kues
undEnea Silvio Piccolomini
Bilder der außereuropäischen Welt als Spiegelung europäischer Sozialverhältnisse im 15. Jahrhundert
Diss. Hamburg 1977Gallois, L.
Les géographes allemands de la Renaissance.
Diss. xx, 266 S. (=Bibliothèque de la Faculté des lettres de Lyon, t13) Paris 1890: E. Leroux.Glacken, Clarence J.
L’histoire de la pensée géographique. Les temps modernes (XVe–XVIIe siècle).
Paris 2000: Éditions du CTHS.Gravier, Gabriel
Le Canarien, livre de la Conquête et conversion des Canaries (1402-1422) par Jean de Bethencourt…, publiée d'après le manuscrit original avec introduction et note…
Rouen 1874: Métève. LXXXIII, 258 S. TafelnHeawood, Edward
The World map before and after Magellan's voyage.
The Geographical Journal London 57.6 (1921) 431-446Major, Richard Henry
The Life of Prince Henry of Portugal [1394–1460; Dom Henrique de Avis, genannt O Navegador ] surnamed the Navigator and its results.
London 1868: A. Asher. LII, 487 S., Tafeln, Karten, PorträtPtolomaeus, Claudius
Kosmographia. [=Geographike Hyphegesis]
Rom 1478: C. [Konrad] Sweynheym.
Claudius Ptolomaeus [etwa 100-160 n. Chr.], ein griechischer Mathematiker, ermittelte für 8000 Orte der damals bekannten Welt deren genaue Lage und legte dafür den Nullmeridian auf die Kanarischen Inseln; die Kugelform der Erde war ihm selbstverständlich. Er konnte zurückgreifen auf das Wissen vonApollonius von Perge
,Eratosthenes
,Poseidonius
,Hipparch
; Vorarbeiten dazu sind dem GeographenMarinos von Tyros
(1./2. Jh. n. Chr.) zu verdanken; spätere Ergänzungen demAgathodaimon von Alexandrien
.
Sein Werk wurde ins Arabische übersetzt und Almagest (Syntax mathematica) betitelt.
Dieses Wissen wurde in der Frühzeit des Buchdrucks als »Wiegendruck« (Inkunabel) veröffentlicht, zuerst ins Lateinische übersetzt vonAngelus Vadius
undBarnabas Picardus
in Vicenza 1475, dann vonDominicus de Lapis
in Bologna 1477 und vonDomitius Calderinus
aus Verona in Rom 1478 erstmals mit Karten, dieKonrad Sweynheym
ab 1473 zeichnete und die nach seinem TodArnold Buckinck
abschloss. 1482 gabDonnus Nicolaus Germanus
das Werk in Ulm heraus auf 133 großformatigen Blättern als ersten in Deutschland gedruckten Atlas. Die 32 doppelseitigen Holzschnittkarten erstellteJohannes »Schnitzer«
aus Armßheim.Graßhoff, Gerd, Florian Mittenhuber, Elisabeth Rinner
Of paths and places: the origin of Ptolemy’s Geography,
Archive for History of Exact Sciences. 71.6 (2017) 483-508.Kleineberg, Andreas, Christian Marx, Dieter Lelgemann, Eberhard Knobloch
Germania und die Insel Thule.
Die Entschlüsselung von Ptolemaios' „Atlas der Oikumene“.
131 S., Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) 2012
Ein interdisziplinäres Team, unter anderem mit Geodäten und Wissenschaftshistorikern, hat versucht, die Städtenamen aus dem Werk von Ptomelaios zu identifizieren, indem sie die antiken geographischen Koordinaten entschlüsselte.
Roukema, E.
A discovery of Yucatan prior to 1503.
Imago Mundi, XIII (1956) 30-38, Karte.Santarem, Manuel Francisco
Recherches sur la priorité de la découverte des pays situés sur la côte occidentale d'Afrique au-delà du Cap Bojador et sur les progrès de la science géographique après les navigations des Portugais au XVe siècle.
Paris 1842: Vve Dondey-Dupré. CXIV, 335 S.- ders. Essai sur l'histoire de la cosmographie et de la cartographie pendant le Moyen Age et sur les progrès de la géographie après les grandes découvertes du XVe siècle.
Paris 1849-1852: impr. de Maulde et Renou. 3 Bde. *Almagia, Roberto
La Carta nautiche di Gabriel de Vallsecha (1439)», Rivista Marittima, Rorna. 1908, an. XLI, p. 93. Stevenson, Edward Luther
Genoese World map of 1457.
Facsimile and critical text incoporating in free translation, the studies of professor Theobald Fisher, revised with the addition of copious notes. New York 1912. 67 S. (Publications of the Hispanic Society of America. 1912, 83.).
Der Blick von außen
Burkhardt, Mike
Fremde im spätmittelalterlichen Deutschland
Die Reiseberichte eines unbekannten Russen, des KastiliersPero Tafur
[etwa 1410 - 1484] und des VenezianersAndrea de' Franceschi
[etwa 1473- nach 1535] im Vergleich.
Concilium Medii Aevi 2003. 239-290.
Itinerario de Germania delli Magnifici Ambasciatori VenetiFranz Grabler
,Günther Stökl
Europa im XV. Jahrhundert von Byzantinern gesehen.
Aus dem Geschichtswerk des Laonikos Chalkokondyles.
Die Nordlandreise des Laskaris Kananos.
Zwei Briefe des Manuel Chrysoloras.
Übersetzt, eingeleitet und erklärt von Franz Grabler.
Reisebericht eines unbekannten Russen, 1437-1440.
übersetzt, eingeleitet und erklärt von Günther Stökl.
191 S.(= Byzantinische Gechichtsschreiber, 2) Graz, Wien, Köln 1954: Styria
Der Blick zurück: Das Mittelalter als Epoche
siehe auch: Die Vorstellungen von »der Welt« im Mittelalter
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
Robert Bork
,Andrea Kann
The Art, Science, and Technology of Medieval Travel.
AVISTA Studies in the History of Medieval Technology, Science and Art 6. Aldershot, UK/Burlington, VT: Ashgate, 2008. XIV, 225 S. DOI
Erfahrungen & Entdeckungen
Jandesek, Reinhold
Das fremde China. Berichte europäischer Reisender des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit.
X, 459 S. Pfaffenweiler: Centaurus 1992. (= Weltbild und Kulturbegegnung, 3.)Novoa Portela, Feliciano; Joaquín M. Córdoba Zoilo
Legendäre Reisen im Mittelalter.
Stuttgart Theiss 2008Novoa Portela, Feliciano; Francisco Villalba Ruiz de Toledo
Viajes y viajeros en la Europa medieval.
300 S., Madrid 2007: Consejo Superior de Investigaciones Científicas. Inhalt:- F. Javier Villalba Ruiz de Toledo:
La percepción del mundo: los conocimientos geográficos, 21-54 - Joaquín Córdoba Zoilo:
La atracción por oriente, 77-100 - Christiane Deluz:
Los viajes de los mercaderes:Marco Polo
(siglo XIII), 101-126 - José Enrique Ruiz Domènec:
Los viajes militares: expediciones y operaciones guerreras, 127-158 - Feliciano Novoa Portela:
Los viajeros de Dios en la edad media, 159-196 - Folker Reichert:
Los viajes políticos: embajadas y diplomacia, 197-232
Paravicini, Werner
(Hg.)
Europäische Reiseberichte des späten Mittelalters
Eine analytische Bibliographie.
Frankfurt am Main: P. Lang. Online mit 1130 Titeln (Bibliographie) und fast 200 Volltexten sowie Registern zu Orten.- 1: Deutsche Reiseberichte
bearbeitet von Christian Halm [2001], 5, 563 S. - 2: Französische Reiseberichte
bearbeitet von Jörg Wettlaufer 1999, 12, 270 S. Bibliogr.: S. 203-224. - 3: Niederländische Reiseberichte
bearbeitet von Jan Hirschbiegel 2000, XXIII, 414 S.
39 Titel vonJohannes Hese
(1389) bisJan Hendrikszoon van Beveren
(1536), dazu das Brügger Itinerar (um 1380).
Schlesinger, Laura
Reisen und Reiseliteratur in Mittelalter und Neuzeit:
Eine Bibliographie.
102 S., Hamburg : Edition Loges, 2011Reichert, Folker
,Stolberg-Vowinckel, M.
Quellen zur Geschichte des Reisens im Spätmittelalter
= Fontes medii aevi posterioris ad historiam itinerandi spectantes.
Lat. Quellentexte mit dt. Übers. 288 S. Darmstadt 2009, Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Inhalt u.a. zu den Reisen von:- 1400 Anonymus: Reiseanweisung für einen jungen Mann.
- 1400/1414 Galeazzo di Santa Sofia: Consilium cuidam domino ituro per mare
- 1414 Leonardo Bruni an Niccolá Niccoli
- 1424 Italienisch-deutsches Sprachlehrbuch nach Georg von Nürnberg
- 1426 Oswald von Wolkenstein an Pfalzgraf Ludwig III.
- 1435, 1438 Enea Silvio Piccolomini: Descriptio altera urbis Basileae
- 1435, 1462/63 Enea Silvio Piccolomini: Commentarii
- 1449 Ludwig I. von Savoyen für Konrad von Scharnachtal
- 1451 Nikolaus Lankmann von Falkenstein: Historia desponsationis et coronationis Friderici III. et Leonorae
- 1458 Alfons V. von Portugal an Papst Kalixt III.
- 1460 Arnold Heymerick: Epistola Ludovici de Confluencia de successu Romani itineris
- 1478 Wilhelm Tzewers: Itinerarius terre sancte
- 1479 Briefe Hans Tuchers vom und zum Heiligen Land
- 1483/84 Nikolaus von Popplau: Reyße-Beschreibung
- 1483 Felix Fabri: Evagatorium
- 1483 Kaiser Friedrich III. für Nikolaus von Popplau
- 1486 Bernhard von Breydenbach: Sanctarum peregrinationum in montem Syon atque in montem Synai opusculum
- 1493 Hans Hundt: Rechnung aller einname und ausgabe
- 1494/95 Hieronymus Münzer: Itinerarium
- 1496 bis 1498 Arnold von Harff: Pilgerfahrt
- 1498 Balthasar Schrautenbach: Rechenschaftsbericht über seine Romreise
- 1505/1506 Balthasar Sprenger: Iter Indicum
- 1514 Francesco Suriano für Sebastian von Rotenhan
Sebastian Kempgen
Afanasij Nikitin Reise über drei Meere (Xoženie za tri morja, 1468-1474).
340 S. Bamberg University Press 2020 https://kodeks.uni-bamberg.de/slavling/downloads/SK_Afanasij_Nikitin_Vol_1_XS.pdf<Online.
Die Monographie fasst Ergebnisse eines Projekts zusammen, mit dem sich der Autor seit 2008 beschäftigte, u.a. eine Rekonstruktion der Reiseroute. Karten der Reiserouten ab S. 220, Schwarzes Meer, Kaspisches Meer und den Indischen Ozean verbindend mit eingehender Diskussion. Mit Faksimiles von „Khozhdenie za tri mori︠a︡“ (Troit︠s︡kiĭ and Etterov spisok), Transkription und deutscher Übersetzung als erste diplomatische Edition dieser ältesten weltlichen Reisebeschreibung in der altrussischen Literatur mit ausführlichen Quellen, die eine Bibliographie einschließen.
Die Entdeckung der Inseln im Atlantik
Die Inseln im östlichen Atlantik waren unbewohnt, als sie im ersten Jahrtausend BC von Phöniziern und im ersten Jahrtausend n. Chr. von Wikingern sowie ab dem 14. Jahrhundert von Portugiesen, Mallorquinern, Katalanen, Genuesen entdeckt wurden:
Die Archipele der Azoren, São Tomé und Príncipe, die Kanaren und Kap Verde sowie die isolierten Inseln Annobón, Island und Madeira. Manche wurden mehrfach entdeckt und wieder vergessen. Nur die Kanaren waren seit phönizischer Zeit durchgehend bewohnt.
Insulare Ureinwohner vor der Atlantikküste Afrikas gab es im Bissagos-Archipel vor der Küste Guinea-Bissaus und auf der küstennahen Insel Bioko im Golf von Guinea.
- Island
Archäologisch sind die Fundamente eines eines norwegischen Langhauses aus dem 7. Jahrhundert auf den Westmännerinseln gefunden worden 15). Als erster namentlich bekannter Entdecker giltGardar Svavarsson
aus Schweden (Wikinger), der um 870 in Húsavík in Nordisland den Winter verbrachte. Ab dem 9. Jahrhundert ist die Besiedlung durch Wikinger urkundlich gesichert. - Azoren
Gesichert ist, dass zwischen 700 und 850 n. Chr. Menschen auf den Azoren wohnten; DNA-Analysen verweisen auf die Herkunft aus Norwegen.
Die Fakten zu dem angeblichen Münzfund von 1749 und den angeblichen karthagischen Münzen aus dem 4./3. Jahrhundert BC hatHumboldt
bereits ausführlich erörtert 16) - sie sind kaum aussagekräftig.
Die Azoren sind erstmals im Medici-Atlas von 1351 und im Atlas Catalan von 1375 als neun Inseln in drei Gruppen dargestellt worden. VonHeinrich dem Seefahrer
beauftragt, segelteDiogo de Silves
1427 auf die Azoren und nahm sie für Portugal in Besitz.Monteiro Velho Arroda, Manuel
V. Centenario do descobrimento dos Açôres.
Collecçao de documentos relativos as descubrimento e povoamento dos Açôres, precedida de um ensaio critico.
CLXXXIII, 251 S., Taf., Karten. Ponta Delgada 1932: Officina de artes graficas.
- Madeira
Breits in der griechischen Antike mehrfach erwähnt; nachDiodor
17) haben die Phönizier Madeira im 6. Jahrhundert BC entdeckt. Die Insel Atlantis und die Purpurinseln beiPlinius
dem dem Älteren 18) werden mit Madeira gedeutet. Erythia `Rotland´ und Paena beiClaudius Ptolemäus
sind Madeira und Porto Santo, die kleinere Insel.
Im Libro del Conocimiento (1348-1349) heißen die Inseln Leiname, Diserta und Puerto Santo 19). 1351 werden auf der Medici-Karte Porto Séo, Deserta und Isola de Lolegname an deren Stelle gezeigt. Die zu Madeira gehörigen, kleinen und unbewohnten Inselchen Ilhas Desertas und Ilhas Selvagens heißen auch heute noch so.
Italienisches legname bedeutet `Holz´ ebenso wie portugiesisches madeira.
Der erste namentlich bekannte »Entdecker« ist 1419 der portugiesische SeefahrerJoão Gonçalves Zarco
, danach begann die Besiedlung Madeiras. Da die Insel zum afrikanischen Kontinent gehört, ist es die erste nachhaltige Siedlung europäischer Siedler außerhalb Europas.
Ende des 13. Jahrhundert beherrschten Venedig und Genua Handel und Verkehr in Richtung Orient, dabei verkehrte Venedig mit den Mameluken in Ägypten, Genua mit dem mongolischen Khan von Persien. 1291 wurde mit der Hafenstadt Akkon (heute in Israel) der letzte europäische Stützpunkt von Arabern erobert. Vom arabisch kontrollierten Südspanien bis nach Anatolien und Zentralasien erschwerte eine christlich-islamische Glaubensgrenze das Reisen, den Verkehr, den Handel. Es gab keinen direkten europäisch-asiatischen Kontakt mehr.
Pilgerfahrten
Favreau-Lilie, Marie-Luise
Civis peregrinus: Soziale und rechtliche Aspekte der bürgerlichen Wallfahrt im späten Mittelalter.
Archiv für Kulturgeschichte 76.2 (1994) 321-350.Ganz-Blättler, Ursula
Andacht und Abenteuer: Berichte europäischer Jerusalem- und Santiago-Pilger (1320-1520).
Vol. 4. Gunter Narr Verlag, 1990.Wolfzettel, Friedrich
Pilgerberichte, Pilgerwege und Straßen im Mittelalter.Klußmann A.
In Gottes Namen fahren wir. Die spätmittelalterlichen Pilgerberichte von Felix Fabri, Bernhard von Breydenbach und Konrad Grünemberg im Vergleich.
2012.Külzer Andreas
Peregrinatio graeca in Terram Sanctam: Studien zu Pilgerführen und Reisebeschreibungen über Syrien Palästina und den Sinai aus byzantinischer und metabyzantinischer Zeit.
Frankfurt a.M.: P. Lang, 1994.Nolte, Claudia
Erlebnis und Erinnerung. Fürstliche Pilgerfahrten nach Jerusalem im 15. Jahrhundert.
S.65-92 in: Erfen, Irene; Spieß, Karl-Heinz (Hrsg.): Fremdheit und Reisen im Mittelalter. Stuttgart 1997: Franz SteinerSamson-Himmelstjerna, von C.
Deutsche Pilger des Mittelalters im Spiegel ihrer Berichte. 2004.Schmugge L.
„Pilgerfahrt macht frei” – Eine These zur Bedeutung des mittelalterlichen Pilgerwesens. Römische Quartalschrift 74 (1979) 16–31.Schmugge L.
Deutsche Pilger in Italien.
in: Kommunikation und Mobilität im Mittelalter. Begegnungen zwischen den Süden und der Mitte Europas (11.–14. Jahrhundert), S. de Rachewitz, J. Riedmann (Hg.) 1995, S. 97–113.Schmugge L.
Die Anfänge des organisierten Pilgerverkehrs im Mittelalter.
Quellen und Forschungen von Italienischen Archiven und Bibliotheken 64 (1984) 3–83.Schmugge L.
Kollektive und individuelle Motivstrukturen im mittelalterlichen Pilgerwesen.
in: Migration in der Feudalgesellschaft, G. Jaritz, A. Müller (Hg.) 1988, S.263–289.
Perspektiven
Raum & Orientierung
Cobet Justus
Weltwissen vor Kolumbus.
V, 327 S. Berlin 2013: Lit Verlag.- Justus Cobet
Die Horizonte der antiken Oikumene: eine Vorgeschichte zu Kolumbus - Eckart Olshausen
Der Periplus zwischen Seehandbuch und Literatur - Johannes Engels
Strabons
Weltbild, seine Horizonte und die Ränder der Oikumene - Klaus Geus
„… wie man beim Fehlen einer Kartenvorlage nur an Hand des Textes eine Weltkarte sehr leicht herstellen kann“: Die Darstellung der Oikumene beiKlaudios Ptolemaios
- Michael Rathmann
Die Tabula Peutingeriana und die antike Kartographie - Michael Oberweis
Die mittelalterlichen T-O-Karten - Brigitte Englisch
Alia pictura, in qua erat imago terrae in modum orbis comprehesa. Topographische „Realität“ und geographisches Wissen in den Mappae mundi des frühen und hohen Mittelalters - Thorsten Fischer
Europa und der ferne Norden. Wahrnehmungen und Vorstellungen im frühen und hohen Mittelalter - Hannes Möhring
Interesse und Desinteresse mittelalterlicher Muslime an Land und Leuten in Europa - Detlev Quintern
Die Weltkarte der Ma'm ũn-Geographen - Felicitas Schmieder
Nachdenken auf der Karte. Mappae mundi als Spiegel spätmittelalterlichen Weltwissens
Evelyn Edson, Emilie Savage-Smith, Anna-Dorothee von den Brincken, Th. Ganschow
Der mittelalterliche Kosmos.
Karten der christlichen und islamischen Welt.
Darmstadt: Primus 2011Lilley, Keith D.
Mapping medieval geographies.
XIII, 333 S., 2016 Cambridge Univ. Inhalt u.a.:- Jesse Simon:
An alternative approach to the Ptolemaic definition - Andy Merrills:
Geography and memory inIsidore
's Etymologies - Amanda Power:
The cosmographical imagination ofRoger Bacon
- Marcia Kupfer:
Reflections in the Ebstorf map: cartography, theology and dilectio speculationis - Margaret Small:
Displacing Ptolemy? The textual geographies ofRamusio
's Navigazioni e Viaggi - Karen C. Pinto:
Medieval Islamic views of the West - Kathy Lavezzo:
Mapping Jew and Christian inThomas of Monmouth
's Life and Miracles ofSt. William of Norwich
- Veronica Della Dora:
Holy mountain geographies in Byzantium - Sara V. Torres:
Journeying to the world's end? Imagining the Anglo-Irish frontier inRamon de Perellos
's Pilgrimage to St. Patrick's Purgatory
Oehlmann, Ernst
Die Alpenpässe im Mittelalter
Zürich: Höhr. Jahrbuch für schweizerische Geschichte, Band 3 (1878), S. 165-289 [Teil 1] Band 4 (1879), S. 165-323 (Fortsetzung und Schluss)Tyler, J. E.
The Alpine passes: the middle ages (962-1250).
188 S. Oxford 1930: B. Blackwell.
Karten, Portolane
Baumgärtner, Ingrid; Nirit Ben-Aryeh Debby, Katrin Kogman-Apel
Maps and travel in the Middle Ages and the early modern period.
X, 412 S., Berlin De Gruyter 2019Baumgärtner, Ingrid
Graphische Gestalt und Signifikanz. Europa in den Weltkarten desBeatus von Liébana
und desRanulf Higden
.
Berlin 2008: Akademie. S. [81]-132 Europa im Weltbild des MittellaltersBellio, Vittore
Alcune osservazioni sulla cartografia medievale del mar Baltico.
Rivista geografica Italiana. Roma, 14.9 (1907) 449-475.Billion, Philipp
Graphische Zeichen auf mittelalterlichen Portolankarten.
IX, 398 S. Ill., Kt. Marburg 2011: Tectum. Inhalt.
Rund 100 überlieferte Portolankarten bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts.Campbell, T.
Portolan Charts from the Late Thirteenth Century.
in: The History of Cartography, Bd. 1: J.B. Harley, D. Woodward (Hg.): Cartography in Prehistoric, Ancient and Medieval Europe and the Mediterranean, ed. By , Chicago/London 1987, 404-406;Caraci, Giuseppe
Italiani e Catalani nella primitiva cartografia nautica medievale.
Roma, a cura delle direzione dell'Istituto, 1959. XVI, 399 S., fig., Karten. (Universitate degli studi di Roma. Facolte di magistero. Istituto di scienze geografiche e cartografiche. Memorie geografiche. Bd. V. Ser. III. Monografie. Bd. I.Chekin L. S.
Northern Eurasia in Medieval Cartography: Inventory Texts Translation and Commentary.
Brepols 2006. (=Kartografiia khristianskogo srednevekovia. Moscow: Vostochnaia literatura, 1999)
198 westeuropäische und byzantinische Karten zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert.Crino, Sebastiano
Portolani manoscritti e Karte da navigare compilati per la Marina Medicea.
III. Tre atlanti di carta da navigare inediti conservati nella Biblioteca dell'Istituto di fisica di Arcetri, Firenze. Suplemento al fasc. della Rivista Marittima di luglio-agosto 1932. Roma.Deulin, Georges
Répertoire des Portulans et des pièces assimilables conservés au département des manuscrits de la bibliothèque nationale.
Pparis 1936.Deulin, Georges
Catalogue des Portulans … du service hydrographique de la marine.
Paris: Bibliothèque nationale, 1942.Du Bus, Charles
L'Art des portulans à la Bibliothèque nationale.
Paris: Van Oest, 1930. S. 17-24, 7 ( =Trésors des bibliothèques de France, Bd. III)E. Edson
Mapping Time and Space: How Medieval Mapmakers viewed their World.\\ British Library Studies in Map History 1, London 1997, 126Gallois, Lucien
Cartographie et Géographie médiévales. Une Karte Colombienne.\\Annales de Géographie. Paris 34.189 (1925) 193-209.Gallois, Lucien
La Cartographie du Moyen Age et la Karte attribuée àChristophe Colomb
.
Revue historique. Paris. 151.93 (1926) 40-51.Garcia Camarero, Ernesto
Deformidades y alucinaciones en la cartografia ptolemaïca y Medieval.
Boletin de la Real Sociedad Geografica, Madrid, 92 (1956) 257-306Guarnieri, Guiseppe Gino
Il Mediterraneo nella storia della cartografia nautica medioevale.
Livorno, Casa editrice, 1933. 132 S.Kretschmer, Konrad
,C. Heinrich
Die italienischen Portolane des Mittelalters, ein Beitrag zur Geschichte der Kartographie und Nautik.
Berlin, E. S. Mittler und Sohn, 1909. III, 688 S., Karte. (=Veröffentlichungen des Instituts für Meereskunde und des geographischen Institutes an der Universität Berlin, 1909, Nr. 13)La Roncière, Charles Bourel de
La Découverte de l'Afrique au Moyen Age. Cartographes et explorateurs.
Le Caire: Institut français d'archéologie orientale, 1925-1927. 3 Bde. fig., Karten Faks. (= Mémoires de la Société royale de géographie d'Égypte, 1925, Bd. V, Bd. VI; 1927, Bd. XIII)La Roncière, Charles Bourel de
Les Portulans de la Bibliothèque de Lyon.
Documents paléographiques, typographiques et iconographiques publiés sous la direction de M. Joly.
Lyon, Aux dépens des Amis de la Bibliothèque de Lyon, 1929. 2 Bde. Faks.Lelewel, Joachim
Géographie du Moyen Age.
Bruxelles, 1849-1857, 5 Bde., 1 AtlasUta Lindgren
,Battista Agnese
Untersuchungen zu Problemen der mittelalterlichen Seekartographie und Beschreibung der Portulankarten
Monumenta cartographica et topographica 2. (auch: Portulan-Atlas) 20 Farbmikrofiches. Nach dem Original von 1550, 60 S. München 1993Magnaghi, Alberto
Sulle origine del Portolano normale del Medio Evo e della cartografia dell Europa occidentale.
(Memorie geografice pubblicate comme supplemento alla Rivista geografica italiana.) Firenze, 8 (1909) 115-187.Mees, Jules
Les Açores d'après les portulans.
Boletim da Sociedade de geographia de Lisboa. Lisboa, 17.9 (1898-99) 455-477.Miller, Konrad
Mappae Arabicae. Arabische Welt und Länderkarten des 9.-13. Jahrhunderts.
Stuttgart, Selbstverlag 1926-1931. 9 Bde. und ein Atlas.Pujades I Batailler, Ramon Josep
Les Karten portolanes: la representació medieval d'una mar solcada.
Barcelona: Institut Cartogràfic de Catalunya; Lunwerg: Institut d'Estudis Catalans: Institut europeu de la Mediterrània. 1 Bd. 526 S. ill. 1 CD-Rom.Stevenson, Edward Luther
Portolan charts, their origin and caracteristics with a descriptive list of those belonging to the Hispanic Society of America.
New York, 1911. VIII, 76 S., 23 Faks. (= Publications of the Hispanic Society of America, 82).Stevenson, Edward Luther
Facsimile of Portolan charts belonging to Hispanic Society of America.
New York. 1916. XVI Taf.
→ siehe auch Die Vorstellungen von »der Welt« im Mittelalter
Der Blick zurück
- Société des historiens médiévistes de l'enseignement supérieur public. 2000. L'étranger au Moyen Âge: XXXe Congrès de la SHMES, (Göttingen, juin 1999). Tagungsband 308 S. Paris: Publications de la Sorbonne. Inhalt u.a.:
- L'étranger et les expériences de l'étranger dans l'Allemagne médiévale et moderne / Ernst Schubert –
- Des étrangers à la cour. Les artistes et les échanges culturels en Europe au temps du gothique internationale / Sophie Cassagnes-Brouquet –
- Heurs et malheurs de l'étudiant étranger / Élisabeth Mornet & Jacques Verger –
- Étrangers par la foi, étrangers par la langue : les missionnaires du monde germanique à la rencontre des peuples païens / Geneviève Bührer-Thierry
Günter Berger/ Stephan Kohl
(Hg.)
Fremderfahrung in Texten des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit
Trier, 1993Borgolte, Michael
et al.
Europa im Geflecht der Welt: Mittelalterliche Migrationen in globalen Bezügen.
Tagungsband: „Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter“ Mai 2011 Berlin. Berlin: Akademie Verlag 2015, Inhalt u.a.:- Imago Mundi und Funds of Knowledge
- Völkerwanderung as Cross-Cultural Interaction
- Interaction of Germanic Personal Names with Latin Onomastics in the Late-Roman West
- Migration und ihre literarische Inszenierung
- Migration und Konflikt in italienischen Städten (1350–1500)
- Fromme Männer unterwegs
- The Dynamics of Borders
- Kommunikation und Identität in den diplomatischen Beziehungen zwischen Byzanz und der islamischen Welt
- ‚Bantuwanderungen‘ in der Südhälfte Afrikas
- Medieval Sicily and Japan
- Die Mongoleneinfälle aus japanischer Sicht
Michael Borgolte
(Hg.)
Migrationen im Mittelalter
Berlin: De Gruyter 2014. https://doi.org/10.1515/9783050064758.267.
Zahlreiche Autoren schreiben in den Kapiteln: Japan, China, Indien, Steppenvölker, Byzanz, Afrika, Mittelmeerraum (Kolonisationen), Muslimische Welt, Türken im Okzident, Berber und Araber im Maghreb und in Europa, Reconquista, Slawen, Östliches Europa (Kolonisationen), Ostseeraum, Wikinger und Normannen, Britische Inseln, Völkerwanderung, Juden, Sklaven, Asketen, Missionare und Pilger, Gelehrte und Schüler, Händler und Exilierte, Heiratsmigrationen (westeuropäische Christenheit), Land-Stadt-Migration, RegisterWolfgang Harms
Fremdes wahrnehmen - fremdes Wahrnehmen
Studien zur Geschichte der Wahrnehmung und zur Begegnung von Kulturen in Mittelalter und früher Neuzeit
Stuttgart, 1997.Hassauer, Friederike
Volkssprachliche Reiseliteratur: Faszination des Reisen und räumlicher Ordo.
in: Hans Ulrich Gumbrecht, Ursula Link-Heer, Peter Michael-Spangenberg (Hg.), Grundriß der romanischen Literatur des Mittelalters. La litterature historiographique des origines a 1500.
Heidelberg: Winter, 1986. S. 259-283.Peregrine Horden
(Hg.)
Freedom of movement in the Middle Ages
Proceedings of the 2003 Harlaxton Symposium.
Tagungsband. XXXIV, 366 S., 32 Tafeln, Karten, Register. Donington 2007: Shaun Tyas.Labarge, Margaret Wade
Medieval travellers: the rich and restless.
London 2005: Phoenix. [1985], 256 S., Inhalt u.a.- The shape of their world
- Point of departure
- Itinerant kings and queens
- Travelling households
- Noble pilgrims
- Knight crusaders
- Peripatetic ecclesiastics
- The social round
- The adventurers
Götz Pochat
Der Exotismus während des Mittelalters und der Renaissance, Voraussetzungen, Entwicklung und Wandel eines bildnerischen Vokabulars.
Stockholm 1970 Almqvist & WiksellBob Scribner
Wie wird man Außenseiter?
Ein- und Ausgrenzung im frühneuzeitlichen Deutschland.
Review zum Fahrenden Volk und der Rolle der Zünfte. S. 21-46 in:
Goertz, Hans-Jürgen, Norbert Fischer, Marion Kobelt-Groch
:
Aussenseiter zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Festschrift für Hans-Jürgen Goertz zum 60. Geburtstag. VIII, 312 S., Leiden 1997: Brill.Sievernich, Michael
Mission, Kolonialismus und Wertewandel
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte IEG Mainz, 2021-03-12. OnlinePeter Wunderli
(Hg.)
Reisen in reale und mythische Ferne
Reiseliteratur in Mittelalter und Renaissance
Düsseldorf, 1993
14. Jahrhundert
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- Das Geleit des Deutschen Ordens
- Klöster: Unterkunft & Verpflegung
- Hospize
- Pilgerzentren
Erfahrungen & Entdeckungen
- 1284
Burchard von Monte Sion
Mehr, Christian: Vor Petrarca: Die Bergbesteigung eines Mönchs auf Vulcano.
Archiv für Kulturgeschichte 101.2 (2019): 317-346. - 1336
Petrarca, Francesco (1304 - 1374)
Die Besteigung des Mont Ventoux.
Übers. und hrsg. v. Kurt Steinmann. Stuttgart 1995 - 1347 starb in der Pest-Epidemie von 36 Millionen West- und Mitteleuropäern jeder Dritte.
- Am 18. Juli 1324 trifft der König von Mali,
Mansa Musa
, mit rund sechzigtausend Männern, davon zwölftausend Sklaven in Kairo ein. Seine Reisekasse soll bis zu 18 Tonnen Gold enthalten haben. Damit destabilisierte er unabsichtlich die Regionen, durch die er zog und löste bis hin nach Europa eine Gier nach nach dem Gold südlich der Sahara aus. Münkler, Marina
Erfahrung des Fremden: Die Beschreibung Ostasiens in den Augenzeugenberichten des 13. und 14. Jahrhunderts.
309 S. Ill. Berlin 2000: Akademie-Verlag. Inhalt
Die Preußenreisen des europäischen Adels
auch Heidenfahrt, engl. prussian crusade , frz. le voyage de Pruce
Paravicini, Werner
Die Preussenreisen des Europäischen Adels.
Sigmaringen: Jan Thorbecke, 2 Bände: 396 S. & 345 S. 1989-1995, Zugl.: Überarb. und erw. Habil.-Schr. Universiẗat Mannheim, 1982.
Der Untersuchungszeitraum umfasst 1304 bis 1413. Der zweite Band mit Kapitel 7 »Die Reise« behandelt detailliert alle reisetypischen Aspekte, Kapitel 8 die Finanzierung.- ders.: Adlig Leben im 14. Jahrhundert
Weshalb sie fuhren: Die Preußenreisen des europäischen Adels.
Teil 3. V&R unipress: Göttingen 2020. 807 S.
Edelleute und Fürsten aus Deutschland, den Niederlanden, aus Schottland, England, Frankreich, Spanien, Italien reisten ein Jahrhundert lang immer wieder nach Preußen und kämpften mit dem Deutschen Orden gegen die Litauer. Die kriegerische Aristokratie Europas erscheint als autonome Adelskultur. - ders.: Ehrenvolle Abwesenheit.
Studien zum adligen Reisen im späteren Mittelalter
hg. v. Jan Hirschbiegel und Harm von Seggern. Redaktion Karolin Künzel, Lisa Leiber, Hauke Schneider, Eva-Maria Wessela. Ostfildern (Thorbecke) 2017, XI-757 S., 24 Farbtafeln - ders.: Von der Heidenfahrt zur Kavalierstour.
Über Motive und Formen adligen Reisens im späten Mittelalter
in: Wissensliteratur im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Bedingungen, Typen, Publikum, Sprache, Horst Brunner, Norbert Richard Wolf (Hg.), Wiesbaden 1993 (Wissensliteratur im Mittelalter 13), S. 91–130. Drabek, Anna M.
Reisen und Reisezeremoniell der römischdeutschen Herrscher im Spätmittelalter.
127 S., Wien, 1964. Wiener Dissertationen aus dem Gebiete der Geschichte 3.Babendererde, Paul
Nachrichtendienst und Reiseverkehr des Deutschen Ordens um 1400.
Diss. Elbing: E. Wernichs Druckerei, 1913. 57 S.L. van Biervliet
Duitse reisroutes als studiebron voor de Brugse Wegwijzer van 1380-1400.
in: Biekorf 83 (Brügge 1983) 97-110Marlon Bäumer
Eyne gute reyse hin ken Littowen
Die Litauenreisen in der Chronik desJohannes von Posilge
. [um 1340–1405]
in: Sarnowsky, Jürgen. 2018. Wahrnehmung und Realität Vorstellungswelten des 12. bis 17. Jahrhunderts Göttingen V&R unipress 2018, 269–300Andre, Elsbeth
Ein Königshof auf Reisen
Der KontinentaufenthaltEduards III. von England
1338-1340.
Köln: Böhlau, 1996. 287 S.
Pilgerfahrten
- Jubeljahre, Apostelgräber, Romfahrt, Via Francigena
Papst Bonifatius VIII.
erklärte das Jahr 1300 zum »Jubeljahr« und zog damit erfolgreich Pilgerscharen nach Rom, per pedes apostolorum zu den Apostelgräbern. Dieser Erfolg bewirkte immer häufigere Jubeljahre: 1350, 1390, 1400, 1413, 1423, 1450 und ab 1475 alle 25 Jahre. Auch das Ende der Kreuzzüge spätestens 1396 und die türkische Eroberung von Byzanz 1453 beeinflussten die Wahl des Pilgerziels, Rom wurde attraktiver.
Anonymus
Mirabilia Romae.
Santorso 1475: Johannes, de Reno, 1473-1482: auch: Rom 1495 Stephan Planck, dann mit Beilage: Divisiones decem nationum totius christianitis.
Beispielhaft für die seit dem 13. Jahrhundert gedruckten Fremdenführer, die als »Mirabilia Romae« herausgebracht wurden und insbesondere die Interessen der Pilger bedienten. Das waren zunächst Beschreibungen der Gebäude und Örtlichkeiten, also Tore, Hügel, Friedhöfe, Kirchen usw. sowie natürlich Geschichte und Geschichten.Arnold von Harff
(1471 - 1505)
Rom - Jerusalem - Santiago
Das Pilgertagebuch des Ritters Arnold von Harff (1496-1498). 279 S. Köln: Böhlau, 2009.
Dem Text der Ausgabe von Eberhard von Groote folgend, übersetzt, kommentiert und eingeleitet von Helmut Brall-Tuchel und Folker Reichert. Abbildungen der Handschrift 268 der Benediktinerabtei Maria Laach. Karte, Orts- und Personenregister.Springer, Otto
Mittelalterliche Pilgerwege von Skandinavien nach Rom.
in: Springer, Otto: Arbeiten zur germanischen Philologie und Literatur des Mittelalters.
München: W. Fink 1975 Seite 339-372Stopani, Renato
La via Francigena
storia di una strada medievale.
190 S.Firenze 2006: Le lettere.Zweidler, Reinhard
Der Frankenweg - Via Francigena
Der mittelalterliche Pilgerweg von Canterbury nach Rom.
Stuttgart 2003: Theiss.
Erhart, Peter
,Jakob Kuratli Hüeblin
Nach Rom gehen monastische Reisekultur von der Spätantike bis in die Neuzeit.
Tagungsbericht 3. bis 6. September 2014 in St. Gallen und Einsiedeln. = Itinera monastica, 3. 350 S. Wien 2021: Böhlau Verlag.Ursula Ganz-Blättler
Andacht und Abenteuer.
Berichte europäischer Jerusalem- und Santiago-Pilger 1320-1520
VII, 425 S., Zugl.: Diss. Universiẗat Zürich, 1988/89. Gunter Narr Verlag, 1990Samson-Himmelstjerna, Carmen von
Deutsche Pilger des Mittelalters im Spiegel ihrer Berichte und der mittelhochdeutschen erzählenden Dichtung.
Berlin, Freie Univ., Diss., 2000. 328 S. Berlin Duncker und Humblot 2004Zacher, Christian K.
Curiosity and Pilgrimage.
The Literature of Discovery in fourteenth-century England.
Baltimore/London 1976.Sigal, Pierre André
Le pèlerinage de Terre sainte aux XIIe et XIIIe siècles. in: Rey-Delqué, Monique (Hg.), Les Croisades. L’Orient et l’ Occident d’ Urbain II à saint Louis, 1096-1270 (Catalogue d’ Exposition, Ensemble conventuel des Jacobins Toulouse 1997), Milan, Toulouse (Electa) 1997Ariantzi, Despoina
,Ina Eichner
Für Seelenheil und Lebensglück: das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln.
Tagungsband Mainz 2015. 386 S., Mainz: Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, 2018, Inhalt u.a.:- Penelope Mougoyianni
Pilgrimage and Greek identity in Byzantine and Norman southern Italy (9th-12th century). - Angeliki Katsioti, Nikolaos Mastrochristos
Aspects of pilgrimage in the eastern Mediterranean during the early Byzantine period
Archaeological evidence from Rhodes. - Maria Gerolymatou
D'Artemis à saint Christodule : le pèlerinage à Patmos (XIIe-XVe siècles). - Paschalis Androudis
The Pilgrimage near and within the Valley of Tempi in Thessaly during the middle-Byzantine period: historical and archaeological data. - Kostadin Sokolov
Die Verehrung des hl.Demetrios von Thessaloniki
im Zweiten Bulgarischen Reich anhand archäologischer Funde. - Alexander Beihammer
Pilgrimage and relics in the Byzantine-Arab borderland.
The Hala Sultan Tekke in Cyprus. - Arne Effenberger
Konstantinopel als Pilgerziel. - Anna Jouravel
Antonij von Novgorod
: schlechter Topograph oder „Reliquienpilger“?
Über die Notwendigkeit der neuerlichen Lektüre eines vieldiskutierten Textes. - Andreas Külzer
Pilgerzentren im westlichen Kleinasien: Heilige, Orte und Wege. - Andreas Victor Walser
Germia: ein anatolischer Pilgerort in byzantinischer Zeit. - Stefan Albrecht
Synaxar von Konstantinopel
als Pilgerführer?
Hypothesen zur Rolle des Synaxars bei der Verehrung von heiligen Orten in Byzanz. - Peter Grossmann
Pilgerunterkünfte in Abû Mînâ. - Wolfgang Spickermann
Die kirchliche Organisation des spätantiken Pilgerwesens. - Christian-Jürgen Gruber
Xenodocheia. Eine Unterkunftsmöglichkeit für Pilger.
Eine Untersuchung ihrer Verwaltung und Einbettung im byzantinischen Ägypten. - Despoina Ariantzi
Römische Aristokratinnen als Pilgerinnen und Stifterinnen im Heiligen Land (4.-5. Jahrhundert). - Robert Schick
Who came on pilgrimage to Jerusalem in the Mamluk and Ottoman periods?
An interreligious comparison. - Georges Descœudres
Aspekte von Pilgerschaft bei den Wüstenvätern Unterägyptens. - Fadia Abou Sekeh
Syrische Eremiten und ihre Eremitagen als Pilgerziele. - Michel Kaplan
Le pèlerinage auprès du saint vivant dans l'hagiographie byzantine jusqu'au XIe siècle. - Vangelis Maladakis
Monastisches Pilgerwesen zum Athos im 10. und 11. Jahrhundert
Die sozioökonomischen Faktoren. - Ewald Kislinger
Pilger und Panegyreis: zwischen Kult und Kommerz. - Max Ritter
Panegyric markets in the Byzantine Empire and their role in the Byzantine pilgrimage economy (5th-12th centuries).
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1300 Capitanien
- 1307 - 1320 entsteht die Göttliche Komödie, Dantes Reise durch die Hölle:
Dante Alighieri
Die göttliche Komödie.
Nach der Übersetzung von Walter Naumann. Illustriert von Gustave Doré. Mit einer kunsthistorischen Einleitung von Anja Grebe.
295 S. 136 Abb., Lizenz des Lambert Schneider Verlag/Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2011
Kartographen des 14. Jahrhunderts
Destombes, Marcel
Cartes Catalanes du XIVe siècle.
Union géographique internationale. Rapport de la Commission pour la Bibliographie des cartes anciennes, fasc. I, 1952.Fernandez Duro, Cesareo
Cartas de marear, los de Valseca, Viladestes, Oliva y Villarroel.
Boletin de la Sociedad geografica de Madrid. Madrid, 17 (1884) 230-237.Garcia Camarero, E.
La Escuela Cartografica de Mallorca.
Revista General de Marina, 157 (1959) 10-22 Online (pdf)Marcel, Gabriel
Choix de cartes et mappemondes du XIVe et XVe siècles.
Paris 1896: E. Leroux, 16 S.Llabres y Quintana, Gabriel
Resena de algunas cartas de Marear y de varios cartografos mallorquines.
Boletin de la Sociedad arqueologica Luliana. Palma de Mallorca, 10 (1894) 189.Llabres y Quintana, Gabriel
Los Cartographos Mallorquines del siglo XIV.
Boletin de la Sociedad arqueologica Luliana. Palma de Mallorca, 4.2-87 (1888), 323-328.Gabriel Llompart
Register of Medieval Cartographers Active in the Port of Majorca.
aus: Registro de Cartógrafos Medievales Activos en el Puerto de Mallorca.\\, Anuario de Estudios Medievales, Barcelona, CSIC, 27.2 (1997) 1117–1148.Rey Pastor, Julio
;Garcia Camarero, Ernesto
La Cartografia Malorquina.
Madrid, Departamento de historia y filosofia de la ciencia «Instituto Luis Vives», Consejo superior de investigaciones cientificas, 1960. XVI, 209 S.Tastu, Joseph
Observations relatives à des cartes catalanes des XIVe et XVe siècles extraites ou traduites de deux lettres… adressées par M. Tastu à M. d'Avezac.
Bulletin de la Société de géographie. Paris, 2.6 (1836) 239-246.
Die Berufsangaben der Kartographen umfassen in den Quellen (meist Notarakten) die Begriffe buxolerius (Kompassbauer), Maler (pictor) sowie mestre de cartes de navegar, magister cartarum navigandi, illuminator cartarum navigandi; die Kartographenfamilien waren bereits vorher als Händler und Seefahrer bekannt gewesen. Entstehungs- und Verwendungszusammenhang fallen in diesen Tätigkeietsfeldern zusammen.
13##–Angelinus Dulceti = Angellino Dulcert = Angelino Dulceti (=? 1325 Angellino Dalorto ) werden zwei lateinisch beschriftete Portolankarten zugeschrieben, die zur Grundlage des Katalanischen Weltatlas von 1375 wurden:
- 1325 »Dalorto-Karte« die erste in Palma de Mallorca erstellte Karte.
- 1339 »Dulcert-Karte« die erste Karte, die die Insel Lanzarote verzeichnet.
Llabres y Quintana, Gabriel
Cartografos Mallorquines: Fue Mallorquin Angelinus Dulceti?
Boletin de la Sociedad arqueologica Luliana. Palma de Mallorca 6.3.128 (1890) 313-318.Fernandez Duro, Cesareo
Descubrimiento de una carta de marear española del año 1339 su autor Angelino Dulceri ô Dulcert.
Boletin de la Real Academia de la Historia. Madrid, XII (1888) 287-319.Fernandez Duro, Cesareo
Los Cartografos MallorquinesAngelino Dulceti
,Jafuda Cresques
.
Boletin de la Sociedad geografica de Madrid. Madrid, 31 (1891) 283-294.Gallois, Lucien
Sui mappamondi del Dalorto e del Dulcert.
Roma: Rivista geografica italiana. 12.1 (1905) 1-7Hamy, Ernest Theodore
La Mappemonde d'Angellino Dulcert, de Majorque.
Comité des travaux historiques et scientifiques. Bulletin de géographie historique et descriptive. Paris 1886, S. 354-366Hinks, Arthur R.
The Portolan chart of Angellino de Dalorto 1325 in the collection of Prince Corsini at. Florence, with a note of the surviving chart and atlases of the Fourteenth century.
London 1929, Royal geographical Society, 12 S., Karten (Reproductions of Early manuscript maps, 1)Magnaghi, Alberto
Angellinus de Dalorco cartografo italiano della prima meta del secolo XIV. Rivista geografica Italiana. Roma, 4.7 (1897) 361-369.Magnaghi, Alberto
La Carta nautica costruita nel 1325 da Angelino Dalorto.
Firenze, tip. di M. Ricci, 1898. 15 S., (Ai cultori degli studi geografici per ricordo del terzo congresso geografico italiano e delle secolari onoranze a Paolo Toscanelli e ad Amerigo Vespucci offre Tommaso Corsini.)Magnaghi, Alberto
Il Mappamondo del Genovese Angellinus de Dalorto (1325) contributo alla storia della cartografla medioevale.
Atti del III congresso geografico italiano. Firenze, 1899, Bd. 2 p. 506-543.Magnaghi, Alberto
Alcune osservazioni intorno ad uno studio recente sul mappamondo di Angellino Dalorto (1325)
Rivista geografica italiana. Roma, 41.1-3 (1934) 1-27.Marcel, Gabriel
Note sur une carte catalane de Dulceri de 1339.
Comptes rendus des séances de la Société de géographie. Paris, 1887, S. 28-35.Monique Pelletier
Le portulain d’Angelino Dulcert, 1339 = Der Portolan von Angelino Dulcert 1339.
Cartographica Helvetica. Fachzeitschrift für Kartengeschichte. 2.9 (1993/94) 23–31, DOI
nachgewiesen 1310–1330 Pietro Vesconte
, Genua & Venedig
- 1311 Die älteste erhaltene, signierte und datierte Portolankarte des europäischen Mittelalters stammt von Pietro Vesconte und beschreibt das östliche Mittelmeer. Er war der Erste, der seine Karten systematisch signierte und datierte.
- 1313, 1318a, 1318b, um 1321 veröffentlichte er mehrteilige Atlanten, deren Teilblätter kombinierbar waren.
- 1321 erstellte er eine kreisförmige Weltkarte »Mappa Mundi«, die genauer war als alle anderen.
- Portolanatlas von Pietro Vesconte Cod. 594 der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien Faksimile Vollständige Faksimile-Ausgabe im Originalformat des Portolanatlas von Pietro Vesconte.
Faksimile im Schuber: Atlas 20 Seiten, 1 gefaltetes Blatt. (= Codices selecti, 125) Graz 2022: Akademische Druck- u. Verlagsanstalt. Pierangelo Campodonico
La Marineria Genovese dal Medioevo all'Unità d'Italia.
261 S. Milano 1989: Fabbri Editori.
Giovanni von Carignano
(= Johannes de Mauro de Carignano, um 1250–um 1329), Genua
- 1306 Eine Karte, die zwar in der Fachliteratur zitiert wird, jedoch ohne Hinweis auf ihren Aufbewahrungsort 21)
- 1315-1330 See-Weltkarte 920 x 620 mm, zerstört im 2. Weltkrieg in Florenz, Archivio di Stato
Th. Fischer
Sammlung mittelalterlicher Welt- und Seekarten italienischen Ursprungs und aus italienischen Bibliotheken und Archiven.
Venedig 1886 (Reprint: Amsterdam 1961): 117-126.K. Kretschmer
Die italienischen Portolane des Mittelalters. Ein Beitrag zur Geschichte der Kartographie und Nautik.
Veröffentlichungen des Instituts für Meereskunde und des geographischen Instituts an der Universität Berlin 1909: 109-110.
1325–1387 Cresques Abraham
mestre de cartes de navegar
J. Riera Sans
Cresques Abraham, jueu de Mallorca, mestre de mapamundis i de bruxoles in L'Atlas catalàCresques Abraham
, Barcelona, Diàfora, 1975, pp. 14-22.
1360–1407 Jafudà Cresques
(= Jaume Ribes, um 1350 – um 1427) mestre de cartes de navegar
Hamy, Ernest Theodore
Cresques Io Jeheu. Note sur un géographe juif catalan de la fin du XIVe siècle.
Comité des travaux historiques et scientifiques. Bulletin de géographie historique et descriptive. Paris, 1891, S. 218-222.Gabriel Llompart
,Jaume Riera
Jafudà Cresques, Samuel Corcós: More Documents about the Jewish Painters of Nautical Charts (Majorca, XIV c.) [=Jafudà Cresques i Samuel Corcós. Més Documents Sobre els Jueus Pintors de Cartes de Navegar (Mallorca, segle XIV)] BSAL, 40 (1984) 341-350.Llabres y Quintana, Gabriel
El Maestro de los cartografos Mallorquines (Jafuda Cresques.).
Boletin de la Sociedad arqueologica Luliana. Palma de Mallorca, 6.3 (1890) 310-311Llabres y Quintana, Gabriel
Algo mas sobre Jafuda Cresques.
Boletin de la Sociedad arqueologica Luliana. Palma de Mallorca, 7.4 (1891) 158-161.Reparaz-Ruiz, Gonçal de
Els Cresques»
Revista de Catalunya, Barcelona, 8 (1928) 398-412.
Jafudà Cresques wurde Von Heinrich dem Seefahrer angeworben und begründete als Mestre Jaime (Jacomé) de Maiorca
die Kartografenschule von Sagres.
Reparaz-Ruiz, Gonçal de
Mestre Jacome de Malhorca. Cartégrafo do Infante. Contribuiçao para o estudo da origem da cartografia portuguesa.
55 S. Universita de Coïmbra 1930: Coimbra Editora.
1353 Guillermus Canterel
, Guillem Canterelli (Kompassbauer)
1370 Samuel Corcós
, buxoler
1375 Katalanischer Weltatlas
Buchon, Jean A. C.
Notice d'un atlas en langue catalane manuscrit de l'an 1375 conservé parmi les manuscrits de la Bibliothèque royale sous le n° 6816.
Notices et extraits des manuscrits de la Bibliothèque du Roi. Paris, 14.2 (1841) 1-152, 6 Tafeln.Freiesleben, Hans-Christian
Der Katalanische Weltatlas vom Jahre 1375, nach dem in der Bibliothèque Nationale, Paris
Mit einer Einführung und Übersetzungen von Hans-Christian Freiesleben, Stuttgart 1977: Brockhaus, 35 S. Text, 12 Tafeln, 6 FarbtafelnGrosjean, Georges
Mapamundi. Der katalanische Weltatlas.
28 S., 6 Tafeln; 66,5×28,5 cm. Dietikon-Zürich 1977: Urs Graf
Raum & Orientierung
Almagia, Roberto
Monumenta Italiae cartographica. Riproduzioni di carte generali d'Italia dal secolo XIV al XVII.
Firenze, Instituto Geografico Militare, 1929. 88 S., 86 Tafeln, KartenHallberg, Ivar
L'Extrême-Orient dans la littérature de la cartographie de l'Occident des XIIIe, XIVe, et XVe siècles, étude sur l'histoire de la géographie.
Göteborg 1906: W. Zachrisson boktryckeri. VIII, 573 S. (=Göteborgs KungI. Vetenskaps-och… Vitterhets Samhälles Handlingar, 4 (1906) 7-8. )Loghnea, Mario
Il Mare del Nord ed il mare Baltico nelle carte del Pizigano (1367 e 1373) e del Bechario (1435.)
Atti del VI Congresso geografico Italiano. Venezia, 1907. Venezia 1908, S. 398-408.La Ronciere, Monique de
,Mollat du Jourdin, Michel
Les Portulans: cartes marines du XIIIe au XVIIe siècle.
[Paris 1984], Nathan, Fribourg, Office du livre, 295 S. [160]Reparaz-Ruiz, Gonçal de
L'Activité maritime et commerciale du royaume d'Aragon au XIIIe siècle et son influence sur le développement de l'école cartographique de Majorque.
Annales de la Faculté des lettres de Bordeaux. Bordeaux LXIX (1947). Bulletin hispanique, 49.3-4, 421-451.
Der Blick von außen
Voigt, Klaus
Italienische Berichte aus dem spätmittelalterlichen Deutschland. VonFrancesco Petrarca
zuAndrea de'Franceschi
, 1333-1492.
264 S. Diss. (=Kieler historische Studien, 17) Stuttgart 1973: Ernst Klett. Inhalt
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
- Deutschsprachige Reiseberichte des 14. und 15. Jahrhunderts.
Formen und Funktionen einer hybriden Gattung.
in:Achnitz, Wolfgang
(Hg.): Deutsches Literatur-Lexikon: das Mittelalter.
Bd. 3: Reiseberichte und Geschichtsdichtung mit einführenden Essays von Gerhard Wolf und Christoph Fasbender (LI S., 1240 Spalten). Berlin New York De Gruyter 2013, cop. 2011-2016. U.a.: Babel, Rainer
u.a. (Hg.)
Grand Tour
Adliges Reisen und europäische Kultur vom 14. bis zum 18. Jahrhundert
Ostfildern 2005 (Beihefte der Francia 60).Bremer, Ernst
Studien zur Reiseliteratur des 14. und 15. Jahrhunderts. Überlieferungsgeschichtliche und erzähltheoretische Untersuchungen unter Berücksichtigung des Medienwechsels. III, 594 S. Habilitationsschrift Universität Paderborn 1987Bauden, Frédéric
,Malika Dekkiche
Mamluk Cairo, a crossroads for embassies: studies on diplomacy and diplomatics.
(= Islamic history and civilization, 161) XXVII, 881 S. Leiden ; Boston 2019: Brill DOI. Inhalt u.a.:- Nicholas Coureas
Envoys between Lusignan Cyprus and Mamluk Egypt, 838-78 / 1435-73:
The accounts ofPero Tafur
,George Boustronios
andIbn Taghri Birdi
Hofmeister, Adolf
Zur Chronologie und Topographie der 1. Pommernfahrt des BischofsOtto von Bamberg
.
Pommersche Jahrbücher 22 (1924) 25 Seiten. Greifswald: Bamberg.Schreiner, P.
Byzantinische Orientreisende im 14. Jahrhundert.
Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Suppl. VI. Wiesbaden 1985, 141.
Ab dem 12. Jahrhundert
- Aventiure, Gesandte, Goliarden, Handwerker, merchant adventurer, Kreuzzügler, Scholaren, Wandermönche
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1100
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
Das Prinzip des Kompasses - die sich ausrichtende Magnetnadel - war bereits in der Antike bekannt. Wann dies erstmals zur Orientierung genutzt wurde, verliert sich im Dunkeln. Nachweislich wurde dies in China rund 100 Jahre früher genutzt als in Europa. Dass Karten nicht mehr geostet wurden wurden ist der Kompassnadel zu verdanken, die sich in Nord-Süd-Richtung ausrichtet. Daher wurden in China die Karten gesüded, in Europa genorded. Dabei verschob die magisch anmutende Kraft des Magnetismus die Weltsicht, denn der Blick nach Osten war auch immer der Blick nach Jerusalem und zum Heiligen Land.
Vermutlich übernahmen europäische Seeleute diese Anwendung während der Kreuzzüge von arabischen Seeleuten. Die Küstenschifffahrt benötigte keinen Kompass und die Schifffahrt im Indischen Ozean war durch das vorhersehbare System der Passatwinde bestimmt. Der Kompass war also besonders in unbekannten Gewässern wertvoll und damit wesentlich für die chinesische und europäische Expansion.
- 1187 beschrieb der englische Gelehrte
Alexander Neckam
, dass eine schwimmende Nadel von Seeleuten zur Orientierung genutzt wurde, indem diese in Nord-Süd-Richtung zeigte (»nasser Kompass«, Magnetnadel). - 1269 beschreibt
Petrus Peregrinus de Maricourt
in Epistola de magnete erstmals den trockenen Kompass, bei dem eine Magnetnadel drehbar auf einem Stift gelagert ist. - Im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts entstand die älteste überlieferte Portolankarte, die »Pisaner Karte«. Neu daran war, dass Windrose mit dem Kompass kombiniert wurde. Dadurch lag es nahe, die Segelanweisungen nicht mehr in Textform (Periplus, Portolan) sondern als Portolankarte mit Richtungsnetzen zu speichern.
Livieratos, Evangelos
,Boutoura Chrysoula
Karte Pisane and its coastline shape
e-Perimetron, 13.3 (2018) 161-181. Online
- 1375 zeichnete
Abraham Cresques
(1325 Mallorca–um 1387), auch Avram Cresques, den Katalanischen Atlas. Erstmals findet sich darin die Kompassrose und belegt, dass Kompass und Karte zur Navigation kombiniert wurden. - Um 1400 werden Kompass und Windrose zusammen in einem Gehäuse gefasst.
- Um 1455 konstruierte
Georg von Peuerbach
(1423–1461) den ersten Kompass mit eingezeichneter Missweisung (Deklination), weil er eine Klappsonnenuhr mit Kompass für den Gebrauch unterwegs baute (Abbildung). Diese zeigte genauere Ergebnisse, wenn die Abweichung zwischen magnetischem und geographischem Norden berücksichtigt werden konnte. - Ab 1534 fand die Idee
Leonardo da Vincis
(1452–1519), das Kompassgehäuse kardanisch aufzuhängen, Eingang in die Praxis und setzte sich schnell in ganz Europa durch. Robert Norman
(vor 1560–nach 1596) entdeckte, dass die Magnetnadel sich einseitig neigt (Inklination) und glich dies durch ein Gegengewicht aus.
Jede dieser Maßnahmen erweiterte den Anwendungsbereich und verbesserte die Genauigkeit der Richtungsbestimmung und verbesserte insgesamt die Fähigkeiten der Navigation. Ergänzend dazu wurden auch andere Verfahren entwickelt, so etwa die Ortsbestimmung und die Zeitbestimmung.
In nutzte man die Kompassnadel etwa ab 1200. Zum Ende des 13. Jahrhunderts kombinierte Die Konvention Karten zu norden, setzte sich langsam bis zum 17. Jahrhundert durch.
Aventiure & Fortuna
Chrétien de Troyes
(um 1140 † um 1190), vielleicht der Schöpfer der »modernen Abenteueridee« (Michael Nerlich)-
Benjamin von Tudela
(nach 1100 bis 1173)Benjamin, Michael A. Signer, Marcus N. Adler, A. Asher
The itinerary of Benjamin of Tudela: travels in the Middle Ages.
169 S. [Malibu, CA]: J. Simon. 1983
Kompiliert Kommentare bisheriger Ausgaben: Signer introduction, 1983; Alder introduction, 1907; Ashler introduction, 1840; Vorwort der hebräischen Ausgabe; Bibliographie von Asher.
Erfahrungen und Entdeckungen
Haarmann, Ulrich
: Ein damaszener Reisender des 13. Jahrhunderts an der Wolga.
In: Antonín Meštan: Festschrift für Wilhelm Lettenbauer zum 75. Geburtstag. Freiburg 1982: U. Weiher. S. 29-38Ibn Dschubair
(=Ibn Jubayr, = Muḥammad Ibn-Aḥmad Ibn-Ǧubair)
Tagebuch eines Mekkapilgers. Regina Günther (Hg.) (=Bibliothek arabischer Klassiker 10) 295 S. Ill. Bibliogr. S. 292–294 Stuttgart 1985: Thienemann, Edition Erdmann.
Ibn Dschubair
(1145–1217) reiste 1183 als Pilger nach Mekka viaSardinien, Sizilien, Kreta, Ägypten, Irak, Syrien. Das Tagebuch dieser Reise wird im vorgenannten Buch wiedergegeben. Später reiste er 1189–1191 über Syrien und Irak nach Persien und 1217 nach Ägypten; dort starb er. Im arabischen Raum gilt er als Erster, der den Reisebericht (arab. Rihla) populär machte.Wright, William
;Michael Jan de Goeje
Naṣ riḥlat Ibn Ǧubayr. Travels of Ibn Jubayr.
(=Publications of the Institute for the History of Arabic-Islamic Science. Islamic geography, 172) 53, 363 S. Frankfurt am Main 1994: Institute for the history of Arabic-Science. (Nachdruck der Ausgabe 1907)
Der Weg nach China
Johannes de Plano Carpini
(ca. 1185 - 1252)Gießauf, Johannes
Die Mongolengeschichte des Johannes von Piano Carpine
Einführung, Text (lat., dt.), Übersetzung, Kommentar.
265 S. Zugl.: Graz 1995, Univ., Diplomarbeit.Johannes de Plano Carpini
, Felicitas Schmieder (Hg.)
Kunde von den Mongolen 1245 - 1247.
165 S. [Wiesbaden] Ed. Erdmann 2015
Ch'ang-ch'un
[=Qiu Chuji, 1148–1227]Waley, Arthur
(Hg.)
The Travels of an Alchemist. The Journey [1220–1224] of the Taoist Ch'ang-ch'un from China to the Hindukush at the Summons of Chingiz Khan.
London 1931: Routledge
Wilhelm von Rubruk
(ca. 1215 - 1270)Sayyid Ajall Shams al-Din
[1211–1279].Armijo-Hussein, Jacqueline
Sayyid Ajall Shams al-Din. A Muslim from Central Asia, Serving the Mongols in China, and Bringing Civilization to Yunnan.
PhD Diss. Cambridge (Mass.) 1996: Harvard University.
Riccoldo da Monte di Croce
(um 1243-1320)
reiste 1288 als Prediger nach Bagdad via Akkon, Kilikien, Erzurum, Täbriz und kehrte um 1300 nach Florenz zurück.Marco Polo
(ca. 1254 - 1324)
Die Wunder der Welt (=Il Milione) [1298/1299].
Übers. von Elise Guignard. Frankfurt a.M.: Insel 2003.Markus Robert Hausmann
Das Buch der Vermutungen. Marco Polo – Eine Legende und deren Weltbeschreibung am Prüfstand aktueller Forschungspositionen.
Diplomarbeit Karl-Franzens-Universität Graz bei Johannes Giessauf 2013 130 S. Online
Odorich von Portenau
(ca 1265–1331)Reichert, F.
(Hg.)
Die Reise des seligen Odorich von Pordenone nach Indien und China (1314/18-1330).
Übersetzt, eingeleitet und erläutert von Folker Reichert. Heidelberg 1987: Manutius.
Jordanus Catalanus de Severac
(um 1290 - 1336)
reiste 1320 über Persien nach Indien, 1328 zurück nach Avignon und 1330 erneut nach Indien und schrieb die »Mirabilia Descripta«.Park, Yong-Jin
„중세 말 수도사들의 여행기와 독자 : 요르다누스 카탈라의 여행기의 사례“.
=Travel Account of Missionaries and the Reader in the Late Medieval Europe: the Case of Jordanus Catala’s Travel Account.
Journal of Western Medieval History. 45 (2020) 111-131.
Giovanni de Marignolli
(1290 - um 1358)
reiste 1338 als päpstlicher Legat an den Hof des Kaisers von China. Später bereiste er die Krim, das Land Usbek, durchquerte die Gobi, erreichte Peking, fuhr zur Malabarküste, nach Java und Sumatra, zur Koromandelküste, dann über See durch den Persischen Golf, nach Syrien, Palästina und Ägypten.Marignolli, Giovanni dei
:Christine Gadrat
Au jardin d'Eden. Toulouse 2009: Anacharsis.
Jean de Marignolli; traduit du latin, présenté et annoté par Christine Gadrat.
Marignollis Aufzeichnungen erschienen nie separat, sondern als Teil seiner Cronica Boemorum.
Ibn Battuta
(ca. 1304 - 1368)Jean de Mandeville
(14. Jh.)
Münkler, Marina
Erfahrung des Fremden.
Die Beschreibung Ostasiens in den Augenzeugenberichten des 13. und 14. Jahrhunderts [1245 bis 1370]
Berlin, Boston 2000/2017: Akademie Verlag, https://doi.org/10.1515/9783050078557Guzman, Gregory G.
European Clerical Envoys to the Mongols.
Reports of Western Merchants in Eastern Europe and Central Asia, 1231-1255.
In: Journal of Medieval History, 12 (1996) 53-67.
Schola migrationis: Wandernde Gesellen & Handwerker
Ortsfeste Handwerker gab es nur dort, wo diese mit ihrer Arbeit genug Kunden fanden, also eher in Städten als in Dörfern; manche Gewerke wie etwa Steinmetze wanderten dagegen zu den Baustellen. Das Zunftwesen entstand zur Zeit der hochmittelalterlichen Städtegründungen; eine Wanderpflicht der Gesellen entstand erst in der frühen Neuzeit 22).
Binding, Günther
Wanderung von Werkmeistern und Handwerken im frühen und hohen Mittelalter
Unter besonderer Berücksichtigung des Rhein-Main-Gebietes.
Stuttgart 2005: Franz Steiner Verlag. (= Sitzungsbericht der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, 43, 1.) 46 S. mit 11 TafelnRainer S. Elkar
Umrisse einer Geschichte der Gesellenwanderungen im Übergang von der Frühen Neuzeit zur Neuzeit.
Problemskizze und Zwischenergebnisse.
In: Rainer S. Elkar (Hrsg.): Deutsches Handwerk in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 9), Göttingen 1983, 85–116.- ders.: Wandernde Gesellen in und aus Oberdeutschland.
Quantitative Studien zur Sozialgeschichte des Handwerks vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.
In: Ulrich Engelhardt (Hrsg.): Handwerker in der Industrialisierung, Stuttgart 1984, 262–293. - ders.: Schola migrationis.
Überlegungen und Thesen zur neuzeitlichen Geschichte der Gesellenwanderung aus der Perspektive quantitativer Untersuchungen.
In: Klaus Roth (Hrsg.): Handwerk in Mittel- und Süd-osteuropa (Südosteuropa-Studien Bd. 38), München 1987, 87–108. - ders.: Lernen durch Wandern?
Einige kritische Anmerkungen zum Thema »Wissenstransfer« durch Migration. In: Knut Schulz (Hrsg.): Handwerk in Europa, München 1999, 213–232
Die Weisheit der Straße: Goliarden, Scholaren, Wandermönche
- Goliarden
in Frankreich, singende und dichtende > VagantenArchipoeta
[Anonymus 12. Jh.], ordo vagorum (mythol.)- Carmina Cantabrigiensia (10.-11. Jh.)
- Carmina Burana (11.-12. Jh.)
François Villon
(1431-1463): Der Poet des »Ich«Schreier-Hornung, Antonie
Spielleute, Fahrende, Außenseiter
Künstler der mittelalterlichen Welt.
Diss. Zürich. Göppingen 1981: Kümmerle. 224 S. (Göppinger Arbeiten zur Germanistik. 328.)
- Scholaren zunehmend nach den Laterankonzilen von 1179 und 1215
Scholar vagus, goliardus, ioculator > Burschen > Schreiber - Bettelorden bis 1274 & Wandermönche (engl. mendicant friars)
Verbot beim Konzil von Lyon 1274Petrus Valdes
(† vor 1218):
Werner Raupp
Petrus Waldes – mit Holzsandalen um die Welt
in: Ders.: Werkbuch Kirchengeschichte. 52 Personen aus zwei Jahrtausenden
Gießen/Basel: Brunnen Verlag 1987, S. 166–171Fenger, Ole
„Kirker rejses alle vegne“: 1050-1250.
391 S. Copenhagen 2002: Gyldendal.
Pilgerfahrten
- »Kreuzzüge«, expeditio, iter, peregrinatio, frz. croisades 1095/99 bis 1396
Ins Heilige Land über Land via Byzanz oder per Schiff, z.B. via Venedig z.B. nach Akko
Anton Chroust, Ansbertus
Quellen zur Geschichte des KreuzzugesKaiser Friedrichs I.
[1122-1190]
München: Monumenta Germaniae Historica, 1989.
Frühere Titel: Historia de expeditione Friderici imperatoris et quidam alli rerum gestarum fontes eiusdem expeditionis; Historia peregrinorum; Epistola de morte Friderici imperatoris; Narratio itineris navalis ad Terram SanctamJ. C. M. Laurent
(Hg.)
Wilbrands von Oldenburg
[1180 - 1233]
Reise nach Palaestina und Kleinasien lateinisch und deutsch mit erklärenden Anmerkungen und einer Biographie des Verfassers.
Jahresbericht Johanneum Hamburg, 1858/59 Hamburg: T.G. Meissner, 1859
auch als: Peregrinatio. Reise nach Palaestina und Kleinasien. Wilbrandi de Aldenborch … Peregrinatio
Byzanz als Kreuzweg in aller Herren Länder
Albrecht Berger
Regionen und Straßen im frühen Konstantinopel.
Istanbuler Mitteilungen 47 (1997) 349-414.Friedrich Hild
Das byzantinische Straßensystem in Kappadokien.
Kommission für die Tabula Imperii Byzantini (=Denkschriften, Bd. 131, 2) 158, [52] S. 121 Ill. u. graph. Darst., 15 Karten Wien 1977: Verlag der Österr. Akad. d. Wiss.Ewald Kislinger
Verkehrsrouten zur See im byzantinischen Reich.
In: Kislinger / Koder / Külzer, Handelsgüter und Verkehrswege 149-174.- Verkehrswege und Versorgung: E. Kislinger, Verkehrswege und Versorgung im byzantinischen Kernraum. In: Byzanz. Pracht und Alltag [Ausstellungskatalog Bonn] (München 2010) 76-81.
- Kislinger / Koder / Külzer, Handelsgüter und Verkehrswege: E. Kislinger /J. Koder / A. Külzer (Hrsg.), Handelsgüter und Verkehrswege. Aspekte der Warenversorgung im östlichen Mittelmeerraum (4. bis 15. Jahrhundert). ÖAW, phil.-hist. Kl., Denkschriften 388 (Wien 2010).
- K. Belke, Von der Pflasterstraße zum Maultierpfad? Zum kleinasiatischen Wegenetz in mittelbyzantinischer Zeit. In: S. Lampakis (Hrsg.), Η Βυζαντινή Μικρά Ασία. Εθνικό ´Ιδρυμα Ερευνών, Ινστιτούτο Βυζαντινών Ερευνών, Διεθνή συμπόσια 6 = Κέντρο για την μελέτη του Ελληνισμού »Σπύρος Βασίλειος Βρυώνης«, Αρχαίος, Μεσαιωνικός, Νέος Ελληνισμός 27 (Athena 1998) 267-284.
- Vladimir Georgiev, “La toponymie ancienne de la Peninsule Balkanique et la thèse méditerranéenne,” LB 3,1 (1961), 5–62. [II. Région thrace, 9–11 ; some 41 examples with -para and similar; six more are added to these by Georgiev but are rather doubtful.]
- Byzanzreisende, 4. Jh. bis spätestens 1453 > türkische Eroberung (Istanbul)
Byzanz (Konstantinopel) als Drehscheibe zwischen den Kontinenten mit Wegen zum Balkan, zu den Donauländern und nach Skandinavien, Indien, Jerusalem und Ägypten, Griechenland und Italien; Ziel unter anderem für Händler, Söldner, Pilger, Gelehrte, Gesandte. Der byzantinische Goldsolidus war die Leitwährung im Mittelmeerraum vom 4. bis zum 11. Jahrhundert; die lingua franca war Verkehrssprache im Mediterraneum.Ciggaar, Krijna Nelly
Western travellers to Constantinople
the West and Byzantium, 962-1204 : cultural and political relations. 396 S. Leiden 1996: E.J. Brill. Inhalt:
Travelling to Byzantium - The attractions of Constantinople - Auctoritates and Translationes - The northern countries - Britain - France - The Holy Roman empire - The Italian peninsula - The Iberian peninsula - Byzantium: fountain of life and learning.Dēmētrukas, Iōannēs Ch.
Reisen und Verkehr im Byzantinischen Reich vom Anfang des 6. bis zur Mitte des 11. Jh.s
(=Istorikes Monografies, 18) Bd. 1: 411 S., Karten, Ill., Bd. 2: S. 414–711 Ill. 1997 Athen 1997: Historical Publications St. D. BasilopoulosHennig, Richard
Zur Verkehrsgeschichte Ost- und Nordeuropas im 8. bis 12. Jahrhundert
Historische Zeitschrift, 115,1 (1916) 1-30. DOIE. Kislinger
Reisen und Verkehrswege in Byzanz. Realität und Mentalität, Möglichkeiten und Grenzen.
S. 341–387 in: Proceedings of the 22nd International Congress of Byzantine Studies, Sofia, 22-27 August 2011. I »Plenary Papers«. VIII, 615 S. Sofia 2011: Bulgarian Historical Heritage Foundation.
Verpflegung an Bord S. 381Korpela, Jukka
Russische Heilige und Byzanz im Mittelalter.
in: Knotenpunkt Byzanz, Andreas Speer, Philipp Steinkrüger (Hg.), Berlin, Boston: De Gruyter, 2012, pp. 574-588. https://doi.org/10.1515/9783110272314.574Külzer, Andreas
Peregrinatio graeca in Terram Sanctam:
Studien zu Pilgerführen und Reisebeschreibungen über Syrien, Palästina und den Sinai aus byzantinischer und metabyzantinischer Zeit.
Frankfurt a.M. (P. Lang Verlag), 1994Ohnsorge, Werner
Abendland und Byzanz
gesammelte Aufsätze zur Geschichte der byzantinisch-abendländischen Beziehungen und des Kaisertums. 570 S. Darmstadt: Wissenschaftliche Buch-gesellschaft, 1958/1979.Sorg, Marion
Byzanz als Drehscheibe des merowingerzeitlichen Handels zwischen Ost und West.
Das Beispiel Granat.
in: Vermitteln–Übersetzen–Begegnen: Transferphänomene im europäischen Mittelalter und der frühen Neuzeit. Interdisziplinäre Annäherungen, Vandenhoeck & Ruprecht Unipress, Göttingen, Germany (2011): 137-165.Talbot, Alice-Mary
Byzantine Pilgrimage to the Holy Land from the Eighth to the Fifteenth Century [8.-15. Jahrhundert].
in: Patrich J. (Hrgs.), The Sabaite Heritage in the Orthodox Church from the 5th Century to the Present (Orientalia Lovaniensia Analecta 98), Leuven 2001, S. 97-110.
Joanita Vroom
From Xi’an to Birka and back: Constantinople as a nodal point in Early Medieval long-distance contacts (ca. 6th-12th centuries)
S. 149-200 in: Nol, Hagit: Riches Beyond the Horizon Long-distance Trade in Early Medieval Landscapes (ca. 6th-12th centuries). 320 S. Turnhout, 2021: Brepols.
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- Land of Cockaygne (Cockaigne, Cockayne, Cucaniensis)
Raum & Orientierung
Belke, K.
Verkehrsmittel und Reise- bzw. Transportgeschwindigkeit zu Lande im Byzantinischen Reich.
S. 45–68 in: E. Kislinger, J. Koder, A. Külzer (Hg.): Handelsgüter und Verkehrswege. Aspekte der Warenversorgung im östlichen Mittelmeerraum (4. bis 15. Jahrhundert). Wien 2010.- 1285 erscheint erstmals der Begriff Portolan, zeitgleich für die Pisaner Karte und den Compasso di navigare, die aus den antiken Periploi hervorgingen und anders als dieser vermehrt nautische Informationen enthielten, später auch als Portolankarten mit einem Liniennetz zur Kompassnavigation.
Berchet, Guglielmo
Portolani existanti nelle principale biblioteche di Venezia.
Venezia 1866, Ebhardt. S. 4-8.Campbell, Tony
Census of Pre-Sixteenth-Century Portolan Charts.
Imago Mundi, 1986, 38, S. 67-94.Campbell, Tony
Portolan Charts from the Late Thirteenth Century to 1500.
in:J. B. Harley
,David Woodward
(Hg.): The history of cartography 1, Chicago/London : The University of Chicago pressHofmann, Catherine
,Richardin, Pascale
,Buisson Nathalie
Is the Carta Pisana [1275–1300 ] still the oldest known marine chart? The results of laboratory analysis and of radiocarbon dating.
Communication orale présentée à : International Workshop on the Origin and Evolution of Portolan Charts, Lisbon, 6-7 June 2016.
Mille, Jacques
De la Méditerranée à la Baltique 1190-1490: recherches sur les Karten marines et les portulans (2015-2020).
359 S. Karten Bibliogr. p. 346. Espelette 2021: Cherche-Bruit.Motzo, Bacchisio R.
Il Compasso da navigare, opera italiana della meta del secolo XIII.
Annali deila Facolta di lettere e filosofia della Universita di Cagliari, VIII (1947) CXXXII, 137 S.Pujades i Batailler, Ramon Josep
The Pisana chart: really a primitive portolan chart made in the 13th century? Cartes & géomatique 216 (juin 2013) 17-32.
Alexandr Podosinov
Was There Any Cartography in Byzantium? In: Acts. XVIIIth International Congress of Byzantine Studies. Selected Papers. Moscow, 1991. Editors-in-Chef: Ihor Ševčenko and Gennady G. Litavrin. Vol. IV. Literature, Sources, Numismatics and History of Sciences. Shepherdstown, 1996. P. 287–292 (Byzantine Studies. NS. Suppl. 4)Reichert, Folker
Chinas Beitrag zum Weltbild der Europäer: Zur Rezeption der Fernostkenntnisse im 13. und 14. Jahrhundert.
In: Das geographische Weltbild um 1300 = Zeitschrift für historische Forschung, Beiheft 6 (1989) 33-57.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Amin, Abbas
Ägyptomanie und Orientalismus
Ägypten in der deutschen Reiseliteratur (1175-1663).
Mit einem kommentierten Verzeichnis der Reiseberichte (383-1845).
507 S. Tübingen, Univ., Diss., 2011. Berlin: De Gruyter, 2013, u.a. mit den Kapiteln:
Reisende, die nicht in Ägypten waren;Edward W. Said
und die Orientalismus-Debatte; pharaonische, biblische, orientalische Komponenten des Ägyptenbildes; Kulturkontakte und Reisewege.Egerias
biblisches Ägypten und Frauenreisen in Ägypten- der
Pilger von Piacenza
[Anonymus 6. Jh.]; Arkulf
[7./8. Jh.];Bernardus Monachus
(876);Burchard von Straßburg
(1175);Burchardus von Monte Sion
(1283/5);Wilhelm von Boldensele
(1334);Lorenz Egen
aus Augsburg (1385);Graf Philipp von Katzenellenbogen
(1433);Hans Tucher
(1479);Löwenstein
undWormser
(1561);Nützel
(1586) undFernberger
(1588);Michael Heberer
von Bretten (1585-1588);Nicolaus Schmidt
(1605-1611);Christian von Wallsdorff
(1660-1663)
Marianne O’Doherty, Felicitas Schmieder
(Hg.)
Travels and Mobilities in the Middle Ages
From the Atlantic to the Black Sea (International Medieval Research 21)
XLIII, 344 S. Turnhout, Brepols, 2015Friedman, John Block
Trade, travel and exploration in the Middle Ages. An encyclopedia.
New York [u.a.] 2000/2017: Routledge. xxxix, 715 S. [525–1492] Inhalt:
Sequence of Events; Kings, Popes and Rulers; Maps; The Encyclopedia; Bibliography; Register.Gassert, Michael
Kulturtransfer durch Fernhandelskaufleute
Stadt, Region und Fernhandel in der europäischen Geschichte: eine wirtschaftshistorische Untersuchung der Beziehungen zwischen wirtschaftlichen Vorgängen und kulturellen Entwicklungen anhand von Karten 12. bis 16. Jahrhundert.
377 S. Lüneburg. Diss., 2001. Frankfurt a.M. 2001: P. Lang. Anhang mit 78 Karten.Gregor, Helmut
Das Indienbild des Abendlandes bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. 126 S. Wien 1964: Universitat (Wiener Dissertationen aus dem Gebiete der Geschichte)Moraw, Peter
Unterwegssein im Spätmittelalter.
Berlin: Duncker & Humblot, 1985. Zeitschrift für historische Forschung. Beiheft 1. 108 S. Vier Vorträge, gehalten auf dem 35. Deutschen Historikerkongress:- Ludwig Schmugge: Die Pilger
- Jürgen Miethke: Die Studenten
- Knut Schulz: Die Pilger
- František Graus: Die Randständigen
Folker Reichert
Erfahrung der Welt
Reisen und Kulturbegegnung im späten Mittelalter.
314 S. Stuttgart 2001: Kohlhammer. Literatur S. 274 - 301Schmieder, Felicita
Europa und die Fremden
Die Mongolen im Urteil des Abendlandes vom 13. bis in das 15. Jahrhundert
Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittelalters 16, Sigmaringen 1994.Wilkinson, John
Jerusalem Pilgrimage, 1099-1185. London 1988Wolfzettel, Friedrich
Die Entdeckung des „Anderen“ aus dem Geist der Kreuzzüge.
Sigmaringen: J.Thorbecke Verlag, 1993 und in:Wolfzettel, Friedrich
Reiseberichte und mythische Struktur
romanistische Aufsätze 1983-2002.
Stuttgart: F. Steiner, 2003.
Seit dem 11. Jahrhundert
- Etwa seit der Jahrtausendwende wurde in China die schwimmende Kompassnadel zur Orientierung als »Südweiser« genutzt, Karten wurden gesüded gezeichnet.
Shen Kuo
(1031–1095 n. Chr.) beschrieb einen Kompass mit 24 Richtungen. Außerdem unterschied er den georgraphischen Norden vom magnetischen Norden der Kompassnadel (»Missweisung«) und verbesserte damit die Navigationsfähigkeiten auf See.- 1021 Die Wikinger errichten die erste europäische Siedlung auf dem amerikanischen Kontinent.
Nature, 2021; doi: 10.1038/s41586-021-03972-8 - 1033 Die Alpen gehören nun vollständig zum ottonischen Herrschaftsbereich, da ihnen nach dem Königreich Italien auch das Königreich Burgund zugefallen ist.
- 1096
Peter der Einsiedler
(um 1050 bis 1115) zog tausende Pilger an und führte sie auf dem „Volkskreuzzug“ nach Anatolien und in den Tod.
Pilgerfahrten
Durch Europa ans Ende der Welt: Jakobspilger & Jakobswege
- ab 997 Camino de Santiago, europäische Jakobswege
> Grab des Apostels Jakob; peregrinatio apostolorum
> Kap Finisterre, das »Ende der Welt« (lat. finis terra, port. Cabo fisterra) - Ab 1179 (?) das Heilige Compostelanische Jahr (spanisch Año Santo Compostelano, Año Santo Jacobeo), sicher seit dem 15. Jahrhundert mit verstärktem Pilgerstrom: 1428, 1434, 1445, 1479 - immer, wenn der Geburtstag (25. Juli) des Heiligen auf einen Sonntag fiel.
Luis Vázquez de Parga
etal.
Las peregrinaciones a Santiago de Compostela.
Madrid, 1948-49. Nachdruck 1998
T. 1. Introducción. Desarrollo de la peregrinación; los peregrinos. Organización de la peregrinación. Las consecuencias sociales y culturales de la peregrinación.
T. 2. Los caminos de Compostela.
T. 3. Apéndice, bibliografía (p. 167-194) índices y láminas.Plötz, Robert
Europäische Wege der Santiago-Pilgerfahrt.
232 S. Tübingen 1990/1993: G. Narr.
Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft 29. Sept. bis 2. Okt. 1988. Inhalt:- Klaus Herbers:
Via peregrinalis - Hermann Kellenbenz:
Das Strassensystem in Mitteleuropa, bes. während des Mittelalters und der frühen Neuzeit - André von Mandach:
Neues zum „Pilgerführer der Jakobswege“ - Fernando Lopez Alsina:
Die Entwicklung des Camino de Santiago in Kastilien und León (850-1050) - Dirk Aerts:
Aller à Compostelle en passant par les anciens Pays-Bas - Hedwig Röckelein, Gottfried Wendling:
Wege und Spuren der Santiago-Pilger im Oberrheintal - Paolo Caucci von Saucken:
La Via Francigena e gli itinerari italiani a Compostella - Franz-Heinz Hye:
Tirol und die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela - H.P. Schneider:
Das Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS und dessen Zusammenhang mit den Jakobswegen - Christian Krötzl:
Wege und Pilger aus Skandinavien nach Santiago de Compostela - Robert Plötz:
Pilger und Pilgerfahrt gestern und heute am Beispiel Santiago in Compostela
9. und 10. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 900
- Im westlichen Europa forderte das Reformkonzil in Aachen 816 von den Bischöfen die Stifte und Klöster mit einem Hospitium für pauperes und peregrini zu versehen, dem Pendant und Nachfolger des Xenodochiums.
- So findet sich auf dem Klosterplan von St. Gallen in der Schweiz 819 oder um 827/830 ein domus peregrinorum et pauperum Sign. Cod. Sang. 1092.
- Mappa mundi als Bezeichnung für Weltkarten ist ab 821 erstmals belegt (vorher: orbis terrarum descriptio) in einem Katalog des Klosters Reichenau: »mappa mundi in rot[ulis] II«
Patrick Gautier Dalché
Agrimensure et inventaire du monde. La fortune de «Mappa (Mundi)» au Moyen Âge
Collection de l'Institut des Sciences et Techniques de l'Antiquité Année 2006 993 S. 163-171
Ostrogorsky, Georg
Zum Reisebericht des Harun-ibn-Jahja.
Sbornik statej po archeologii i vizantinovedeniju 5 (1932) 251-257.
Harun Ibn Yahya geriet als Muslim in Kriegsgefangenschaft, lebte 880–913 in Konstantinopel und beschrieb die Stadt.A. Vasiliev
Harun-ibn-Yahya
and his description of Constantinople.
Seminarium Kondakovianum 5 (1932) 148–163.Paul M. Cobb
Der Kampf ums Paradies eine islamische Geschichte der Kreuzzüge.
428 S. Ill., Kt. Darmstadt 2015: von Zabern. Inhalt
Der amerikanische Historiker beschreibt die Zeit der Kreuzzüge auf der Basis arabischer Quellen, darunter auchHarun Ibn Yahya
, gefolgt vonal-Bakri
(1014–1094),al-Idrisi
(um 1100–1166)Mas’udi
(895–957),Khurradadhbih
(820–934),al-Istrakhri
(850–934),Ibrahim ibn Ya’qub
(912–966).
Ausführliche Rezension von:Sivri, Yücel
Zeitschrift für deutsches Altertum und Deutsche Literatur 144.4 (2015) 521–26. Online .
Perspektiven
Raum & Orientierung
Friedrich Heinrich Dieterici
Die arabische Anschauung der Welt und der Erde im 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung.
Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, N. F. 11 (1861) S. 40-57Gravier, Gabriel
Découverte de l'Amérique par les Normands au Xe siècle.
Rouen 1874: Esperance Cagniard, XXXIX, 252 S.Ibn Chordadhbeh
(um 820 - um 912) schrieb 847 das Kitāb al-Masālik wa l-Mamālik (= Buch der Wege und Länder), ein Itinerar mit Handelsrouten, Kurierstrecken und Poststationen der islamischen Welt zwischen Kaspischen Meer, europäischem Russland bis nach Nordwestafrika und Spanien, Digitalisat.Abou'l Qasîm Obaïd Allâh ibn Abd Allâh Ibn Khordadhbah
Le livre des routes et des provinces
übersetzt und hrsgg. von Charles Barbier de Meynard Pari: Impr. impériale, Journal Asiatique, 1865 Reprint 1990Khordadbekh, Ibn
Kniga putei i stran. 1986.
Al-Istachrī
(10. Jh.),Al-Balḫī
(† 934), Ibn Ḥawqal († nach 978)
Kitāb al-Masālik wa-l-mamālik كتاب المسالك والممالك [`Buch der Wege und Provinzen´].
[Die Bezeichnung Kitāb al-masālik wa-al-mamālik (KMMS) lässt sich als literarisches Genre auffasen, s. Pinto] Eine Dokumentation der islamischen Welt von von al-Andalus im Westen bis zur Region Sindh im Osten, aber keine Apodemik und kein praktischer Reiseführer. Das Buch sammelt sachliche Informationen ohne ideologische oder theologische Wertung. Die 21 Karten dienen als Informationsspeicher mit einer systematischen und farbcodierten Struktur. Online Inhalt:- Arabische Halbinsel: Diyār al-ʿArab
- Rotes Meer, Persischer Golf, Teile des Indischen Ozeans: Baḥr Fāris
- Westliches Libyen, Tunesien, Marokko, südliche Iberische Halbinsel: Diyār al-Maġrib
- Ägypten: Diyār Miṣr
- Syrien, Levante: Arḍ al-Šām
- Mittelmeer: Baḥr al-Rūm
- Mesopotamien, Nord-Irak zwischen Euphrat und Tigris: Arḍ al-Ǧazīra
- Süd-Irak: Al-ʿIrāq
- Chuzestan: Ḫūzistān
- Fars: Bilād Fārs
- Kerman: Bilād Kirmān
- Sindh: Bilād al-Sind
- Armenien, Aserbaidschan, Urmia-See: Armīniya wa-l-Rān wa-Aḏirbayǧān
- südlich des Kaspischen Meeres: Al-Ǧibāl
- zwischen Kaspischem Meer und Elburs-Gebirge: Al-Daylam
- Kaspisches Meer: Baḥr al-Ḫazar
- zwischen Chorasan und Fars: Mafāzat Ḫurāsān
- Sistan: Siǧistān
- Chorasan: Ḫurāsān
- Transoxanien: Mā Warāʾa al-Nahr
Der Blick von außen
Jestice, Phyllis G.
Imperial Ladies of the Ottonian Dynasty
women and Rule in Tenth-Century Germany.
XI, 300 Seiten, Cham : Palgrave Macmillan 2019
Heiratspolitik zwischen Brauweiler und ByzanzTogan, Ahmed Zeki Velidi
Ibn-Faḍlān's Reisebericht
XXXIV, 336, 45 S. [Leipzig, Brockhaus 1939] Reprint Franfurt am Main 1994: Institut für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften.
Aḥmad ibn Faḍlān ibn al-ʿAbbās ibn Rāšid ibn Ḥammād أحمد بن فضلان بن العباس بن راشد بن حماد (um 879–960) berichtet über eine Gesandtschaftsreise 921 - 922 desKalifen al-Muqtadir von Bagdad
zu den Wolgabulgaren.Jacob, Georg
Arabische Berichte von Gesandten an germanische Fürstenhöfe aus dem 9. und 10. Jahrhundert.
(= Quellen zur deutschen Volkskunde, 1) [V], 51 p. Berlin 1927: de Gruyter. Ins Deutsche übertragen und mit Fußnoten versehen von Georg Jacob.
Kapitel zu Bekrî, Qazwînî, Ibn Dihja, Laskaris Askaris
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Gereon Sievernich, Hendrik Budde
(Hg.)
Europa und der Orient 800 bis 1900.
Gütersloh/München 1989Eva R. Hoffman
Pathways of portability: Islamic and Christian interchange from the tenth to the twelfth century.
Art History, 24.1 (2001) 17–50Heribert Busse
Arabische Historiographie und Geographie.
In: Helmut Gätje (Hg.): Grundriß der Arabischen Philologie. Band II: Literaturwissenschaft. Wiesbaden 1987, S. 264–297.Nadja Danilenko
Picturing the Islamicate World. The Story of al-Istakhri’s Book of Routes and Realms.
Diss. Freie Universität Berlin (= Handbook of Oriental Studies 146). XIII, 301 S. Bibl., Index. Leiden 2021.
Ab dem 8. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
Mordek, Hubert
Von Paderborn nach Rom – der Weg der Kaiserkrönung.
in:Stiegemann Christoph
,Matthias Wemhoff
: Kunst und Kultur der Karolingerzeit.Karl der Grosse
und PapstLeo III.
in Paderborn. Mainz 1999: P. von Zabern. S. 47–54 in Band 3: Beiträge zum Katalog der Ausstellung.Klaus P. Todt
Die letzte Papstreise nach Byzanz: der Besuch Papst Konstantins I. in Konstantinopel im Jahre 711; zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Papstreisen.
Zeitschrift für Kirchengeschichte 113.1 (2002) 24-50.Engelbert, Pius
Papstreisen ins Frankenreich.
Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte 88.1/2 (1993) 77-113Schulze-Dörrlamm, Mechthild
Die Einwanderung von Angelsachsen ins Frankenreich aus archäologischer Sicht: zu den Spuren der „angelsächsischen Mission“ im ausgehenden 7. bis mittleren 9. Jahrhundert.
Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte (Band 158) VII, 130 S. Ill., Karten. Mainz 2022: Römisch-Germanisches Zentralmuseum RGZM. Inhalt
Mit Lebensdaten zu 70 Männern und 15 Frauen, Unterkapitel zu Reisenden bzw. Pilger und Fernhändlern.
Raum & Orientierung
- Mitte des 8. Jahrhunderts beschreibt
Papst Zacharias
im Liber pontificalis eine orbis terrarum descriptio an der Wand des Trikliniums vor dem Lateranschrein und meint damit eine Weltkarte, die erst im 9. Jahrhundert mappa mundi genannt werden wird: »… ubi et orbis terrarum descriptione depinxit atque diuersis uersiculis ornauit« 24).
Wikinger - Normannen - Waräger: Austrwegr & norðrvegr
Querverweise: Viking Expansion, Drengir, Skoggangsmen, Vargr, Waergenga, víðforla, landnama: Färöer, Island, Grönland, Vinland; Friesland, Frankreich, England, Normannisches Königreich, Kanalinseln, Sizilien
- Viking Expansion ab 793 25)
entlang der europäischen Küsten sowie transkontinental auf dem Austrwegr durch die Kiewer Rus bis zum Schwarzen Meer (Byzanz) und Kaspischem Meer (Daylam), siehe Karte - Drengir und vargr
Lið, leding, landevaern
Die skandinavischen »Drengir« drängte es in die Welt, sie suchten Ruhm und Ehre in der Ferne mittels Handel, Söldnertum, Raubzügen, Landnahme. Dutzende Runensteine sind Wikingern/Warägern gewidmet, die in der Fremde starben, die meisten im Byzantinischen Imperium.
Anthiaume, Abbé A.
Cartes marines, constructions navales, voyages de découvertes chez les Normands, 1500-1650
Paris 1916: E. Dumont. 2 Bde. XIV, 566, 597 S., Index.Anthiaume, Abbé A.
Évolution et enseignement de la science nautique en France et principalement chez les Normands.
Paris 1920: E. Dumont. 2 Bde. XVI, 452, 475 S.Beekman, Taylor Paul
;Wystan Hugh Auden
The Elder Edda : A Selection.
Translated from the Icelandic by Paul B. Taylor and W.h. Auden. Introduction by Peter H. Salus and Paul B. Taylor Notes by Peter H. Salus. 173 S. London 1969: Faber and Faber.Enterline, James Robert
Erikson, Eskimos & [and] Columbus. Medieval European Knowledge of America.
XX, 342 S. Karten, Faksimile. Baltimore etc 2002: Johns Hopkins Univ. Press.Fischer, Joseph
The Discoveries of the Norsemen in America with Special Relation to Their Early Cartographical Representation.
XXIV, 130 S. [1903] Reprint New York 1970: B. Franklin.Foote, Peter
;David M Wilson
The Viking Achievement : The Society and Culture of Early Medieval Scandinavia.
[New ed.] with supplement ed. XXV, 481, [3] S. 28 Tafeln. London 1980: Sidgwick and Jackson.Knud Hannestad
(Hg.)
Varangian problems … Report on the first international symposium on the theme „The eastern connections of the Nordic peoples in the Viking period and Early Middle Ages“, Moesgaard, University of Aarhus, 7th-11th October 1968.
Copenhagen 1970: Munksgaard. University of Aarhus 7th-11th October 1968Haskins, Charles Homer
The Normans in European history.
VIII, 258 S. New York 1959: Frederick UngarLethbridge, Thomas Charles
Herdsmen and Hermits. Celtic Seafarers in the Northern Seas.
Foreword by T.d. Kendrick. XIX, 146 S. Cambridge 1950: Bowes and Bowes.Morison, Samuel Eliot
The Great Explorers. The European Discovery of America.
XXV, 752 S. Oxford 1986: Oxford Univ. Press.Olson , Julius E.
;Edward Galord Bourne
The Northmen, Columbus and Cabot, 985–1503.
XV, 443 S. 2 Faltkarten, Faksimile New York 1906: C. Scribner's Sons. OnlineSawyer, Peter H.
The Oxford Illustrated History of the Vikings.
XV, 298 S. 24 Tafeln. Oxford 2001: Oxford University Press. Beiträge von 12 Wissenschaftlern präsentieren den Forschungsstand.Sawyer, Birgit
The Viking-age rune stones
Custom and commemoration in early medieval Scandinavia.
276 S. Oxford 2008: Oxford University Press.
Der erste Versuch 2.300 der rund 3.000 Runensteine in ihrer Gesamtheit zu erfassen, darunter in Kapitel 9 Travellers.Scheel, Roland
Jenseits der »Warägergarde«
Skandinavien zwischen Byzanz und dem Westen.
in: Skandinavien und Byzanz 2 Bde. 803 S., 812/1343 S., Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht 2015, S. 153-170.Sjovold, Thorleif
The Oseberg Find, and other Viking Ship Finds.
80, [3] S. Oslo 1976 [1957] Universitats OldsaksamlingWaßenhoven, Dominik
Skandinavier unterwegs in Europa (1000 - 1250)
Untersuchungen zu Mobilität und Kulturtransfer auf prosopographischer Grundlage. Erlangen-Nürnberg, Univ., Diss. 2005. 460 S. Berlin 2006: Akad.-Verl. Literaturverz. S. 371-415
Eine Zusammenstellung von 855 Personen aus Skandinavien, die durch Europa reisten mit 617 Reisen und einem Biogramm zu jeder Person. Die dabei gefundenen Wege und Stationen der Reisenden werden einem Itinerar des isländischen MönchsNikulás von Munkathverá
zugeordnet, der um 1150 nach Rom und Jerusalem reiste. Als Fallbeispiel zum Kulturtransfer wurde ErzbischofØystein Erlendsson
ausgewählt.
Vom **norðrvegr, dem »Weg nach Norden«**, in den Westen
Erik „der Rote“ Thorvaldsson
(um 950 - 1005)Power, Rosemary
„Magnus Barelegs' [1073-1103] Expeditions to the West“.
The Scottish Historical Review. 65 (180) 1986: 107-132.Mykland, Knut, Per Sveaas Andersen
Samlingen av Norge og kristningen av landet 800-1130.
Handbok i Norges historie. Bd 2. Bergen 1977: Univ.-forl.Mohr, Lutz, Robert Liese
Wikinger zwischen Pommern und Polarkreis
Sagas oder Wahrheit.
321 S. Horn-Bad Meinberg 2000: Leo-Verl.Manfred Schnell
Wikinger am Wegesrand.
Historische Plätze der europäischen Wikingerzeit in Deutschland, Dänemark und Südschweden.
BoD Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7431-2471-4
Wikinger in Nordamerika 875 bis nach 1021 via Färöer, Island, Grönland
Gunnbjörn Úlfsson
sichtete um 875 als Erster die Gunnbjarnarsker (Gunbjörnsschären) an der grönländischen Küste.Bjarni Herjúlfsson
sichtete 986 als Erster „bewaldete Hügel im Westen“ auf dem nordamerikanischen Festland.Leif Eriksson
betrat als erster Europäer um das Jahr 1000 das amerikanische Festland.Thorvald Eriksson
begegnete amerikanischen Ureinwohnern (Skraelinger).Thorfinn Karlsefni
gründete 1021 als Erster eine Siedlung in Vinland.- Zwischen 1360 und 1460 zogen sich die Wikinger aus Grönland zurück, klimatische Gründe waren jedoch nicht die Ursache 26).
- Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum um 1070/1080
- Die Vinland-Sagas berichten von den Entdeckungsfahrten der skandinavischen Bewohner Grönlands (Grænlendingar) zu den Küstenabschnitten von Helluland, Markland und Vinland auf dem amerikanischen Kontinent:
- Grænlendinga saga
- Grænlendinga þáttr (=Einars þáttr Sokkasonar af Grænlandi) im Flateyjarbók
- Eiríks saga rauða
- Vinland-Karte (umstritten)
- Landnámabók:
- Sturlubók von Sturla Þórðarson
- Hauksbók von Haukr Erlendsson
- Melabók
- Skarðsárbók
- Þórðarbók
Enterline, James R.
Viking America: The Norse Crossings and Their Legacy.
Doubleday 1972
Waräger auf dem austrvegr, der »Weg nach Osten«
D'Amato, Raffaele, Giuseppe Rava
The Varangian Guard 988-1453
48 S. Oxford 2010: Osprey.- Varangian problems
Report on the first international symposium on the theme „The eastern connections of the Nordic peoples in the Viking period and Early Middle Ages“, Moesgaard, University of Aarhus, 7th-11th October 1968. Hg. Knud Hannestad u.a. 216 S. Copenhagen 1970: Munksgaard. Hilda Roderick Ellis Davidson
The Viking road to Byzantium.
London 1976: George Allen & Unwin.
Rez. von Richard Perkins in: Saga-Book 19 (1974) 485-488Ebel, Else
Die Waräger
Ausgewählte Texte zu den Fahrten der Wikinger nach Vorderasien.
108 S. Tübingen 1978: Niemeyer. Glossar 30 S.Heller, Klaus
Die Normannen in Osteuropa.
Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen. Reihe 1, 195
Berlin 1993: Duncker & Humblot.Noonan, Thomas S.
The Dnieper Trade Route in Kievan Russia (900-1240 A.D.)
Diss. Indiana University, 1965Riant, Paul Edouard Didier
Expeditions et pelerinages des Scandinaves en Terre Sainte au temps des croisades.
Paris, 1865 (XIII, 448 S.) & 1869 (LXXVI S.)Wikander, Stig
Araber, vikingar, väringar.
103 S. [Nyhamnsläge]: Svenska Humanistiska Förbundet 1978, 90
Wikinger auf dem Weg ins Heilige Land
- 1155: Das Leiðarvisir von
Nikúlas Bergsson
(?-1259), Pilger & Abt, zeigt das Wegenetz der Pilger zwischen Skandinavien, Rom und Jerusalem.Eriksen, Stefka G.
\ Physical and Spiritual Travel across the Christian Storyworld.
Leiðarvísir, an Old Norse Itinerary to Jerusalem.
S. 219-243 in: Kristin B. Aavitsland, Line M. Bonde: Tracing the Jerusalem Code. Band 1 The Holy City : Christian cultures in Medieval Scandinavia (ca. 1100-1536) Berlin Boston De Gruyter 2020Gelsinger, B. E.
The Mediterranean Voyage of a Twelfth-Century Icelander.
The Mariner's Mirror, 58.2 (1972) 155–165. doi:10.1080/00253359.1972.10658648Hill, Joyce
From Rome to Jerusalem. An Icelandic Itinerary of the Mid-Twelfth Century.
In: The Harvard Theological Review 76.2 (1983) 175–203.Holtzhauer, Sebastian
(2016). Einleitung zum Itinerar des Abtes Nikulás Bergsson. Onlineangebot mit Karte der Reiseroute, Originaltext, Übersetzung, Einleitung. In: Von Island Nach Jerusalem - Eine annotierte Webedition des Itinerars des Abtes Nikulás. NBN .Waßenhoven, Dominik
»Dort ist die Mitte der Welt«. Ein isländischer Pilgerführer des 12. Jahrhunderts.
In: Gestiftete Zukunft im mittelalterlichen Europa. Festschrift für Michael Borgolte zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Wolfgang Huschner und Frank Rexroth. Berlin 2008, S. 29–61.Shafer, John Douglas
Journeys to Rome and Jerusalem in Old Norse-Icelandic Sagas.
In: Linguistica e Filologia 31 (2011) 7–35.
Ab dem 5. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- 540 verpflichtete die Benediktinerregel 58 (lat. regula Benedicti) des
Benedikt von Nursia
die Mönche zur Beständigkeit, also Seßhaftigkeit (stabilitas loci) durch Bindung an ein bestimmtes Kloster. - 565 Der Dichter V
enantius Fortunatus
, später Bischof von Poitiers, reiste von Ravenna nacH Trier und beschrieb seine Fahrt in Gedichtform. Darin wird der Name Bavaria erstmals erwähnt, auch wird erstmals eine Alpenüberquerung geschildert. Goffart, Walter
Foreigners in the Histories ofGregory of Tours
[etwa 538 bis 594].
Florilegium. 4.1 (1982) 80-99.
Zusammenfassung eines Kolloqiums an der Universität Toronto: »Travellers, Traders and Foreigners: The Mediaeval View of the Outsider [lat. extraneus].«- Ab dem 7. Jahrhundert war es vorbei mit dem gemeinsamen mare nostrum, denn durch die Ausbreitung des Islam wurde das westliche Mittelmeer für die christliche Seefahrt zunehmend unbefahrbar, da sie nicht einmal mehr eine Planke auf dem Meer treiben lassen konnten, wie
Ibn Khaldun
sagte 27). Vorbei war es auch mit den massenhaften Pilgerströmen, die über Byzanz zu den heiligen Stätten im Raum Libanon-Syrien strömten.Vicky Foskolou
Eine Reise zu den Wallfahrtsstätten des östlichen Mittelmeerraums: „Souvenirs“, Bräuche und Mentalität des Wallfahrtswesens. Peregrinations: Journal of Medieval Art and Architecture 2,2 (2018): 1-33.Maraval Pierre
The Earliest Phase of Christian Pilgrimage in the Near East (before the 7th Century).
Dumbarton Oaks Publications DOP 56 (2002) 63-73
Ioannis Dimitroukas
The trip of the Great Persian Embassies to Byzantium during the reign of Justinian I (527-565) and its logistics.
Byzantina Συμμεικτα 18 (2008) 171–184 DOI
Hauptquellen sind die Kapitel 89–90 des ersten Buches von De cerimoniis, das fürKonstantin VII. Porphyrogenitus
(913–959) verfasst wurde, das sich wiederum wörtlich aus dem verlorenen Handbuch Über die politische Lage des römischen DiplomatenPetrus Patricius
(ca. 500–565) speist. Dieser wiederum gab einen offiziellen Bericht des persischen GesandtenIesdekos
oder Isdigusnas (nach Procopius) oderJesdegusnaph Zikh
(nach Menander Protector, † nach 582) über eine von drei diplomatischen Missionen nach Byzanz wieder (zwischen 547 und 557). Die vorliegende Arbeit analysiert die Logistik der persischen Gesandtschaftsreise, also Reiseroute und -dauer, Kosten, Transport, Unterkunft usw.- Vaganten erscheinen ab dem 5./6. Jahrhundert als umherziehende Geistliche (lat. clerici vagi, engl. peripatetic ecclesiastics) in vielen Formulierungen und Schreibformen, als Wanderbischöfe episcopi vagantes und Presbyteri vagantes.
Iroschottische / Angelsächsische Mission
- Wandermönche im Christentum
Die »Iroschottische Mission« im 6./7. Jahrhundert in der Tradition der Apostel führte zu rund 300 Klostergründungen. > apostolischer ReiseromanPatrick
(385–461), Sohn des Calpurnis, missionierte in IrlandColumban
von Iona (521–597) missionierte in SchottlandColumban
von Luxeuil ( bis 615) missionierte im fränkischen Reich zusammen mit Gallus, Domoal, Comininus, Eunocus und EquonanusGallus
(um 550–620/640), Abt zu St. GallenEustasius
(* um 560 - 629), Abt zu Luxeuil, missionierte in BayernLandelin
von Ettenheimmünster (bis 640) missionierte in der OrtenauFursa
(bis 649) und sein BruderFoillan
(bis etwa 655/6) missionierten im Raum Frankreich/Belgien.Ingbert
(bis 650) missionierte im SaarlandTrudpert
(bis 653) missionierte im BreisgauBonifatius
(673 bis 755) missionierte bei den FriesenDisibod
(bis 700) missionierte an der NaheWillibrord
(~658-739) missionierte bei den FriesenVirgil
(Ferghil) (700-784) »Geometer« wegen seiner geographischen Kenntnisse 28), wurde Bischof von Salzburg.
Rudolf Leeb
Der Missionsgedanke im frühen Mittelalter.
Untersuchungen zu Missionsmotivation und universalmissionarischem Gedanken bisBonifatius
.
Habilitationsschrift Universität Wien 1995.Meyer-Sickendiek, Ingeborg
Gottes gelehrte Vaganten
Auf den Spuren der irischen Mission und Kultur in Europa.
300 S., Stuttgart 1980: Seewald.Peter R. Müller
Columbans
Revolution.
Wie irische Mönche Mitteleuropa mit dem Evangelium erreichten und was wir von ihnen lernen können. 94 S. Schwarzenfeld 2008.Stephanie Neuhofer
Die iroschottische Mission auf dem Kontinent.
Diplomarbeit bei Prof. Dr. Andreas Schwarcz, Universität Wien 2013Klaus Fitschen
Wie die Deutschen Christen wurden. Geschichte der Mission.
159 S., zahlr.Farbabb., Berlin 2016: Palm Inhalt
Reisekönige
- Das Reisekönigtum
(engl. itinerant court, lat. corte itinerante) der fränkischen Könige ab dem 5. Jahrhundert
Umritte mit Gefolge (100 - 400 Personen), Pfalzen auf Krongütern, Itinerare, auch in Irland, England, Frankreich, Burgund, Spanien, Skandinavien (veizla), Russland (poliudija). Bernhardt, J. W.
Itinerant kingship and royal monasteries in early medieval Germany. c. 936 - 1075.
(=Cambridge Studies in Medieval Life and Thought, 21) XIX, [1], 376, [6] S. Ill. Cambridge 2006Casper Ehlers
/Holger Grewe
(Hg.)
Mittelalterliche Paläste und die Reisewege der Kaiser. Neue Entdeckungen in den Orten der Macht an Rhein und Main.
184 S. Oppenheim am Rhein 2020 InhaltPierre Fütterer
Wege und Herrschaft. Untersuchungen zu Raumerschließung und Raumerfassung in Ostsachsen und Thüringen im 10. und 11. Jahrhundert.
(= Palatium. Studien zur Pfalzenforschung in Sachsen-Anhalt, 2) Teil 1 & 2, 591, 520 S., CD-ROM Bibl. S. 256-356, Regensburg 2016: Schnell + Steiner. .Ludwig, Friedrich Franz Albert
Untersuchungen über die Reise- und Marschgeschwindigkeit im XII. und XIII. Jahrhundert.
I. Die Itinerare der deutschen Könige und Kaiser, der französischen Könige und der Päpste, VIII, 99 S., Diss. Berlin 1897: Hofbuchdruckerei von E.S. Mittler und Sohn.Hans Conrad Peyer
Das Reisekönigtum des Mittelalters.
In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 51, 1964, S. 1–21 (online). Mit Beispielen für alle europäischen Länder, auch für Afrika und Südsee, jedoch nicht für Asien und Arabien.Reinke, Martina
Die Reisegeschwindigkeit des deutschen Königshofes im 11. und 12. Jahrhundert nördlich der Alpen.
In: Blätter für deutsche Landesgeschichte 128 (1987) 225–251Rigotti, Daniel
Das merowingische Reisekönigtum nach den fränkischen Quellen.
Lic. phil. Universiẗat Zürich, 1999Bernd Schütte
Das Reisekönigtum im ostfränkisch-deutschen Mittelalter.
S. 74-81 in: Fikentscher, Rüdiger: Reisekulturen in Europa. Halle (Saale) Mitteldt. Verl. 2015Stretton, Grace
The travelling household in the Middle Ages.
In: The Journal of the British Archaeological Association, new series, vol 40, 1935 London.
Rudolf Schieffer
Von Ort zu Ort.
Aufgaben und Ergebnisse der Erforschung ambulanter Herrschaftspraxis.
In: Caspar Ehlers (Hrsg.): Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, S. 11–23.Andrea Stieldorf
Reiseherrschaft und Residenz im frühen und hohen Mittelalter.
Historisches Jahrbuch 129 (2009) 147-178.Torben Tschiedel
Herrschaft vom Pferderücken – Reisekönigtum zur Zeit Heinrichs IV.
in: Mittelalter Digital 2, 1 (2021) 12-31. Online
Auzépy, Marie-France
Les déplacements de l'empereur dans la ville et ses environs (VIIIe-Xe siècles)
S. 359-366 In: Mango, Cyril A.; Dagron, Gilbert (Hg.): Constantinople and its hinterland: papers from the Twenty-Seventh Spring Symposium of Byzantine Studies, Oxford, April 1993 . Aldershot [u.a.] 1995
Perspektiven
Raum & Orientierung
Otto Prinz
(Hrsg.)
Die Kosmographie des Aethicus [=Aethicus Ister].
Monumenta Germaniae Historica Band 14, München 1993
Eine im 7./8. Jahrhundert zusammengestellte Weltbeschreibung ohne eigenes Erleben (daher auch »Reiseroman«), falsch demHieronymus
zugeschrieben. Der Autor muss vielsprachig gewesen sein mit Zugang zu zahlreichen Quellen. Manche vermuten einen Autor iro-schottischer Herkunft, andere eine Herkunft aus Istrien oder Rumänien.G. Hays
'Important if True': Lucan's Orpheus and Aethicus Ister'
in: Notes and Queries, (2010) [contra the interpretation by R. Pollard „'Lucan' and 'Aethicus Ister'“, Notes and Queries, 53 (2006), pp. 7-10].
Isidor von Sevilla
(ca. 560 bis 636) sammelte das zu seiner Zeit noch fassbare antike Wissen zusammen in den 20 Büchern seiner Etymologiae (sive origines); darin handelt Libri IX de linguis, gentibus, regnis, militia, civibus, affinitatibus, also von Reichen, Ländern, Völkern, Sprachen, basierend auf dem Wissen vonAugustinus
,Ambrosius
,Jerome
,Servius
,Plinius
,Solinus
; Libri XIV: de terra et partibus enthält eine T-O-Karte der Welt, also die drei Landmassen von Asia, Africa, Europa im Kreis (orbis) um die T-förmigen Wassermassen von Mittelmeer und Rotem Meer/Indischem Ozean. Dieses Werk wurde zwischen 1472 und 1530 zehnmal gedruckt.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Halfond, G.I.
Transportation, Communication, and the Movement of Peoples in the Frankish Kingdom, ca. 500–900 C.E.
History Compass 7 (2009) 1554-1569. https://doi.org/10.1111/j.1478-0542.2009.00644.xNorbert Ohler
Reisen im Mittelalter.
Düsseldorf 1993/2004: Artemis & Winkler.
Der Zeitraum von 406 (Die Vandalen überqueren den Rhein) bis 1521, Magellans Weltumsegelung.Postel, Verena
Die Ursprünge Europas
Migration und Integration im frühen Mittelalter.
296 S. Stuttgart: W. Kohlhammer, 2004.Uelsberg, Gabriele; David Abulafia
Europa in Bewegung. Lebenswelten im Mittelalter.
Darmstadt wbg Theiss 2018. Begleitbuch zur Ausstellung 'Europa in Bewegung', LVR-LandesMuseum Bonn, 5.11.2018-25.08.2019, 208 S. 28 Beiträge u.a. zu Reisenden im Zeitraum 300 - 1000:- Oomkes, Robin:
Abul Abbas
: Der Elefant Karls des Großen, 28-29
[Der erste Elefant nördlich der Alpen, † 810]
Hack, Achim Thomas: Abul Abaz. Zur Biographie eines Elefanten. Stuttgart 2014: Steiner, Franz - ders.:
Martin von Tours
: Soldat Christi, 102-103 - ders.:
Kaiserin Helena
[um 249-330]: Die Christianisierung des Römischen Reiches, 126-127
Fortner, Sandra, Andrea Rottloff: Auf den Spuren derKaiserin Helena
: Römische Aristokratinnen pilgern ins Heilige Land. Erfurt 2000: A. Sutton. - ders.:
Olympiodoros von Theben
[um 370 - nach 425]: Der Diplomat mit dem Papagei, 160-161 - Montilla Torres, Irene:
Chasdai Ibn Schaprut
[um 915 - um 970]: Ein jüdischer Gelehrter am Kalifenhof, 64-65 - Toplak, Matthias:
Ahmad Ibn Fadlans
[10. Jh.] „Rusaka“: Reisebericht eines arabischen Diplomaten, 94–95 - Alcázar Hernández, Eva María:
Sigrich der Ernste
[† 994]: Erzbischof in gefährlichen Zeiten, 148-149
Beschrieb als Erster die Via Francigena von Canterbury nach Rom. - Toplak, Matthias:
Zwischen Nordatlantik und Schwarzem Meer: Wikingerzeit und Kiewer Rus, 86–93 - Mostert, Marco:
Wissen, Gelehrsamkeit und Wissenschaft in Europa (300–1000), 162–171 - ders.:
Ottar
[fra Hålogaland, um 890]: Europa wächst zusammen, 172–173
[Ottar erwähnte als Erster Norwegen und Dänemark und beschrieb eine Schiffreise bis zur Halbinsel Kola.]
Drews, Wolfram
Migrants and Minorities in Merovingian Gaul.
The Oxford Handbook of the Merovingian World (2020): 117–138
peregrinatio religiosa, Scholaren, Juden
Zwischen Mittelalter und Antike
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- 398 trug das Konzil von Karthago den Bischöfen auf, Fürsorgepflicht für Fremde zu übernehmen. Dazu sollten auch Fremdenhäuser (gr. Xenodochium) errrichtet werden. Im oströmischen Raum bestanden zahlreiche Xenodochien bis ins 8. Jahrhundert, im weströmischen Reich gab es sie kaum.
Pilgerfahrten
Orakel & Opferstätten
Elsner, Jaś
Pilgrimage in Graeco-Roman & early Christian antiquity: Seeing the gods.
XVII, 513 S., Tagungsband Oxford 2010: Oxford Univ. Press.
Pilgerpraktiken im Übergang von der griechisch-römischen Antike zum frühen Christentum, von der Reise zum Orakel auf der Suche nach Heil zur Pilgerfahrt auf der Suche nach Erlösung, von lokalen Opferstätten zu Fernreisen. Inhalt u.a.:- Hiketai and Theoroi at Epidaurus
- Pilgrimage to the Oracle of Apollo at Delphi
- Pilgrimage and Greek Religion: Sacred and Secular in the Pagan Polis
- Downstream to the Cat-Goddess:
Herodotus
on Egyptian Pilgrimage Mucianus
and a touch of the Miraculous: Pilgrimage and Tourism in Roman Asia Minor- A Journey to the End of the World
- Pilgrims and Ethnographers: In Search of the Syrian Goddess
- Divine and Human Feet: Records of Pilgrims Honouring Isis
Rabbi Aqiba
[=Akiba, um 50/55 - 135] vomes to Rome: A Jewish Pilgrimage in Reverse- Urban Shrine and Rural Saint in Fifth-Century Alexandria
Dillon, Matthew
Pilgrims and Pilgrimage in Ancient Greece. Dissertation 1997. XIX, 308 S. London 2012: Routledge. Inhalt.
Gegenstand der Untersuchung sind die Heiligtümer von Delphi, Epidauros, Olympia, das Orakel von Didyma in Kleinasien und die Feste am Isthmus von Korinth. Dargelegt werden die Reisearten zu den Stätten, die Kommunikation zwischen den Pilgern, die Rolle der weiblichen Pilgerin sowie die religiösen und rituellen Praktiken selbst, schließlich die Organisation der Pilgerstätten.
Peregrinatio in terram sanctam
Donner, Herbert
Pilgerfahrt ins Heilige Land
Die ältesten Berichte christlicher Palästinapilger (4. - 7. Jahrhundert)
Stuttgart 2011: Verl. Kath. BibelwerkEusebius von Caesarea
(260/65–339/40)Anonymus Burdigalensis
(Pilger aus Bordeaux) um 333/4,
Verfasser des Itinerarium Burdigalense (=Itinerarium Hierosolymitanum)Egeria
[auch Aetheria; zuerst missgedeutet alsSilvia Aquitania
],
Itinerarium Egeriae, Peregrinatio Aetheriae 381 - 384- Sophronius Eusebius
Hieronymus
(347-420)
reiste 386-420 durch das Heilige Land. Theodosius
pilgerte zwischen 518 und 530 zum Heiligen Land.- Der
Anonymus von Piacenza
pilgerte in den 570er Jahren durch das Heilige Land. - Um 635 etabliert sich der Islam als dritte monotheistische Religion im Heiligen Land.
Arculf
, ein fränkischer Bischof,
strandete zwischen 670 und 680 auf der Rückfahrt aus dem Heiligen Land an der irischen Küste; seinen Bericht De locis sanctis veröffentlichte der AbtAdamnanus
(Adamnani de locis sanctis libri tres).Sigurd I.
, Sigurðr Jórsalafari, der Jerusalemfahrer (um 1090 - 1130),
König von Norwegen und der Isle of ManSæwulf
, ein angelsächsischer Pilger,
besuchte um 1102 das Heilige Land und berichtete davon in Relatio de peregrinatione Saewulfi ad Hierosolymam et Terram Sanctam.Johannes von Würzburg
reiste zwischen 1160 und 1170 durch das Heilige Land.Röhricht, Reinhold
Antonius de Cremona
, Itinerarium Ad Sepulerum Domini (1327, 1330)
Zeitschrift Des Deutschen Palästina-Vereins (1878-1945). 13 (1890): 153-174. Online
Der Minoritenmönch reiste zwei Mal von Famagusta ins Heilige Land, einmal bis Ägypten.Mats Homann
Spirituelles Erleben im Angesicht der heyden.
Die Wahrnehmung des Heiligen Landes und seiner muslimischen Umwelt in der
Peregrinatio in terram sanctam 29)Bernhards von Breydenbach
[um 1440 - 1497] und im SchleiertüchleinHermanns von Sachsenheim
[ 1366 /1369 - 1458]
in: Sarnowsky, Jürgen: Wahrnehmung und Realität. Vorstellungswelten des 12. bis 17. Jahrhunderts Göttingen V&R unipress 2018, 213-244Felix Fabri
(um 1438 - 1502)
Reichert, Folker
u.a. (Hg.)
Die Welt des Frater Felix Fabri.
Reisen ins Heilige Land 1480 und 1483/84 .
VI, 286 S., Weißenhorn 2018: Anton H. Konrad
mit zahlreichen Beiträgen sowie Personen-, Orts- und SachregisterBeebe, Kathryne
Pilgrim and preacher
the audiences and observant spirituality ofFriar Felix Fabri
(1437/8-1502).
Oxford 2014: Oxford University Press.Wilkinson, John
Jerusalem Pilgrims before the Crusades.
Warminster 1977.
Despoina Ariantzi
Römische Aristokratinnen als Pilgerinnen und Stifterinnen im Heiligen Land (4.-5. Jahrhundert).
S. 231–241 in: Ariantzi, Despoina; Eichner, Ina (Hg.): Für Seelenheil und Lebensglück: Das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln, Heidelberg 2019 : Propylaeum. (Byzanz zwischen Orient und Okzident, Band 10). Tagungsband (Für Seelenheil und Lebensglück. Das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln = For the Sake of Salvation and Happiness), Mainz 01.–04.12.2015. OnlineSchulz, Ilse
Frauen und Pilgerinnen im Werk vonFelix Fabri
1441–1502.
Begegnungen im Abend- und im Morgenland.
72 S. [Ostfildern] : Süddt. Verl.-Ges. Ulm im Thorbecke-Verl., 2007.- Das Leben der heiligen Melania (Vita Melaniae) (†439) wurde um 450 in Palästina verfaßt und ist in einer lateinischen und einer griechischen Fassung überliefert.
Wittern, Susanne
Die Lateinische Vita Melaniae Iunioris.
S. 44–61 in: Frauen, Heiligkeit und Macht. Stuttgart 1994: J.B. Metzler. DOIAlciati, Roberto
;Mariachiara Giorda
Possessions and asceticism: Melania the Younger and her slow way to Jerusalem.
Zeitschrift für antikes Christentum 14.2 (2010) 425-444. DOI
Perspektiven
Raum & Orientierung
- Die Mosaikkarte von Madaba (ca. 542 bis 570) zeigt Pilgerstätten im Heiligen Land, zwischen Libanon und Nildelta.
Klaus Geus
,Michael Rathmann
(Hrsg.)
Vermessung der Oikumene. (Topoi. Berlin Studies of the Ancient World, Vol. 14.) 400 S., 1 Faltkarte, 50 s/w-Ill., 90 Farbill. Berlin/Boston 2013: de Gruyter. Online. Tagungsband u.a. mit Beiträgen zur technischen Vermessung (s. Bematisten), Verknüpfung des Wissens (s. Apodemiken), Kartographie, Weltbild, Weltanschauung und Orientierung (s. Wegfindung):- Alexander V. Podossinov
Oben und unten. Begriffe der Raumorientierung in antiken Texten - Konstantin Boshnakov
The „Sacred Counsel“: On some features of the Periegesis, Periodos, and their originators - Serena Bianchetti
Il valore del racconto di viaggio nell’opera geografica diEratostene
- Johannes Engels
Kulturgeographie im Hellenismus:
Die Rezeption desEratosthenes
undPoseidonios
durchStrabon
in den Geographika - Silvia Panichi
Dall’India all’Iberia:Artemidoro di Efeso
misura l’ecumene - Anne Kolb
Die Erfassung und Vermessung der Welt bei den Römern - Klaus Grewe
Streckenmessung im antiken Aquädukt- und Straßenbau - Richard J. A. Talbert
Worldview reflected in Roman military diplomas - Klaus Geus, Irina Tupikova
Anmerkungen zur Geschichte der Erdmessung im Altertum - Michael Rathmann
The Tabula Peutingeriana in the mirror of ancient cartography. Aspects of a reappraisal - Jan Stenger
Eusebios’ Erfassung des Heiligen Landes.
Die Evidenz des Raumes im Onomastikon der biblischen Ortsnamen - Ulrich Huttner
Mit den Heiligen unterwegs in Kleinasien. Distanzmessungen in hagiographischen Texten - Silke Diederich
Oikumene im Wandel –Isidor von Sevilla
- Kurt Guckelsberger, Florian Mittenhuber
Überlegungen zur Kosmographie des anonymenGeographen von Ravenna
- Francis Breyer
Punt und die Seefahrer. Zum Nutzen von Logbüchern in der Punt-Diskussion - Wolfgang Crom
Von Impulsen, Kontinuitäten und Brüchen in der Kartengeschichte
Almagia, Roberto
Intorno alla piu antica cartografia nautica catalana.
Bolletino della Societa Geografica Italiana. Roma, ser. VIII, X (1945) 20-27.Anthiaume, Abbé A.
Les Cartes géographiques et principalement les cartes marines dans l'Antiquité et au Moyen-Age.
Comité des travaux historiques et scientifiques. Bulletin de géographie historique et descriptive. Paris, 1912, Bd. XXVI, S. 355–443.Bellio, Vittore
Notizia delle piu antiche carte geografiche che si trovano in Italia riguardenti l'America.
Roma, Auspice il Ministero della Pubblica Istruzione, 1892. 125 S.Caraci, Giuseppe
Di alcune antiche carte nautiche olandesi recentemente ritrovate.
Universo. Firenze, VI.10 (1925) 795-827Caraci, Giuseppe
Note di metodo e dati di fatta a proposito di antiche carte portoghesi.
Rivista geografica italiana. Roma, XLII, fasc. 4-6 (1935) 57-76.Santarem, Manuel Francisco
Estudios de Cartographia Antiga…
Lisboa 1919–1920: A. Lamas. 2 Bde. CCLVIII, 260 S., 319 S.Uhden, Richard
Die antiken Grundlagen der mittelalterlichen Seekarten.
Imago Mundi. 1935 Bd. 1, 1-21.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Beazley, C. Raymond
The Dawn of Modern Geography.
XVI, 538, XIX, 651 S. London 1897-1906: J. Murray. 3 Bde.
1. A history of exploration and geographical science from the conversion of the Roman empire A.D. 900, with an account of the achievement and writings of the Christian, Arab, and Chinese travellers and students.
2. A history of exploration and geographical science from the close of the 9. to the middle of the 13. century (c. A.D. 900-1260).
3. A history of exploration and geographical science from the middle of the 13. to the early years of the 15. century (c. A.D. 1260-1420)Friedrich Hirth
China and the Roman. Orient researched into their ancient and mediaeval relations as represented in old Chinese records.
XVI, 330 S. Leigzig 1885: G. HirthKlein, Richard
Die Entwicklung der christlichen Palästinawallfahrt in konstantinischer Zeit.
Römische Quartalschrift Für Christliche Altertumskunde Und Kirchengeschichte.\\Im Auftr. d. Priesterkollegs am Campo Santo Teutonico in Rom und d. Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft Hrsg. 85 (1990) 145-181.Lahrkamp, Helmut
Mittelalterliche Jerusalemfahrten und Orientreisen westfälischer Pilger und Kreuzritter
Westfälische Zeitschrift / Hrsg. Vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens. 106 (1956) 269-346.Dietz, Maribel
Wandering Monks, Virgins, and Pilgrims
Ascetic Travel in the Mediterranean World, A.D. 300–800.
University Park, Pa: Pennsylvania State University Press, 2005.
Mit einem Kapitel über die frühesten iberischen PilgerEgeria
,Orosius
,Bachiarius
, und einem Schwerpunkt auf der iberischen Halbinsel und in der frühen islamischen Periode.Soler, Joëlle
Écritures du voyage.
Héritages et inventions dans la littérature latine tardive.
Thèse de doctorat, Études Latines, Paris 4, 2001. 444 S. Paris 2005: Institut d'études augustiniennes.
Nordeuropa in antiker Zeit
Völkerwanderung
»Völkerwanderung« im engeren Sinne als Migration vorwiegend germanischer Völker zwischen 375/376 (Einfall der Hunnen aus dem Osten) bis 568 (Einfall der Langobarden in Italien).
- 406/07 Rheinübergang der Goten bis Aquitanien und der Vandalen bis Nordafrika
Halsall, Guy
Barbarian Migrations and the Roman West 376-568
591 S. Cambridge: Cambridge University Press, 2014.Wiedemann, Felix, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
Vom Wandern der Völker
Migrationserzählungen in den Altertumswissenschaften.
370 S. Tagungsband 2012 Berlin, Berlin 2017: Edition Topoi. Inhalt:
Felix Wiedemann, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
:
Wanderungsnarrative. Zur Verknüpfung von Raum und Identität in MigrationserzählungenHans-Joachim Gehrke
:
Griechische Wanderungsnarrative und ihre WirkungRoland Steinacher
:
Wanderung der Barbaren? Zur Entstehung und Bedeutung des Epochenbegriffs ‚Völkerwanderung‘ bis ins 19. JahrhundertAnca Dan
:
The Sarmatians: Some Thoughts on the Historiographical Invention of a West Iranian MigrationFelix Wiedemann
:
Zirkuläre Verknüpfungen. Völkerwanderungen und das Motiv der Wiederkehr in den Wissenschaften vom Alten Orient um 1900Matthias Jung
:
Wanderungsnarrative in der Ur- und FrühgeschichtsforschungElke Kaiser
:
Das Wandern ist des Hirten Lust! Der osteuropäische Steppenraum in der Diskussion um die Ausbreitung der indogermanischen GrundspracheFranziska Torma
:
Auf der Suche nach der ‚Urheimat‘? Migration und Identität in der Turfan-Forschung des KaiserreichsPeter Rohrbacher
:
‚Hamitische Wanderungen‘: Die Prähistorie Afrikas zwischen Fiktion und RealitätSusanne Grunwald
:
Metaphern – Punkte – Linien. Zur sprachlichen und kartographischen Semantik ur- und frühgeschichtlicher Wanderungsnarrative beiGustaf Kossinna
Mijal Gandelsman-Trier
:
Migrationsforschung in der Ethnologie: von ethnischen Enklaven zu transnationalen NetzwerkenJörg Feuchter
:
Mittelalterliche Migrationen als Gegenstand der ‚Genetic History‘
»Peripatetische Gruppen«: Bernsteinstraße und Schwarzmeerroute
Eisen, Bernstein, Salz: Terrestrisches Eisen setzt sich als Rohstoff für Gusseisen und Stahl und damit für die Herstellung von Werkzeugen (z.B. Sensen) und Waffen ab etwa 700/800 BC zwischen Levante und Nordeuropa zunehmend durch. Raseneisenerz- und Holzvorkommen sowie Wasser finden sich in insbesondere in den feuchten und sumpfigen Niederungsgebieten des nördlichen Europa westlich des Rheins und nördlich der Donau. Die von dort ausgehende Eisenverhüttung mit Rennöfen ab etwa 500 BC erforderte Wanderschmiede zum Know-How-Transfer.
Markolf Brumlich
Schmiedegräber der älteren vorrömischen Eisenzeit in Norddeutschland.
Ethnogr.-Arch. Zeitschr. 46.2, 2005, 189-220Markolf Brumlich
Germanische Schmiede bei Geisendorf?
Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2007
Arbeitsber. Bodendenkmalpfl. Brandenburg 20 (Wünsdorf 2008) 205-211.Monica Neipert
Der ‚Wanderhandwerker‘. Archäologisch-ethnographische Untersuchungen.
Tübinger Texte 6. Rahden/Westf.: Leidorf, 2006: »peripatetische Gruppen«Lehnhardt, Enrico
Die Anfänge der Eisenverhüttung im Bereich der Przeworsk-Kultur.
404 Seiten Diss. Freie Universität Berlin 2016. Berlin Edition Topoi 2019
s. insbes. 2.1.6 Zur Diffusion der Eisenverhüttung; 2.2 Frühes Eisen – Modellregionen; 2.2.7 Ergebnis und Diskussion; 5 Überlegungen zum Technologietransfer in die Przeworsk-Kultur > Der Technologietransfer der Eisenverhüttung ging wahrscheinlich vom elbgermanischen und südskandinavischen Raum aus. Abb. 396 Aus der Literatur erschließbare Fundstellen mit Eisenverhüttung des 5.–1. Jh. v. Chr.; Abb. 405 Schematische Darstellung der Austausch-, Handels- und kulturellen Beziehungen in der frühen Eisenzeit (Metalle, Bernstein, Salz über Bernsteinstraße und Schwarzmeerroute)Zenon Woźniak
(Hrsg.)
Kontakte längs der Bernsteinstrasse (zwischen Caput Adriae und den Ostseegebieten) in der Zeit um Christi Geburt.
Materialien des Symposiums Kraków, 26.–29. April 1995. Kraków: Oficyna Cracovia, 1996.
- Wanderschmiede der Eisenzeit > Völundr
auf der Suche nach Raseneisenerz (engl. bog iron) in feuchten und sumpfigen Niederungsgebieten (Schwarzmeerküste 2.000 BC, nördliches Europa 1.300 BC) mit Holzvorkommen zur Verhüttung.Wieland
/Weyland
, der Schmied
- Wandernde Seherinnen mit Eisenstäben > Völva `Stabträgerin´
Veleda
(um 70 nach Christus) in WestfalenGanna
(1. Jh.) in Gallien und RomWaluburg
(2. Jh.) in ÄgyptenÞórbjörg lítilvölva
(10. Jh.) in Grönland
Die Römer nördlich der Alpen und in der Germania
Martin, Marco
Posidonio d’Apamea e i Celti. Un viaggiatore Greco in Gallia prima di Cesare.
Roma: Aracne, 2011.
Die imperiale Erschließung der Alpen ermöglichten erst die Söhne des Augustus
mit ihrem Alpenfeldzug 15 BC. Täler und Pässe bestimmten die Routen; befestigte Städte verbanden Täler und Alpenvorland; der cursus publicus bot Rasthäuser, Pferdewechselstationen, Träger und Führer - Alpenüberquerungen wurden planbar.
- Roms fließende Grenzen: Leben am Limes.
[Der Niedergermanische Limes von Bad Breisig und bis Katwijk an der Nordsee trennte 400 Jahre lang als Flussgrenze die römische Provinz Niedergermanien vom germanischen Siedlungsgebiet.]
Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen 2021/2022 in:- Lippisches Landesmuseum Detmold: Grenzüberschreitung am Limes
- LVR-Archäologische Park Xanten / LVR-RömerMuseum: Der Limes am Niederrhein
- LVR-LandesMuseum Bonn: Leben am Limes
- LWL-Römermuseum Haltern am See: Rom in Westfalen 2.0
- Kulturzentrum am Neumarkt Köln: Rom am Rhein
- Gemeinsamer Katalog aller fünf Ausstellungen mit 86 Beiträgen auf 584 S., Illustrationen, Karten, Pläne. Inhalt u.a.:
- C. Sebastian Sommer
Von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer - Walter Pohl
Roms Grenzen - Jürgen Kunow
Erlebnisraum Römerstraße - Wolfgang Ebel-Zepezauer
Grenzerfahrungen
Die griechisch-römische Antike
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
312 BC wird unter Appius Claudius Caecus
die Via Appia als älteste Römerstraße gebaut, von Rom über Albano, Terracina, Fondi, Capua, Benevento/Beneventum, Venosa, Tarent/Tarantum nach Brindisi/Brundisium. Literarisch erscheint die Via Appia bei Horaz
30) als Iter Brundisium. Technisch betrachtet ist sie die erste gepflasterte Fernstraße und die erste, die durch und gegen die Natur gebahnt wurde.
138 BC erkundete Zhang Qian
(195–114 BC) als kaiserlicher Gesandter unter Kaiser Wu Zentralasien und gilt damit als ein Pionier der chinesischen Kolonisation von Xinjiang. Zwölf Jahre verbrachte er als Gefangener bei den Reiternomaden Xiongnu. Seine Berichte sind in der Chronik Shiji von Sima Qian
aufgeführt. Damit war er der Erste, der Nachrichten über Westasien nach China brachte.
114 BC reist die erste Seidenkarawane Chinas nach Westen: über Tarimbecken und Pamir, längs von Oxus und Jaxartes. Danach zogen jährlich 12 Karawanen bis nach Tyros am Mittelmeer. Vorher verhinderten die die Hiung-nu (Hunnen) den Handel zwischen Ost und West. 31)
296 n. Chr.: Das Fehlen von Münz- und Gewichtfunden wird so gedeutet, dass es vor 296 n. Chr. keinen transsaharischen Goldhandel gab, der dann jedoch einsetzte. Den Goldstandard setzte damals der »Solidus«, eine in Karthago geprägte Goldmünze ab 312. Das Gold kam nach Karthago, nach Jenne-Jeno (heute Djenné) wurde im Tausch Kupfer exportiert. Nach der arabischen Eroberung am Ende des 7. Jahrhunderts blieben die römischen Unze und der Solidus bis ins 19. Jahrhundert im Westsudan erhalten. Bei den Akan in Ghana und an der Elfenbeinküste galten sie zwischen 1400 und 1900 als Basis des Gewichtssystems.
Garrard, T. F.
Myth and Metrology. The Early Trans-Saharan Gold Trade
The Journal of African History 23 (1982) 443–461.
Erfahrungen & Entdeckungen
Der Kaufmann Maës
(Maesius ?) Titianus
reiste um das Jahr 100 n. Chr. nach China und kam bis Tashkurgan im Pamir.
Michael S. Kardosis
.
China and the Greek world. An Introduction to Greek-Chinese Studies with Special Reference to the Chinese Sources. I: Hellenistic, Roman, Early Byzantine period (2nd c. B.C.–6th c.A.D.)..
Historicogeographica Meletemata 2 (1991) 143–251 Online
Adams, C. E. P., James Roy
Travel, geography and culture in ancient Greece, Egypt and the Near East. VI, 208 S. Oxford: Oxbow Books, 2016. Inhalt u.a.:- John Baines:
Travel in third and second millennium Egypt - Alan Lloyd:
Egyptians abroad in the late period - Thomas Harrison:
The place of geography inHerodotus
' Histories - Jim Roy:
Xenophon
's Anabasis as a traveller's memoir - Yanis Pikoulas:
Travelling by land in ancient Greece - Eleni Kourinou:
The representation of means of transport on reliefs in the collection of the National Archaeological Museum in Athens - Madeleine Jost:
Pausanias
in Arkadia; an example of cultural tourism - Maria Pretzler:
Greek intellectuals on the move: travel and Paideia [Erziehung] in the Roman Empire - Zahra Newby:
Landscapes and identity in the mosaics of Antioch
Desanges, Jehan
Rom und das innere Afrikas.
S. 31-50 in: Duchhardt, Heinz; Schlumberger, Jörg A.; Segl, Peter (Hg.): Afrika. Entdeckung und Erforschung eines Kontinents. XII, 195 S. Köln/Wien 1989: Böhlau. InhaltPomponius Mela
Kreuzfahrt durch die alte Welt.
Zweisprachige Ausgabe von Kai Brodersen.
X, 198 S. Darmstadt 1994: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Der spanische GeographPomponius Mela
verfasste 44 nach Christus mit De chorographia libri tres, Cosmographia oder De situ orbis ein geographisches Standardwerk seiner Zeit.Marco Simón, Francisco
,Francisco Pina Polo
,José Remesal Rodríguez
Viajeros, peregrinos y aventureros en el mundo antiguo.
Atti del 5. Coloquio Internacional de historia antigua, tenutosi nel 2009 presso l'Università di Saragozza. (=Col·lecció Instrumenta, 36) 338 S. Barcelona 2010: Publicacions i edicions, Universitat de Barcelona. Inhalt u.a.:- Gonzalo Cruz Andreotti
Algunos apuntes sobre la naturaleza de la geografía griega - Adolfo J. Domínguez Monedero
El viaje deHanón
[um 247–183] de Cartago y los mecanismos de exploración fenicios - Duane W. Roller
The strange tale ofEudoxos of Kyzikos
[2. Jh. BC]: adventurer and explorer of the Hellenistic world - Francisco Pina Polo
El Periplo del Mar Eritreo y la presencia romana en el índico - Ricardo Olmos
Viajes iniciáticos en Grecia y en Iberia: un recorrido iconográfico hacia el reino de lo desconocido - José Remesal Rodríguez
De Baetica a Germania, consideraciones sobre la ruta y el comercio atlántico en el Imperio Romano - Silvia Alfayé
Hacia el lugar de los dioses: aproximación a la peregrinación religiosa en la Hispania indoeuropea - Peter Funke
Pausanias
[ um 115–180] und die griechischen Heiligtümer und Kulte - Francisco Marco
FromThessalos
of Tralles toNicagoras
of Athens: religious pilgrimage to Egypt in the Roman Empire - Pablo C. Díaz
El peregrino y sus destinos: los lugares de Cristo - Maria Victoria Escribano Paño
Viajar después de morir: el viaje a la inversa deMaximinus Thrax
[etwa 173 – 238]
Unterwegs im Römischen Reich
Fron, Christian
Bildung und Reisen in der römischen Kaiserzeit.
Pepaideumenoi und Mobilität zwischen dem 1. und 4. Jh. n. Chr.
IX, 332 S., 114 Diagramme, Karten. Berlin De Gruyter 2021 [U.a. zur Mobilität der Sophisten]Halfmann, Helmut
Itinera principum
Geschichte und Typologie der Kaiserreisen im Römischen Reich.
271 S., zugl. Habilitationsschrift Universität Heidelberg 1984. Stuttgart 1986: Steiner.
[auch: »Provinzreise«]Hunt, E. D.
Travel, Tourism and Piety in the Roman Empire
A Context for the Beginnings of Christian Pilgrimage.
Echos Du Monde Classique: Classical Views. 28.3 (1984) 391-417.Junkelmann, M.
Die Reiter Roms. 1: Reise, Jagd, Triumph und Cursusrennen
293 S. Mainz 1990
Transvectio Equitum: Alle Bewegung geht vom Pferd aus, z.B.: Wagen und Gespann, Reise und Verkehr, Post- und Kurierdienst.Olshausen, E.
Gute Reise! MitCicero
unterwegs
in: ders./Holger Sonnabend (Hg.), Stuttgarter Kolloquium zur historischen Geographie des Altertums 7, 1999. Zu Wasser und zu Land. Verkehrswege in der antiken Welt, Geographica Historica 17, Stuttgart 2002, 251-262.Rus, Tomislav
Römische Reisewege in der Provinz Pannonien anhand der Tabula Peutingeriana.
46 S., Magisterarbeit Universität Stuttgart 2010/ 2015G. Radke
Topographische Bemerkungen zum Iter Brundisium desHoraz
.
Rheinisches Museum N.F. 132 (1989) 54-72
Unterwegs in Asia minor (Levante, römischer Osten)
Hezser, Catherine
Jewish travel in antiquity.
X, 529 S. Tübingen 2011: Mohr Siebeck.Roskop, Angela R.
The wilderness itineraries: genre, geography, and the growth of Torah.
(= History, archaeology, and culture of the Levant, 3) XVI, 312 S. Winona Lake, IN 2012: Eisenbrauns.Skeel, Caroline
Travel in the first century after Christ
With special reference to Asia Minor.
X, 159 S. Cambridge 1901 University Press.
Inhalt u.a.: Objects and mechanism of travel; Communication by land, sea and in Asia MinorMatthews, John
The Journey ofTheophanes
Travel, Business, and Daily Life in the Roman East.
XVII, 244 S. New Haven : Yale University Press, 2006. Online.
Im frühen 4. Jahrhundert reiste ein Geschäftsmann aus Hermopolis am Nil nach Antiochia. Sechs Monate dauerte die Reise und jeden einzelnen Tag protokollierte er auf einem Papyrus, der erhalten blieb. Mit Details zu alltäglichen Dingen wie Nahrung, Medizin, Entfernungen, Gebühren und anderem.Millar, Fergus
Caravan Cities: The Roman Near East and Long-Distance Trade by Land
in: ders.: Rome, the Greek World, and the East, 3: the Greek World, the Jews, and the East. Chapel Hill 2006: University of North Carolina Press.Whately, Conor
Camels, soldiers, and pilgrims in sixth century Nessana.
[Negev, Israel] Scripta Classica Israelica 35 (2016) 121-135.
Sendung: Wanderradikale
Backhaus, Knut
Religion als Reise
Intertextuelle Lektüren in Antike und Christentum.
Tübingen: Mohr Siebeck, 2014
»Querlektüren« mit dem Ziel »Verstehen durch Vergleich« der Gegenstände »Reise und Religion« anhand des Gilgamesch-Epos, der Argonautika, Odyssee, Aeneis, Apostelgeschichte, der Wandercharismatiker sowieApollonius von Tyana
,Herakles
,Orpheus
,Dionysos
.- clerici vagi
episcopi vagantes, presbyteri vagantes
umherziehende frühchristliche KlerikerArnold Angenendt
Monachi Peregrini.
Studien zu Pirmin und den monastischen Vorstellungen des frühen Mittelalters.
München 1972.
- Gyrovagen & koptische Sarakote
in der christlichen Spätantike. -
- Je nach Quelle waren mindestens 12 und bis zu 72 Jünger als Apostel unterwegs, deren letzte Apostelschüler um 130 nach Christus starben. Ihre Grablegen wurden später zu Pilgerzielen.
Petrus
[Diaconus
de Monte Cassino]
Liber de locis sanctis
- Apostel
Thomas
, auch:Didymos
[bis um 72], Missionar in Indien (Chennai)Wengst, Klaus
Didache = (Apostellehre). [auch: Didaskalia]
XII, 356 S. Darmstadt WBG 2004/2011
- Apostellō, ἀποστέλλω (Gesandte)
Miyoshi, Michi
Der Anfang des Reiseberichts: Lk 9,51-10,24
Eine redaktionsgeschichtliche Untersuchung.
176 S. Rome: Biblical Institute Press, 1974. Analecta biblica 60.
- Wandercharismatiker < Wanderradikalismus
in der jüdischen Antike. - Bactropērīta
die Reiseform der Kyniker im antiken Griechenland.Diogenes von Sinope
[um 413 - 323 BC]Silvia Montiglio
Wandering Philosophers in Classical Greece
The Journal of Hellenic Studies. 120 (2000) 86-105.
- Brahmanische Bettel-Asketen dandamānava > Dandin `Stabträger´
- Vedische Wandermönche
seit dem 3. Jahrtausend vor Christus
Berufung: poeti vaganti - der Wanderer als Gast
Der professionelle Wanderer - Athlet, Arzt, Handwerker, Poet, Sophist - im antiken Griechenland war unterwegs von Stadt zu Stadt, von Fest zu Fest, von Wettbewerb zu Wettbewerb (athloi), von Gastgeber zu Gastgeber und wurde als Fremder (xenos) empfangen und als Gast aufgenommen. Solche Rundreisen (periodos) dienten idealerweise ausschließlich dem Ruhm (kleos), indem die besonderen Fähigkeiten (arete, techne) gewürdigt wurden, praktisch aber auch zum Lebensunterhalt. Das Muster gilt für den Sportler als Teilnehmer der Olympiade, aber auch für den Poeten, der diesen Sportler besingt und beide huldigen damit dem Muster der Heldenreise, der nach seiner Ausfahrt das Abenteuer besteht und den Ruhm nach der Rückkehr (nostos) empfängt. Das Konzept der Gastfreundschaft ermöglichte es dem fremden Wanderer, seine Dienste als Gastgeschenk anzubieten, denn in einer Rolle als Wanderarbeiter hätte er als unfrei gegolten und in einer Rolle als wandernder Bettler wäre er ein parasitos - der Unterschied ist äußerlich nicht sichtbar 32).
Pausanias
Pausanias Reisen in Griechenland
Gesamtausgabe in drei Bänden auf Grund der kommentierten Übersetzung von Ernst Meyer.
Zürich 1986-: Artemis VerlagRedfield, James
Herodotus
the Tourist.
Classical Philology 80.2 (1985) 97-118.Xenophon
(ca 430 - 354 BC) erörterte in De Vectigalibus neue Wege, dem Staat Geld zu beschaffen, und empfahl unter anderem, für reisende Händler attraktive Angebote zu schaffen, Unterkünfte für Fremde einzurichten und deren Bedürfnissen entgegenzukommen 33). Als reisende Fremde werden auch Poeten und weise Männer (sophistiki) mit besonderen Fähigkeiten (techne) 34).Stewart, Edmund
Wandering poets and the dissemination of Greek tragedy in the fifth and fourth centuries BC.
Diss., University of Nottingham 2013. Online
»I consider the evidence for the travels of Athenian and non-Athenian poets, as well as actors, and examine their motives for travelling and their activities on the road. In doing so, I attempt to reconstruct, as far as possible, the circuit of festivals and patrons, on which both tragedians and other poetic professionals moved. … I suggest that tragic playwrights should be seen in the context of the ancient tradition of wandering poets, and that travel was a usual and even necessary part of a poet’s work.«Montiglio, Silvia
Wandering in ancient Greek culture.
290 S. Chicago 2005: University of Chicago Press. Inhalt u.a.:- Pains and privations of wandering
- To judge and to deceive: the wandering of the Gods
- Itinerant sages in archaic and classical Greece
- Choosing to be
Odysseus
:Herodotus
and Ionian Theoria - Wandering along the journey to truth: from
Parmenides
toPlato
- In praise of homeless wandering: the cynics
- The world as home: cosmic citizens and godlike travelers
- Epilogue: what Greek wanderers did not do.
Wilson, N. G.
Travelling Actors in the Fifth Century?
The Classical Quarterly 49.2 (1999) 625.
Das Recht der Rede: Rhapsoden als Stabträger
- Rhapsodoi (griechisch) `Stabträger´
Fahrende Sänger des 16. bis 8. Jahrhunderts BC (Einführung der Schrift), die im Unterschied zu anderen, improvisierenden Sängern (wie Demodokos) kanonische Texte sicher repetieren konnten, erkennbar am σκῆπτρον `Szepter´, einem Stab, welcher das Recht der Rede verleiht wie auch Königen, Priestern, Sehern und Herolden. Als Rhapsoden wirkten möglicherweise:Homer
(vermutlich zwischen 750 und 650 BC)Thamyris
, der Thrakier (eine Figur bei Homer, Ilias 2,597-598)Phemios
(eine Figur bei Homer)Hesiod
(vor 700 BC)Ion
(eine Figur in einem Dialog von Platon)Philitas
(von Kos, um 340 bis um 275 BC)Cynaethus
(Sizilien um 500 BC)
Meyer-Kalkus, Reinhart
Die Rückkehr der Aoiden und Rhapsoden.
in: Geschichte der literarischen Vortragskunst.
JB Metzler, Stuttgart, 2020, 65-81.Martin Vöhler
Vom Sänger zum Rhapsoden. Zum historischen Wandel ästhetischer Erfahrung
in: Sonderforschungsbereich 626 (Hg.): Ästhetische Erfahrung: Gegenstände, Konzepte, Geschichtlichkeit, Berlin 2006Martin Vöhler
Dichtung als Begeisterungserfahrung. Zur Konzeption des Platonischen ‚Ion‘
in: Gert Mattenklott (Hrsg.): Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste. Epistemische, ästhetische und religiöse Formen von Erfahrung im Vergleich.
Hamburg 2004, 195-210.Tomatsuri, Akiko
The rhapsodoi
A study of the development of their role, repertoire, and performance in society.
Monitor ISH 5.1/2 (2003) 77-98.
Wissen ist Macht: Bematisten und Mensores
Die römischen mensores und griechischen Bematistes bildeten eine eigene militärische Einheit. Sie vermaßen das Gelände und erstellten Wegekarten (Itinerarien).
Kowalski, Jean-Marie
Navigation et géographie dans l'Antiquité gréco-romaine: la terre vue de la mer.
256 S. Paris 2012: Picard. Inhalt, Rezension
Der Autor sucht in überlieferten Texten Antwoten auf praktische Fragen rings um die nautische Orientierung: Welche Möglichkeiten gab es, sich im Raum zu orientieren, Himmelsrichtungen zu bestimmen oder Distanzen zu messen? Und wie ließen sich diese Ergebnisse darstellen, also etwa Küstenverlauf, die Form von Kaps und Buchten, die Lage von Inseln usw. Wie wurden Wind und Wetter, Himmel und Strömungen beobachet und ausgewertet? Welche technischen Mittel wurden verwendet für den Bau von Häfen und Leuchttürmen? Dabei entstanden ein fast 50-seitiges Glossar und eine Bibliographie mit 15 Seiten.Michael Rathmann
Die Vermessung der Oikumene - Mapping the Oikumene.
In: H-Soz-Kult, 27.08.2010, <www.hsozkult.de/event/id/event-64517>. Tagung in Berlin 28.10.2010 - 30.10.2010 mit den Beiträgen:- Wolfgang Crom (Berlin)
Die Geschichte der Kartographie zwischen Fälschung und Geheimhaltung - Konstantin Boshnakov (Toronto)
On some Features of Periegesis, Periplous, Periodos, and their Originators - Veronica Bucciantini (Berlin)
Die Länge der Schifffahrt: Messungen und Entfernungen im Periplus desNearchos
- Serena Bianchetti (Florenz)
Gute und schlechte Verwendung von Reiseberichten in der Erdkarte desEratosthenes
- Johannes Engels (Köln)
Kulturgeographie im Hellenismus: Die Rezeption desEratosthenes
undPoseidonios
beiStrabon
in den Geographika - Anne Kolb (Zürich)
Die Erfassung und Vermessung der Welt bei den Römern - Michael Rathmann (Berlin)
Räume und Grenzen auf der Tabula Peutingeriana - Florian Mittenhuber (Bern)
Überlegungen zu einer Neuausgabe der spätantiken Itinerarwerke - Klaus Geus (Berlin)
Einige Überlegungen zur „Erdmessung“ desPtolemaios
- Jan Stenger (Berlin)
Eusebios von Caesarea
und die Erfassung des Heiligen Landes - Ulrich Huttner (Berlin)
Die große und die kleine Welt der Hagiographen. Sakrale Landschaften in Kleinasien
McPhail, Cameron; Robert Hannah
The cartographers of the Taurus line.
The Bematists,Dicaearchus
[=Dikaiarchos=Messenius, ca. 375/350 - 285] andEratosthenes
[um 275 - 194].
Geographia Antiqua. 20/21 (2011/2012) 163-177.- Beide waren Mathematiker; Dikaiarchos Peripatetiker. Eratosthenes, dritter Vorsteher der Bibliothek zu Alexandria, ermittelte um 240 vor Christus den Umfang der (kugelförmigen) Erde mit etwa 1% Genauigkeit, indem er die Strecke Assuan - Alexandria mit Hilfe eines Schattenstabes (Gnomon) und einer einer skalierten Halbkugelschale (Skaphe) vermaß, denn in Assuan (Wendekreis des Krebses) steht die Sonne um den 21. Juni senkrecht im Zenith und ein Gnomon wirft dorft keinen Schatten, zeitgleich in Alexandria jedoch sehr wohl. In der von Alexander gegründeten Bibliothek hinterlegte er seine Vermessungsaufzeichung; um 250 BC soll die Bibliothek über rund 400.000 Papyri verfügt haben. Jeder Schiffsführer, der dort anlegte, musste einen Periplus abliefern. Ziel war es, dort das gesamte geographische Wissen der Zeit zu zentrieren.
Berger, Ernst Hugo
Die geographischen Fragmente des Eratosthenes.
Neu gesammelt, geordnet und besprochen von Dr. H. Berger. VIII, 393 S., Leipzig, 1880- Literarisch verarbeitet wurden Eratosthenes' Leistungen von
Schmidt, Arno
in: Enthymesis oder W. I. E. H. In: Arno Schmidt: Leviathan. Rowohlt, Hamburg 1949, S. 77–116.
- Die Expedition
Alexanders des Großen
336 bis 323 BC war auch ein Heeereszug des Wissens, begleitet von Handwerkern, Technikern, Philosophen, Geographen, Bematisten, Ärzten usw., das letztlich in der Bibliothek von Alexandria gesammelt wurde. Seine Route (Karte) führte über drei Kontinente, bis an den Nil in Afrika, bis zum Ferghana-Tal zwischen Tien-Schan und Pamir, bis zum Indus in Südasien.
Perspektiven
Raum und Orientierung
Kolb, Anne
Transport und Nachrichtentransfer im Römischen Reich
(=Klio. Beihefte NF Bd. 2) Berlin: Akademie 2009. DOI .
Beginnend mit Frühformen über den Cursus publicus, Nutzungsrecht, Finanzierung, Organisation und Infrastruktur, Beförderung der Annona [Lebensmittelversorgung: civica/militaria], Dienstreisen, Kuriere, Geschwindigkeiten u.a.m.Liverani, M.
The Libyan Caravan Road in Herodotus IV.181-185.
Journal of the Economic and Social History of the Orient 43 (2000) 496–520Sherk, R. K.
Roman Geographical Exploration and Military Maps
Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Band 1 Politische Geschichte (Allgemeines), Hrsg. Hildegard Temporini, Wolfgang Haase, Berlin, Boston: De Gruyter, 2016, 534-563.Lemaire, André
Les routes du Proche-Orient.\
des séjours d'Abraham aux caravanes de l'encens
[communications de la Journée d'étude et d'information UNESCO du 6 mai 1999]. Paris 2000: Desclée de Brouwer.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 330 BC Thule
- um 150 Mondinsel und Wolkenkuckucksheim, Nephelokokkygia
- 2. Jahrhundert Mondberge
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Alexopoulou, Marigo
The theme of returning home in ancient Greek literature
The nostos of the epic heroes.
VIII, 150 S., Lewiston, N.Y. 2009: Edwin Mellen Press.Cameron, Alan
Wandering poets and other essays on late Greek literature and philosophy.
359 S., Oxford 2016: University Press.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Wandering Poets im frühen byzantinischen Ägypten ab 395 nach Christus, eine Neubearbeitung der Fassung von 1965. Der umfangreichste Essay behandelt die »Schließung der Platonischen (Athener) Akademie« und die Reise der verbliebenen letzten sieben Philosophen 531 nach Christus an den Hof des Perserkönigs Chosrau I.Constable, Olivia Remie
Housing the stranger in the Mediterranean world
Lodging, trade, and travel in late antiquity and the Middle Ages.
XII, 427 S. Cambridge University Press 2003 Inhalt u.a.:- 'Accepting all comers': a cross-cultural institution in late antiquity
- The transition from Byzantium to the Dar al-Islam
- Commerce, charity, community, and the Funduq
- Colonies before colonialism: western trade and the evolution of the Fondaco
- Conquest and commercial space: the case of Iberia
- Fondacos in Sicily, South Italy, and the crusader states
Compton, Todd
Victim of the muses
Poet as scapegoat, warrior, and hero in Greco-Roman and Indo-European myth and history.
Washington, DC 2006: Center for Hellenic Studies, Trustees for Harvard University.
Gegenstand des Bandes sind griechische Poeten, die wegen ihrer Schriften verbannt wurden, gefoltert oder hingerichtet. Weil beide ihr Leben riskieren, sucht der Autor nach Ähnlichkeiten zwischen solchen Poeten und Kriegern, beide spielen als Opfer (pharmakos) für die Götter eine gesellschaftliche Rolle: Aesop, Archilochus, Hipponax, Homer als Rhapsode, Hesiod, Hesiod, Sappho, Alcaeus, Theognis, Tyrtaeus, Aeschylus, Euripides, Aristophanes, Socrates und die römischen Dichter Naevius, Cicero, Ovid, Phaedrus, Seneca, Petronius, Lucan, Juvenal. Vergleichend herangezogen werden verstoßene Poeten in irischen Mythen und der Stab des Poeten.Guarducci, Margherita
Poeti vaganti e conferenzieri dell'età ellenistica ricerche di epigrafia greca nel campo della letteratura e del costume.
Roma 1929: Bardi.Hunter, Richard; Ian Rutherford
(Hg.)
Wandering Poets in Ancient Greek Culture
Travel, Locality and Pan-Hellenism.
328 S., Cambridge 2011: University Press. Online, Inhalt u.a.:- Mary R. Bachvarova:
Hittite and Greek perspectives on travelling poets, texts and festivals, 23-45 - Giovan Battista D'Alessio:
Defining local identities in Greek lyric poetry, 137-167 - Lucia Prauscello:
Wandering poetry, ‘travelling’ music:Timotheus
' muse and some case-studies of shifting cultural identities, 168-194 - Andrej Petrovic:
Epigrammatic contests, poeti vaganti and local history, 195-216 - Ian Rutherford:
Aristodama
and the Aetolians: an itinerant poetess and her agenda, 237-248 - Angelos Chaniotis:
Travelling memories in the Hellenistic world, 249-269
Marasco, Gabriele
I viaggi nella Grecia antica.
165 S. Roma 1978: Edizioni dell'Ateneo & BizzarriNicholas Purcell
Mobility and the polis
in: Oswyn Murray, S. R. F. Price: The Greek city fromHomer
toAlexander
. Oxford 1991: Clarendon Press.Sonnabend, Holger
Fremde und Fremdsein in der Antike
Über Migration, Bürgerrecht, Gastfreundschaft und Asyl bei Griechen und Römern.
251 S., Wiesbaden: Marix 2021. Behandelt den Zeitraum vom achten Jahrhundert vor bis zum fünften Jahrhundert n. Chr.
Der Blick von außen
Die griechisch-römische Antike am Indischen Ozean/ Erythräischen Meer
- Periplus Maris Erythraei Περίπλους τῆς Ἐρυθράς Θαλάσσης `Küstenbeschreibungen des Erythräischen Meeres´ [= Rotes Meer & Teile des Indischen Ozeans] aus dem 1. Jahrhundert nach Christus.
Boussac, Marie-Françoise, Jean-François Salles, Jean-Baptiste Yon
Autour du Périple de la mer Erythrée.
380 S., Tagungsband: 13./14.12.2010 Lyon Topoi. Orient-Occident 2012 Suppl. 11 Paris: Maison de l'Orient et de la Méditerraneé-Jean Pouilloux. Inhalt u.a.:- D. Marcotte
Le Périple de la mer Érythrée dans son genre et sa tradition textuelle. - P. Arnaud
Le Periplus Maris Erythraei: une œuvre de compilation aux préoccupations géographiques. - J. Desanges
L'excursus dePline l'Ancien
sur la navigation de mousson et la datation de ses sources. - B. Fauconnier
De l'Égypte à l'Inde. Graeco-Roman merchants in the Indian Ocean: Revealing a multicultural trade. - P. Pomey
Mer Rouge et Afrique. À propos des navires de la mer Érythrée: découvertes récentes et nouveaux aspects de la question. - S. Sidebotham & I. Zych:
Results of Fieldwork at Berenike: A Ptolemaic-Roman Port on the Red Sea Coast of Egypt, 2008-2010. - V. Bucciantini:
The Limits of Knowledge: Explorations of and Information from the Horn of Africa to the East African Coast in the Graeco-Roman Tradition. - M. Bukharin
The Coastal Arabia and the adjacent Sea-Basins in the Periplus of the Erythrean Sea (Trade, Geography and Navigation). - J. Schiettecatte:
L'Arabie du Sud et la mer du IIIe siècle av. au VIe siècle apr. J.-C. - A. Rougeulle
Syagros et autres établissements côtiers du Hadramawt préislamique. Note archéologique. - J.-Fr. Salles
Le Golfe persique dans le Périple de la mer Érythrée: connaissances fondées et ignorances réelles? - F. De Romanis
On Dachinabades and Limyrike in the Periplus Maris Erythraei. - Cl. Allibert
Héritages. Les réseaux de navigation du début de l'ère chrétienne au XVIe siècle. Rencontre de populations, échanges commerciaux et matrimoniaux, concurrence à l'ouest et à l'est de Madagascar. - É. Vallet
Le Périple au miroir des sources arabes médiévales. Le cas des produits du commerce.
Christides, Vassilios
Roman and Byzantine naval power in decline in the Red Sea and the Indian Ocean: research article. Ekklesiastikos Pharos. 95.1 (2013) 80-106.Cobb, Matthew Adam
Rome and the Indian Ocean Trade from Augustus to the early third century CE.
(=Mnemosyne, bibliotheca classica Batava, 418) VIII, 355 S. Leiden 2018: Brill. DOI, Inhalte zusammengefasst:- Das ptolemäische Ägypten und dessen Seehandel über den Port of Arikamedu mit Ostafrika, Arabien, Indien unter den jahreszeitlichen Bedingungen des Monsuns über das Meer (Erythra Thalassa, Red Sea). Myos Hormos („Muschel-Hafen“) am Roten Meer (vermutlich das heutige Qusair al-qadim) diente als Zwischenstation, über die jährlich rund 120 Schiffe nach Indien segelten 35). 1.800 Stadien weiter südlich lag mit Berenike ein weiterer Hafen, zwischen den Häfen dienten Anlegestationen der Versorgung mit Wasser 36).
- Finanzierung mit Verbindungen zu Griechen, Juden, Italienern.
- Organisation & Technik: Schiffbau, Ausrüstung, Verwaltung, Sicherheit, Bewachung, Boten und Diplomaten, Steuern und Gewinne.
- Handelsrouten und Handelsniederlassungen (Merchant Diasporas): von Alexandria zur Küste am Roten Meer und entlang des Nil via Adull, Meroe, Dongola zum Roten Meer (heute: Port Said). Indische und arabische Kaufleute in Ägypten, römische Kaufleute am Indischen Ozean (Yavanas) und Römer im Fernen Osten.
- Importierte Waren: Nahrungsmittel, Textilien, Metalle, Hölzer, Steine, Gewürze, Aromastoffe, Drogen, Farbstoffe, Sklaven, Tiere, Edelsteine … und deren Einfluss auf die römische Gesellschaft
- Exportierte Waren: Nahrungsmittel, Olivenöl, Wein, Textilien, Drogen, Farbstoffe, Gewürze, Farbstoffe, Tiere, Sklaven, Glaswaren, Terracotta, Kupfer, Messing, Bronze, Eisen, Blei, Zinn, Gold, Silber, Edelsteine und Korallen; Römische Münzen in Indien und deren Interpretation für die Handelsrouten.
- Ökonomische Bedeutung und die Beteiligung der Schiffsmannschaften
- Die Entwicklungs des Handels mit dem Höhepunkt im 2./3. Jh. n. Chr., die archäologischen Befunde zu den Häfen am Roten Meer und der Einfluss des Schiffsverkehrs aus dem Persischen Golf.
- Tauschhandel (engl. Barter) und Edelmetallmünzen (engl. bullion)
Cohen, Getzel M.
The Hellenistic Settlements in the East from Armenia and Mesopotamia to Bactria and India
XV, 435 S., Berkeley: University of California Press, 2013Hourani, George Fadlo Arab
Seafaring in the Indian ocean and ancient and early medieval times.
VIII, 131 S., Princeton, NJ: Princeton Univ. Press 1951Jaspert, Nikolas
,Sebastian Kolditz
Entre mers - outre-mer spaces, modes and agents of Indo-Mediterranean connectivity. 285 S. Heidelberg 2018: Heidelberg University Publishing. Inhalt u.a.:- Joachim Friedrich Quack
Incense, the Alphabet and Other Elements.
On the Movement of Persons, Commodities and Ideas between Egypt and the Southern Red Sea Region - Alexandra von Lieven
Trade Contacts and Cultural Exchange between Egypt and India in the Ptolemaic and Roman Period - Andrea Jordens
Roman Alexandria, Queen of the Mediterranean and Arabian Seas - Luis Adao da Fonseca
Straits, Capes and Islands as Points of Confluence in the Portuguese Ocean Route between the Atlantic and the East (in the Fifteenth Century). - Gita Dharampal-Frick
Transcultural Networks: From the Red Sea to the South China Sea, 1000-1800.
Continuities and Transformations - Ranabir Chakravarti
Two Men of Boats: 'Alī b. Mansūr al-Fawfalī and PDYR. Gleanings from the Cairo Geniza - Christoph Dartmann
Die Genuesen und das Schwarze Meer. Raumerfassung und Raumpraxis am Beispiel des Liber Gazarie - Ivan Armenteros Martinez
The Canary Islands as an Area of Interconnectivity between the Mediterranean and the Atlantic (Fourteenth-Sixteenth Centuries) - Daniel G. Konig
The Making of a Christian Atlantic.
The Role of Islam in the Early Modern Emergence of 'the West'
Kammerer, Albert
La Mer Rouge, l'Abyssinie et l'Arabie depuis l'Antiquité. Essai d'histoire et de géographie historique.
Introduction par M. G. Ilanotaux. Le Caire, Société royale de géographie d'Égypte, 1929-1935. 4 Bde. Abb. Taf., Karten, Faks. (Mémoires de la Société royale de géographie d'Égypte, Bd. XV et XVI. Bd. I Les Pays de la Mer Erythrée jusqu'à la fin du Moyen-Age, 1929, 2 Bde. S. LXIII-I-192; 193–242. Bd. II: Les Guerres du poivre. Les Portugais dans l'Océan Indien et le Mer Rouge au XVIe siècle. Histoire de la Cartographie orientale 1935. 2 Bde. S. XVI-1-262; 263–555.).McLaughlin, Raoul
Rome and the Distant East : Trade Routes to the Ancient Lands of Arabia, India and China.
Dissertation XII, 236 S. London 2010: Continuum. InhaltRollinger, Robert
Zur Bezeichnung von ‘Griechen’ in Keilschrifttexten.
Revue d’Assyriologie 91 (1997) 167–172.Seland, Eivind Heldaas
Ports and political power in the Periplus
Complex societies and maritime trade on the Indian Ocean in the first century AD.
Univ. of Bergen 2006 VIII, 97 S. Oxford 2010: Archaeopress.De Romanis, Federico; André Tchernia
Crossings: early Mediterranean contacts with India.
283 S., New Delhi 2005 [1997]: Manohar. Inhalt:- Christian Robin:
Date of the Periplus of the Erythraean sea in the light of South Arabian evidence. - Gerard Fussman:
Periplus and the political history of India. - Santo Mazzarino:
On the name of the Hipalus (Hippalus) wind inPliny
. - Federico De Romanis:
Rome and the Nótia of India: relations between Rome and Southern India from 30 BC to the Flavian period. - Federico De Romanis:
Romanukharaṭṭha and Taprobane: relations between Rome and Sri Lanka in the first century AD. - Andre Tchernia:
Dromedary of the Peticii and trade with the East. - Andre Tchernia:
Winds and coins: from the supposed discovery of the Monsoon to the Denarii of Tiberius.
De Romanis, Federico
The Indo-Roman Pepper Trade and the Muziris Papyrus.
XXIV, 381 S. Oxford 2020: Oxford University Press; online Inhalt
Die beiden Fragmente des P. Vindobonensis G 40822 (= Muziris-Papyrus) bilden die einzige Quelle über die indo-römischen Handelspraktiken. Hier werden die kommerzielle und die politische Geographie des alten Südindiens untersucht, der Fahrplan und die Größe der Schiffe; die in den südindischen Handelszentren ausgetauschten Waren; und die Steuern, die auf dem Weg vom Roten Meer zum Mittelmeer erhoben wurden.Tarn, William Woodthorpe
The Greeks in Bactria & India.
2.A. XXIV, 561 S. Cambridge 1951: University Press.Thapar, Romila
Cultural pasts: essays in early Indian history.
XI, 1156 S., New Delhi 2006: Oxford University Press.
Yavanas: Griechen und Römer in Indien
Der Begriff Yavana (auch: yona(ka), javana) erscheint in Indien, während die Achämeniden im Industal herrschen. Aus dieser Richtung entstand das Wort aus dem persischen yauna und führt zurück auf das griechische Ionian. Damit bezeichnet wurden Einwanderer aus dem Westen, die letztlich auf zwei Routen nach Indien gelangen, über Land und übers Meer. Die südindische Stadt Muziris (heute: Kodungallur) wird in antiken Quellen oft genannt und ist auch auf der Tabula Peutingeriana zu finden; dort soll 52 n. Chr. der Apostel Thomas
gelandet sein. Archäologische Funde bestätigen den intensiven Kontakt zum Mittelmeerraum.
Nearchos (Νέαρχος, lateinisch Nearchus um 360 – nach 314) segelte als Teilnehmer von Alexanders Feldzügen zwischen Ende September und Dezember 325 BC vom Indus zum Persischen Golf. Sein Bericht ist verloren, jedoch von anderen Autoren umfassend zitiert worden.
Helmut Berve
Alexander der Große als Entdecker.
S. 333 ff. in: Helmut Berve, Edmund Buchner, Peter Robert Franke: Gestaltende Kräfte der Antike. Aufsätze und Vorträge zur griechischen und römischen Geschichte. Erw. A. München 1966: BeckLiliane Bodson
Alexander the Great and the Scientific Exploration of the Oriental Part of his Empire. An Overview of the Background, Trends and Results.
Ancient Society 22 (1991) 127-138Marie-Francoise Boussac
A gateway from the Eastern Mediterranean to India. The Red Sea in antiquity.
269 S. New Delhi 2005: Manohar. InhaltPierre Herman Leonard Eggermont
Alexander's Campaign in Southern Punjab
.
(=Orientalia Lovaniensia analecta, 54) XV, 160 S. Leuven 1993: PeetersO. Seel
Antike Entdeckungsfahrten. Zwei Reiseberichte. Zürich 1961
Bereits Ptolemaios II.
[308 - 246 v. Chr.] sandte einen Dionysios
ins indische Maurya-Reich, welcher später das Buch Indika verfasste, welches jedoch nicht erhalten ist. Dieser könnte aufgrund der Namengleichheit mit dem Dionysios von Alexandria
[3. Jh. BC] identisch sein:
Dionysios von Alexandria
Das Lied von der Welt
Zweisprachige Ausgabe von Kai Brodersen, Gottfried Gabriel Bredow. Hildesheim 1994: Olms.
Megasthénēs Μεγασθένης (um 350 BC bis um 290 BC) reiste etwa 305 BC als Gesandter ins indische Pataliputra zum ersten Herrscher des Maurya-Reichs König Chandraguptas und verfasste mit Indiká ein historisch-ethnographisches Werk über Indien.
Friedrich Wilhelm
Der Indienbericht des Griechen Megasthenes.
S. 65 ff. in: Indien. Geschichte des Subkontinents von der Induskultur bis zum Beginn der englischen Herrschaft. Fischer Weltgeschichte, 17, Frankfurt Main 1998.Truesdell S. Brown
The Realibility of Megasthenes.
in: American Journal of Philology 76 (1955) 18–33 OnlineK.E. Müller
Geschichte der antiken Ethnologie.
584 S. Ill., Kt. Hamburg 1997: Rowohlt, S.224-231
Jarl Charpentier
Antiochus, king of the Yavanas
in: Charpentier, Jarl, Ralph Lilley Turner, Jules Bloch, Edward James Rapson: Indian studies: volume in honour of Edward James Rapson. Delhi 1931: Sri Satguru publications.Cimino, Rosa Maria
Ancient Rome and India Commercial and cultural contacts between the Roman world and India.
Catalogue of an exhibition at the Museo della Civiltà Romana, Roma 1994. New Delhi: Italian Embassy Cultural Centre. XVIII, 263 S., LXXX+Tafeln. , darin u.a.
R.M. Cimino
: The Yavanas (westerners) in the Deccan 71-74.Christopher P. Jones
Apollonius of Tyana´s
[um 40 - um 120 nach Chr.] Passage to India.
Greek, Roman and Byzantine Studies 42 (2001) 185-199Karttunen, Klaus
Yonas and Yavanas in Indian Literature.
Helsinki: Finnish Oriental Society 2015. XVI, 454 S. 8° = Studia Orientalia 116. Rezension in: Orientalistische Literaturzeitung 114.6 (2020) 492-494.Konow, Sten
Goths in Ancient India.
Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland JRAS 1912, 379-385.
Zwei Inschriften benennen Yavanas, die als `gatas´ genauer bezeichnet und mit den PersonenanmenIrila
andCiṭa
benannt werden; der Autor setzt gatas = Goten.Mannlein-Robert I.
Griechische Philosophen in Indien? Reisewege zur Weisheit.
Gymnasium 116.4 (2009) 331-357Meile, Pierre
Les Yavanas dans l'Inde tamoule.
in: „Mélanges asiatiques“ (1940-1941) 85-123Puskás, I.:
Myth or reality? Apollonius of Tyana in India
Acta classica universitatis scientiarum Debreceniensis ACD 27 (1991) 115–123.Ray, Himanshu P.
The Yavana Presence in Ancient India.
Journal of the Economic and Social History of the Orient. 31.3 (1988) 311-325.O. Stein
Yavanas in Early Indian Inscriptions
Indian Culture 1 (1934/35) 343-357Vasant, Suresh
Yavanas in western India.
Bulletin of the Deccan College Research Institute. 47-48 (1988) 331-338.
Das Schwarze Meer und die griechischen Kolonisten ab dem 8. Jahrhundert BC
- Pontus, Schwarzes Meer (Black Sea), Dardanellen, Bosporus, Asowsches Meer
Das geographisch bekannte Weltbild des im 8. Jahrhundert lebenden Homer
endete im Westen vor Sizilien und im Nordwesten mit Ithaka, während das Schwarze Meer als solches zwar bekannt war, nicht aber dessen Ausmaß oder gar die östlichen Grenzen 37). Die Welt der archaischen Griechen endete außerhalb der Ägäis bei der Straße von Sizilien, der Straße von Messina, der Straße von Otranto und in den Weiten des Schwarzen Meeres. Nach dem Weltbild in der Vorstellung mündeten diese Wasserwege alle im Okeanos.
Erst im 7. Jahrhundert BC war es mit griechischen Fünfzigruderern (Pentekonteren) regelmäßig möglich, gegen Strömung und Wind die Meerenge am Bosporus zu passieren. Bereits die vorgelagerten Dardanellen gelten als schwieriges Segelrevier mit tückischen Strömungen, mit wenigen sicheren Häfen und langen Etappen. Dieser schwierige Weg (pontos `Weg, Furt, Brücke´) zwischen und Schwarzem Meer war daher ein Πόντος Ἄξενος Póntos Áxenos ein `fremdenfeindlicher Weg´. Vermutlich speichert die Argonauten-Sage, also Iasons
Fahrt mit der Argo, die Erinnerung an diese Leistung. An der engsten Stelle wurde 660 BC Byzantoin gegründet (Byzanz; benannt nach dem Gründer), das 324 nach Christus in Konstantinopel umbenannt wurde, weil dort das zweite Rom entstehen sollte.
Im Schwarzen Meer zeigt sich dann eine riesige Wasserfläche, doppelt so groß wie de Ägäis. Inseln gibt es nur wenige und diese liegen küstennah. Dadurch gibt es aber so gut wie keine Untiefen und auch das Wetter gilt als beständiger als in der Ägäis. Hier wird der Seeweg zum Πόντος Εὔξεινος Pontos Euxeinos, zum fremdenfreundlichen oder `gastlichen´ Weg:
»Es kommen allerdings gelegentlich Nebel auf demselben vor, diese dauern aber niemals lange Zeit, und seyen, wie Nebel überall, nie mit heftigen Winden vergesellschaftet. Windstöße kommen zuweilen vor, aber sie wachsen selten zu förmlichen Stürmen an, ihre Dauer sey meistens kurz. Außer an der nördlichen Küste findet man überall tiefes Wasser. Überhaupt darf man wohl behaupten, daß es ein Meer ist, beinahe ohne alle verborgene Gefahren.
Die einzige Schwierigkeit, welche mit der Schifffahrt auf demselben verbunden ist, besteht … im Durchsegeln des Bosphorus.« 38)
Die heutige Bezeichnung als Schwarzes Meer in nahezu allen Sprachen
- kann gedeutet werden als Bedeutungsverschiebung von ursprünglich `Großes Meer´ 39)
- oder als klimabezogener Gegenbegriff zum „Weißen Meer“, wie das Mittelmeer von den Schwarzmeeranrainern genannt wurde. Das Schwarze Meer ist im Vergleich mit dem Mittelmeer sehr ruhig, doch nebelig und erscheint dann schwarz, während die sturmgepeitschte Ägäis weiß erscheint.
- Die Deutung, dass im persischen Raum Himmelsrichtungen mit Farben belegt gewesen wären (hier: Norden = schwarz), ist aus den Quellen nicht belastbar und erklärt zudem auch nicht, wieso die Schwarzmeeranrainer im Norden, Süden, Osten und Osten den persischen Begriff `schwarz´ hätten verwenden sollen.
285 bis 282 BC Patrokles
Πατροκλῆς erkundete im Auftrag von Seleukos
’ I. in den Jahren 285 bis 282 BC das Kaspische Meer
K. J. Neumann
Die Fahrt des Patrokles auf dem Kaspischen Meere und der alte Lauf des Oxos.
Hermes 19 (1884) 165-185François Lasserre
Patrokles (3)
Der Kleine Pauly 4 (1972) Sp. 556 f.F. Gisinger
Patrokles (4).
Paulys Realencyclopädie XVIII (1949), Sp. 2263–2273
450 BC Herodots (~485–~425) Reise durch Griechenland, Makedonien, ins Schwarzmeergebiet, nach Thrakien, ins Skythenland, Kleinasien, in den Vorderen Orient bis nach Babylon und nach Ägypten.
4. Jahrhundert BC * Pseudo-Skylax
Der unbekannte Autor kompilierte wahrscheinlich aus mehreren Beschreibungen von Küstenfahrten diesen Periplus: Online.
Graham Shipley
Pseudo-Skylax’s Periplous.
The Circumnavigation of the Inhabited World. Text, Translation and Commentary.
Bristol Phoenix Press, Exeter 2011.
7. Jahrhundert BC Die Fahrt des Aristeas
(Ἀριστέας Aristéas, lat. Aristeas Proconnesius ) bis zum südlichen Ural im 7. Jahrhundert BC:
E.R. Dodds
The Greeks and the Irrational.
Berkeley 1951 ND 1992, 140-141K. Meuli
Scythica
Hermes 70 (1935) 122-176.S. West
Herodotus on Aristeas
S. 43-67 in: C. J. Tuplin: Pontus and the Outside World (Colloquia Pontica 9). Leiden 2004.A. I. Ivantchik
La datation du poeme l’Arimaspée d’Aristéas de Proconnèse.
Antiquité Classique 62 (1993) 35-67.H. Parzinger
Die Skythen.
München 2004, 11, 25 ff.
8./7. Jahrhundert BC Jasons
Fahrt der Argonauten (»Suche nach dem Goldenen Vlies«) dürfte vor den Gründungen der griechischen Kolonien am Schwarzen Meer im siebten Jahrhundert stattgefunden haben.
Scherer, Burkhard
Mythos, Katalog und Prophezeiung
Studien zu den „Argonautika“ des Apollonios Rhodios.
232 S. Zugl.: Groningen, Univ., Diss., 2002. (=Palingenesia 87) Stuttgart Steiner 2006Severin, Timothy
Auf den Spuren der Argonauten. (The Jason voyage)
300 S. Düsseldorf 1987: Econ.Schildt, Göran
Das goldene Vlies
Auf den Spuren der Argonauten.
Aus dem Schwedischen von Siegfried Kienitz. Frankfurt am Main 1969
Der Blick zurück
Compernolle, René van
Femmes indigènes et colonisateurs.
Modes de contacts et processus de transformation dans les sociétés anciennes. Actes du colloque de Cortone 24-30 mai 1981. Collection de l'Ecole Française de Rome 67 (1983) 1033-1049. OnlineDan, Anca-Cristina, Didier Marcotte, Carlos Lévy, Jean-Louis Ferrary, Alexandru Avram, Patrick Gautier Dalché, Francesco Prontera.
La plus merveilleuse des mers
Recherches sur la représentation de la mer Noire et de ses peuples dans les sources antiques, d'Homère à Eratosthène.
3 vol. (854 f.) Diss. Reims: 2009.
Die Orte und Routen des Schwarzen Meeres lagen aus antiker griechischer Sicht nördlich der Oikumene, im “Beyond” im skythischen Raum. Die Untersuchung entwirft eine eigene Taxonomie basierend auf “hodological”, “topological”, and “oekoumenological” Sichtweisen, analysiert die Quellen von Homer, Hesiod, Eumelus of Corinth, Hipponax, Aristeas of Proconnesus, Hecataeus of Miletus, Pindar, Aeschylus, Sophocles, Euripides, Herodotus's Histories, Hippocrates' De aere, Xenophon's Anabasis, Pseudo-Scylax's Periplus, Eratosthenes.Danoff, Christo M.
Pontos Euxeinos.
Stichwortbeitrag in: Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike. München: dtv 4 (1979) 1051f.Danoff, Christo M.
Pontos Euxeinos.
Stichwortbeitrag in: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaften. Suppl. IX. Stuttgart 1962: Metzler. Spalten 866-1175.Mauersberg, Martin
Die „griechische Kolonisation“.
Ihr Bild in der Antike und der modernen altertumswissenschaftlichen Forschung.
382 S. Diss. Universität Innsbruck 2014. Bielefeld transcript 2019Miller, Theresa
Die griechische Kolonisation im Spiegel literarischer Zeugnisse.
X, 337 S., Diss. Universität München 1995. Tübingen 1997: Gunter Narr.Rüdiger Schmitt
Considerations on the Name of the Black Sea: What can the Historian learn from it? in: Miron, Andrei Auguste; V. B Miron; Wolfgang Leschhorn: Hellas Und Der Griechische Osten. Studien zur Geschichte und Numismatik der Griechischen Welt. Festschrift für Peter Robert Franke. Saarbrücken 1996Szamalek, J. K.
Greeks and the Peoples of the Black Sea Region. Beyond Ethnicity and Identity: an Archaeology of Commonalities.
S. 53-80 in: Müller, C.; Veïsse, A.-E. (Hg.): Identité ethnique et culture matérielle dans le monde grec. Actes de la table ronde organisée à Paris les 10 et 11 décembre 2010. Institut des Sciences et Techniques de l'Antiquité INHA. Dialogues d'histoire ancienne Suppl. 10. Besançon 2014Gocha R. Tsetskhladze
,Alexandru Avram
,James Hargrave
,John Boardman
The Greeks and Romans in the Black Sea and the importance of the Pontic region for the Graeco-Roman world (7th century BC-5th century AD).
20 years on (1997-2017): proceedings of the Sixth International Congress on Black Sea Antiquities (Constanta - 18-22 September 2017).
XXII, 751 S. Oxford Archaeopress Publishing Ltd. [2021]
Unterwegs im antiken Mediterraneum
- 50 BC: Im römischen Italien der Kaiserzeit waren 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung Sklaven. Bis zu zwei Millionen Sklaven aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika könnten gleichzeitig im römischen Italien gelebt haben.
Stefan Knoch
Sklavenfürsorge im Römischen Reich. Formen und Motive zwischen humanitas und utilitas. Dissertation Universität Trier 2004. (= Sklaverei – Knechtschaft – Zwangsarbeit. Band 2). Hildesheim 2017: Olms. Inhalt
- 146 BC: Rom erobert Karthago und verdrängt die seefahrenden Phönizier. Das erste römische Zentrum in Afrika entsteht.
- 2. Jh. BC:
Eudoxos
aus Kyzikos (Εὔδοξος ὁ Κυζικηνός Eúdoxos ho Kyzikēnós) segelt im 2. Jahrhundert BC vor der afrikanischen Küste und gilt als Wiederentdecker des Seewegs von Ägypten rund um die Arabische Halbinsel nach Indien.J. H. Thiel
Eudoxos of Cyzicus: a chapter in the history of the sea-route to India and the route around the Cape in ancient times.
(=Historische studies, 23) 62 S. Groningen 1966: J.B. Wolters.
Zitiert und kommentiert Strabo (S. 29–43)- ders.: Eudoxus van Cyzicus : (een hoofdstuk uit de geschiedenis van de vaart op I Indië en de vaart om de zuid in de oudheid.
88 S. (=Mededeelingen der Koninklijke Nederlandsche Akademie van Wetenschappen, Afd. Letterkunde, nieuwe reeks, d. 2, no. 8: 187-275) Amsterdam 1939: Noord-Hollandsche Uitgevers Maatschappis.
Polybios
(Πολύβιος, auch Polybios von Megalopolis um 200 – um 120 BC) segelt im Atlantik- 218 BC:
Hannibals
(247–183) Armee (50.000 Soldaten, 9.000 Reiter) überquert mit 37 Elefanten die Alpen und erreicht Aosta. Die zugrundeliegende Planung erstreckte sich von der iberischen Halbinsel über Südfrankreich bis Italien und weiter bis zum afrikanischen Karthago, also über eine Strecke von fast 4.000 Kilometern. - 300 BC: In den folgenden 150 Jahren sollen rund 700.000 Menschen versklavt worden sein.
- 312 BC: Unter dem Konsul
Appius Claudius Caecus
beginnt der Bau der ersten gebahnten und befestigten Fernstraße; die Via Appia verbindet Rom über 540 km mit der Hafenstadt Brindisi, damals mit Capua. Damit begann der Ausbau des römischen Straßennetzes, das bis 125 n. Chr. auf rund 90.000 Kilometer gepflasterte Straßen wuchs.Adams, Colin
Land transport in Roman Egypt 30 BC–AD 300: A study in administration and economic history.
Oxford 2007: Oxford University PressQuilici, Lorenzo
Land transport, Part 1: Roads and bridges.
S. 551–79 in: John P. Oleson (Hg): The Oxford handbook of engineering and technology in the classical world. New York 2008: Oxford University Press
- um 330 BC:
Pytheas
(Πυθέας, Pythéas; um 370 – um 310 BC) von Massalia [=Marseille] segelt im Atlantik nördlich bis Thule [=Island?], angetrieben vielleicht von der Suche nach Bernstein (gr. elektron).Barry Cunliffe
The Extraordinary Voyage of Pytheas the Greek. 195 S. New York 2003: Penguin BooksDietrich Stichtenoth
Über das Weltmeer. Die Fragmente.
(=Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit ; 3, 103) 128 S. Kt. Weimar 1959: Böhlau.- ders.: Pytheas von Marseille, der Entdecker Mittel- und Nordeuropas, Altertum 7 (1961) 156–166
Walter Mohr
Des Pytheas Schrift über den Ozean.
Hermes 77 (1942) 28-45. Online
Eine naturphilosophische Interpretation, die unterscheidet zwischen Erfahrungstatsachen, die die Gestalt der Erde erklären, und Vorstellungen, die das Weltbild erklären, ein Konflikt, den Pytheas auslöste und der zur argumentativen Konfrontation zwischen Strabo auf der einen Seite und beispielsweise Eratosthenes, Hipparch und Poseidonios auf der Seite führte.Christopher F. C. Hawkes
Pytheas: Europe and the Greek Explorers.
A lecture delivered at New College, Oxford on 20th May 1975, revised and amplified. 46 S. Oxford 1975: Blackwell
- 334 BC
Alexander
(der Große) beginnt seine Eroberungskriege, die mit geographischen Expeditionen einhergehen (→ Bematisten): Anatolien, Vorder Orient, Ägypten. Dort reist er zur westlichsten Oase Siwa (=Ammonium) in der Libyschen Wüste und lässt sich 331 von den Priestern Amons zum Sohn Gottes erklären. Dann zieht er nach Persien (331-330 BC), zum Kaspischen Meer, nach Afghanistan (329 BC), Sogdien (Turkmenistan, 329–327 BC), Punjab (Pakistan, 326 BC). Alexander
sandte seinen AdmiralNéarchos
Νέαρχος [um 360 - nach 314 BC] aus, den Ozean von der Indusmündung zu erkunden. Dieser segelte im Jahr 325 BC los, mit 150 Schiffen und 5.000 Männern. Auf seinem Logbuch (Periplus) basiert ein Bericht, der inArrians
Anabasis und Indika ausgiebig zitiert wurde. Nach 130 Tagen trifft er an der Küste des Persischen Golfes wieder auf Alexander.- 450 BC
Herodots
(~485–~425) Reise durch Griechenland, Makedonien, ins Schwarzmeergebiet, nach Thrakien, ins Skythenland, Kleinasien, in den Vorderen Orient bis nach Babylon und nach Ägypten.Reinhold Bichler
Herodot, der Weitgereiste? Eine hoffentlich unterhaltsame Betrachtung
S. 87-101 in H. Beck et al. (Hg.): Von Magna Graecia nach Asia Minor. Festschrift Linda-Marie Günther. Wiesbaden 2017 (=Philippika 116)Reinhold Bichler
Herodotus the geographer.
S. 139-155 in: Ewen Bowie (Hg.): Herodotus – narrator, scientist, historian. Berlin/Boston 2018: De Gruyter.Reinhold Bichler
Cyropaedia. ‘Historical Space’ and the Nations at the Fringes of the Oikumene.
S. 73-103 in: B. Jacobs (Hg.): Ancient Information on Persia Re-assessed: Xenophon’s Cyropaedia, Proceedings of a Conference Held at Marburg in Honour of Christopher J. Tuplin, December 1-2, 2017, (= Classica et Orientalia, 22) Wiesbaden 2020.
- vor 514 BC:
Skylax
Σκύλαξ von Karyanda, Reise nach Indien- M.L. Allain, The Periplous of Skylax of Karyanda. [Scylax Caryandensis: Periplus] VII, 220 Blätter. Diss. Ohio State Univ. Columbus 1977. Ann Arbor/Mich.: Univ. Microfilms 1982
Dmitri Panschenko
Scylax. Circumnavigation of India and its interpretation in Early Greek Geography, Ethnograpy and Cosmograpy
Hyperboreus 4 (1998) 211-242Kaplan, Philip
Skylax of Karyanda (709).
Brill's New Jacoby. Editor in Chief: Ian Worthington, (University of Missouri-Columbia). Brill, 2009. Brill Online. Niedersaechsische Staats- und Universitaetsbibliothek Goettingen. 17 September 2009 Online- A. Dihle, Arabien und Indien, in: G. Nenci u.a. (Hrsg.), Hérodote et les peuples non Grec. Genf 1988, 41-61
- 515 BC: Der persische König
Dareios
I. ließ in seinem Reich ein Netz von Königsstraßen anlegen. Zentrale Achse war die fast 2.500 Kilometer lange Königsstraße von Sardes nach Susa (von Ephesos nach Persepolis). 40) Entlang der Straßen wurden in Tagesetappen Raststationen in 22 Kilometern Abstand errichtet, 111 zwischen Sardes und Susa 41). Die persischen Schnellboten (pirradaziš) sollen diese Strecke in sieben Tagen zurückgelegt haben. Teile dieser Straße stammen aus assyrischer Zeit, später wurde sie Teil der Seidenstraße.
Den Bosporus überbrückte er mit einer Schiffsbrücke 42).
Er ließ den vonNechos
II. begonnenen Kanal zwischen dem pelusischen Nilarm und dem Rotem Meer mit 200 Kilometern Länge fertigstellen.Graf, David F.
The Persian Royal Road System.
Continuity & Change: Proceedings of the Last Achaemenid History Workshop 1990. Achaemenid History. 8 (1994) 167–189.Mahlich, Elena
Der Kanalbau unter Dareios I. Ein achämenidisches Bauprojekt in Ägypten.
(=Bonner Ägyptologische Beiträge, 11). Berlin 2020: EB-Verlag Dr. Brandt
- um 630 BC:
Kolaios
(Κωλαῖος; lat. Colaeus) von Samos an der nordafrikanischen Küste (Kyrenaika) und als erster Grieche in Tartessos bei Cadiz an der Meerenge von Gibraltar (damals Säulen des Baal)Brigitte Freyer-Schauenburg
Kolaios und die westphönizischen Elfenbeine.
Madrider Mitteilungen 7 (1966) 89-108.Herodot
IV 152
- 8. Jahrhundert BC: Griechen aus Euböa migrieren nach Westen und siedeln außerhalb der Ägäis am zentralen Mittelmeer (Kampanien, Latium, Etrurien); Pithekoussai auf der Insel Ischia vor Neapel gilt als erste griechische Kolonie dort. Etwa zeitgleich gründen sie Handelsplätze an der nordafrikanischen Küste (Kyrenaika), die Keimzellen der späteren Besiedlung bildeten. Im nordafrikanischen Küstenraum bilden die libyschen Regionen Cyrenaica und Tripolitanien fruchtbare Inseln zwischen Wüste und dem Mittelmeer. Das antike Wegenetz bot nur wenige Ziele. Das Segeln in östlicher Richtung war durch die vorherrschenden Windrichtungen leichter als in den Westen (Fulford).
Fulford, M. G.
To East and West: The Mediterranean Trade of Cyrenaica and Tripolitania in Antiquity
Libyan Studies 20 (1989) 169-191.Peter Golinski
Kollektive Identitäten in der antiken Kyrenaika.
Diss. 266 S. Bibl. 234–257 Göttingen 2016. Online
Untersucht das Verhältnis der siedelnden und handelnden Griechen zur nomadischen Bevölkerung der Region und des Hinterlandes.David Ridgway
The First Western Greeks.
XIX, 180 S. Cambridge 1992: Cambridge University Press. InhaltSchweizer, B.
Zwischen Naukratis und Gravisca: Händler im Mittelmeerraum des 7. und 6. Jhs. v. Chr. Empórion – Port of Trade – Extraurbanes Heiligtum: Von der xenia zur emporia.
S. 307-324 in: Fitzenreiter, M. (Hg.): Das Heilige und die Ware. Zum Spannungsfeld von Religion und Ökonomie. (=Internet-Beiträge zur Ägyptologie und Sudanarchäologie, 7) Berlin 2007Sherratt, S.
;Sherratt, A.
The Growth of the Mediterranean Economy in the Early First Millenium B.C.
World Archaeology 24 (1993) 361-378. OnlineStein-Hölkeskamp, Elke
Im Land der Kirke und Kyklopen. Immigranten und Indigene in den süditalischen Siedlungen des 8. und 7. Jahrhunderts v. Chr..
Klio 88 (2006) 311-327. DOI
- 10./9. Jahrhundert BC: Eine langsame »Dorische Wanderung« als Migration, nicht als Invasion, von Norden (Dalmatien) nach Süden.
- siehe die Ausstellung 2008 Zeit der Helden. Die »dunklen Jahrhunderte« Griechenlands 1200–700 v. Chr.
Der Blick zurück
Norbert Ehrhardt
Zur Geschichte der griechischen Handels- und Kolonisationsfahrten im östlichen Mittelmeer im Spiegel von Epos und Periplus-Literatur.
S. 13-32 in: Orientalisch-Ägäische Einflüsse in der Europäischen Bronzezeit. Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz 1990.Hans-Joachim Gehrke
Griechische Wanderungsnarrative und ihre Wirkung.
S. 41–65 in:Wiedemann, Felix, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
Vom Wandern der Völker
Migrationserzählungen in den Altertumswissenschaften.
370 S. Tagungsband 2012 Berlin, Berlin 2017: Edition Topoi.Rudolf Güngerich
Die Küstenbeschreibung in der griechischen Literatur
31 S., 1 Karte, (=Orbis antiquus, 4) Münster 1950/1975: AschendorffHolger Sonnabend
Die Grenzen der Welt. Geographische Vorstellungen der Antike.
224 S. Darmstadt [2007] 2013: Wissenschaftliche BuchgesellschaftRaimund Schulz
Die Antike und das Meer.
255 S. Darmstadt [2005], 2011: PrimusTsetskhladze, G.
(Hg.)
Greek Colonisation. An Account of Greek Colonies and Other Settlements Overseas.
Bd. 2 584 S. Leiden 2008: Brill.
Themen sind die Kolonisation in der nördlichen Ägäis, in der Adria in Libyen, auf Zypern u.a.m- Ulf, Christoph (Hg.)
Wege zur Genese griechischer Identität. Die Bedeutung der früharchaischen Zeit.
323 S. Berlin, Boston 1996: Akademie. DOI, u.a.mit:- Ulf, Christoph
Griechische Ethnogenese versus Wanderungen von Stämmen und Stammstaaten - Ingomar Weiler
Soziogenese und soziale Mobilität im archaischen Griechenland.
Gedanken zur Begegnung mit den Völkern des Alten Orients
Shcheglov, D. A.
The length of coastlines in Ptolemy's Geography and in ancient periploi.
History of Geo- and Space Sciences 9 (2018 ) 9–24, DOIWhite, Arthur P.
;White, Donald
Coastal Sites of Northeast Africa: The Case Against Bronze Age Ports.
Journal of the American Research Center in Egypt JARCE 33 (1996) 11-31. DOI
Angelós, der Bote
- Angelós, ἄγγελος (Bote)
Bereits im Altgriechischen mit fremder, also älterer sprachlicher Wurzel 43), übersetzt das hebräische mal'ach. Bedeutungsverwandt sind angelos (ἄγγελος `Bote´), kataskopos (κατάσκοπος `Kundschafter´), keryx (κῆρυξ `Herold´), erkennbar als Stabträger an Boten- und Heroldstab, siehe auch Kerykeion. - Götterboten sind beispielsweise auch: der ägyptische
Thot
, der griechischeHermes
, der römischeMercur
, der germanischeHermodr
, der keltischeCissonius
.Röttger, Hermann
Mal'ak - Angelos - Angelus - Engel
Boten Gottes Im Alten Testament.
Katechetische Blätter 109.11 (1984) 766-771.- Die Läufer (hebräisch ruts) der Bibel
- Der Eilbote Hemerodromos im antiken Griechenland lief den ganzen Tag und transportierte daher Nachrichten über große Distanzen.
- Der griechische Bematistes war Eilbote, Ausschreiter und Vermesser.
- Der tabellarius als (amtlicher) Bote im Römischen Reich.
- Berittene Kuriere hießen stratores, später auch speculatores.
- Der einfache Botenläufer war ein corisator oder cursor, als Träger ein gerulus.
Meier, Samuel A.
The messenger in the ancient Semitic world.
(=Rev. version of thesis Harvard Univ., 1986) XVII, 269 S., Atlanta (Ga.) 1988: Scholars Press.Karavites, Peter
Homer and the Bronze age
The reflection of humanistic ideals in diplomatic practices.
XV, 260 S., (= Gorgias Studies in the Ancient near East) Piscataway, N.J. 2008: Gorgias Press.
Messenger (Boten) und deren »diplomatische« Aufgaben stehen im Fokus der Betrachtung: »They treat practices such as envoy escorts, envoy protection and hospitality, symbolism of gift exchanges, royal marriages alliances, envoy credentials, and various other practices.« (Umschlagtext)
Mobilität im Mediterraneum
Borutta, Manuel
Mediterraneum
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2020-04-02. OnlineCasson, Lionel
Travel in the Ancient World.
Baltimore: Johns Hopkins Univ. Press, 1995.Giebel, Marion
Reisen in der Antike.
242 S. Düsseldorf 1999/2006: Artemis & Winkler. Bibliogr. S. 229 - 240
Reisen in Griechenland und bis an die Grenzen der bewohnten Welt (Argonauten,Hekataios von Milet
,Herodot
,Xenophon
,Nearchos
, u.a.) und Reisen im römischen Reich.Horden, Peregrine; Nicholas Purcell
The corrupting sea.
A study of Mediterranean history
Oxford 2000: Wiley-BlackwellRollinger, Robert
Interkulturalität in der Alten Welt
Vorderasien, Hellas, Ägypten und die vielfältigen Ebenen des Kontakts.
Wiesbaden 2010: Harrassowitz. Tagungsband XXIII, 726 S., Inhalt u.a.:- Hermann Genz:
Anatolien als Landbrücke in der späten Bronzezeit? Kommentare zu den hethitischen Fernbeziehungen aus archäologischer Sicht. - Kai Ruffing:
Dura Europos und seine Rolle im Fernhandel der Römischen Kaiserzeit. - Martin Lang, Robert Rollinger:
Im Herzen der Meere und in der Mitte des Meeres: Das Buch Ezechiel und die in assyrischer Zeit fassbaren Vorstellungen von den Grenzen der Welt. - Christoph Ulf:
Zur Hybridität von Homers Ilias, oder : Wie die Ilias von Troia nach Ilion kam.
Schlesier, Renate
Mobility and travel in the Mediterranean from antiquity to the middle ages.
154 S. Münster Lit 2004Schmitt, Rainer
Reisen bildet.
Geschichten und Kulturen der Länder des Mittelmeerraumes.
540 S., Norderstedt BoD 2020Ulf, Christoph, Robert Rollinger, Kordula Schnegg
Kulturkontakte in antiken Welten: vom Denkmodell zum Fallbeispiel
Proceedings des internationalen Kolloquiums aus Anlass des 60. Geburtstages von Christoph Ulf, Innsbruck, 26.-30. Januar 2009. Tagungsband: 19 deutsche u. 5 englische Beiträge. 584 S., Leuven: Peeters, 2014, Inhalt u.a.:- Alexander Fantalkin
Naukratis as a Contact Zone: Revealing the Lydian Connection - Peter Funke
Überregionale Heiligtümer. Orte der Begegnung mit dem Fremden - Erich Kistler
Die Phönizier sind Händler, die Griechen aber Kolonisatoren. Zwei alte Klischees, Ulfs Kulturkontakt-Modell und das archaische Westsizilien - Martin Mauersberg
Die komplexe Welt der Kolonisation. Mediterrane Beziehungsgeflechte am Beispiel Massalias - Mischa Meier
„Von fremd zu fremd“Gelasius I.
,Anastasios
und die verlorene Einheit der Mittelmeerwelt - Alessandro Naso:
Griechen und Etrusker: Kulturtransfer zwischen Sitten und Mode - Kai Ruffing
Das Mare Erythraeum als Kontaktzone in der Römischen Kaiserzeit - Christoph Schäfer
Kleopatra
in Rom: Kulturkontakt oder Herausforderung? - Gocha R. Tsetskhladze
From the Pillars of Hercules to the Scythian Lands: Identifying Ethno-Cultural Interactions - Josef Wiesehöfer
Kontaktzonen, Grenzüberschreitungen und Grenzgänger: Kulturkontakte zwischen Parthern und Griechen - Maria Brosius
Goods/Commodities/Ideas: Waren im kulturellen Kontakt. Some Remarks on the Channels of the Transmission of Knowledge in the Ancient Mediterranean World - Herbert Graßl:
Gütertransfer und Kulturkontakte - Johannes Haubold:
Kulturkontakt aus der Sicht des Homerlesers - Bruno Jacobs:
Bildkunst als Zeugnis für Orientierung und Konsens innerhalb der Eliten des westlichen Achämenidenreichs - Kurt A. Raaflaub:
Ideen im Reisegepäck? Sachliche und methodologische Überlegungen zu frühgriechischen Gerechtigkeitsvorstellungen im interkulturellen Zusammenhang des Mittelmeerraumes - Christoph Ulf:
Eine Typologie von kulturellen Kontaktzonen (»Fernverhältnisse« / middle grounds / dichte Kontaktzonen), oder: Rethinking Cultural Contacts auf dem Prüfstand
Baumann, Mario; Susanne Froehlich
Auf segelbeflügelten Schiffen das Meer befahren.
Das Erlebnis der Schiffsreise im späten Hellenismus und in der Römischen Kaiserzeit.
In Zusammenarbeit mit Jens Börstinghaus. XIV, 432 S. Wiesbaden 2018: Harrassowitz. Der Inhalt umfasst den Zeitraum vom 1. Jahrhundert vor Christus bis zur Spätzeit des römischen Reiches, u.a.:
Thomas N. Kirstein
,Sebastian Ritz
,Alwin Cubasch
Eine technikhistorische Betrachtung der Sicherheit römischer Handelsschiffe.Nicola Zwingmann
Frauenreisen auf Schiffsreisen im literarischen Diskurs vonSeneca
bisSynesios
(Synes. epist. 5).Yasmina Benfer
Reiseerfahrungen am Ende der Republik. Das BeispielCiceros
in seinen Briefen.Marcus Hellwing
Die Schiffsreise inCiceros
erster Philippica.Peter Pilhofer
Paulus
und das Mittelmeer.Christian Fron
Die Wahl des Schiffes und ihre Motivik zur Zeit der Zweiten Sophistik [2./3. Jh. n. Chr.]
Ein Beitrag zur Sinnbildhaftigkeit des gewählten Verkehrsmittels für den Charakter einer Reise innerhalb kaiserzeitlicher Gelehrtenbiographien.Isabell Höhler
Eine knappe Poetologie der Seekrankheit beiRutilius Namatianus
[5. Jh. n. Chr., De reditu suo beschreibt eine Seereise von Rom nach Gallien im Jahr 416].Boris Dunsch
Die poetische Vision der gelungenen Seefahrt im Oceanus-Hymnus (Anth. Lat. 12, 718 R.).Bernadette Descharmes
Schutz- und Geleitvorstellungen am Beispiel der Aphrodite, Venus und Isis.Karl Matthias Schmidt
Die Schiffsreise des ApostelsPaulus
nach Puteoli und der Verweis auf die Dioskuren in Apostelgeschichte 28,11.Doris Meyer
Schiffbruch mitHomer
undHesiod
. Ethisches und Poetisches in einigen frühhellenistischen Epigrammen.Johannes Breuer
Mare naufragum [das die Schiffe zerschellende Meer]. Motivik, Poetik und Funktion nautischer Szenen inHorazens
[65 - 8 BC] lyrischen Gedichten.Ulrike Egelhaaf-Gaiser
Poeta und gubernator [Steuermann > Statthalter].Eumolp
und die Poetik des Schiffbruchs beiPetron
[um 14 bis 66 n. Chr.] (Sat. 100-115).Nina Mindt
Die Schiffsreise in Flavischer Zeit [69–96 n. Chr]. Literarische Repräsentationen.Cordula Bachmann
Eine Kreuzfahrt in den EikonesPhilostrats des Älteren
.
Rosół, Rafał
Frühe Berberische Lehnwörter im Griechischen.
Historische Sprachforschung / Historical Linguistics 128 (2015) 153–63. Online.Moatti, Claudia
La mobilité des personnes en Méditerranée de l'Antiquité à l'époque moderne.
Procedures de contrôle et documents d'identification.
745 S. Rome 2004: École Française de Rome.
Tagungsband von zwei Veranstaltungen: Rome, Ecole française de Rome, 8-9.03.2002 und Paris, Ecole normale supérieure, 29-30.11.2002
Raum und Orientierung
Reinhold Bichler
Wahrnehmung und Vorstellung fremder Kultur.
Griechen und Orient in archaischer und frühklassischer Zeit.
S. 51-74 in: Meinhard Schuster (Hg.): Die Begegnung mit dem Fremden. Wertungen und Wirkungen in Hochkulturen vom Altertum bis zur Gegenwart, Stuttgart, Leipzig 1996 (Colloquium Rauricum, 4; Ges. Schriften 2 (2008) 69-88)Reinhold Bichler
Zur Veranschaulichung geographischen Wissens inHerodots
Historien.
S. 74–89 in: Dietrich Boschung, Thierry Greub, Jürgen Hammerstaedt (Hg.): Geographische Kenntnisse und ihre konkreten Ausformungen. München 2013 (Morphomata, 5)
Die phönizische Zeit
Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- 5. Jahrhundert BC
Hanno
»der Seefahrer« [vor 480–440 BC] umsegelte Afrika bis zum Golf von Guinea.
Periplus Online - 6. Jahrhundert BC Phönizische Seefahrer erkundeten als erste die westliche Küste Europas und sollen bis Norwegen gelangt sein. Das Wissen darüber sicherte ihnen das Handelsmonopol für den Zinnhandel mit dem Erz aus den Minen Britanniens und wurde daher geheimgehalten.
Plinius der Ältere
(um 23 – 79 n. Chr.) berichtet von einem Periplus desHimilco
aus Karthago für diese Strecke. Der Austausch zwischen Jütland und Karthago ist evident, wirtschaftlich belegt durch den Bernsteinhandel, kulturell durch Übertragungen der Schrift und der Götter. 44) - um 613-610 BC
Pharao Necho
(610–595 BC) beauftragt Phönizier damit, Afrika zu umsegeln; nachHerodot
(4,42) gelang dies auch um 613-610 BC. Die Formulierung, sie hätten auf ihrer Fahrt die Sonne zur Rechten gesehen, beweist, dass der Äquator überquert wurde. - Frühestens 814 BC gründeten Phönizier (Siedler aus Tyros im östlichen Mittelmeer) Karthago als Basis im westlichen Mittelmeer, verbunden durch die Straße von Sizilien.
- 9. Jahrhundert BC Säulen des Herakles
Die Karten des Altertums zeigen eine geschlossene Welt rund um Mittelmeer und Schwarzes Meer, die Oikumene, das »Bewohnte Land«, mit nur einen Ausweg zwischen Marokko und Spanien. Archäologische Funde belegen die Anwesenheit der Phönizier bis zum 9. Jahrhundert BC; diese benannten die beiden Vorgebirge als Säulen des Melkart oder Baal. Die Griechen setzten diesen mit Herakles gleich, dem Helden mit den Attributen des Wilden Mannes.
Die Säulen des Herakles führen in die grenzenlose Unendlichkeit des weltumfassenden Oceanos, heraus aus der Sicherheit des nahen Landes, sie bilden die Grenzen der Welt. Angst und Hoffnung liegen nah beieinander, und so finden sich dahinter die »Insulae Fortunata« und etwas weiter das nach dem welttragenden Atlas benannte und untergegangene Atlantis im Atlantischen Ozean.
Nünnerich-Asmus, Annette
Die Wüste lebt. Händler und Nomaden als Botschafter zwischen Kulturen.
Themenheft: Antike Welt 35.5 (2004): http://www.jstor.org/stable/44466020, darin u.a.:- Klaus S. Freyberger: Handel im Schutz der Götter.
Die kaiserzeitlichen Heiligtümer in der östlichen Mittelmeerwelt waren Zentren religiösen und kaufmännischen Lebens, 8-18 - Michael Sommer: Die Phönizier – Handelsherren der Eisenzeit.
Macht und Mammon zwischen Orient und Okzident, 19-28 Jacopo Bonetto, Ida Oggiano, Bärbel Morstadt
Reise nach Westen.
Die Koloniestadt Nora auf Sardinien ist eindrucksvolle Zeugin des phönizischen Kulturtransfers.
Sommer, Michael
Die Phönizier: Handelsherren zwischen Orient und Okzident.
Stuttgart 2005: A. Kröner.Sommer, Michael
Wirtschaftsgeschichte der Antike.
München C.H. Beck 2013.
10.000 Jahre Wirtschaftsgeschichte von der Sesshaftwerdung des Menschen über die Anfänge des Ackerbaus bis zur Spätantike mit einem Blick auf die Figur des »Entrepeneurs«, des fahrenden Händlers.
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- Delphi
- Inseln der Glückseligen, »Insulae Fortunata«:
Junionia/Purpuraria, Canaria/Planaria, Nivaria/Convallis, Capraria, Ombrios/Pluvalia. - Ophir
- Scylla und Charybdis
- Säulen des Herakles, zuvor phönizisch: Säulen des Melkart/Baal
Im 2. Jahrtausend BC
Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- Die von
Homer
niedergeschriebene Odyssee basiert auf mündlichen Überlieferungen über den Untergang Trojas. Archäologisch nachgewiesen ist die Zerstörung der Stadt durch Brandspuren in der Schicht Troja VII im 11./12. Jahrhundert BC. Das stimmt überein mit den Angaben vonEratosthenes
, der 1194–1184 BC angibt, und mit dem Zusammenbruch vieler Zivilisationen im Mediterraneum zum Ende des Bronzezeitalters.Lane Fox, Robin
Travelling heroes. In the epic age of Homer.
XIV, 513 S., 16 Bildtafeln, Karten. New York 2010: Vintage BooksWolf, Armin; Hans Helmut Wolf
Die wirkliche Reise des Odysseus
Zur Rekonstruktion des Homerischen Weltbildes.
304 S. 3.A. München Wien Langen Müller 1990, Literaturverz. S. 271 - 284Alexandr Podosinov
Das Schwarze Meer in der geokartographischen Tradition der Antike und des frühen Mittelalters. IV. Odysseus im Schwarzen Meer? Okeanische Fahrten der griechischen Helden und archaisches Weltbild der Griechen.
In: G.R. Tsetskhladze (Hg.): Ancient West and East. 12. Leuven; Paris; Walpole (MA), 2013. S. 205-236- Podosinov versucht die Fahrten des Odysseus vor dem archaischen Weltbild der vorhomerischen Griechen zu deuten. Deren Erfahrungshorizont endete an den Ausgängen des östlichen Mittelmeeres, also am Nil, der Straße von Sizilien, der Straße von Messina (zwischen Sizilien und Italien), der Straße von Otranto in die Adria, dem Bosporus. In der Vorstellung waren alle Landmassen vom Okeanos umgeben, daher mussten diese Ausgänge (in der Vorstellung) auch in den Okeanos führen. Daraus lässt sich die Möglichkeit ableiten, durch eine der Meerengen hinauszufahren, sich auf den Okeanos zu wagen und durch eine der anderen Straßen wieder in die vertraute Welt hinzugelangen. Die Etappen des Odysseus erscheinen widersprüchlich vor dem Hintergrund unserer Karten. Manche Widersprüche entfallen jedoch vor dem Hintergrund des archaischen Weltbildes. Zudem wurden diese Meerengen überhöht zu Übergängen in die Todeszone, in die Welt der Toten. Dann verbinden sich wirkliche Erfahrungen und mythische Vorstellungen und die tatsächlich äußerst gefährliche Passage durch die Straße von Messina wird zu Skylla und Charybdis (→ Fata Morgana).
Ägyptisches Unterwegs-sein
- Um 1160 BC wird die älteste geologische Karte datiert, der Goldminenpapyrus zum Wadi Hammamat aus der 20. ägyptischen Dynastie auf Papyrus, 280 x 41 cm, im ägyptischen Museum Turin.
- Um 1200 BC siedeln die Philister im Raum des heutigen Palästina.
- Um 1250 BC verlässt Moses mit dem hebräischen Volk Ägypten (Exodus); sie ziehen auf die Sinai-Halbinsel.
- Von 1550 bis 1070 BC dokumentieren die auf Keilschrifttafeln erhaltenen Amarna-Briefe die Korrespondenz (und damit den Botenverkehr) zwischen Ägypten und Babylonien (EA 1-14), Assyrien (EA 15-16), Mitanni (EA 17-30), Arzawa (EA 31-32), Alašija (EA 33-40), dem Hethiterreich (EA 41-44), Phönizien (Byblos und Amurru) u.a., also geografisch Anatolien, das Zweistromland sowie Libanon, Syrien, Israel, Jordanien, Palästina umfassend. Nach Süden erstreckt sich das ägyptische Reich um 1520 BC unter Thutmosis I. bis nach Abu Hamad am Nil, an der heutigen Grenze zum Sudan.
- 1630 BC übernehmen die Hyksos, ein Hirtenvolk aus dem Nahen Osten, die Herrschaft über Ägypten für rund die nächsten hundert Jahre.
- 1.890 BC lässt der Pharao
Sesostris II.
einen Kanal zwischen dem Nil und dem Roten Meer anlegen. Bard, Kathryn A., Rodolfo Fattovich
Egyptian Seafaring Expeditions and the Land of Punt
Long-Distance Trade in the Red Sea During the Middle Kingdom. 249 S., Boston: Brill 2018
Eine wissenschaftlich basierte Untersuchung insbesondere in der 12. Dynastie über »Egyptian Long-distance Trade, Pharaonic Expeditions and Direct Control of Sources of Raw Materials in Northeast Africa and the Sinai in the Middle Kingdom; Mining in the Sinai, Galena at Gebel Zeit, in the Wadi Hammamat«. Als Quellen dienen archäologische Untersuchungen über die Häfen in Ayn Soukhna, Mersa/Wadi Gawasis, Saww, Wadi el-Jarf, Artefakte, Abbildungen und Inschriften. Interessant erscheinen die Kapitel »Dates of Known Expeditions Based on Textual Evidence« und »Ship building«.Volker Matthies
Die Puntfahrten als Archetypus späterer Entdeckungsreisen.
Zur Rezeption der ägyptischen Puntfahrten in der entdeckungsgeschichtlichen Literatur.
05.06.2015 OnlinePaprocki, Maciej
Roads in the Deserts of Roman Egypt. Analysis, Atlas, Commentary.
Oxford: Oxbow 2019. 352 S., 30 Ill.R. B. Partridge
Transport in Ancient Egypt.
X, 150 S. London 1996: Rubicon.
Papyrus und Holzboote, Träger, Tragestühle, Esel, Pferde, Wagen und Schlitten.Kai Ruffing
Durch die Wüste!
Die Bedeutung der östlichen Wüste Ägyptens als Transportweg im Ost- und Südhandel der Kaiserzeit
in: R. Rollinger, G. Schwinghammer, B, Truschnegg, K. Schnegg (Hrsg.), Altertum und Gegenwart. 125 Jahre Alte Geschichte in Innsbruck. Vorträge der Ringvorlesung Innsbruck 2010, Innsbruck 2012 (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft NF 4), 273-304.Rieger, Anna-Katharina
The Various Ways of Being Mobile: Habitual Knowledge, Life-Strategies and the Ancient Route Networks on the Eastern Marmarica- Plateau (Northern Libyan Desert).
Open Archaeology, 3.1 (2017) 49-68. Online
Die Seevölker
Michal Artzy
The Medinet Habu boat depictions. Can we Trust Ramses III.?
Tropis VI (2001) 35-44. OnlineBleckmann, B.
;Dreyer, B.
(Hg.): Forschungen zur Alten Geschichte. Kleine Schriften, 1. Stuttgart 2011Lehmann, G. A.
Die Sikalaju – ein neues Zeugnis zu den „Seevölker“-Heerfahrten im späten 13. Jh. v. Chr. (RS 34.129), S. 67-84.Lehmann, G. A.
Die mykenisch-frühgriechische Welt und der östliche Mittelmeerraum in der Zeit der „Seevölker“-Invasoren um 1200 v. Chr., S. 106-163.Edel, Elmar
Der Seevölkerbericht aus dem 8. Jahre Ramses' III. (MH II, pl. 46, 15-18): Übersetzung und Struktur.
Mélanges Gamal Eddin Mokhtar I, 97.1 (1985 ) 223-237 BdE Bibliothèque d'Étude de l'Institut Français d'Archéologie Orientale du Caire
Gilboa, A.
,Yasur-Landau, A.
(Hg.)
Nomads of the Mediterranean: Trade and Contact in the Bronze and Iron Ages.
XII, 352 S. Leiden 2020: Brill. DOI, Inhalt u.a.:- Bernard Knapp
Piracy in the Late Bronze Age Eastern Mediterranean? A Cautionary Tale - Chris Monroe
Informed or at Sea: On the Maritime and Mundane in Ugaritic Tablet RS 94.2406 - Aleydis Van de Moortel
Sea Peoples from the Aegean: Identity, Sociopolitical Context, and Antecedents
Konstantinos Kopanias
Mercenaries or refugees? The evidence from the inscriptions of Merenptah on the ‘Sea Peoples’.
Journal of Greek Archaeology 2 (2017) 119–134 OnlineYurco, Frank J.
Sea Peoples.
Stichworteintrag S. 876–879 in: Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. London 1999: Routledge. Den Seevölkern werden dort anhand altägyptischer Inschriften zugeordnet: Shardana, Lukka, Tursha, Akawasha/Ekwesh, Shekelesh (auch: Shikila, Sikalaju), Peleset, Tjekker (Tkkr/Tkry?), Denyen, Wesesh.
Mensch & Rentier unterwegs
- Das Rentier erscheint als Nutztier rund 1.000 BC (umstritten). Genetische Untersuchungen zeigen, dass die Sámi in Fennoskandinavien und Samojeden in Nordwestsibirien das Rentier wahrscheinlich unabhängig voneinander domestiziert haben. Seit wann Rentiere zum Reiten und als Zugtier für Schlitten eingesetzt wurden, ist offen.
Pelletier, M., Kotiaho, A., Niinimäki, S.
et al.
Identifying early stages of reindeer domestication in the archaeological record
A 3D morphological investigation on forelimb bones of modern populations from Fennoscandia.
Archaeol Anthropol Sci 12, 169 (2020). Online
Mensch & Dromedar unterwegs
- Felsmalereien in Laas Geel, Somaliland, sollen auch Kamele zeigen; die Zeichnungen werden unsicher geschätzt auf 3.000 bis 4.000 BC.
Perspektiven
Raum & Orientierung
Astour, M.C.
Overland Trade Route in Ancient Western Asia.
S. 1401–1420 in: J.M. Sasson (Hg.), Civilizations of the Ancient Near East, 3. New York 1995.Crown, A.D.
Tidings and Instructions: How News Travelled in the Ancient Near East.
Journal of the Economic and Social History of the Orient 17 (1974) 244–271Faist, B.
Itineraries and Travellers in the Middle Assyrian Period.
State Archives of Assyria Bulletin 15 (2006) 147–160.Fales, F.M.
Attraversare la Mesopotamia. Parte prima: documenti di itinerario.
S. 113–146 in: A. Aloni, L. de Finis (a cura di): Dall’Indo a Thule: i Greci, i Romani, gli Altri. Trento 1996.Fales, F.M.
Treading the Itineraries of the Ancient Near East.
Kaskal 3 (2006) 105–108.Forlanini, M.
Étapes et itinéraires entre Assur et l’Anatolie des marchands paléoassyriens: nouveaux documents et nouveaux problèmes.
Kaskal 3 (2006) 147–175.Goetze, A.
An Old Babylonian Itinerary.
Journal of Cuneiform Studies 7 (1953) 51–72Levine, Louis D.
K. 4675+: The Zamua Itinerary.
State Archives of Assyria Bulletin 3 (1989) 75–92.Liverani, M.
The Sargon Geography and the Late Assyrian Mensuration of the Earth.
State Archives of Assyria Bulletin 13 (1999–2001) 57–85Michel, C.
Se restaurer en voyage en haute Mésopotamie et Anatolie au début du IIe millénaire avant J.-C.
S. 309–326 in: L. Milano (Hg.): Paleonutrition and Food Practices in the Ancient Near East. Towards a Multidisciplinary Approach. Padova 2014.Porter, M.
Iter Itinerarii.
Kaskal 3 (2006) 109–125.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Albrecht Jockenhövel
1: Grundlagen der globalen Welt vom Beginn bis 1200 v.Chr.;
2: Antike Welten und neue Reiche. 1200 v.Chr. bis 600 n.Chr.
XVI, 496, VIII, 500 S.Bibl. S. 473-483, S. 475-485(=WBG Weltgeschichte; 1 & 2) Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2009/2016
InhaltKrause, Rüdiger
,Fornasier, Jochen
Innovation vor 4000 Jahren in der Eurasischen Steppe.
Streitwagenfahrer und Metallurgen in befestigten Siedlungen.
Forschung Frankfurt : Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität 30.1 (2012) 32-36 OnlineK. Kristiansen
Kontakte und Reisen im 2. Jahrtausend v. Chr.
In: M. Fansa/St. Burmeister (Hrsg.)
Rad und Wagen. Der Ursprung einer Innovation
Wagen im Vorderen Orient und Europa
Beiheft der Archäologischen Mitteilungen aus Nordwestdeutschland 40 (Mainz 2004) 443-454Braun-Holzinger, Eva Andrea; Hartmut Matthäus
Die nahöstlichen Kulturen und Griechenland an der Wende vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr.
Kontinuität und Wandel von Strukturen und Mechanismen kultureller Interaktion
Kolloquium des Sonderforschungsbereiches 295 „Kulturelle und sprachliche Kontakte“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 11.-12. Dezember 1998.
195 S. [Möhnesee] 2002: Bibliopolis, Inhalt:- Anthony Snodgrass
The Rejection of Mycenaean Culture and the Oriental Connection - Nota Kourou
Aegean and Cypriot Wheel-made Terracotta Figures of the early Iron Age - Günter Neumann
Lehnwörter als Indizien für Kulturkontakte. Essay zur Geschichte der früh-griechischen Sprache - Sigrid Deger-Jalkotzy
Innerägäische Beziehungen und auswärtige Kontakte des mykenischen Griechenland in nachpalatialer Zeit - Annie Caubet
Le Travail de L'ivoire au Levant, De la Fin De L'âge Du Bronze au Début de L'âge du Fer: Continuité et Rupture - Karl Jansen-Winkeln
Ägyptische Geschichte im Zeitalter der Wanderungen von Seevölkern und Libyern - J. David Hawkins
Anatolia: The end of the Hittite Empire and after - Alexander Pruss
Ein Licht in der Nacht? Die Amuq-Ebene während der Dark Ages
Im 3. Jahrtausend BC
- Um 3000 BC trocknet die Sahara zunehmend aus.
- Um 2000 BC wandern Bantu sprechende Völker aus ihren Herkunftsgebieten südlich der Sahara nach Süden. Sie treffen südlich der äquatorialen Wälder auf die Khoisan (»Buschleute«), die Vorfahren der San und Hottentotten. Im Unterschied zu diesen halten sie Rinder und verhütten Eisen.
Um 500 BC erreichen die Bantu die nördlichen Gebiete Südafrikas.
- Um 2.200 BC begann die Frühe Bronzezeit in Mitteleuropa und erreicht Nordeuropa um 1.800 BC.
Khazanov, A.M.
Specific characteristics of Chalcolithic and Bronze age pastoralism in the Near East.
In: Nomads, Tribes, and the State in the Ancient Near East: Cross-Disciplinary Perspectives, J. Szuchman (Hg.), S. 119-127. The Oriental Institute of the University of Chicago, Chicago 2009.Kristian Kristiansen
Thomas S. Larsson
The Rise of Bronze Age Society. Travels, Transmissions and Transformations.
Cambridge 2005: Cambridge University Press.
- Die Städte der Sumerer liegen nicht nur im fruchtbaren Zweistromland, sondern verkehrsgünstig am Schnittpunkt der Wege nach Indien (Indus), Persien, Ägypten, Levante, Anatolien.
- Die Wurzeln der ersten schriftlich gefassten Heldenreise, dem Gilgamesch-Epos, führen an den Anfang des 3. Jahrtausends zu seinem Vater
Lugalbanda
und seiner MutterNinsun
, einer Göttin, auch Gula ( → Gula/Steinmann ) und sumerisch Ninisina, deren Attribute Hund und Stab (Gamlum) sind.
Mensch & Pferd unterwegs
- Das Pferd erscheint als Nutztier etwa um 3000 BC in Zentralasien, während die ältesten Pferdeskulpturen bereits im 5. Jahrtausend BC in der Samara-Kultur an der Wolga gefunden wurden. Die an der Wolga nachfolgende Chvalynsk-Kultur kennt bereits Szepter mit Pferdeornamentik.
Samašev, Zajnolla, Achan Ongar
Die Nomaden der kasachischen Steppe in der Früheisenzeit.
Unbekanntes Kasachstan. Archäologie im Herzen Asiens.
Bochum: Deutsches Bergbau-Museum (2013): 555-573.
Mensch & Trampeltier unterwegs
- Das Trampeltier erscheint etwa 2.500 BC als Nutztier in Nord-Afghanistan/Turkestan/Iran.
Bulliet, Richard W.
The camel and the wheel.
XXIII, 327 S., New York Columbia University Press 1990 mit neuem Vorwort; EA 1975 Cambridge, Mass.: Harvard University Press
Mensch & See bis zur Zeitenwende
- 5000 BC: Ägypter bauen lange, schmale Boote aus Schilf mit einfachen Segeln an einem Mast und befahren damit den Nil, wie auf Abbildungen zu sehen ist.
- 3000 BC: Die (seefahrenden) Phönizier werden in der Region des heutigen Libanon geschichtlich fassbar.
Safadi, Crystal
,Fraser Sturt
,Lucy Blue
Exploring Maritime Engagement in the Early Bronze Age Levant: A Space/Time Approach.
Journal of Eastern Mediterranean Archaeology and Heritage Studies 8.3 (2020) 250–272. OnlineMalcolm H. Wiener
»Minding the Gap«: Gaps, Destructions, and Migrations in the Early Bronze Age Aegean. Causes and Consequences.
American Journal of Archaeology 117.4 (October 2013) 581–592
- 2900 BC: Die ältesten archäologischen Befunde für Segelboote im Alten Ägypten.
- 2700 BC: In Ägypten werden Holzschiffe gebaut und für den Seehandel eingesetzt.
- 2600 BC: Zwischen Ägypten und Phönizien bestehen Handelsbeziehungen, daher ist ein Seeverkehr mit phönizischen Schiffen von Byblos Voraussetzung.
- Eine mehr als 44 Meter lange Barke aus Zedernholz wurde nahe der Gizeh-Pyramdie ausgegraben (»Khufu-Ship«).
- 2300 BC: Küstenhandelsschiffe fahren vom Indus-Tal nach Mesopotamien.
- Von etwa 1550 BC bis etwa 300 BC nutzen die Phönizier (ein Volk der alten Kanaan-Kultur) eine Vorform der Galeere als Handels- und Kriegsschiff.
Milán Quiñones de León, M.ª S.
Mycenaean Routes towards the West.
Gerión 40.2 (2022) 377-403.- 1200 BC: Ein unbekanntes Großereignis (Vulkanausbruch, wiederholte Erdbeben, Klimaänderung) führt zu Migrationen im östlichen Mittelmeer, die das Ende der Bronzezeit einleiten und zum Niedergang mehrerer Großreiche führen. Die Quellen erwähnen zudem raubende und plündernde »Seevölker« unbekannter Herkunft, wörtlich: »Leute von [den Inseln] inmitten des Meeres« (iww ḥr jw-ib w3ḏ-wr).
Molloy, B.
Was There a 3.2 ka Crisis in Europe? A Critical Comparison of Climatic, Environmental, and Archaeological Evidence for Radical Change during the Bronze Age–Iron Age Transition.\ J Archaeol Res (2022). DOI
- 1000 BC: Phönizier und Griechen entwickeln neue Schiffstypen, den Lastsegler und die Galeere.
- 600 BC: Der ägyptische Pharao
Necho
II. beauftragt Phönizier, die Küsten Afrikas zu erkunden. Herodot (~485–425) berichtete, dass diese 596 BC im Roten Meer südwärts segelten und 594 BC die Mündung des Nils erreichten, also Afrika umschifft hatten. Die antiken Geographen Eratosthenes (~276–194 BC) und Ptolemäus (~160–100 BC) wiesen dies als unwahr zurück, Aufzeichnungen in den ägyptischen Archiven wurden nicht gefunden. - 550 BC: An der Atlantikküste Afrikas wird die karthagische Kolonie Larache gegründet, heute El Araish.
Plinius der Ältere
(um 23 – 79 n. Chr.) berichtet von einem Periplus desHimilco
(auch: Himilkon, phönizisch Chimilkât), einem phönizischen Seefahrer aus Karthago, der im späten 6. Jahrhundert als Erster der westlichen Küste Europas bis Norwegen gefolgt sein soll.Blázquez y Delgado-Aguilera, Antonio
El periplo de Himilco.
Siglo VI. antes de la Era cristiana, según el poema de Rufo Festo Avieno titulado „Ora Maritima“ [lines 80-416. With the text and a Spanish translation]. Descripción de las costas portuguesas y españolas desde el cabo San Vicente hasta Gibraltar. Con un mapa. Por Antonio Blázquez y Delgado-Aguilera.
71 S. 1 Karte, Madrid 1909: Patronata de Huérfanos de Administración Militar.Carreras i Candi, Francesc; Martin, Albert (editor), Blazquez, Antoni
Mapa del Périplo o viatge d'Himilco a la Península en lo segle VI abans de J. C. / per Antoni Blazquez. Institut Cartogràfic i Geològic de Catalunya 2012
- 515 BC:
Dareios
I. ließ den vonNechos
II. begonnenen Kanal zwischen Nil und Rotem Meer fertigstellen. Scylax
erforscht vor 514 BC für den persischen GroßkönigDareios
I. den Indus und den Seeweg über den Indischen Ozean nach Ägypten. Dafür war er 30 Monate unterwegs.Herodot
undHekataios
benutzten seinen Periplus, dieser ging jedoch später verloren.- 500 BC: Die Phönizier bauen nun Schiffe mit zwei großen Masten.
Hanno
»der Seefahrer« [vor 480–440 BC] umsegelte Afrika bis zum Golf von Guinea und hinterließ den Periplus (= Periplus Hannonis, = Hanno Carthagiensis), Online. Dass er die Sonne auf der falschen Seite stehen sah, kann als Beleg dafür gedeutet werden, dass er den Äquator überquert hatte. Sein Periplus ist erhalten.Karl Bayer
Periplus Hannonis.
S. 337 in: Gaius Plinius Secundus der Ältere: Naturkunde (Historia naturalis), lateinisch–deutsch. Buch V. Zürich/München 1993: ArtemisMedas, Stefano
„–Essendo finiti i viveri, non navigammo oltre“
Introduzione allo studio del Periplo di Annone.
53 S., (=Temi di archeologia punica 2) Lugano, Lumières Internationales 2006: Athenaion.Francis Joannès
L'itinéraire des Dix-Mille en Mésopotamie et l'apport des sources cunéiformes
in: Dans les pas des Dix-Mille, Pallas 43 Topoi, volume 7/1, 1997. pp. 363-370.Xenophon
beschrieb in der Anabasis den Feldzug des jüngeren Kyros gegen Artaxerxes II. im Jahr 401 vor Christus.Der KarthagerHanno
der Seefahrer (~480–440 BC) erkundet um 470 BC die Atlantikküste Afrikas, überquert dabei den Äquator und erreicht möglicherweise den Golf von Guinea.
- Der dem dem
Skylax von Karyanda
zugeschriebene, wahrscheinlich jedoch von einem unbekannten Autor im 4. Jahrhundert BC verfasste Periplus beschreibt die Küsten des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres mit Städten, Flüssen, Häfen, Bergen.Scylax de Caryanda
,Graham Shipley
(Hg.)
Pseudo-Skylax's Periplous
The circumnavigation of the inhabited world.
XII, 244 S., Exeter 2011: Bristol phoenix Press.Kos, Marjeta Šašel
The ‘great lake’ and the Autariatai in Pseudo-Skylax.
MEFRA Mélanges de l'École française de Rome - Antiquité [En ligne], 125-1|2013. Online
Die Autorin plädiert für die Identität von Hutovo Blato mit dem im Periplus erwähnten Fluss Naron, 10 km östlich von Metković.
Pytheas
(~370–~310), ein griechischer Seefahrer, segelte die eurpoäische Küste nordwärts, erreichte sicher England und Treibeisgebiete. Möglicherweise ist Island identisch mit dem von ihm genannten Thule. Sein Bericht Über den Ozean (Περὶ τοῦ ᾿Ωκεανοῦ Perì toũ Okeanoũ) ist verloren.- 320 BC:
Nearchos
(360–314) segelte als Teilnehmer vonAlexanders
Feldzügen vom Indus zum Persischen Golf. Sein Bericht ist verloren, jedoch von anderen Autoren umfassend zitiert worden. - 320 BC: Der vormalige General, Leibwächter und Freund
Alexander des Großen
wird alsPtolemäus
I. Nachfolger Alexanders auf dem ägyptischen Thron. Als Pharao gründet er die berühmte Bibliothek von Alexandria, deren Aufgabe es auch war, die Segelberichte (Periplus) jedes einlaufenden Schiffes zu sammeln und so geographisches Wissen zu speichern 46). - 280 BC: Auf der Insel Pharos vor Alexandria wird ein großer Leuchtturm für die Schifffahrt gebaut, der später als eines der sieben Weltwunder bekannt wird.
- 260 BC: Eine karthagische Quinquereme (Fünfruderer – damals die größten Kriegsschiffe) wird von den Römern erbeutet und dient als Modell für die erste römische Flotte.
- 118 BC:
Eudoxos
aus Kyzikos (Kyzikēnós, Cyzicus), ein griechischer Seefahrer, erkundete im 2. Jahrhundert v. Chr. fürPtolemaios
VIII., König der hellenistisch-ptolemäischen Dynastie in Ägypten, das Arabische Meer. Dadurch entdeckte er den Seeweg von Ägypten entlang der Arabischen Halbinsel bis nach Indien. Dass diese Route bereits 514 BC vonScylax
befahren wurde, war in Vergessenheit geraten. Bei Eudoxos' Versuch Afrika vom Mittelmeer aus zu umrunden wurde sein Schiff zuletzt vor Marokko gesichtet. - 100 BC: Die größten Lastschiffe des Mittelmeers werden nun von den Römern gebaut.
- 30 BC: Mit der Übernahme des ptolemäischen Ägypten durch
Octavian
für Rom kontrolliert Rom das gesamte Mittelmeer. Es übernimmt auch den (Gewürz-)Handel mit Indien. Damit einher geht ein besonderes Interesse für den Schiffverkehr im Indischen Ozean.- Periplus Maris Erythraei Περίπλους τῆς Ἐρυθράς Θαλάσσης `Küstenbeschreibungen des Erythräischen Meeres´ [= Rotes Meer & Teile des Indischen Ozeans] aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Online original und in englischer Übersetzung .
Lionel Casson
The Periplus Maris Erythraei.
Text with introduction, translation, and commentary.
Princeton University Press, Princeton 1989
Im pazifischen Raum
Genomuntersuchungen bestätigen eine erste Siedlungswelle durch den Homo sapiens vor 45.000 Jahren, die unter anderem auch Papua-Neuguinea erreichte. Man kann daher auf Bootsbau schließen. Da jedoch zahlreiche Inseln unbewohnt blieben, werden längere Bootspassagen eher die Ausnahme gewesen sein. Eine zweite Siedlungswelle ging vor 5.000 Jahren von Taiwan aus, führte aber erst vor rund 3.000 Jahren zu einer intensiveren Vermischung der beiden Gruppen. 47) Die austronesische Expansion beginnt in Taiwan.
- 4500 BC: Völker der Dapenkeng-Kultur aus dem Südosten Chinas besiedeln die Insel Taiwan 130 Kilometer vor der chinesischen Küste. Dort lebten bereits frühere Einwohner, die vor rund 20.000 Jahren über eine Landbrücke aus China kamen. Von ihnen stammen die austronesischen Völker ab.
- 3000 BC: Seefahrende austronesische Völker aus Taiwan besiedeln den Batanes-Archipel und den Norden von Luzon.
Die Lapita-Kultur, benannt nach dem Fundort auf Neukaledonien, entwickelt bis zu 20 Meter lange Auslegerkanus (waga) mit Doppelrumpf, Mattensegeln und einer großen Plattform für Menschen, Tiere und Lasten. Damit beginnt die austronesische Expansion über tausende Kilometer bis Mikronesien, Polynesien, Melanesien und Madagaskar. - 2000 BC: Zwischen den austronesischen Siedlungen in Taiwan und den nördlichen Philippinen wächst ein Seehandelsnetz für Jade, das sich nachfolgend auf das Südchinesische Meer ausdehnt (500 v. Chr. bis 500 n. Chr.), also die Sa Huỳnh-Kultur in Vietnam mit Gebieten in Sarawak, Ostkambodscha, Zentral- und Südthailand verband.
- 1500 BC: Die polynesische Besiedlung von Ozeanien erreicht über die Philippinen das Inseldreieck Tonga, Fidschi, Samoa.
Seefahrende austronesische Völker etablieren Handelsrouten mit Südindien und Sri Lanka, Ostasien, der Arabischen Halbinsel und Ostafrika, ein gewachsenes Seehandelsnetzwerk im Indischen Ozean, basierend auch auf dem Gewürzhandel und später Teil der maritimen Seidenstraße.
Es waren wahrscheinlich seefahrende austronesische Völker, die vom Bismarck-Archipel aus die Marianen besiedelten. Das wäre damit die erste und längste Langstreckenfahrt in Ozeanien. - 1000 BC: Ankunft der Polynesier im polynesischen Dreieck, auf den Cookinseln, in Tahiti und auf den Marquesas-Inseln, auf Palau und Yap in Westmikronesien.
- 500–1200 AD: Genetische Befunde belegen, dass die Osterinsel ein später Teil der polynesische Besiedlung ist, aus der Region Mangareva, Henderson, Pitcairn kommend und keinesfalls vor 500 AD erfolgte. Ein Siedlungseinfluss aus Südamerika wird ausgeschlossen. 48)
- um 1200: Eine umfangreiche DNA-Untersuchung zeigt 2020, dass präkolumbische Zenú aus Südamerika (Kolumbien) und Polynesier einmaligen Kontakt hatten, zeitgleich mit der Besiedlung Ostpolynesiens, jedoch vor der Besiedlung von Rapa Nui. 49)
Perspektiven
Raum & Orientierung
Züchner, Christian
Kartenbilder des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr.
Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft. 33/34 (1986/87) 321-344.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- Dilmun
erscheint erstmals in der sumerischen Erzählung von der Sintflut als Ort der Rettung im Sinne eines Paradieses, als Sitz der Göttin Ninlil, später wiederholt als blühender Ort mit Süsswasser, möglicherweise zeitweise mit der Insel Bahrain zu identifizieren, deren Name auf Wasser verweist. Später belegt durchSargon von Akkad
(um 2356 bis 2300 BC) Schiffe aus Dilmun in den Hafen seines Reiches und ab 2050 BC wird ein Königreich von Dilmun wiederholt genannt, das möglicherweise identisch ist mit dem Garten Eden der Bibel.Howard-Carter, Theresa
Dilmun: At Sea or Not at Sea? A Review Article.
Journal of Cuneiform Studies. 39.1 (1987) 54–117. doi:10.2307/1359986W. F. Albright
The Location of the Garden of Eden.
The American Journal of Semitic Languages and Literatures. 39.1 (October 1922) 15–31.
doi:10.1086/369964Hamblin, Dora Jane
Has the Garden of Eden been located at last? Smithsonian Magazine. 18.2 (Mai 1987)
- Punt
In altägyptischen Inschriften umfasst das Goldland auch Ta Neher `Gottesland´ und war der Göttin Hathor geweiht. Zwar berichten die Inschriften von mehreren Expeditionen dorthin, jedoch ist deren geographisches Ziel schwer zu fassen; wahrscheinlich handelt es sich um Gebiete im Raum Eritrea - Äthiopien - Nordwest-Somalia. Möglicherweise ist Punt identisch mit dem Goldland der Bibel, Ophir, oder mit Opone Οπώνη, einem Handelsort, der vonClaudius Ptolemäus
50) und im Periplus Maris Erythraei aufgezählt wird.- Das sagenhafte Goldland Punt. 2011. BILD DER WISSENSCHAFT. 2011 (9): 68-75.
Bard, Kathryn A., Rodolfo Fattovich
Egyptian Seafaring Expeditions and the Land of Punt
Long-Distance Trade in the Red Sea During the Middle Kingdom. 249 S., Boston: Brill 2018 Online
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
H. Köpp
Reisen in Prädynastischer Zeit und Frühzeit
In: E.-M. Engel/V. Müller/U. Hartung
Zeichen aus dem Sand.
Streiflichter aus Ägyptens Geschichte zu Ehren von Günter Dreyer (Wiesbaden 2008) 401-412H. Köpp
Weibliche Mobilität im Alten Ägypten. Frauenreisen in Sänften und auf Streitwagen
In: Miscellanea in honorem Wolfhart Westendorf
Göttinger Miszellen Beiheft 3 (Göttingen 2008) 34-44H. Köpp
Desert travel and transport in ancient Egypt
An overview based on epigraphic, pictorial and archaeological evidence
In: F. Förster/H. Riemer (eds.)
Desert Road Archaeology in Ancient Egypt and Beyond
Africa Praehistorica 27 (Köln 2013) 103-127
A. Jockenhövel
Räumliche Mobilität von Personen in der mittleren Bronzezeit des westlichen Mitteleuropa.
Germania 69 (1991) 49–62.K. Kristiansen
,T. B. Larsson
The Rise of Bronze Age Society. Travels, Transmission and Transformations.
XIV, 449 S. Cambridge 2005.Bianka Nessel
,Daniel Neumann
,Martin Bartelheim
Transporte, Transportwege und Transportstrukturen. Bronzezeitlicher Transport: Akteure Mittel Und Wege.
410 S.(=Vorträge der Tagung „Transporte, Transportwege und Transportstrukturen“ der Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit. Tübingen 2018: Tübingen University Press.
Weiträumige und überregionale Kontakte setzen (urbane) Zentren und eine hierarchische Verwaltung (Bürokratie) voraus und ermöglichen den Transfer von Wissen und kulturellen Werten, der mit dem Transport von Lasten und Menschen einhergeht. Damit beschäftigen sich die Beiträge der Tagung, Inhalt u.a.:- Nikolaus Boroffka
Bronzezeitlicher Transport. Akteure, Mittel und Wege. Eine Einführung in das Thema. - Bine Kramberger, Anja Hellmuth Kramberger
Von neolithischen „Großen Müttern“ bis zu sumerischen Königen.
Ein Überblick zum Nachweis des Transports auf dem Kopf in der Vor- und Frühgeschichte. - Bianka Nessel, Claes Uhner
Spezialisierte Transporteure in der Bronzezeit?
Überlegungen zu Natur und Organisation von Nah- und Ferntransporten in Europa nördlich des Balkan-Gebirges. - Elke Kaiser
Räderfahrzeuge in der frühen Bronzezeit Osteuropas (2300-1800 v. Chr.) - Flemming Kaul
Middle Bronze Age Long Distance Exchange.
Early Glass, Amber and Guest-Friendship, Xenia - Gisela Woltermann
Über Wasser, über Land. Aspekte des Transports in der Jungbronzezeit am Beispiel Nordwestdeutschlands. - Franziska Faupel, Oliver Nakoinz
Rekonstruktion des Wegesystems und Identifikation von Wegparametern der Bronzezeit in Schleswig-Holstein. - Daniel Neumann
Das älterurnenfelderzeitliche Metalldepot aus Zlatten, Steiermark. Ein Beitrag zu bronzezeitlichen Routen in Gebirgszonen. - Carolin Frank
Überblick zu Aspekten einer möglichen Seefahrtsroute entlang der südanatolischen Küste während des 3. Jtsd. v. Chr. - Magda Pieniqzek, Peter Pavük, Ekin Kozal
The Troad, South Aegean, and the Eastern Mediterranean.
Long-Distance Connections during the Middle and Late Bronze Age
M. Uckelmann
Land Transport in the Bronze Age.
In: H. Fokkens, A. Harding (Hg.): The Oxford Handbook of Bronze Age Europe (Oxford 2012) S. 398–413.J. Varberg
,B. Gratuze
,F. Kaul
Between Egypt, Mesopotamia and Scandinavia.
Late Bronze Age Glassbeads Found in Denmark.
Journal of Archaeological Science 54 (2015) 168–181.
Ab etwa 4.000 BC
- Stone Age Connections. Mobilität zu Ötzis Zeiten.
Sonderausstellung im Südtiroler Archäologiemuseum 22. November 2021 bis 7. November 2022
Anhand bedeutender Funde aus dem Alpenraum werden die Wege und Handelsbeziehungen im 4. und 3. Jahrtausend v.Chr. nachvollzogen. Bryony Coles
The wetland revolution in prehistory.
Proceedings of a conference held by The Prehistoric Society and WARP at the University of Exeter, April 1991 / IV, 153 S.: Ill., maps, photos. Pfahlbausiedlungen im Hochwasserbreich von Seen erscheinen ab dem 4. Jahrtausend BC. Besonders bekannt sind die Pfahlbauten rund um den Bodensee (s. Ausstellungen). Hier werden darüber hinaus behandelt: Japan, New Guinea Highlands, Irish wetland, Poland, Northwestern Russia, northwest coast of North America, Florida.- Um 4.000 BC verwenden Bauern in Ägypten und Mesopotamien den einfachen Handpflug.
- Nach 3.000 BC ziehen Ochsen schwere Pflüge, das setzt Joch und Beschirrung voraus.
Gleichzeitig setzt sich der Hebel als Werkzeug durch.
Ebenfalls um diese Zeit wird das Trampeltier im mongolisch-chinesischen Raum domestiztiert.
Mensch & Esel unterwegs
- Esel erscheinen als Nutztier im ausgehenden 4. Jahrtausend in der Levante und in Ägypten, der Heimat der Wildform Equus asinus.
- Um 3.200 BC begann die Frühe Bronzezeit in Palästina.
Klaus-Rüdiger Mai
Die Bronzehändler.
Eine verborgene Hochkultur im Herzen Europas.
Campus, Frankfurt am Main 2006
- Um 3.300 BC stirbt ein Mann auf dem Hauslabjoch, bekannt als »Ötzi«, alleine unterwegs und mit erhaltenem Reisegepäck.
Mensch & Wagen
- Hamaxoikoi `Wagenbewohner´ als pontische Steppenbewohner/Skythen
- Um 3.500 BC Wagenbau im nordwestlichen Europa, im donauländischen Raum und in Mesopotamien.
- Um 3.700 BC Stangenschleifen als Dreieckswagen auf zwei Rädern.
Littauer, M., & Crouwel, J.
Wheeled Vehicles and Ridden Animals in the Ancient Near East.
Leiden 1979.Pare, C.
Wagons and Wagon-Graves of the Early Iron Age in Central Europe.
Oxford University Commitee for Archaeology Monograph 35. Oxford 1992.Schouvsbo, P. O.
Oldtidens vogne i norden.
Fredrikshavn 1987S. Burmeister
Rad und Wagen.
Der Ursprung einer Innovation. Wagen im Vorderen Orient und Europa.
Ausstellungsband: vom 28 März bis 11. Juli 2004 im Landesmuseum für Natur und Mensch. 531 S., Beiheft Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland 40 Mainz 1987Niklas Pfeiffer
Pferd und Wagen auf Felsbildern.
Die Darstellung von Radfahrzeugen und Zugtieren in der Felskunst der europäischen Bronzezeit. Ein paneuropäischer Vergleich einer problematischen Quellengattung.
Freie Universität Berlin Institut für Prähistorische Archäologie Seminar: Transport in der Bronzezeit Prof. Dr. Elke Kaiser Berlin, 10.03.2016Stefanie Leisentritt
Welche Bedeutung hat die Darstellung wagenfahrender Gottheiten auf den Denaren der Römischen Republik?
GRIN Verlag, 2009- Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit,
Bianka Nessel
,Daniel Neumann
,Martin Bartelheim
Bronzezeitlicher Transport: Akteure, Mittel und Wege.
410 S. Tübingen University Press, 2018.
Tagungsband: Jahressitzung Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit, 30.-31. Oktober 2015 Universität Tübingen. Inhalt u.a.
- Bine Kramberger, Anje Hellmuth Kramberger
Von neolithischen „Grossen Müttern“ bis zu sumerischen Königen. Ein Überblick zum Nachweis des Transports auf dem Kopf in der Vor- und Frühgeschichte - Bianka Nessel, Claes Uhnér
Spezialisierte Transporteure in der Bronzezeit? Überlegungen zu Natur und Organisation von Nah- und Ferntransporten in Europa nördlich des Balkan-Gebirges - Elke Kaiser
Räderfahrzeuge in der frühen Bronzezeit Osteuropas (2300-1800 v. Chr.) - Claudia Pankau
Middle Bronze Age long distance exchange. Early glass, amber and guest-friendship, Xenia - Gisela Woltermann
Über Wasser, über Land. Aspekte des Transports in der Jungbronzezeit am Beispiel Nordwestdeutschlands - Franziska Faupel, Oliver Nakoinz
Rekonstruktion des Wegesystems und Identifikation von Wegparametern der Bronzezeit in Schleswig-Holstein - Carolin Frank
Überblick zu Aspekten einer möglichen Seefahrtsroute entlang der südanatolischen Küste während des 3. Jtsd. v. Chr. - Magda Pieniążek, Peter Pavúk, Ekin Kozal
The Troad, South Aegean, and the eastern Mediterranean. Long-distance connections during the Middle and Late Bronze Age
Steppennomaden
Im 7. Jahrtausend BC bildet sich bei den Steppennomaden im Raum der Wolga eine proto-indoeuropäische Sprache und Kultur. Um 3.000 BC beginnt die Migration insbesondere mit dem Hirtenvolk der Jamnaja nach Westen in der ponto-kaspischen Steppe. Der Genfluss zeigt Verbindungen zwischen sibirischen und skandinavischen Gruppen. Das korreliert mit der zunehmenden Rolle der Milch von Kühen, Schafen, Ziegen und in geringerem Maße von Pferden in der Ernährung. »Die Bevölkerungen der Steppe nutzten die Tiere nicht mehr nur für den Fleischkonsum, sondern auch wegen weiterer Eigenschaften: unter anderem wegen ihrer Milch oder als Transportmittel«, sagt Nicole Boivin
, Direktorin der Abteilung für Archäologie am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte. Es scheint jedoch mehrere Faktoren für diesen Prozess gegeben zu haben, deren Zusammenwirken noch nicht verstanden ist.
Evershed, R.P.
,Davey Smith, G.
,Roffet-Salque, M.
et al.
Dairying, diseases and the evolution of lactase persistence in Europe.
Nature (2022). DOIWilkin, S., Ventresca Miller, A., Fernandes, R. et al.
Dairying enabled Early Bronze Age Yamnaya steppe Expansions.
Nature (2021). DOISalque, M. et al.
Earliest evidence for cheese making in the sixth millennium BC in northern Europe.
Nature 493, 522–525 (2013).Jorge E. Spangenberg
,Irenaus Matuschik
,Stephanie Jacomet
&Joerg Schibler
Direct evidence for the existence of dairying farms in prehistoric Central Europe (4th millennium BC).
Isotopes in Environmental and Health Studies, 44:2 (2008) 189-200, DOI
Die proteinreiche Ernährung fördert die Domestikation der Tiere, domestizierte Pferde wurden eingesetzt als Zugtiere für Wagen und später als Reittiere. In der nachfolgenden Migration durch Europa gehen andere Völker auf, dabei bilden sich bis etwa 1000 BC die indoeuropäischen Sprachen zwischen Island und Indien.
Haak, W. et al.
Massive migration from the steppe was a source for Indo-European languages in Europe.
Nature 522, 207–211 (2015).Anthony, D. W.
The Horse, the Wheel, and Language
Princeton Univ. Press, 2007Maran, Joseph, Philipp Stockhammer
Appropriating innovations entangled knowledge in Eurasia, 5000-1500 BCE.
268 S. Oxbow Books, 2017Chechushkov, I. V. & Epimakhov, A. V.
Eurasian steppe chariots and social complexity during the Bronze Age.
J. World Prehist. 31, 435–483 (2018).
Die »indoeuropäische Globalisierung« setzte zum Ende der letzten Eiszeit ein. Aus ihr gingen die frühen Hochkulturen in Griechenland, Italien, Kleinasien, Persien und Indien hervor. Kohl, P. L. The Making of Bronze Age Eurasia (Cambridge Univ. Press, 2007).
Haarmann, Harald
Auf den Spuren der Indoeuropäer
Von den neolithischen Steppennomaden bis zu den frühen Hochkulturen.
368 S., München: C.H. Beck 2016.Alexander Häusler
Nomaden, Indogermanen, Invasion. Zur Entstehung eines Mythos.
(Orientwissenschaftliche Hefte 5; Mitteilungen des SFB „Differenz und Integration“ 3). 154 S. Halle 2002 OnlineElke Kaiser
Rinder und Räder
Zwei innovative Entwicklungen, die das Leben in der Steppe veränderten?
S. 47-59 in:Gerd Graßhoff, Michael Meyer
(Hg.)
Innovationen der Antike Mainz: Philipp von Zabern, 2018Klassen, Lutz
Jade und Kupfer
Untersuchungen zum Neolithisierungsprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der Kulturentwicklung Europas 5500-3500 BC.
Arhus 2004: Jutland Archaeological Society, Moesgard Museum
Seefahrer & Megalitherbauer
Rund 35.000 Megalith-Denkmäler sind heute in Europa bekannt und erhalten. Entstanden sind sie alle zwischen 4500-2500 BC.
Megalithdenkmäler, seltene Steinprodukte (z.B. polierte Klingen) und Keramikdekoration dienen als archäologische Belege für prähistorische Mobilität. In der zweiten Hälfte des 5. Jahrtausends BC entstand die Megalithtechnik im Nordwesten Frankreichs und breitete sich von dort innerhalb von 200–300 Jahren aus nach Südfrankreich, in den Nordosten der Iberischen Halbinsel, nach Korsika, Sardinien, auf das italienische Festland und in den Westen der Iberischen Halbinsel. Die Region Morbihan erscheint dabei als Knotenpunkt. In Menhire eingravierte Zeichen erscheinen auch an anderen Orten Europas, aber nicht dazwischen. Dies kann als Beleg für Schifffahrt über weite Strecken gewertet werden, zumal Schiffszeichnungen auf den Menhiren zu erkennen sind. Inwieweit Migration, Seefahrt und Megalith-Kultur zusammenhängen, untersucht das Projekt NEOSEA.
Bettina Schulz Paulsson
Time and Stone: The Emergence and Development of Megaliths and Megalithic Societies in Europe.
Diss. Kiel. Oxford: Archaeopress, 2017, XIV 376 S., 209 Abb., 10 TafelnCassen, S.
,Rodríguez-Rellán, C.
,Fábregas Valcarce, R.
,Grimaud, V.
,Pailler, Y.
, &Schulz Paulsson, B.
Real and ideal European maritime transfers along the Atlantic coast during the Neolithic.
Documenta Praehistorica, 46 (2019)308–325. DOI
Ab etwa 8.000 BC
Mensch & Rind, Ochsenstachel
Rinder erscheinen als Nutztier nach 8.000 BC in Südostanatolien am Taurusgebirge, etwa um 6.500 BC ist die Milchnutzung in Westanatolien und der Levante zu finden. Weil die Laktosetoleranz erst 5.500 BC in Europa einsetzt, müssen Milchprodukte wie Käse, Butter, Butterfett (Ghee) erzeugt werden.
Masson, Astrid, Eva Rosenstock
Das Rind in Vorgeschichte und traditioneller Landwirtschaft
Archäologische und technologisch-ergologische Aspekte.
Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 32 (2011) 81-106.
Rinder und Pflug, Ackerbau und Siedlung sind nicht voneinander zu trennen und erfordern die Einteilung der nutzbaren Flächen in Bauland und Ackerland, in Mein und Dein. Mit den Werkzeugen des Vermessers - Meßstab und Meßseil - lassen sich Himmelsrichtungen (Indischer Kreis), Breitengrade (Schattenstab, Gnomon), Längen und rechte Winkel (Ägyptisches Dreieck) bestimmen. Die dazu nötigen mathematischen Fähigkeiten machen den Landvermesser auch zum Kundschafter, der die Orientierung ermöglicht und zum Geographen bei der Erkundung neuer Landschaften: Aufgaben, wie sie später die Bematisten von Alexander dem Großen
wahrnahmen. In den sumerischen Stadtstaaten trugen Herrscher und Stadtgötter wie Marduk
als Symbol Stab und Seilring.
Mensch & Ziege, Krummstab & Zaun
Vorstellungen von liminal deities (»Reisegötter«) speichern uralte Ängste und Bedürfnisse im Zusammenhang mit Aufbruch, Grenzberührungen, Übergängen, Zwischenraum. Dabei wurden Ziegen, Rinder und Pferde Teil der Mythologie, Teil der Riten und zu Symbolen von Macht.
- Der Krummstab als hirtenspezifisches Stabwerkzeug wird im 3. Jahrtausend BC zur ägyptischen Hieroglyphe heqa und zum Herrschersymbol und später zum Symbol für spirituelle Macht.
Hirten als Nomaden (»Pastoralnomaden«)
delegieren die Nahrungssuche an ihre Tiere, damit diese Milch liefern, Fleisch und Wolle; als Wegzehrung laufen sie selbständig mit. Hirten sind weniger mobil als Jäger & Sammler, können jedoch Besitz anhäufen und lassen das Gepäck von Tieren tragen.
- Schafe erscheinen als Nutztier etwa um 6.000 BC in Anatolien/Armenien
- Ziegen erscheinen als Nutztier etwa um 9.000 BC im Zagrosgebirge (Iran/Irak) & der Levante.
- Ziegen, deren Hörner und Füße werden zu ikonischen Attributen liminaler Gottheiten: Ziegenfüßige (Wald-)geister wie die Satyrn, Halbgötter wie Pan oder Pushan, der Ziegenwagen von Mercur Cissonius und Hermes Kriophorus usw.
- Der Ziegenbalg dient als Wassersack, zum Verarbeiten der Milch (Butter), aufgeblasen als Beförderungsmittel (Floßbau) und als Blasebalg für den Schmied.
Graf, Martin Hannes
Schaf und Ziege im frühgeschichtlichen Mitteleuropa
Sprach-und kulturgeschichtliche Studien. Archaeolingua 19 (2006)Levy, T.E.
The emergence of specialized pastoralism in the southern Levant.
World Archaeology 15 (1983) 15-36.Rosen, S.
Revolutions in the Desert: The Rise of Mobile Pastoralism in the Southern Levant.
Routledge, New York 2016.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Reichholf, Josef H.
Warum die Menschen sesshaft wurden
Das größte Rätsel unserer Geschichte.
Frankfurt am Main Fischer 2016Rösch, Manfred
Vom Korn der frühen Jahre. Sieben Jahrtausende Ackerbau und Kulturlandschaft.
Begleitheft zur Ausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit dem Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen.
Esslingen Ges. für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern 2008Riehl, S.
,Zeidi, M.
,Conard, N. J.
Emergence of agriculture in the foothills of the Zagros Mountains of Iran.
Science 341 (2013) 65–67.Broushaki, F.
et al.
Early Neolithic genomes from the eastern Fertile Crescent.
Science 353 (2016) 499–503.Shennan, S.
The First Farmers of Europe: An Evolutionary Perspective.
Cambridge University Press, 2018.Allentoft ME
,Sikora M,
Refoyo-Martínez A
,Irving-Pease EK
,Fischer A
,Barrie W
et al.
Population Genomics of Stone Age Eurasia.
bioRxiv 2022, S. 1-71. DOI
Um 12.500 BC: Neue Lebenswelten
Migration war die meiste Zeit der Normalzustand des Menschen. Diese Verbreitungs- und Bewegungsform konnte sich erst ausdifferenzieren, nachdem sich Menschengruppen räumlich banden, also etwa
- durch regionalen Ressourcenreichtum (Wasser, Fisch, Wild);
- durch Schutz und Geborgenheit in Höhlen, Tälern oder auf Almen;
- durch Isolierung auf großen Inseln.
»Reisen« setzt im Unterschied zur Migration voraus, dass sich regional ortsfeste Strukturen manifestierten, zwischen denen ein Austausch von Menschen, Waren, Informationen nötig war. Erst nach dieser langen Übergangszeit konnte zwischen Aufbruch, Fahrt und Heimkehr unterschieden werden. Diese Trinität ermöglicht reisespezifische Erfahrungen, die jedoch offensichtliche Analogien aufweisen mit Grenzerfahrungen an der Schwelle zwischen Leben und Tod sowie mit geographischen Übergängen. Die Attribute der liminal deities (»Reisegötter«) spiegeln die Bedeutung dieser Erfahrungen, dabei verbinden sich:
- Ziege und Ziegenfuß
- Rinder und Hörner
- geflügelte Schuhe
Von erfolgreichen Innovationen wie der Domestizierung von Tieren oder dem Wagenbau lässt sich auf veränderte Formen der Fortbewegung schließen:
Gerd Graßhoff, Michael Meyer
(Hg.)
Innovationen der Antike
Mainz: Philipp von Zabern 2018, darin u.a.:- Svend Hansen, Jürgen Renn
Technische und soziale Innovationen - Wolfram Schier and Susan Pollock
Die textile Revolution - Elke Kaiser
Rinder und Räder. Zwei innovative Entwicklungen, die das Leben in der Steppe veränderten?
Arranz-Otaegui, Amaia
etal.
Archaeobotanical evidence reveals the origins of bread 14,400 years ago in northeastern Jordan. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 115 (31) 2018: 7925-7930.
Philippe Curdy
(Hg.)
Die ersten Menschen im Alpenraum von 50.000 bis 5.000 vor Christus.
199 S. Zürich 2002: Verl. Neue Zürcher Zeitung. Begleitband zur Ausstellung im Walliser Kantonsmuseum, Sitten 2002, und im alten Gefängnis von Sion (CH) bis zum 5. Januar 2003.Racimo, Fernando
,Jessie Woodbridge
,Ralph M Fyfe
et al.
The spatiotemporal spread of human migrations during the European Holocene.
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 117.16 (2020) 8989-9000. DOIKrenn-Leeb, Alexandra
;Beier, Hans J.
;Claßen, Erich
;Falkenstein, Frank
;Schwenzer, Stefan
(Hrsg.)
Mobilität, Migration und Kommunikation in Europa während des Neolithikums und der Bronzezeit. 225 S. zahlr. Ill. Langenweißbach 2009: Beier & Beran Inhalt u.a.:- Hans-Jürgen Beier
Überlegungen „Wandern oder nicht Wandern - das ist hier die Frage„. Einige theoretische Überlegungen zur Möglichkeit des Nachweises eines archäologischen Wunschtraums - Julia Katharina Koch
Zwischen Diplomatie und Abenteuer? Möglichkeiten der Auswertung mediterraner Schriftquellen des 2. Jt. v.Chr. aus der Sicht der mitteleuropäischen Archäologie
Wiedemann, Felix, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
Vom Wandern der Völker: Migrationserzählungen in den Altertumswissenschaften
370 S., Berlin Edition Topoi 2017, darin:- Felix Wiedemann, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
Wanderungsnarrative. Zur Verknüpfung von Raum und Identität in Migrationserzählungen. - Hans-Joachim Gehrke
Griechische Wanderungsnarrative und ihre Wirkung - Roland Steinacher
Wanderung der Barbaren? Zur Entstehung und Bedeutung des Epochenbegriffs ‚Völkerwanderung‘ bis ins 19. Jahrhundert - Tanca Dan
The Sarmatians: Some Thoughts on the Historiographical Invention of a West Iranian Migration - Felix Wiedemann
Zirkuläre Verknüpfungen. Völkerwanderungen und das Motiv der Wiederkehr in den Wissenschaften vom Alten Orient um 1900 - Matthias Jung
Wanderungsnarrative in der Ur- und Frühgeschichtsforschung - Elke Kaiser
Das Wandern ist des Hirten Lust! Der osteuropäische Steppenraum in der Diskussion um die Ausbreitung der indogermanischen Grundsprache - Franziska Torma
Auf der Suche nach der ‚Urheimat‘? Migration und Identität in der Turfan-Forschung des Kaiserreichs - Peter Rohrbacher
‚Hamitische Wanderungen‘: Die Prähistorie Afrikas zwischen Fiktion und Realität - Susanne Grunwald
Metaphern – Punkte – Linien. Zur sprachlichen und kartographischen Semantik ur- und frühgeschichtlicher Wanderungsnarrative beiGustaf Kossinna
- Mijal Gandelsman-Trier
Migrationsforschung in der Ethnologie: von ethnischen Enklaven zu transnationalen Netzwerken - Jörg Feuchter
Mittelalterliche Migrationen als Gegenstand der ‚Genetic History‘
Um 12.500 BC ändert sich die Lebenswelt der Menschen durch Klimaänderung und Bevölkerungswachstum. Nomaden legen »Basislager« an, ein Schritt zur Sesshaftigkeit. Sicheln erhöhen die Effektivität beim Ernten wilder Getreidearten (Vorfahren von Weizen, Hirse, Hafer, Gerste), Geräte zum Mahlen der Samen werden entwickelt, Getreidelager werden gebaut, also bestimmt die Erntezeit den Beginn der sesshaften Jahreszeit vor dem Winter. Heutige Jäger und Sammler wie die Hazda in Tansania, die !Kung Buschmänner in Botswana oder die Aborigines in Australien widmen wöchentlich etwa 2-3 Tage der Nahrungsbeschaffung: Männer jagend, Frauen sammelnd. Experimentell ermittelt wurde ein Sammelgut von gut zwei Kilogramm Wildweizen pro Stunde per Hand, mit einer Sichel knapp 2,5 kg. Eine sechsköpfige Familie benötigt rund 2.500 kg pro Jahr, muss also 1.000 Stunden sammeln, das schaffen drei bis vier Personen in einem Monat. Eicheln oder Kastanien als Nahrungsmittel erfordern weniger Aufwand.
Genetisch nachweisbar ist ab etwa 12.000 BC ein jahrtausende anhaltender Vorgang der Begegnung und Mischung eiszeitlicher Gruppen von Jägern und Sammlern im Raum zwischen dem Nahen Osten und dem Balkan, aus dem sich die ersten Bauern Europas entwickelten und ortsfest siedelten.
Nina Marchi
,Laura Winkelbach
,Ilektra Schulz
et al.
The genomic origins of the world’s first farmers.
Cell online 12 May 2022 DOI- Hirtennomadismus zur Viehzucht und dem Domestizieren von Nutztieren, zuerst Ziegen etwa 11.000 BC in der Levante oder dem Zagrosgebirge;
- Zwischen dem Zagrosgebirge und Ostanatolien teilte sich die Population, denn aus den Gruppen im Zagrosgebirge gingen über die Zoroastrier die südasiatischen Bauernvölker insbesondere Afghanistans und Pakistans hervor;
Farnaz Broushaki
et al.
Early Neolithic genomes from the eastern Fertile Crescent.
Science, 14. Juli 2016. DOI- Vom Wanderfeldbau zum Ackerbau, etwa 11.000 BC in der Levante.
- Etwa 10.000 BC erscheinen die ersten Hausbauten in der Levante, deren runde Formen Höhlen nachahmten. Technisch erfordert dies Planung, Wissen über das Material, Verarbeitungstechniken, Werkzeug und lässt von Beginn an deutliche Varianten und Entwicklungsstufen erkennen. Dieser Aufwand wurde offensichtlich in Kauf genommen, weil der Nutzen überwog, sich eine Höhle dort zu bauen, wo die Lebensumstände weitere Vorteile boten: Wasser, Nahrung, Schutz. Beides lässt auf eine anhaltende oder wiederholte Nutzung schließen, leitet also Sesshaftigkeit ein.
- 9600 BC
In Schonen ist die älteste Siedlung von Menschen in Skandinavien nach der Eiszeit belegt, sie zählt zur Ahrensburger Kultur. - Etwa von 9000 BC bis 5000 BC
erhält die östliche Sahara so viel Niederschläge, dass dort Menschen siedeln. 51) - Zwischen 9000 und 8600 BC wird geometrisches Wissen beim Hausbau sichtbar, als östlich von Aleppo in der nördlichen Levante rechteckige Gebäude mit rechteckigen Räumen die älteren rund-ovalen Formen ablösen: »The archaeological record points to the northern Levant as a cradle of architecture.« 52). Rechteckige Bauten setzen Stein als Baumaterial voraus und die Fähigkeit neue tragfähige statische Konstruktionen zu entwickeln wie etwa Türbogen, Türsturz, Dach. Dem erhöhten Aufwand muss ein entsprechender Nutzen entsprochen haben, also auch eine verlängerte Nutzungsdauer.
- Das Domestizieren und Züchten von Getreidearten beginnt etwa um 9.000 BC.
Harlan, Jack R.
A Wild Wheat Harvest in Turkey.
Archaeology 20.3 (1967) 197–201. http://www.jstor.org/stable/41667737.- 5000 BC
Im unteren Niltal entwickeln Bauern Bewässerung und Viehzucht. Das Mehr an Nahrung lässt die Bevölkerung schnell wachsen. Landwirtschaftliche Überschüsse führen zu Wohlstand und spezialisiertem Handwerk wie wie Glasherstellung, Töpferei, Metallurgie, Weberei, Holzverarbeitung, Lederherstellung und Steinmetzarbeiten. Alain Anselin
Archaeology of the Images and the Words of the Ancient Egyptian World: from Pools of Gone. Saharan Cultures to Current Sociological Parallels.
S. 635-668 in: Desert and the Nile (Tagung). Prehistory of the Nile Basin and the Sahara. Papers in honour of Fred Wendorf. Studies in African Archaeology 15. Poznań Archaeological Museum 2018
Die Besiedlung der Inseln im Mittelmeer
Die Inselkette der zentralen Ägäis im östlichen Mittelmeer war in den letzten 450.000 Jahren von den umliegenden Landmassen isoliert. Während der Eiszeiten lag der Meeresspiegel bis zu 200 Meter tiefer, so dass zahlreiche Inseln miteinander verbunden und vom umgebenden Festland aus zu sehen waren. Zahlreiche neolithische Funde aus dem unteren und mittleren Paläolithikum erlauben den Schluss, dass bereits vor dem Homo Sapiens das Ägäische Meer überquert wurde. Homo Erectus oder dessen Nachfahren (Neandertaler, Heidelbergensis …) verließen die Levante sowohl über das Ägäische Meer als auch über den Bosporus als auch über die Meerenge von Gibraltar.
Ferentinos, George
;Gkioni, Maria
;Prevenios, Michael
;Geraga, Maria
;Papatheodorou, George
Archaic hominins maiden voyage in the Mediterranean Sea.
Quaternary International 646.10.1016 (2022) DOIVangelis Tourloukis
,Panagiotis Karkanas
The Middle Pleistocene archaeological record of Greece and the role of the Aegean in hominin dispersals: new data and interpretations.
Quaternary Science Reviews 43 (2012)1-15, DOI.
Die heutigen Inseln des westlichen Mediterraneums können besiedelt worden sein,
- entweder zu Zeiten als Landbrücken bestanden, die erst mit dem Anstieg des Meeresspiegels zum Ende der letzten Eiszeit bis vor etwa 9.700 BC überflutet wurden oder
- mit Hilfe von Wasserfahrzeugen insbesondere dort, wo Sichtachsen vom Festland zur Insel bestanden.
Archäologische Befunde sind dürftig, da zum einen die besiedelten Küstenstreifen heute alle unter Wasser liegen und zum anderen, weil organische Materialien (Knochen, Holz etc) nicht oder schlecht erhalten sind. Daher gibt es zwar belastbare datierte Befunde, jedoch darüber hinaus teils wesentlich ältere, jedoch umstrittene Hinweise. Mit zunehmendem Alter wird dann auch eine Besiedlung durch den Neandertaler vor dessen Aussterben um 27.000 BC (?) annehmbar.
Insel | Größe | Festland- distanz | nächste Küste | gesicherte Besiedlung |
---|---|---|---|---|
Kreta | 5. | 97 km | Griechenland | 128.000 BC |
Korfu | 13. | 2 km | Albanien | 75.000 BC |
Sizilien | 1. | 3 km | Italien | 14.000 BC |
Zypern | 3. | 68 km | Türkei | 9.000 BC |
Korsika | 4. | 83 km | Italien | 6.000 BC |
Sardinien | 2. | 190 km 12 km | Italien Korsika | 6.000 BC |
Malta | 34. | 190 km | Tunesien | 5.200 BC |
Mallorca | 4. | 170 km | Spanien | 4.000 BC |
Berger, Jean-Francois
Geoarchaeological and Paleo-Hydrological Overview of the Central-Western Mediterranean Early Neolithic Human–Environment Interactions.
Open Archaeology, 7.1 (2021) 1371–1397. DOIBroodbank, C.
The making of the middle sea: A history of the mediterranean from the beginning to the emergence of the classical world.
672 S. 387 Abb. London 2013: Thames and HudsonCherry, J. F.
Pattern and process in the earliest colonization of the Mediterranean islands.
Proceedings of the Prehistoric Society 47 (1981) 41–68. DOICherry, J. F.
,T. P. Leppard
Patterning and its causation in the pre-Neolithic colonization of the Mediterranean islands (Late Pleistocene to Early Holocene).
The Journal of Island and Coastal Archaeology 13.2 (2018) 191–205. DOIDawson, H.
Mediterranean voyages: The archaeology of island colonisation and abandonment.
323 S. Walnut Creek, CA 2014: Left Coast PressFerentinos, G.
,M. Gkioni
,M. Geraga
,G. Papatheodorou
Early seafaring activity in the southern Ionian Islands, Mediterranean Sea.
Journal of Archaeological Science 39.7 (2012) 2167–76. DOIHowitt-Marshall, D.
,C. Runnels
Middle Pleistocene sea-crossings in the eastern Mediterranean?
Journal of Anthropological Archaeology 42 (2016) 140–53. DOILeppard, T.
Modeling the impacts of Mediterranean island colonization by archaic hominins: The likelihood of an insular Lower Palaeolithic.
Journal of Mediterranean Archaeology 27.2 (2014) 231–54. DOIKlaus Tausend
Frühe Kulturen der Ägäis. Bd 1: Die Ahnen der homerischen Helden.
193 S. Stuttgart 2021: W. Kohlhammer
Troja, Zypern, Kykladenkultur, Kreta, Aigina (=Zypern?), Das griechische Festland,Todaro, S.
The challenges of living in the marshes between the 5th and the 3rd millennium BC: A view from Phaistos.
Creta Antica 19 (2018) 323–352Zilhão, J.
Early prehistoric navigation in the Western Mediterranean: Implications for the Neolithic transition in Iberia and the Maghreb.
Eurasian Prehistory 11 (2013) 185–200
Homo portans mit Hund seit vielleicht 30.000 Jahren
Jäger & Sammler waren einerseits extrem mobil, blieben jedoch andererseits eingeschränkt durch die Fähigkeiten des Menschen als Gepäckträger. Diese erweiterten sich erheblich durch
- Stabwerkzeuge
Grabstock, Tragstange, Schlangenstab, Spieß, Speer, Wurfholz u.a.m. - Mensch und Hund
Seit mehr als 30.000 Jahren begleitet der Hund den Menschen außerhalb Afrikas beim Jagen und wurde zum ersten Nutztier, half beim Tragen und beim Ziehen von Tragschleifen, später auch als Schlittenhund seit etwa 11.000 BC in Sibirien.
Die Migration der Wildbeuter
Heute ist der Homo sapiens die einzige noch lebende Art der Spezies Homo. Lange Zeit lebten Homo sapiens und Homo neandertaliensis nebeneinander, auch in Afrika; beider Vorfahr ist der Homo Erectus.
Die ältesten fossilen Belege für den anatomisch modernen Menschen sind 315.000 Jahre alte Schädelknochen aus einer Fundstelle in Marokko. 53) Bereits weit vor dem Homo sapiens
- wurden Stein- und Stabwerkzeuge hergestellt;
- wurde das Feuer genutzt;
- ernährten sich Menschen jagend und fischend;
Bellwood, Peter S.
(Hg.)
The global prehistory of human migration.
XVI, 432 S. Karten. Chichester 2015: Wiley. Inhalt
Die prähistorische Migration über alle Zeiträume und Orte von den ersten Migrationen der Menschen aus Afrika bis zum Ende der Vorgeschichte.Ingicco, T.
,G. D. van den Bergh
,C. Jago-On
et al.
Earliest known hominin activity in the Philippines by 709 thousand years ago.
Nature 557.7704 (2018) 233–7. DOI
Schmuck & Kommunikation seit mehr als 100.000 Jahren
Schmuck setzt im Unterschied zu Werkzeug symbolisches Denken voraus und Sprache zur Verständigung über diesen Symbolgehalt. Die bisher ältesten Funde von Muschelschmuck 54) haben ein Alter von:
- etwa 142.000 Jahren, gefunden im heutigen Marokko in der Bizmoune-Höhle bei Essaouira an der Küste;
- etwa 100.000 bis 135.000 Jahren, gefunden im heutigen Israel in der Skhul-Höhle am Mount Carmel;
- rund 100.000 Jahren, gefunden im heutigen Israel in der Qafzeh-Höhle bei Nazareth;
- etwa 75.000 bis 100.000 Jahren, gefunden im heutigen Südafrika in der Blombos-Höhle am Kap Agulhas, auch Steine mit eingravierten Linienmustern.
Grabstätten seit mehr als 120.000 Jahren
Dass Menschen andere Menschen bestattet haben gilt als Beleg dafür, dass in der Gemeinschaft symbolische und soziale Handlungen mit besonderer Bedeutung (metaphysische Vorstellungen) stattfanden.
- 240.000 Jahre alte Bestattungen beim Homo naledi in Südafrika werden diskutiert.
- 90.000 bis 120.000 Jahre alte Bestattungen sind belegt in der Qafzeh-Höhle und in der Skhul-Höhle in Israel.
- 78.000 Jahre alt ist die älteste wissenschaftlich akzeptierte Grabstätte in Afrika an der Küste Kenias.
- 70.000 Jahre alte Bestattungen beim Homo neandertalensis sind möglich, aber fraglich.
Migrationsrouten des Homo sapiens außerhalb Afrikas vor rund 125.000 Jahren
Die ältesten Nachweise des Homo sapiens außerhalb Afrikas sind:
- rund 125.000 Jahre alt, gefunden in der Qafzeh-Höhle bei Nazareth/Israel;
- rund 125.000 Jahre alt, gefunden im Süden der arabischen Halbinsel;
- rund 106.000 Jahre alt, gefunden auf dem Gebiet des Oman.
- 60.000 BC
Der Homo sapiens erreicht das südostasiatische Archipel; andere Menschenarten waren bereits vor ihm dort. - 53.000 BC
Von Südostasien aus erreichen die ersten Menschen Sahul, also die damalige Landmasse mit Australien, Neuguinea und Tasmanien.Sue O’Connor
,Shimona Kealy
,Christian Reepmeyer
,Sofia C. Samper Carro
,Ceri Shipton
Terminal Pleistocene emergence of maritime interaction networks across Wallacea.
World Archaeology, 54.2 (2022) 244–263, DOI
- 50.000 BC
Der Homo sapiens erreicht Australien als erster Menschenart sowie Neuguinea und Melanesien. Für die dazu notwendigen Seewege ist Schiffahrt Voraussetzung. - 36.000 BC
Menschen aus Ostasien besiedeln die japanischen Inseln Honshu und Kyushu. - 33.000 BC
Menschen aus Südostasien besiedeln die Maluku-Inseln, die Talaud-Inseln und Palawan. - 30.000 BC
Gemalte und eingravierte Bilder finden sich auf der Felswand einer Höhle bei Twyfelfontein in Namibia. - 16.500 BC
Nach der letzten Eiszeit zeigt sich zwischen Sibirien und Alaska eine Landbrücke (bekannt als Beringia). Etwa vor 16.500 Jahren muss es ein Zeitfenster gegeben haben, in dem die Passage nach Amerika möglich war, bevor der steigende Meeresspiegel dies wieder schwieriger machte.- 15.000 BC
Der Homo sapiens (»Paläoindianer, engl. Paleoindians«) kommt als erste Hominidenart über die Beringstraße (Landbrücke Beringia) von Asien nach Nordamerika. - 14.000 BC
Kleine Gruppen seefahrende Beringia-Einwohner wandern entlang der Pazifikküste Amerikas. - 9.000 BC
Die Clovis-Kultur, benannt nach den ersten archäologischen Funden in New Mexico, USA, verbreitet sich in rund 200 Jahren über ganz Nordamerika.
- 13.000 BC
Menschen aus Honshu besiedeln die japanische Insel Hokkaido.
Die frühesten Migrationsrouten sind weltweit nur schwer bestimmbar, da sie insbesondere den Küstenlinien folgten, die jedoch durch den seither gestiegenen Meeresspiegel heute überflutet sind. Der Nobelpreisträger Svante Pääbo
staunte in einem Interview darüber, dass der Homo sapiens in wenigen zehntausend Jahren alle anderen Hominiden verdrängte und als einzige Hominiden-Art immer wieder Wasser überquerte, ohne dass vom Ufer aus anderes Land erkennbar gewesen wäre 55). Basierend auf genetischen Analysen zeigt sich:
- Eine erste Migrationswelle erfolgte frühestens vor etwa 70.000 Jahren über Südasien nach Australasien.
- Vor etwa 55.000 Jahren überqueren Menschen mit Wasserfahrzeugen die 70 Kilometer breite Meerenge zwischen Asien und dem damaligen Südkontinent (heute: Australien, Tasmanien Neuseeland).
- 6.000 vor Christus: Seefahrende Polynesier besiedeln die pazifische Inselwelt im Dreieck zwischen Hawaii, Neuseeland und Osterinseln.
- Eine zweite Migrationswelle begann vor rund 40.000 Jahren und teilte sich auf der arabischen Halbinsel westlich Richtung Europa und östlich Richtung Indische Halbinsel.
- Die genetischen Spuren der heutigen Eurasier verweisen auf eine Herkunft über die Levante aus Ägypten.
- Von dort östlich über Beringia nach Amerika gesichert vor etwa 11.500 Jahren; für eine ältere Besiedlungswelle vor etwa 15.500 Jahren gibt es genetische und linguistische Argumente. Eine dritte Migrationswelle wird diskutiert.
Diese Siedler brachten sowohl den Hund als auch den Flaschenkürbis (bottle gourd, Lagenaria siceraria) aus Asien mit, dort ist dieser um 8.000 BC nachweisbar.Erickson, David L.
et al.
An Asian origin for a 10,000-year-old domesticated plant in the Americas.
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 102.51 (2005) 18315-20. doi:10.1073/pnas.0509279102
- Eine weitere Migration Richtung Europa erfolgte danach aus Sibirien.
In Europa und Vorderasien traf der Homo Sapiens auf andere Homo-Arten, doch Amerika und Antarktika betrat er als erster Mensch. In Australasien dürfte er dem Denisova-Menschen und dem Homo floresiensis begegnet sein.
Dennell, R. W.
,J. Louys
,H. J. O'Regan
,D. M. Wilkinson
The origins and persistence of Homo floresiensis on Flores: Biogeographical and ecological perspectives.
Quaternary Science Reviews 96 (2014) 98–107. DOI
Ein Genfluss des Homo neandertaliensis ist früh nachgewiesen, später auch mit dem Denisova-Menschen in Asien.
Die ältesten fossilen Fundstellen des modernen Menschen (»Cro-Magnon«) liegen alle in Europa mit einem Alter von:
- etwa 40.500 Jahren, Fundort in der Höhle Peștera cu Oase im heutigen Rumänien;
- etwa 44.000 Jahren, Fundort in der Grotta del Cavallo, Apulien, im heutigen Italien;
- rund 31.900 Jahren, Fundort in Buran-Kaya III, Krim, in der heutigen Ukraine;
- sowie etwa gleichaltrig in Mladeč (Tschechien), Kent's Cavern (England) und Frankreich.
- Diesen Menschen werden Artefakte aus Höhlen der Schwäbischen Alb und Willendorf II (Österreich) zugeordnet, die bis zu 40.000 Jahre alt sind, unter anderem das älteste Musikinstrument und die älteste figürliche Darstellung, eine „Venus“.
Hublin, Jean-Jacques
The modern human colonization of western Eurasia: when and where?
Quaternary Science Reviews 118 (2015) 194-210. DOINigst, Philip R.
Early modern human settlement of Europe north of the Alps occured 43,500 years ago in a cold steppe-type environment.
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 111.40 (2014) 14394-14399.
Werkzeug seit rund 500.000 Jahren
Auch manche Tiere wissen, wie naturgegebene Materialien als Mittel zum Zweck dienen können. Werkzeug herzurichten und mit sich zu tragen ist jedoch menschentypisch.
- Die Zeitleiste der Stäbe als Kombinationswerkzeug von Holz und Stein beginnt archäologisch vor rund 500.000 Jahren mit dem ersten Nachweis von steinernen Speerspitzen.
- Um 100.000 BC/60.000 BC: ausgehöhlte Straußeneier wurden in Afrika als bisher älteste (Wasser?)Behälter gefunden:
Texier PJ
,Porraz G
,Parkington J
et al.
A Howiesons Poort tradition of engraving ostrich eggshell containers dated to 60,000 years ago at Diepkloof Rock Shelter, South Africa.
Proceedings of the National Acadademy of Science USA. (2010) doi:10.1073/pnas.0913047107 PMID 20194764
- Wann der Mensch erstmals Tragetechniken wie Behälter, Schnüre und Tragehilfen genutzt hat ist unbekannt; archäologisch nachgewiesen ist ein rund 50.000 Jahre altes, geflochtenes Seilstückchen aus einer Höhle in Frankreich, das den Neandertalern zugeordnet wird 56) und ein 500.000 Jahre alter Befund, dass Holz und Stein zu einem gemeinsamen Werkzeug verbunden waren 57).
Vom Primaten zum Homo sapiens
- 15.000.000 BC:
Als gemeinsamer Vorfahre von Gorillas, Schimpansen und Menschen wird ein Primat angenommen, der sich sowohl in den Bäumen als auch auf dem Boden wohlfühlte. - 6.000.000 BC:
Mehrere Affenarten entwickeln die Fähigkeit, sich auch aufrecht auf zwei Beinen zu bewegen. - 5.000.000 BC: 5–2,5 Millionen Jahre: Fossile Skelettreste lassen das Rift Valley in Ostafrika als Heimat der frühesten menschlichen Vorfahren erscheinen.
- 4.500.000 BC:
Fossile Skelettfunde von mehreren Primatenarten im östlichen und südlichen Afrika werden als Hominiden eingestuft, da sie hinreichend viele menschenähnliche Merkmale aufweisen. - 4.400.000 BC:
Ardi
wird der Skelettfund (1994–96) im Awash Valley in Äthiopien genannt und bezeichnet als frühester Hominide die Art Ardipithecus. - 3.600.000 BC:
Fußabdrücke belegen zwei oder drei Hominiden, wahrscheinlich Australopithecus Afarensis, die aufrecht durch die Vulkanasche bei Laetoli südlich der Olduvai-Schlucht in Tansania gingen. - 3.200.000 BC:
4–2,7 Millionen Jahre:Lucy
wird eines von mehreren Skelettresten genannt, die 1974 in der Region Hadar in Äthiopien gefunden wurde. Sie gehört zur Hominidenart Australopithicus afarensis. - 2.600.000 BC:
Das Paläolithikum oder die Altsteinzeit beginnt, gekennzeichnet durch die Verwendung von unpolierten Steinwerkzeugen durch Hominiden und Menschen. Die frühesten bekannten Steinwerkzeuge werden von Hominiden in Gona im Awash-Tal in Äthiopien hergestellt, nahe der Region, in der Ardi und Lucy lebten.Australopithecus Boiseilives
in Ostafrika scheint die erste Hominidenart zu sein, die Steinwerkzeuge verwendet. - 2.100.000 BC:
Die frühesten modernen Menschen der Gattung Homo, die also kein Australopithecus mehr sind, finden sich in Ostafrika. DerHomo habilis
ist 1,6 Millionen Jahre BC in Ostafrika belegt. - 2.000.000 BC:
DNH 134 (Südafrika) ist der älteste Fund einesHomo erectus
, gefolgt von KNM-ER 2598 (Kenia). Dieser Hominide steht zwischen Homo habilis und Homo sapiens. Er verlässt als erster Hominide Afrika und migriert nach Europa und Asien.Richard Leakey
meint, dass Homo Erectus als erster Hominide das Feuer nutzen konnte, sich gezielt jagend ernährte und wie ein moderner Mensch lief. Nachweisbar ist der Homo erectus bis vor etwa 110.000 Jahren. - 1.850.000 BC:
Twiggy
(Fund OH24) ist der vollständigste Fund eines Homo habilis in Ostafrika. - 1.600.000 BC:
Menschen in Küstengebieten Südafrikas erweitern ihre Ernährung um Schalentiere und andere Nahrungsquellen aus dem Meer. - 600.000 BC:
In diesem Zeitraum beginnt die Migration des Homo Erectus aus Afrika nach Asien und Europa. Zudem ist erstmals die Verwendung des Feuers nachweisbar.
Anmerkungen zur Reisegeschichte
Untersuchungen zur Reisegeschichte sind auffallend einseitig Untersuchungen der Reiseliteratur mit kulturwissenschaftlichen Methoden. Das Geschriebene ist aber nur ein Schatten an der Wand, der das Wesen von Reisenden und Reisen auf Umrisse verflacht und geschrieben wurde für ein Publikum. Eine Methodik liefert jedoch nur Ergebnisse innerhalb des eigenen methodischen Raumes, hier also Aussagen über den Reisenden als Autor und sein Publikum. Aussagen über den Reisenden und dessen Reise sind dadurch nur in bescheidenem Maße möglich.
Mit zunehmender zeitlicher Distanz sinken Auflösung und Schärfe, mit der Reisephänomene erkannt und eingeordnet werden können.
- Die mündliche Überlieferung speichert manches in Erzählungen, Sprichwörtern, Metaphern: Reisebilder halen fest, was gesellschaftlich bedeutsam war.
- Bemerkenswertes wird von den Zeitgenossen schriftlich festgehalten, Selbstverständliches eher nicht.
- Etymologisch lässt sich immerhin noch auf zeitliche Schichten schließen, wenn etwa Begriffe für Behälter und Tragetechniken in semitischen, protoindoeuropäischen und finno-ugrischen Sprachen gleiche Wurzeln zeigen.
- Archäologisch sind alle organischen Materialien wie Leder oder Holz nur in Ausnahmefällen zu fassen - von Stäben und Beuteln bleibt nicht viel übrig. Möglicherweise weisen metallene Gürtelschnallen regelmäßig auf Reisende hin, denn das Gürtelgehänge ist eine wichtige Transporthilfe für einen Teil des Reisegepäcks.
Einen schönen Überblick über tourismusgeschichtliche Ansätze bildet dieser Review von Rüdiger Hachtmann
, Stand 06.10.2011.
Als roter Faden erkennbar ist die Suche nach einem Lebensreisestil im Unterschied zu Lebensphasenreisen.
Dann, G. M. S., & Liebman-Parrinello, G.
(Hrsg.)
The sociology of tourism: European origins and developments. Bradford 2009: Emerald.Spode, H.
Zur Geschichte der Tourismusgeschichte.
Voyage 8 (2009) 9–22.Spode, H.
Romantische Zeitreise. Tourismus als Chronotopie. In B. Schmidt-Lauber (Hrsg.), Sommerfrische (S. 33–46). Wien 2014: Institut für Europäische Ethnologie.
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Szabó T., Attila
Gépkocsi vagy autó?
Erdélyi Múzeum - 1937. Új folyam 8. (42.) kötet, 4. füzet Online
Vespucci, Amerigo
. 1503. Albericus Vespuccius Laurentio Petri Francisci de Medicis salutem plurimam dicit. [Paris]: Felix [Baligault] & J. Lambert. Ludovico de Varthema
Reisen im Orient
eingeleitet, übersetzt und erläutert von Folker Reichert, Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1996
Volterra, Meshullam da
Von der Toskana in den Orient: ein Renaissance-Kaufmann auf Reisen.
Aus dem Hebräischen übersetzt, kommentiert und eingeleitet von Daniel Jütte. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2012. Ein halbes Jahr via Alexandria, Kairo, Jerusalem, Damaskus und Venedig
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Neues Land im grünen Norden. Vor allem im 9. und 10. Jahrhundert war der Nordatlantik das „mare nostrum“ der Wikinger.
Damals 40.12 (2008) 16-22
Alexander von Humboldt
Kritische Untersuchungen über die historische Entwickelung der geographischen Kenntnisse von der Neuen Welt und die Fortschritte der nautischen Astronomie in dem 15ten und 16ten Jahrhundert.
Band 1. Berlin 1852: Nicolai S. 434, 455-456 Online
= Studij bibliografici e biografici sulla storia della Géografia in Italia.
Pubblicati per cura della Deputazione ministeriale istituto presse la soc. géogr. ital. (=Contribuzione al secondo Congresso internazionale di Parigi, 1875) Vorwort Cesare Correnti. 4 Bl., [XI]-XVI, [2], 1 Bl., 507, [2] S. 9 Karten (5 phot., 4 gefaltet) Roma 1875: Tip. Elzeviriana.
Teil 1 erschien zuerst separat als Bibliografia dei viaggiatori Italiani (Rome, 1874) und enthält 337 chronologische Einträge 1240?-1874.
2: Mappamondi, carte nautiche e portolani del medioevo e dei secoli delle grandi scoperte marittime costruiti da Italiani o trovati nelle biblioteche d'Italia; studi di
Gustavo Uzielli
.3: Opere geografiche esistenti nelle principali biblioteche governative dell' Italia; per cura di
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Des alten Handwerks Recht und Gewohnheit.
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Handbuch für Kaufleute oder Uebersicht der wichtigsten Gegenstände des Handels und Manufakturwesens der Schiffahrt und der Bankgeschäfte mit steter Beziehung auf National-Oekonomie und Finanzen.
Nach dem Englischen des Dictionary Practical Theoretical and Historical of Commerce and Commercial Navigation Suppl.-Bd. VIII, 1524 S. Stuttgart u.a. 1837: Cotta. Hier S. 1190–91. Zum Bosporus s. S. 537
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